Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=04.06.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 16.08.24
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:

    Das Schulden-Porträt

    Adolf Hitler
    Nationalsozialistischer Kanzler und Diktator Deutsches Reich 1933-1945
    Analyse der Erlebnisfähigkeit Hitlers in MEIN KAMPF.


    Bildmontage RS - Beschreibung und Quellen

    Zum Geleit Friedrich Nietzsches Zarathustra:
    "Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht und Vieles in Euch ist noch Wurm. Einst wart ihr Affen und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe."
    Nachtrag: Und das gilt in ganz besonderem Maße für die Nazis, die Alten und noch mehr für die Neuen.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)
    Staatsschulden (alt)  in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.

    * Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung * Überblick Schuldenporträts * Deutsches Reich 1871-1918 * Weimar *  Japan *  USA 1791-2006  *  Querverweise *

    Politbiographische Daten Adolf Hitler Deutsches Reich 1933-1945 [1, 2, 3, 4, 5,]
    Hitler ist nicht einfach zu beschreiben, es soll daher hier weitgehend unterbleiben (und Daten zum 3. Reich finden Sie hier). Als Typ wurde er sogar von der Wehrmachtspsychologie in "Der Fanatiker" noch 1941 ziemlich gut von Dr. Brosius beschrieben. Von der Persönlichkeit war er sicher ein paranoider Soziopath - wie viele HerrscherInnen und Tyrannen - , aber ganz sicher nicht dumm, ungebildet oder nur sonderlich, wie er manchmal dargestellt wird. In Mein Kampf finden sich z.B. Stellen, die sein sozialpsychologisches Verständnis etwa der armen Arbeiterkinder in den Notzeiten belegen, woraus aber auch hervorgeht, daß er sehr gut um die Entwicklung und seelische Verfassung seiner SA-Schlägertrupps wußte, was seine tiefgreifend moralisch-ethische Verwahrlosung, die er bei sich gar nicht mitbekam, noch mehr unterstreicht. Skrupel kannte er nicht, eine sehr günstige Bedingung für den Kampf um die Macht. Um seine Wirtschaftskompetenz ranken sich viele, z.T. sich radikal widersprechende, Mythen und Vorurteile. Sein wirtschaftliches Erfolgsgeheimnis läßt sich aber schon einigermaßen verständlich zusammenfassen: 1) die Weimarer Verhältnisse, 2) Skrupellosigkeit und wahnhafte Selbstüberzeugung mit dem Führerprinzp, 3) hemmungslose Staatsverschuldung, 3) rigorose Zwangsmaßnahmen (mit Terror und schließlich verbrecherischer Diktatur mit Sklavenhalterwirtschaft im Krieg wie bei den alten Griechen und Völkermord), 4) Glaube und Perspektive für die Massen, 5) reichliche Förderung durch das Großkapital und 6) zahlreiche willfährige Berater, z.B. sein als Finanzgenie geltender Reichsbankpräsidenten Hjalmar Horace Greeley Schacht, der "US-Friese" mit dem fließenden Englisch, der im Nürnberger Kriegsverbrecher Prozeß - wahrscheinlich zu Unrecht - frei gesprochen wurde. Hitler bekam die Arbeitslosen von der Straße, gab vielen eine Perspektive, hob das Selbstgefühl der Deutschen auf Kosten und zu Lasten der entwerteten "minderwertigen" Rassen und schaffte seine "Terror-Ordnung"; eine sehr wirkungsvolle Propaganda, Verschlagenheit, verlogene Heimtücke und gnadenloser Terror erzeugte in wenigen Jahren einen prä-paranoiden und einen weitgehend ver- und geblendeten "Volkskörper", der den Schwachsinn vom Volk ohne Lebensraum und die auserwählte Überlegenheit der arischen Rasse tatsächlich glaubte. Die Deutschen wurden mit Hitler kollektiv verrückt. Nach dem verlorenen Krieg, Versailles  und Weimar waren sie wieder wer, die Deutschen. Wie die folgenden wenigen Zahlen belegen, kam Hitlers Wirtschaftserfolg u.a. auch durch eine völlig irrsinnige Staatsverschuldung zustande, die mich an Schachts "Finanzgenie" sehr zweifeln lassen. Das System wäre auch ohne Krieg innerhalb der nächsten 10-20 Jahre finanziell kollabiert. Hitler brauchte auch einen Krieg, um seine abenteuerliche und verantwortungslose Finanzpolitik zu verschleiern und zugleich brauchte er diese Schuldenpolitik, um den Krieg vorzubereiten. Hitlers Einstellung zu finanziellen Fragen und zur persönlichen steuerlichen Vorteilsnahme schildert sein Finanzminister Lutz Graf Schwerin von Krosigk (S. 189f):
     
