Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=25.12.2006 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung:  18.01.20
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:

    Das Schulden-Porträt der Stadt
    München
    Das erste Schuldenporträt Münchens 2005.

    Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)
    Schuldenuhr zur aktuellen Verschuldung.
    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Strukturelle Therapie, Kognitive Therapie *
    * Staatsschulden (alt)  in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar * Tilgung und tilgen*
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
    Das Drama begann bereits 1957 mit Adenauer ...
    Inhaltsverzeichnis München:
    * Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Zusammenfassung * Kommentar * Anregung *
    Vergleiche: Berlin, Bremen, Hamburg, Erlangen, Schuldenfreie Gemeinden in D *
    Bundes-Ländervergleich * Deutsches Reich * Weimar *  Drittes Reich Bundesbankpräsidenten und Kanzler im Vergleich * Übersicht Schulden-Porträts * Schulden-Wachstumstabelle * Japan *  USA 1791-2004 *  Querverweise *

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    Politbiographische Daten München 1950-2013 [nach]:
    Hinweise: München Portal * Rathaus * Stadtkämmerei * Haushalt * Schulden * Finanzdiagramme * W * Oberbürgermeister seit 1818 *

    Thomas Wimmer (SPD): 1. Juli 1948 - 26. März 1960
    Dr. Hans Jochen Vogel (SPD): 27. März 1960 - 10. Juni 1972
    Georg Kronawitter (SPD): 11. Juni 1972 - 4. März 1978
    Erich Kiesl (CSU):  5. März 1978 - 17. März 1984
    Georg Kronawitter (SPD): 18. März 1984 - 30. Juni 1993
    Christian Ude (SPD): 12. September 1993 - 2013/14

    Tabelle: Die Schulden-Leistung der Stadt München in der Zeit 1950-2013

     

    Anmerkung: Amtliche Statistik in Bayern seit 1833.

    Links zu den OBs, für die keine Weiterleitung eingerichtet wurde, sind entfernt worden, um Linkfehlermeldungen 404 zu minimieren.

    Ergebnis Schuldenporträt München 1950-2013:

    • Thomas Wimmer (SPD): 1. Juli 1948 - 26. März 1960 erster Schuldenstand wird im Jahre 1950 mit umgerechnet 18,649 Millionen Euro ausgewiesen. Bis 1960 steigert er diese Summe auf umgerechnet 286,715 Millionen Euro. Das ist insgesamt eine Steigerung um 1437.40%. Dies führt nach dem Zinseszinsmodell zu einer stetigen Schuldenwachstumsrate in den 10 Jahren von 1950 bis 1960 von sage und schreibe 27,33% pro Jahr (H.-J. Vogel kommentiert (1972, S. 30): "Thomas Wimmer war von Natur aus sparsam und jeder größeren Ausgabe zunächst einmal abgeneigt.").
    • Dr. Hans Jochen Vogel (SPD): 27. März 1960 - 10. Juni 1972. Er beginnt 1960 mit umgerechnet 286,715 Millionen Euro und hört 1972 mit umgerechnet 1,27 Milliarden Euro auf. Das sind in 12 Jahren insgesamt 343.12%. Dies führt nach dem Zinseszinsmodell zu einer stetigen Schuldenwachstumsrate von 12.41% pro Jahr. Das BIB wächst unter Vogel im Zeitraum 1964 bis 1972 um 10.07% - das ist beachtlich, aber sehr teuer erkauft, trotz massiver Förderungen durch Bund und Land (Beispiel Verkehrsverbund).
    • Georg Kronawitter (SPD): 11. Juni 1972 - 4. März 1978. Ihm gelingt in seiner I. OB-Wahlperiode eine echte Überraschung, indem er mit weniger Schulden aufhört als er anfing. Er beginnt 1972 mit umgerechnet 1,27 Milliarden und hört mit umgerechnet 1,138 Milliarden auf. Das ist ein Minuswachstum von -1,84%. Zugleich steigt das Wirtschaftswachstum von umgerechnet 14,986 auf umgerechnet 23,555 Milliarden Euro, das entspricht nach dem Zinseszinsmodell einer  stetigen Wirtschaftswachstumsrate von 7.54% pro Jahr. Warum Kronawitter mit solchen Zahlen nicht wieder gewählt wurde wirft ein bezeichnendes Licht auf die WählerInnen und ihr finanzökonomisches und politisches Verständnis. Oder hat er "nur" die "Ernte" der Asuwirkungen der olypmpischen Spiele eingefahren? Kronawitter I. lohnte eine genauere Analyse, was besser informierten lokalen InsiderInnen vorbehalten sei.
    • Erich Kiesl (CSU):  5. März 1978 - 17. März 1984. Er beginnt 1978 mit umgerechnet 1,138 und hört 1984 mit umgerechnet 1,59 Milliarden Euro Schulden auf. Das ist in seinen 6 Jahren eine Steigerung um insgesamt 39.74%. Dies führt nach dem Zinseszinsmodell zu einer stetigen Schuldenwachstumsratevon 5.58% pro Jahr. Das BIB wächst bei Kiesl im Zeitraum 1978 bis 1984 nach dem Zinseszinsmodell mit einer stetigen Wachstumsrate von 7.03% pro Jahr, absolut von umgerechnet 23,555 auf umgerechnet 35,909 Milliarden Euro.
    • Georg Kronawitter (SPD): 18. März 1984 - 30. Juni 1993. In seiner II. OB-Periode beginnt er 1984 mit umgerechnet 1,59 und hört 1993 mit umgerechnet 2,855 Milliarden Euro auf. Das sind in 9 Jahren insgesamt 79.53% und im arithmetischen Mittel 8.84%. Dies führt nach dem Zinseszinsmodell zu einer stetigen Schuldenwachstumsrate von 6.50% pro Jahr. Das BIB wächst unter Kronawitter II. im Zeitraum 1984 bis 1993 nach dem Zinseszinsmodell mit einer stetigen Wachstumsrate von 4.18% pro Jahr.
    • Christian Ude (SPD): 12. September 1993 - 2013/14. Er beginnt 1993 mit umgerechnet 2,855 und erreicht 2004/5 ein Schuldenhoch von über 5 Milliarden Euro. Ab 2006 beginnt eine dramatische Umkehr, die bis zum Jahre 2013 die Gesamtschulden von über 5 Mrd. Euro auf 2,3 Milliarden zurückführt. Das geht allein auf Tilgungen der Stadt, also ohne Eigenbetriebe und Kommunalunternehmen zurück. Das ist eine außerordentliche Tilgungsleistung. Die stetige Schuldenwachstumsrate beträgt für Ude dadurch zwischen 1993 und 2013 insgesamt einen negativen Wert mit - 1.06%, während seine Wirtschaftswachstumsrate mit + 2.58% für 1994-2012 beträgt (die BIP Werte für 1993 und 2013 lagen nicht vor). Das ist ein sehr gutes Ergebnis und erfüllt die Musgrave-Stabilitätsbedingung nicht nur, sondern übertrifft sie deutlich.