    "4. Einstellung Hilters zu finanziellen Fragen 
    Bei den ersten Vorträgen, die ich Hitler in Etatsangelegenheiten zu halten hatte, stieß ich auf eine merkwürdige Befangenheit. Sie [<189] stammte wohl daher, daß er mich noch nicht kannte und allen finanziellen Fragen eine ausgesprochene Abneigung entgegenbrachte. Er nannte mich „Herr Reichsminister" und ist dabei bis 1945 geblieben. Seine Unsicherheit verbarg er hinter langen Monologen, durch die er den Augenblick, in dem über unangenehme Dinge gesprochen werden mußte, möglichst weit hinausschob. Anfänglich zeigte er noch ein gewisses Verständnis dafür, daß man mit öffentlichen Geldern sparsam umgehen müsse. Aber er sagte mir auch sehr bald, es sei zwar meine Pflicht, Warnungen zu äußern, doch werde er seine Pläne nie an Mangel an Geld scheitern lassen; auch sein Schatzmeister Schwarz habe in den Jahren des Kampfes um die Macht immer gesagt, es sei kein Geld mehr da, er, Hitler, habe sich nicht darum gekümmert und schließlich sei stets genug Geld dagewesen. Als ich versuchte, ihm den Unterschied zwischen dem Schatzmeister der Partei und dem Reichsfinanzminister in ihrer Stellung und Funktion klarzumachen, ging er nicht darauf ein, aber unterbrach mich wenigstens nicht. Als es ihm später immer unangenehmer wurde, sich von Warnern unbequeme Wahrheiten sagen zu lassen, ließ er sie nicht mehr vor oder ließ sie nicht zu Worte kommen.
        Als ich ihm zum ersten Mal in der neuen Reichskanzlei über Etatsfragen vorzutragen hatte, war er mit den Entwürfen für den Ausbau von Berlin beschäftigt. Er zeigte mir — immer mehr in Begeisterung geratend — , wie großzügig die Stadt einmal von den Hohenzollern angelegt worden sei, wie spätere Geschlechter die Straßen verengt und die Stadt verbaut hätten und wie er nun die ursprüngliche Anlage wiederaufnehmen und das Verkehrsproblem durch Achsen und konzentrische Ringe, mit den Monumentalbauten als Mittelpunkt, noch im letzten möglichen Augenblick lösen werde. Er las mir die Einwände an den Augen ab und suchte sie zu widerlegen, ehe ich sie vorbrachte. Es sei noch immer sparsamer und zweckmäßiger, etwas Durchgreifendes und für alle Zeiten Bleibendes zu schaffen, als eine kleine Lösung zu suchen, die spätestens nach einer Generation eine erneute Änderung nötig machte. Das umgebaute Berlin werde einmal das Reiseziel unzähliger Ausländer sein; die Gelder, welche die Reisenden nach Deutschland brächten, würden den Zinsendienst für die Anleihen decken. Er wisse nicht, ob er alt werden würde, aber den Ausbau von Berlin wolle er noch erleben.
        Zum letzten Mal habe ich 1942 mit Hitler gesprochen. Über Fragen meines Ressorts habe ich ihm während des Krieges nie einen Vortrag halten können. Ich wurde mehrfach, auf dringliche, an Lammers ge-[<190] richtete Bitten, zu Hitler bestellt, aber die Besprechung wurde jedesmal im letzten Augenblick wieder abgesagt. Hitler wollte sich in Fragen, die ihm nicht lagen, nicht sprechen lassen. So habe ich in den Jahren 1938/45 nur bei Staatsakten (Reichstagssitzungen, Empfängen, Beisetzungen) ein paar Worte mit ihm wechseln können.
        Wie in Haushaltsfragen war Hitler anfangs auch in Steuerfragen meinen Argumenten zugänglich. Eines Tages fragte Goebbels im Kabinett im Tonfall moralischer Entrüstung, den er meisterhaft beherrschte, ob es wirklich wahr sei, daß der „Führer" für die Einnahmen aus seinem Buch Steuern zahlen müsse. Ich sagte, selbstverständlich müsse er, und Hitler gab mir recht, aber nur in der Theorie, praktisch sah es anders aus. Hitler überwies sein Gehalt als Kanzler, das sich 1934 auf 29.200 RM belief, zu dem noch eine Aufwandsentschädigung von 18.000 RM hinzukam, einem Unterstützungsfonds für die Angehörigen der in den politischen Kämpfen der letzten Jahre getöteten Mitglieder der SA, SS und Polizei. Deshalb wurde für steuerliche Zwecke Hitlers Gehalt von seinem Privateinkommen getrennt und nur dieses versteuert.
        Bis 1933 waren Hitlers Einkünfte aus seiner schriftstellerischen Tätigkeit bescheiden. Sie betrugen zwischen 1925 und 1929 zwischen 11.000 und 19.000 RM, wuchsen 1930 auf 48.000 und 1932 auf 64.000 RM. 1933 wurde „Mein Kampf" ein Bestseller. Die Einkünfte schwollen auf  l.232.000 RM an. Hitlers Adjutant, Julius Schaub, der seine Steuerangelegenheiten bearbeitete, beantragte beim Staatssekretär Fritz Reinhardt die Absetzung von 50 Prozent als Werbungskosten. Reinhardt erklärte sich mit dieser Regelung einverstanden. Daraufhin wurde seine Einkommensteuer auf 297.000 RM festgesetzt. Aber Hitler zahlte weder die Abschlußzahlung für 1933 noch die Vorauszahlungen für 1934 in Höhe von 405.000 RM. Wenn der unglückliche Steuerinspektor Vogt, der im Finanzamt München-Ost Hitlers Steuern bearbeitete, die Adjutantur mahnte, ließ sich Schaub nicht sprechen oder gab eine ausweichende Antwort. Abgesehen von einigen geringfügigen vierteljährlichen Vorauszahlungen, denen er sein Einkommen von 1932 zu Grunde legte, hat Hitler als Reichskanzler keine Steuern mehr gezahlt.
        Der Vorsteher des Finanzamts München-Ost wurde vom Münchener Oberfinanzpräsidenten Ludwig Mirre benachrichtigt, daß nach einer Vereinbarung zwischen ihm und Reinhardt Hitler „im Hinblick auf seine verfassungsrechtliche Stellung nicht steuerpflichtig" sei. Der vorsichtige Vorsteher bat den Präsidenten Mirre, dafür zu sorgen, [>192] daß Hitler von der beabsichtigten Steuerfreistellung unterrichtet werde. Am 25. Februar 1935 teilte Mirre mit, Reinhardt habe Hitler die Freistellung und ihre Begründung vorgetragen, und Hitler habe sich damit einverstanden erklärt. Der Vorsteher legte den Sachverhalt in einen Aktenvermerk nieder, zog die sämtlichen Steuerakten Hitlers aus dem Aktenverkehr und nahm sie unter Verschluß. Die Steuerbefreiung Hitlers, von der Reinhardt mich nicht in Kenntnis gesetzt hat, beschränkte sich auf ihn und wurde auf andere Nazigrößen nicht ausgedehnt, wenngleich diese ebenfalls steuerliche Vergünstigungen beantragten. Auch Goebbels mußte für die erheblichen Einnahmen aus seinen Büchern und Artikeln Steuern zahlen. Gelegentlich kam es zu Zusammenstößen mit der Finanzverwaltung. Ruhe trat erst ein, als der Bürgermeister Max Winkler die Bearbeitung seiner Steuern übernahm."