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      Die Stellungnahme Oberbürgermeister Udes zur Verschuldung der Stadt am 16.10.2006 finden Sie hier.
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    Zusammenfassung. Im Zeitraum 1950 bis 2005 steigen die Schulden der Stadt München von im Jahre 1950 umgerechnet 18,649 Millionen auf 5,150 Milliarden Euro im Jahre 2005. Dies führt nach dem Zinseszinsmodell zu einer stetigen Schuldenwachstumsrate von 10.22% pro Jahr.
        Im Jahre 2006 setzt eine dramatische Wende ein, die die Schulden der Stadt bis 2013 um sage und schreibe 2 Mrd. verringert. Zwischen 1950 und 2013 beträgt die stetige Schuldenwachstumsrate aber noch 7.65% und verfehlt die Musgrave-Stabilitätsbedingung mit einer Wirtschaftswachstumsrate von 5.26% noch deutlich. Immerhin ist es gelungen die stetige Schuldenwachstumsrate von 10.22% (1950-2005) auf 7.65% (1950-2013) zu senken - und das in nur 7 Jahren!
        Anmerkungen: Wie man kommunal verantwortungsbewußt und erfolgreich ohne Schulden wirtschaftet, kann man z.B. bei der Kirschblüten-Gemeinde Kalchreuth oder bei den anderen im Jahre 2013 bereits 245 schuldenfreien Gemeinden in Bayern (2013), aber auch bei den vielen schuldenabbauenden Gemeinden - in Mittelfranken z.B. 36% von 205 Gemeinden -  studieren. Und wie sich der "Kini" im Nachhinein doch noch rechnet, kann hier eingesehen werden.
     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Kommentar (Allgemeines zum Schuldenproblem)
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    An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen die Selbstbediener, Dünnbrettbohrer, Hochstapler, Gaukler & Tartüffs ...
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    Wie man sieht, konnten auch Münchens Verantwortliche - mit Ausnahme von Kronawitter in seiner ersten Amtszeit 1972 - 1978 - bis zur großen Wende 2006 durch Ude und seine Kämmerei nicht richtig haushalten, sparen und wirtschaften. Wenn diese Entwicklung gehalten wird und auch noch die Manager der Eigenbetriebe und Kommunalunternehmen das richtige Haushalten und Wirtschaften lernen, dann hätte München für die Überwindung der Schuldentollwut Beispielhaftes geleistet.