    Anmerkung 28.2.6: Siehe auch Ingo Helms Film im MDR: Hitlers Geld.

    .
    Tabelle: Die Schulden-Leistung Adolf Hitlers im Deutschen Reich 1933-1945 im Vergleich zum Wachstum des Sozialprodukts (Datenquelle)
    Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr (hier mit stetiger gerechnet).
     
    Jahr 
    Daten-
    quellen_
    Absolut Betrag in Millionen Reichsmark  Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr
    _
    Schulden
    in % vom 
    Sozial-
    Produkt
    Sozialprodukt in jew. Preisen in Milliarden M Steigerung
    in % gegen Vorjahr 
    _
    Verbraucher
    Preis-Index Zunahme in % vom Vorjahr
    Arbeitslose in Tausend

    _

    1933/34 11793 Anfangswert 20,19 58,4 Anfangswert Anfang 4804 
    1934/35 12452 5,59 19,01 65,5 12,16 2,57 2718
    1935/36 14372  15,42 19,66 73,1 11,60 1,75 2151
    1936/37 16058 11,73 19,78 81,2 11,08 0,99 1593
    1937/38 19098 18,93 21,01 90,9 11,95 0,49 912
    1938/39 30676 60,62 30,61 100,2 10,23 0,49 429
    1939/40 47889 56,11 43,81 109,3 9,08 0,48 119
    1940/41 85935 79,45 - keine Angabe Kriegswirtschaft keine Angabe 52
    1941/42 137629 60,15 - keine Angabe Kriegswirtschaft keine Angabe 10
    1942/43 195554 42,09 - keine Angabe Kriegswirtschaft keine Angabe keine Angabe
    1943/44 273354 39,78 - keine Angabe Kriegswirtschaft keine Angabe keine Angabe
    1944/ 45 379800 38,94 - keine Angabe Kriegswirtschaft keine Angabe keine Angabe
    Schulden-
    Wachstum
    368007
    entspricht einer Steige- rung 3121 %.
    Rate =31,56
    Rate 33-39=19,12
    Rate 40-45=41,42
    Zum Ver- gleich 
    Deutschl. 
    2002= 60,5%
    50,9
    Rate =10,45 sehr stabil, keine Inflation Die Rate fällt von fast 5 Millionen 1933 auf noch 119 Tausend  1939.

    Ergebnis Schuldenporträt Adolf Hitler Deutsches Reich 1933-1945
    Hitler beginnt 1933/34 mit 11 Milliarden und 793 Millionen Reichsmark Schulden und steigert diese in einem extremen Tempo trotz traumhafter Wachstumsraten (die auch mit den Schulden zusammenhängen) - mit durchschnittlich 10,45 %, was der KennerIn frühzeitig sagen mußte, hier stimmt was nicht im Staate Deutsches Reich - bis zum Kriegsende auf 379 Milliarden und 800 Millionen Reichsmark. Die Schuldenwachstumsrate nach dem Zinseszinsmodell geschätzt ergibt über den ganzen Zeitraum ein durchschnittliches Wachstum von sage und schreibe 31,56 %. Selbst wenn man die Zeit vor Kriegsausbruch alleine anschaut liegt die Rate bei 19,12% - das ist eine Rate wie sie um 2002 die neuen deutschen Bundesländer (Ex-DDR) zeigen, allerdings ohne die entsprechenden Wachstumsraten beim Sozialprodukt. In der Kriegszeit steigt die durchschnittliche Wachstumsrate auf wahnwitzige 41,42% trotz eines 50% Kriegszuschlages gleich zu Beginn (Kriegsfinanzierung). Die Verschuldung stieg bis zum Ende des Krieges um 3121 % auf 379 Milliarden und 800 Millionen Reichsmark.
     