         Am schlimmsten war Wimmer (SPD), der mit seiner Schuldenwachstumsrate von 27,3% den Eindruck vermittelt, als ob München sich noch im Krieg befunden habe. Zu einer völlig irrwitzigen Bewertung Wimmers gelangt sein Nachfolger Hans-Jochen Vogel (SPD), wenn er in seinem Buch "Die Amtskette" (1972, S. 30) schreibt: "Thomas Wimmer war von Natur aus sparsam und jeder größeren Ausgabe zunächst einmal abgeneigt." (!) Zu dieser völlig abwegigen Fehleinschätzung passt denn auch, dass sich Hans-Jochen Vogel zum zweiten großen Schuldenterminator Münchens mit einer Schuldenwachstumsrate von 12,41% ganz im Geiste Helmut Schmidts entwickelte. Dies wiederum passt aber ganz und gar nicht zu dem zwanghaft-korrekt geltenden Image, dass Hans-Jochen Vogel umgibt; vielleicht ein schöner empirischer Beleg für die Schwäche der psychoanalytischen Persönlichkeitslehre. Andererseits weiss man wohl, dass in den zwanghaft- depressiven Strukturen schon immer auch die maniformen Gegenpole Größenwahn, Prunk- und Verschwendungssucht schlummern (Olympia 1972 war auch teuer, vermutlich zu teuer, selbst wenn man die hohe Wirtschaftswachstumsrate beim BIP von 10,07% gegenüberstellt). Zu Hans-Jochen Vogels fundamentaler Fehlleistung passt denn auch, dass er in seinem Buch "Die Amtskette. Meine 12 Münchner Jahre" seine abenteuerliche Schuldentollwut mit keinem Wort erwähnt und in Finanzangelegenheiten seine Inkompetenz unbekümmert darstellt, wie etwa in der Beurteilung Wimmers. Doch was schert's ihn: er muss ja auch nicht dafür aufkommen. Die Zeche bezahlt wie immer die SteuerzahlerIn und BürgerIn. Und wie es aussieht, gibt es für eine Milliarde Schulden wie bei Stolpe schon ein paar Extraorden getreu dem ehernen Staatsprinzip der Amigo-Republik: Wer Mist macht auf höherer Ebene, muss gnadenlos belohnt werden. Leider Gottes können unsere PolitikerInnen das Richtige und Wichtige nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten, wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Unsere PolitikerInnen (ich pumpe, also bin ich) können leider ihren Job nicht und für die meisten gilt leider die Metapher der vierköpfigen Hydra. 

    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschen  Einstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.



    Links  (Querverweise IP-GIPT)
    Schulden-Uhren Links. * Google <schuldenfreie Gemeinden> Schuldenfreie Gemeinden in der IP-GIPT.

    Haushaltsrecht und Haushaltspraxis.
    In der staatlichen Rechnungslegung und Haushaltsführung zeichnet sich ein Wandel ab. Das traditionelle sog. Kameralistik-System folgt einer  einfachen Eingabe/Ausgaberechnung. Die sog. Doppik nutzt die kaufmännische doppelte Buchführung und orientiert am privatwirtschaftlichen Bilanzierungssystem, womit man sich mehr Transparenz hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, der aktuellen Finanzsituation und eine bessere Steuerungsfähigkeit verspricht. Manche sehen in der Umstellung eine Fluchtmöglichkeit, ihre Misswirtschaft zu verschleiern, daher vergesse man nicht: wer kameralistisch keinen ordentlichen Haushalt hinkriegt, wird auch bei doppelter Buchführung scheitern.

    • Literaturliste Finanzwirtschaft Gemeinden.
    • ABC der Haushaltspraxis (Beispiel Bremen).
    • Doppik.de * W_Kameralistik * W_Doppik *
    • Doppik schlägt Kameralistik. Fragen und Antworten zur Einführung eines doppischen Haushalts- und Rechnungswesens.
    • IDW-Verlautbarung zur Umstellung der kommunalen Haushaltsrechnung.

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    Regional Links
    • München: München Portal * Rathaus * Stadtkämmerei * Haushalt * Schulden, 2, 3, * Finanzdiagramme * W * Oberbürgermeister seit 1818 *
    • Bayern: https://www.bayern.de.
    • Bayernlinks: [neue Linkadresse]
    • Kommunen in Bayern: https://www.baykomm.de/regional.htm. [neue Linkadresse]
    • Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: https://www.statistik.bayern.de/.
      • Zum Vergleich Verschuldung der Gemeinden pro Einwohner. [neue Linkadresse]
      • Schuldenstände der bayerischen Gemeinden.
    • Bayern Statistik regional:  [neue Linkadresse]
    • Bayerischer Oberster Rechnungshof: https://www.orh.bayern.de/.
    • Bund der Steuerzahler Bayern: [neue Linkadresse]

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    Bund Links
    • Bundeszentrale Politische Bildung (bpb): https://www.bpb.de/.
    • Deutsches historisches Museum (dhm): https://www.dhm.de/.
    • Bund der Steuerzahler: https://www.steuerzahler.de/.
    • Bundesamt für Statistik: https://www.destatis.de/.
    • Deutsche Bundesbank: https://www.bundesbank.de/.
      • Deutsche Bundesbank: Die Entwicklung der Kommunalfinanzen seit Mitte der neunziger Jahre [Q]
    • Bundesrechnungshof: [Linkadresse geändert].
    • Links Rechnungshöfe in Deutschland: https://www.rechnungshof.de/.
    • Links der Verfassungsgerichtshöfe in Deutschland: https://www.jusline.de/Verfassungsgericht_Verzeichnis_13.html.


    Literatur
    Statistisches Jahrbuch der Stadt München.
    Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (1983, Hrsg.). 150 Jahre Amtliche Statistik in Bayern von 1833-1983. Kirchheim: Oldenbourg.
    Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (1996, Hrsg.). Amtliche Statistik in Bayern von 1946-1996. München: Schottenheim & Gieß.
    Jungfer, Klaus (2005). Die Stadt in der Krise. Ein Manifest für starke Kommunen. Bonn: bpb. Anmerkung: Jungfer ist ein verantwortlicher Stadtkämmerer (1993-2004) für die maß- und verantwortungslose Schuldenwirtschaft in München. Da schreibt also ein wahrer "Gärtnerbock".
    Vogel, Jochen (1972). Die Amtskette. Mein 12 Münchner Jahre. München: Süddeutscher Verlag.