     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Kommentar (Allgemeines zum Schuldenproblem)
     
    An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen die Selbstbediener, Dünnbrettbohrer, Hochstapler, Gaukler & Tartüffs...
    _
    Adolf Hitler, der größte Faschist und Antimensch aller Zeiten hatte sein ganzes "Wirtschaftswunder" auf Schulden gebaut - wie die Amigorepublik nachdem Fritz Schäffer 1957 und Ludwig Erhard 1966 entmachtet wurden (Ära Adenauer). Seine Finanzpolitik war absolut abenteuerlich und unverantwortlich und das trifft auch sein angebliches Finanzgenie, Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht, wie die Zahlen - und nur diese zählen -, belegen. Er war ein Genie der Willfährigkeit und Finanztechnik, der wissen mußte, daß die Rechnung nur aufgehen konnte mit gewonnenen Kriegen, die andere versklavten oder ausbeuteten, also genau das Unrecht der Versailler Vertrages bedenkenlos auf alle Schwächeren oder gar "Untermenschen" anzuwenden bereit war. 
        Hitler, vergleicht man seine Finanzpolitik, mit seinen Wir sind auch wieder wer-Nachkommen, war wohl nicht nur der größte deutsche Faschist und "Feldherrr", sondern auch der größte deutsche Finanzchaot aller - bisherigen - Zeiten. Es ist allerdings zu befürchten, daß Helmut Kohls plutokratisches Wiedervereinigungs-Chaoskonzept und die schwarzgelbrotgrünen Irrlichter, betrachtet man sich die Entwicklung der Ostländer Schuldenwachstumsraten, bald schon gleichziehen oder ihn gar noch übertreffen könnten.
       Der Faschismus ist in erster Linie eine ethische Krankheit, eine Art moralischer Schwachsinn, der aber in allen Menschen steckt, weshalb wir ja gut beraten sind, die Welt nicht in Gut und Böse, nicht in Schwarz und Weiß einzuteilen, sondern anzuerkennen, daß die Natur des Menschen im Zusammenspiel mit den Verhältnisse bei den allermeisten von uns den Affen in uns zum Vorschein bringen kann [1]. Der Faschismus ist eine immerwährende Gefahr. Und die ihm zugrundeliegendeAuserwählt-Idee, die wir in vielen Völkern, Kulturen und Religionen bis auf den heutigen Tag finden, hat auch ganz natürliche und normale Wurzeln. 

    Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung. 

    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.

    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.

    Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.

    Literatur (Auswahl)

    • Deutsche Bundesbank (1976). Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975. Frankfurt: Knapp.
    • Erhard, Ludwig (1943/44; 1977). Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung. Fasimiliedruck der Denkschrift 1943/44 mit Vorbemerkungen von Ludwig Erhard, Theodor Eschenburg, Günter Schmölders. Frankfurt: Propyläen.
    • Hitler, Adolf (Bd.I 1925, Bd. II 1926). Mein Kampf. Internet-PDF-Ausgabe [Beachte: 1, 2,]. [ Über: 1, 2, 3, ]
    • Kellenbenz, Hermann (1981). Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Bd. II. Vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. München: Beck.
    • Lutz Graf Schwerin von Krosik (1937). Reichshaushalt und Reichsfinanzen. In (S. 445-480).
    • Lutz Graf Schwerin von Krosik (1974). Staatsbankrott. Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1920/ 1945.  Göttingen: Musterschmidt.
    • Pool, James & Suzanne (dt. 1979, engl. 1978). Hitlers Weg zur Macht. Wie mit geheimen deutschen udn internationalen Geldquellen Hitlers Aufstieg möglich wurde. Bern: Scherz.
    • Schacht, Hjalmar > Literaturliste.
    • Weitz, John (dt. 1998, engl. 1997). Hitlers Bankier Hjalmar Schacht. München: Europa.
    • Winkler, Hans-Joachim (1963). Legenden um Hitler. [Autobahnen, Kraft durch Freude, Überwinder Versailles, Antibolschewik]. Berlin: Colloquium. (LZfPB Berlin).