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.

    Stichworte: Allgemeines zum Schulden-Syndrom ,  Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Amtliche Statistik in Bayern * Antizyklische Wirtschaftspolitik * Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung. * BIP-Kuddelmuddel München * Bund Links * Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien * Euphemismus * Globalisierung  * Globale Enteignung der Städte (CBL) * Hollyvoodoo * homo oeconomicus * Ich pumpe, also bin ich * Länder, Gemeinden und Zweckverbände * Lüftl-Theorem * Mittel(werte) * politische "Krankheit" * Etile * Euphemismus * Schulden-Porträt (Neues Benchmarkformat zur Bewertung der Leistung von PolitikerInnen) * Schulden-Uhren Links * Schulden-Wachstums-Rate * Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten ("Lüftl-Theorem") * Die Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien * Verkehrsverbund München * Wachstum kritisch betrachtet * Wachstumstabellen (Zinseszins) * Zeitgeschichte.
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    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Amtliche Statistik in Bayern.  [Quelle: Es fehlt das Bildnis von F. Berks 1833-1838]

    Der Datenservice ist, was öffentlich zugängliche lange Zeitreihen betrifft, noch ziemlich dürftig. Das ist insofern unverständlich, als es doch die amtliche Statistik in Bayern immerhin seit 1833 gibt (siehe "Ahnengalerie" oben), 43 Jahre vor Einrichtung der Reichsbank, die 5 Jahre nach der Reichsgründung erfolgte. Dies könnte schon bald mit den USA mithalten, die ihre Staatsverschuldung seit 1791 im Internet öffentlich zugänglich dokumentiert haben. Bayern sollte also in der komfortablen Lage sein, außergewöhnlich lange Zeitreihen anbieten zu können.
     
        Für die Analyse, Forschung, Planung, Prognose und Lenkung finanzökonomischer Sachverhalte und der sie beschreibenden Größen ist eine kontinuierliche und zuverlässige Statistik von größter wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und damit politischer Bedeutung. Das ist oft ein schwieriges Geschäft. Doch wer ausser den statistischen Ämtern sollte das leisten können und auch leisten sollen? 

        Nicht selten entsteht der Eindruck, dass Transparenz, Öffentlichkeit und Zugänglichkeit der Daten gar nicht gewollt wird (so werden z.B. die Linkadressen wichtiger Berichte, wie z.B. der Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung öfter verändert, was dumm oder/ und absichtlich-böswillig und damit Transparenz und Kontinuität entgegengerichtet ist ). Häufig werden Definitionen, Methoden und Darstellung verändert, undurchsichtige oder verwirrende Varianten verwendet, so dass die Vergleichbarkeit gerade bei langen Zeitreihen sehr erschwert wird.  In Deutschland kommen die Währungsreformen, die Wiedervereinigung, EU-Angleichungen - die Einführung des Euro ist noch das geringste Problem - und das förderale Chaos hinzu: 16 Parlamente, 16 Regierungen, 16 Verfassungsschutzämter, 16 Rechnungshöfe, 16 Verfassungsgerichte, 16 ... Ähnliche Erschwernisse ergeben sich durch die unterschiedlichen regionalen Regelungen: Eingemeindungen und Auslagerungen, unterschiedliche Haushalts- und Buchungssysteme. Das alles gehörte aus statistischer Sicht einheitlich und damit vergleichbar geregelt. Doch selbst wenn vieles geregelt ist, so heisst das noch lange nicht, dass sich Regierung und Verwaltung daran halten - hat sich doch z.B. sogar unser Bundesfinanzminister durch seine verfassungswidrigen Haushalte in NRW offenbar besonders "qualifiziert". Und so wird getrickst und unterlaufen, wo es opportun erscheint, denn die Gesetze werden vor allem bei Kleinkriminellen unsinnig streng angewandt, während die Großen nicht nur davon kommen, sondern für ihre gesamtgesellschaftlichen Schäden meist auch noch kräftig belohnt werden. Wie soll sich denn da jemals etwas ändern?
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    Antizyklische Wirtschaftspolitik: Jede antizyklische Finanz- und Wirtschafts-Politik setzt voraus, dass in schlechten Zeiten das eingesetzt wird, was in guten Zeiten zur Seite gelegt wurde. Antizyklisch kann niemals heißen: wir machen immer Schulden und in schlechten Zeiten ganz besonders viele. Das scheint in Deutschland und in den plutokratischen Hollyvoodookratien noch nie einer richtig begriffen zu haben. Es sei daher noch einmal an das erinnert, worum es John Meynard Keynes (1936, S. 314) letztlich und wirklich ging:

    "Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen."
    Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der Vollbeschäftigung, Stabilität und die sie ermöglichende soziale Gerechtigkeit.
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    Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
    "Mit Beschluss vom 27. Januar 2000 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert, regelmäßig einen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstatten. Am 25. April 2001 hat die Bundesregierung den ersten Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt [Erster,Anlagen]. Der Bericht und die zeitgleiche Vorlage des "Nationalen Aktionsplanes zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2001-2003" (NAP-incl) bei der EU-Kommission waren der Beginn einer kontinuierlichen Berichterstattung über Fragen der sozialen Integration und der Wohlstandsverteilung in Deutschland. Die Armuts- und Reichtumsberichterstattung basiert auf dem Leitgedanken, dass eine detaillierte Analyse der sozialen Lage die notwendige Basis für eine Politik zur Stärkung sozialer Gerechtigkeit und zur Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe ist. Am 19. Oktober 2001 hat der Deutsche Bundestag die Verstetigung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung beschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, jeweils zur Mitte einer Wahlperiode einen entsprechenden Bericht vorzulegen. Dem kommt die Bundesregierung mit der Vorlage des Berichts "Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung" nach. Der Bericht beschreibt die Lebenslagen der Menschen in Deutschland auf der Basis statistischer Daten etwa zu Einkommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit, Bildungsbeteiligung. Stand: Februar 2005. PDF-Bericht (1.79 MB) 370 Seiten., Anhänge."
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    BIB-Kuddelmuddel und das Drama langer Zeitreihen in der deutschen und besonders amtlichen bayerischen Statistik.


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    Datenquellen und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP):  s.a. Überblick (Datenquellen)  ...

    • München bietet viele Informationen und Dokumente auf seiner Homepage an.
    • Statistisches Bundesamt: Fachserie 14, Reihe 5: Schulden der Öffentlichen Haushalte (2180140047005.xls), Verschuldung des Bundes Tabelle 1.1.1, Verschuldung der Länder Tabelle 1.3  und  Fachserie 18 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. * Statistik shop destatis.
    • BIP Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen Länder 1970 Arbeitskreis VGR tab01. Zu den Daten wurde mitgeteilt: "Der Arbeitskreis VGR d L hat im Jahr 1999 nach einer Verordnung der Europäischen Union seine Rechnungen auf das neue Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) umgestellt. Es liegen Rückrechnungsergebnisse nach dem neuen System nur bis 1970 vor.  ... Beide Systeme sind nicht vergleichbar! Nach der Umstellung der VGR auf das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) wurden die Länderergebnisse nur bis 1970 zurückgerechnet. Für die Vorjahre sind lediglich Daten nach dem alten deutschen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen vorhanden. Diese Daten sind aufgrund zahlreicher methodischer und konzeptioneller Unterschiede nicht mit den aktuellen Daten nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vergleichbar und dürfen keinesfalls an diese Daten angehängt werden."  Anmerkung: Hier ist natürlich zu wünschen, daß die Daten weiter zurückgerechnet oder Schätzformeln mitgeteilt werden, wie die Vergleichbarkeit verbessert werden kann.
    • Deutsche Bundesbank (1998). 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1997. CD ROM Verlage C.H.Beck & Vahlen (erfordert unter XP im System MFCUIA32.dll)
    • [Interne Quelle: sgipt_orig/politpsy/statis/LAENDER/BAY/Gemeinde/muenchen/muenchen.xls]
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    Euphemismus. Sprachliche Schönfärberei, beschönigende Darstellung. Gr. "eu" = gut, wohl;  phem = sagen, also wörtlich gut sagen. Beispiele: heimgehen für sterben, seine soldatische Pflicht tun für morden; jdn. lächerlich machen als Späßchen deklarieren; wenn Diktaturen z.B. "präsidiale Staaten" genannt werden. Rein sachlich bedeutet Euphemismus eine falsch positive Darstellung, besonders üblich im diplomatischen Dienst, in der Politik, Kirche und in "höheren" Kreisen (Aristokratie).
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    Globalisierung. Definition, Globalplayer, Erfindung und Sinn der Globalisierung I, II, III, IV, V., Schwarzbuch, Begriffe, Grundprobleme der Menschheit, Vorbilder und Alternativen. * Preisabsprachen, Kartelle und Oligopole *
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    Globale Enteignung der Städte. [1,2, Google]
    Ein lesenswerter Artikel in den Nürnberger Nachrichten (6.7.4, S. 13) über das Buch von Werner Rügemer (2004). Cross Border Leasing - Ein Lehrstück zur globalen Enteignung der Städte. Münster: Westfälisches Dampfboot.
     
    "Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag / Info mit Inhaltsverzeichnis.) 
      CBL im Netz:
      • Werner Rügemer Homepage.
      • Die Welt im Privatisierungswahn!
      • Info mit Inhaltsverzeichnis.
      • Rezension in der Zeit.
      • CBL-Wikipedia.