    Links (Auswahl: beachte): Allgemeine gute und seriöse Quellen: bpb, bundesbank, destatis, dhm

    • Analyse der Erlebnisfähigkeit Hitlers in MEIN KAMPF.
    • MDR: Hitlers Geld.: [Ein Film von Ingo Helm: "Das Bild ist weit verbreitet: Hitler war zwar ein Verbrecher, doch persönlich lebte er anspruchslos und asketisch. Dieses Image hat Hitler durch seine Propagandamaschinerie gezielt erzeugt. Aber es ist eine Legende."]
    • DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT IN NATIONALSOZIALISMUS UND KRIEG:  [mit einem Plakat zum Autbahnprojekt]
    • bpb: die dort vorgestellt Schrift enthält ein Kapitel "Wirtschaft und Gesellschaft unterm Hakenkreuz" und auf Seite 23 ein Foto vom  Präsidenten der Deutschen Bank und Friedrich K. von Siemens bei ihrem solidarischen Hitlergruß.
    • Arbeitdsdienst: http://www.rosenthal.hanse.de/lit/ad1933-45/ * DHM: Reichsarbeitsdienst, Arbeitsfront *




    Anmerkungen
    ___
    Bildmontage RS Beschreibung und Quellen. Hitller zusammen mit Reichsbankpräsident Schacht (Q1). Rechts oben der Finanzminister (1932-1945) Lutz Graf Schwerin (Q2), darunter der Präsident der Deutschen Bank, Emil G. v. Strauß und Friedrich K. von Siemens beim solidarischen Hitlergruß auf einer Kundgebung der deutschen Wirtschaft in Berlin (Q3), links ein Plakat zum Projekt Deutsche Autobahnen und oben ein Ausschnitt aus dem Projekt Volkswagen (Q4).
        Q1: Internet. Q2: Aus seinem Buch.  Q3: Informationen zur politischen Bildung 266 Nationalsozialismus II, S. 23. Q4:  Autobahnen, Plakat 1936, und Volkswagen (Würfelspiel 1937) Sekundärequelle Homepage Prof. Dr. Helga Schultz DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT IN NATIONALSOZIALISMUS UND KRIEG, primär Deutsches historisches Museum (DHM).
    ___
    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis bei den Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
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    Mein Kampf: Aus "32  Der Leidensweg des Arbeiterkindes."
    "Man stelle sich doch einmal folgendes vor: In einer Kellerwohnung, aus zwei dumpfen Zimmern bestehend, haust eine siebenköpfige Arbeiterfamilie. Unter den fünf Kindern auch ein Junge von, nehmen wir an, drei Jahren. Es ist dies das Alter, in dem die ersten Eindrücke einem Kinde zum Bewußtsein kommen. Bei Begabten finden sich noch bis in das hohe Alter Spuren der Erinnerung aus dieser Zeit. Schon die Enge und Überfüllung des Raumes führt nicht zu günstigen Verhältnissen. Streit und Hader werden sehr häufig schon auf diese Weise entstehen. Die Menschen leben ja so nicht miteinander, sondern drücken aufeinander. Jede, wenn auch kleinste Auseinandersetzung, die in geräumiger Wohnung schon durch ein leichtes Absondern ausgeglichen werden kann, sich so von selbst wieder löst, führt hier zu einem nicht mehr ausgehenden widerlichen Streit. Bei den Kindern ist dies natürlich noch erträglich; sie streiten in solchen Verhältnissen ja immer und vergessen es untereinander wieder schnell und gründlich. Wenn dieser Kampf unter den Eltern selber ausgefochten wird, und zwar fast jeden Tag, in Formen, die an innerer Roheit oft wirklich nichts zu wünschen übrig lassen, dann müssen sich, wenn auch noch so langsam, endlich die Resultate eines solchen Anschauungsunterrichtes bei den Kleinen zeigen. Welcher Art sie sein müssen, wenn dieser gegenseitige Zwist die Form roher Ausschreitungen des Vaters gegen die Mutter annimmt, zu Mißhandlungen in betrunkenem Zustande führt, kann sich (>33) der ein solches Milieu eben nicht Kennende nur schwer vorstellen. Mit sechs Jahren ahnt der kleine, zu bedauernde Junge Dinge, vor denen auch ein Erwachsener nur Grauen empfinden kann. Moralisch angegiftet, körperlich unterernährt, das arme Köpfchen verlaust, so wandert der junge "Staatsbürger" in die Volksschule. Das es mit Ach und Krach bis zum Lesen und Schreiben kommt, ist auch so ziemlich alles. Von einem Lernen zu Hause kann keine Rede sein. Im Gegenteil. Mutter und Vater reden ja selbst, und zwar den Kindern gegenüber, in nicht wiederzugebender Weise über Lehrer und Schule, sind viel eher bereit, jenen Grobheiten zu sagen, als etwa ihren kleinen Sprößling über das Knie zu legen und zur Vernunft zu bringen. Was der kleine Kerl sonst noch alles zu Hause hört, führt auch nicht zu einer Stärkung der Achtung vor der lieben Mitwelt. Nichts Gutes wird hier an der Menschheit gelassen, keine Institution bleibt unangefochten; vom Lehrer angefangen bis hinauf zur Spitze des Staates. Mag es sich um Religion handeln oder um Moral an sich, um den Staat oder die Gesellschaft, einerlei, es wird alles beschimpft, in der unflätigsten Weise in den Schmutz einer niedrigsten Gesinnung gezerrt. Wenn der junge Mensch nun mit vierzehn Jahren aus der Schule entlassen wird, ist es schon schwer mehr zu entscheiden, was größer ist an ihm: die unglaubliche Dummheit, insoferne es sich um wirkliches Wissen und Können handelt, oder die ätzende Frechheit seines Auftretens, verbunden mit einer Unmoral schon in diesem Alter, daß einem die Haare zu Berge stehen könnten. Welche Stellung aber kann dieser Mensch, dem jetzt schon kaum mehr etwas heilig ist, der eben so sehr nicht Großes kennen gelernt hat, wie er umgekehrt jede Niederung des Lebens ahnt und weiß, im Leben einnehmen, in das er ja nun hinauszutreten sich anschickt? Aus dem dreijährigen Kinde ist ein fünzehnjähriger Verächter jeder Autorität geworden. Außer Schmutz und Unrat hat der junge Mensch noch nichts kennengelernt, das ihn zu irgendeiner höheren Begeisterung anzuregen vermöchte.(>34) Jetzt aber kommt er erst noch in die hohe Schule dieses Daseins. Nun setzt das gleiche Leben ein, daß er vom Vater die Jahre der Kindheit entlang in sich aufgenommen hatte. Er streunt herum und kommt weiß Gott wann nach Hause, prügelt zur Abwechslung auch noch selber das zusammengerissene Wesen, das einst seine Mutter war, flucht über Gott und die Welt und wird endlich aus irgendeinem besonderen Anlaß verurteilt und in ein Jugendlichengefängnis verbracht. Dort erhält er den letzten Schliff."
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    Großkapital läuft mit fliegenden Fahnen zu Hitler über. Weitz berichtet (S. 189f):