    Wirklich? Rügemer (2004, S. 183) teilt zu CBL-München für 1999 mit:

          1999 München/Straßen- und U-Bahnen 256 Mio  [DBX, Allco]
          1999 München/U-Bahnen 105 Mio [Malina (Dtl.)]


    Der versuchte Ausverkauf Münchens
    Unter OB Ude wurde versucht halb München einschließlich seiner historischen Gebäude zu verkaufen und zurückzumieten. Weshalb er sich heute scheinheilig als Kritiker dieser Praxis präsentiert, hängt wohl mit seinem Beruf zusammen. Und schlimmer noch (S. 138):
        "Auch die Mehrheit im Münchner Stadtrat beschloss im Jahre 2002, einem ungenannten 'Investor' das Münchner Rathaus und ein Dutzend weiterer, vor allem historisch ansehnlicher Gebäude zu verkaufen und sie zurückzumieten. Der Investor sei die steuerpflichtige, aber nicht gemeinnützige Familienstiftung 'eines Unternehmens', hieß es geheimnisvoll in der Ratsvorlage. Die Stiftung könne nach dem geltenden Erbschaftssteuergesetz die Erbersatzsteuer wesentlich mindern, wenn sie in der Gestalt eines 'atypisch stillen Gesellschafters' einen möglichst großen Teil ihres Vermögens in eine 'Objektgesellschaft' einbringe, die als Eigentümer einer Immobilie, hier des Rathauses, auftrete. Der Vertrag müsse mindestens 30 Jahre lang laufen, da der entscheidende Besteuerungszeitpunkt alle 30 Jahre wiederkehre. Der Verbleib des Eigentums bei der Stadt 'nach Beendigung der Transaktion' sei sichergestellt. [FN17]. Der Steuerverlust wäre am Sitz des Unternehmens bzw. der Stiftung, möglicherweise im Bundesland Bayern, entstanden. Nach heftigen Protesten in der Öffentlichkeit und nach Kritik durch die bayerische Staatsregierung gaben Oberbürgermeister und Kämmerer das Vorhaben auf, das diesmal an die Öffentlichkeit gedrungen war. [FN18]
         Im übrigen weist Rügemer (2004, S. 36) darauf hin, dass die Münchener Stadtkämmerei eigens zwei Fachkräfte für CBL abgestellt hat und belegt Ude als Vertreter des CBL-Ausverkaufs Münchens (S.156). Außerdem belegt der Stadtkämmerer Klaus Jungfer unzweideutig, wessen Geistes Kind die Münchner Stadtkämmerei bezüglich CBL ist. Dem guten Mann fällt leider nicht ein, worauf es wirklich ankommt: vernünftig, solide und verantwortungsbewusst wirtschaften zu lernen nach guter alter Oma- und Opa-Art und den BürgerInnen kein unverdauliches Orthopterol Frikassee vorzusetzen.
        Internet-Hinweise: * Tagesspiegel 22.10.2, 2.11.2, * Klaus Jungfer (richtige Alternativen) * ödp 14.3.3 * Brainguide 5.12.6 *
     
    PPP. Seitdem die USA, Ende 2004, das Steuerschlupfloch zugemacht haben, ist CBL über die USA nicht mehr möglich. Die Gefahr ist aber keineswegs vorüber, weil die Steuerschlupfloch-Industrie ständig neue Möglichkeiten erschließt. Die neue gefährliche Formel heißt PPP =  Public Private Partnership. Es ist absehbar und ziemlich sicher, dass auch dieser Weg falsch und genau betrachtet sogar verfassungswidrig ist, weil sich - in den grundlegenden kommunalen Bedürfnissen - Gemeinwohlauftrag und Renditeprinzip oder gar Gewinnmaximierung ausschliessen. Nachdem aber viele öffentliche Haushalte verfassungswidrig sind, heißt das leider gar nichts, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Landesfinanzminister, der mehrfach verfassungswidrige Haushalte vorgelegt hat, sogar zum Bundesfinanzminister aufsteigen konnte. Verfassungsbruch, Misswirtschaft und selbst grob fahrlässiges Fehlverhalten hat in diesem Lande keine Konsequenzen: Rechtsstaat und Strafverfolgung existieren hauptsächlich für Kleinkriminelle und Gewalttäter getreu dem Prinzip: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt im Einvernehmen mit der Volksweisheit: die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen. 

    PPP Public Private Partnerschip.
    Rügemer, Werner (2006). Privatisierung in Deutschland. Eine Bilanz. Von der Treuhand zu Public Private Partnership
    3. Auflage. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot. ISBN: 3-89691-630-0:
     
    "Besser, billiger, bürgernäher! Öffentliche Haushalte entlasten! - Nach diesem neoliberalen Glaubensbekenntnis wird privatisiert. Werner Rügemer zieht zum ersten Mal eine empirisch begründete Bilanz für Ost- und Westdeutschland und legt offen: Die Privatisierung von Medien, Post, Bahn, Rathäusern, Schulen, Müllentsorgung, Strom, Wasser und der Sozialsysteme erweist sich als neue Quelle der öffentlichen Verschuldung, der Arbeitslosigkeit, der Teuerung. Die Privatisierung der DDR gab den Schub für die Privatisierung im Westen, die Akteure sind dieselben. Rügemer zeigt Privatisierung als Element der "neoliberalen Gegenreform" und der Umgründung des Staates. Die Konsequenz: Die öffentliche Daseinsvorsorge muss als Teil einer kooperativen Ökonomie neu entwickelt werden." [Q]
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    Hollyvoodoo. Eine Wortschöpfung aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang Voodoo-Tod (Tod durch Glauben, die Überzeugung durch einen Bann oder Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein ("Hollywoodisierung") beruht und für viele in den Tod führt. Obwohl die radikal- islamistischen Mullahs natürlich so wenig eine Alternative sind wie die Kommunisten oder Faschisten, haben sie doch etwas Richtiges und Kritisches erkannt: dieses Amerika hat etwas Tödlich-Teuflisches an sich. Die globale Hollyvoodookratie, der global-grenzenlose Konsum- und Wachstumsterror, führt die ganze Menschheit in den Ruin.
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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt missbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muss. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Hass, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
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    Ich pumpe, also bin ich. Die Formel ist Descartes berühmter Formel nachgebildet, die hier allerdings eher das Gegenteil  repräsentiert. Dem entspricht das Credo Ich kaufe, also bin ich des homo oeconomicus.
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    Kassenverstärkungskredite. [Mehr hier]
    In den Erläuterungen des statistischen Bundesamtes "Schulden der öffentlichen Haushalte" heißt es: "Unter Kassenverstärkungskrediten werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten erfasst, welche die Berichtskörperschaften zur Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen eingehen. Zu den Kassenverstärkungskrediten rechnen neben den Kassenkrediten von Kreditinstituten auch Geldmarkttitel (Schatzwechsel, unverzinsliche Schatzanweisungen) soweit sie zur kurzfristigen Kassenverstärkung bestimmt sind. Die früher ebenfalls dazu zählenden Kassenkredite der Deutschen Bundesbank entfielen ab dem 1. Januar 1994, da zu diesem Zeitpunkt die Regelungen über die zweite Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wirksam geworden sind. Danach dürfen Notenbanken den öffentlichen Haushalten keine Kredite mehr gewähren. (Erlaubt bleiben allerdings im Interesse der reibungslosen Abwicklung staatlicher Kassentransaktionen sog. untertägige Kreditaufnahmen bei der Notenbank, die zum Tagesschluss aber ausgeglichen sein müssen). Zweck dieses Kreditverbotes ist es, die öffentliche Hand zu zwingen, sich an den Kredit- und Kapitalmärkten zu Marktkonditionen zu finanzieren. Dadurch soll die Haushaltsdisziplin gestärkt und gleichzeitig eine wichtige potentielle Inflationsquelle verschlossen werden."

    Quelle: Schuldenstände Deutschland nach den Kriterien des Maastrichtvertrages.

    Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006 Die öffentliche Verschwendung" die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite die echte Staatsverschuldung optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird S. 43 am Beispiel Bodenheim (Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs] Kredite dienen eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung einer Kommune, werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle laufender Ausgaben benutzt."

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    Länder, Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt, sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit, werden daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden zusammengefaßt.
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    Lüftl-Theorem.
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    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte, wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht ein Wachstumsfaktor ein.
        Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    politische "Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut bezeichnen. Siehe Überblick Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden Grundgesetzartikel (115 und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz (1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise für Spekulationsgewinnoptimierung.
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    Schuldenentwicklungs-Modell Verantwortlich für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische Krankheit ...
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    Schulden nach dem Maastrichtvertrag.

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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.

       
      Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
         PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
      Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland.
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    Schuldenstände Deutschland nach den Kriterien des Maastrichtvertrages

    Quelle: Erläuterungen Statistisches Bundesamt Fachserie 14 Schulden der öffentlichen Haushalte.
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    Schulden-Uhren Links.
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.  Beispielrechnung für H.-J. Vogel: Hier n = 12  = 1972-1960. Rechnung: z = [ln(E/A)]/n, also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(1270506 / 286715)] / 12 = [ln(4.431247615] / 12 = 1.488681173/12  = 0.124056764 = 12,41%.
        Probe:  [Anfangswert] * e^( z* n) =   286715 *  e^( 0.124056764 *12) =  A * e^(1.488681168)  = 4.431247592 * 286715 =  1270505 [Endwert]. Ergebnis: stimmt bis auf einen kleinen Rundungsfehler an der letzten Stelle.
    Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH.
        Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
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    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
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    supra-nationale Egoismen (EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört, indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger" exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren können. Von wegen freier Markt.

    • Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
    • EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen [Q] Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über 300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich 40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien, Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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    Tatsächliche Schulden der Gemeinden.
    Deutsche Kommunen höher verschuldet als bisher bekannt. "Bertelsmann Stiftung: Ein Großteil der Schulden wird in ausgegliederte Gesellschaften und Unternehmen verlagert. Grafik zum Kommunalkongress 2007: Schulden der Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände. "Die deutschen Kommunen sind deutlich höher verschuldet, als bisher angenommen. Das geht aus aktuellen Analysen der Bertelsmann Stiftung hervor, die heute in Berlin veröffentlicht werden. Danach verlagern die Kommunen einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden in ausgegliederte Gesellschaften. Im Bundesdurchschnitt werden rund 57 Prozent der Schulden in den Kernhaushalten von Städten und Gemeinden ausgewiesen; die restlichen 43 Prozent fallen in den ausgegliederten öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen an.  ..." [Mehr an der Quelle]
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    Verkehrsverbund. Zur Finanzierung der U-Bahn München erfahren wir sehr interessantes und aufschlussreiches durch H-.J. Vogel (1972, S. 75ff), zunächst zum Hintergrund und Vorspiel:
      "Nunmehr setzte erneut der Kampf um die Finanzierung ein. Er verlief ziemlich dramatisch. Bund und Land wollten nämlich von ihren früheren Zusagen jetzt nicht mehr allzuviel wissen. Gesetzliche Grundlagen für die Gewährung solcher Zuschüsse gab es noch nicht. Alles lag im freien Ermessen von Bund und Land. Ich versuchte deshalb, die öffentliche Meinung und alle politischen Kräfte zu mobilisieren. Unter Vorsitz der Bundestagsabgeordneten Hans Drachsler, Franz Marx und Josef Ertl bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft V-Bahn, die mit Unterstützung der Münchner Presse in Bonn und auch gegenüber der Staatsregierung einen erheblichen Druck ausübte. Mein Ziel war dabei, Bund, Land, Bundesbahn und Stadt in einer Gesellschaft so miteinander zu verbinden, daß die Finanzierung des aus der S-Bahn und der Nord-Süd-U-Bahn bestehenden Schienenschnellverkehrskreuzes ein für allemal gesichert war und daß außerdem alle vier Parteien die Verantwortung für das Vorhaben gemeinsam trugen und nicht bei jeder während des Baus auftretenden Kostenerhöhung oder sonstigen Schwierigkeit gegeneinander ausgespielt werden konnten. Daneben wollte ich natürlich den Anteil der Stadt an den damals bereits auf ca. 1100 Mio. DM geschätzten Gesamtkosten so gering wie möglich halten. Der Widerstand in Bayern ging vor allem von den ländlichen Abgeordneten der CSU aus, die eine Bevorzugung Münchens fürchteten und vorsorglich wieder einmal gegen den Wasserkopf München polemisierten. ..."
    Zur endgültigen Finanzierungskonzeption führt Vogel (1972, S. 79) aus (fett hervorgehoben von RS):
      "Die Entscheidung fiel endlich am 9. Juli 1965. An diesem Tag traf Ministerpräsident Goppel mit Bundeskanzler Ludwig Erhard in Bonn zusammen. Sie einigten sich darauf, daß der Bund zwei Drittel, der Freistaat Bayern ein Drittel der S-Bahn-Kosten in Höhe von ca. 490 Mio. DM übernehmen sollten. Die Bundesbahn sollte zum Anteil des Bundes 40 Mio. DM, die Stadt zu dem des Staates 31 Mio. DM beitragen. Dieses Ergebnis ließ mir der Ministerpräsident telefonisch nach Nürnberg mitteilen, wo ich am SPD-Landesparteitag teilnahm. Ich unterrichtete sogleich den Parteitag; es war wohl das einzige Mal überhaupt, daß ein CSU-Ministerpräsident und ein CDU-Bundeskanzler auf einem SPD-Parteitag spontanen Beifall bekamen. Auch nach dieser Entscheidung gab es noch allerlei Probleme. Aber am 25. August 1966 unterschrieben die Bundesrepublik und die Bundesbahn, und am 20. Oktober 1966 trat der Aufsichtsrat der Münchner Tunnel-Gesellschaft unter meinem Vorsitz das erste Mal in vollständiger Besetzung zusammen."
    Halten wir fest: Die S-Bahnkosten wurden mit 490 Millionen veranschlagt, auf die Stadt München entfielen hiervon lediglich 31 Millionen, also 6,33%. Man fragt sich, wie kommt die bundesdeutsche oder bayerische SteuerzahlerIn dazu, der Stadt München zu 93,67% eine S-Bahn zu finanzieren? Und trotzdem reicht es hinten und vorne nicht: immer mehr und noch mehr Schulden müssen her.
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    Wachstum kritisch betrachtet.
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    Wachstumstabellen (Zinseszins).
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    Die Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
    Dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 25 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
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    Zeitgeschichte
    • IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
    • Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, Deutsches Historisches Museum (dhm), Jahreschroniken zum zeitgeschichtlichen Rahmen in Deutschland: 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915,1916, 1917, 1918, 1919, 1920, 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930, 1931, 1932, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943, 1944, 1945, 1946, 1947, 1948, 1949, 1950, 1951, 1952, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, 1962, 1963, 1964, 1965, 1966, 1967,1968, 1969, 1970,1971, 1972, 1973, 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994,1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018,
    • bpb: Bundeszentrale für Politische Bildung mit vielen interessanten und grundlegenden Informationen.
    • IFZ: Institut für Zeitgeschichte (München).
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg, später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.

      Querverweise
      Standort: Schulden-Porträt München.
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      Das erste Schuldenporträt Münchens 2005.
      * Überblick Schuldenporträts 1876-2005. * Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2005. *
      Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Gibt es eine rollenfunktionelle Geistesstörung? Und wenn - wie heilt man sie?
       Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems
       Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
       * Überblick Staatsverschuldung 0_* 1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
      Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
      Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
      Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
      *
      Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
      z.B. Schulden-Porträt site:www.sgipt.org. 
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      Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Das Schuldenporträt der Stadt München (1950-2013). [BIP 1964-2012]. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/muenchen.htm
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    korrigiert (Neutexte): irs 09.02.15

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    10.02.15    Linkfehlerprüfung..