    "So setzte Hitler alles auf eine Karte, löste den Reichstag auf und kündigte für den 5. März 1933 Neuwahlen an. Doch vor der Wahl mußten die Finanzen geregelt werden. Schachts Schilderung der Ereignisse zufolge lud Göring ihn und einige führende Industrielle am 25. Februar ins Reichstagspräsidentengebäude ein (Görings neue Residenz, die nach seinem Einzug aufwendig renoviert wurde). Der Historiker Heinz Höhne beschreibt Schachts Rolle bei diesem Treffen etwas anders: »Am 20. Februar empfing Göring, eifrig assistiert von dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht, ... 25 führende Industrielle ...« Göring erklärte seinen Gästen, wie wichtig es sei, daß sie sich an der Finanzierung dieses entscheidenden Wahlkampfs beteiligten, und versicherte ihnen, »daß die Wahl [<190] am 5. März die letzte sicherlich innerhalb zehn Jahren, voraussichtlich aber in hundert Jahren sei«. [FN6]
        Er brauchte sie nicht mehr zu überzeugen. Sie hatten ihren Widerstand gegen Hitler inzwischen aufgegeben. Ihr Wortführer Gustav Krupp, der vier Wochen davor eine Einladung Thyssens zu einer Diskussion mit Hitler über die nationalsozialistische Bewegung abgelehnt hatte, erhob sich nun und erklärte im Namen der ganzen Gruppe, der neue Reichskanzler könne mit ihrer vollen Unterstützung rechnen.
    Gastgeber Göring verließ den Raum. Sogleich rief Schacht gutgelaunt: »Und nun, meine Herren, an die Kasse!« [FN7] Rasch hatte Schacht drei Millionen Mark für den bevorstehenden Wahlkampf Adolf Hitlers zusammen. Als ihm später vorgeworfen wurde, Spenden für den Wahlfonds der Nazis gesammelt zu haben, behauptete er, er habe nur auf Hitlers Bitte hin als Kassenverwalter fungiert. Göring hatte recht gehabt. Nach der Wahl vom 5. März sollten in Deutschland tatsächlich jahrelang keine demokratischen Wahlen mehr stattfinden."
        Die "Deutschland AG" des dritten Reiches saß also völlig zu Recht auf der Anklagebank in den Nürnberger Prozessen. Es wurde viel zu wenigen der Prozeß gemacht (und wen die USA von den Nazis brauchen konnten, holten sie in eigene Dienste). Die Arschkriecherei der "Deutschland AG" des Dritten Reiches ist auf einem Foto deutlich gemacht: der Der Präsident der Deutschen Bank (Emil G. von Strauß) und Friedrich K. von Siemens zeigen auf Kundgebung der NSDAP in Berlin ihre Solidarität mit dem Regime durch den Hitlergruß.Schacht (1948, S. 41) kritisiert die Wirtschaft wie wahr und wie folgt (gesperrt bei Schacht hier fett):
     
    "Auch zur Wirtschaftsführung gehört Charakter und Verantwortungsbewußtsein.  ... Beim Finanzkrach 1931 habe ich von den Banken verlangt, die Konsequenzen ihres falschen Handelns selber zu tragen, anstatt zu versuchen, sie dem Staat aufzubürden. Ein privater Betrieb, der gern alle Gewinne einsteckt, bei Verlusten aber sofort nach staatlicher Hilfe schreit, gibt den kapitalfeindlichen Gegnern berechtigten Grund zur Kritik. 
       Die Wirtschaft müßte dem unsinnigen Vierjahresplan gegenüber sich auf die Vernunft berufen und auf die Notwendigkeit, daß jedes Produzieren aus sich selber heraus Überschüsse abwerfen muß, und daß es wirtschaftlicher Unsinn ist und soziales Verbrechen, zu produzieren, wenn man dabei die Mittel der Allgemeinheit zusetzt. Nichts anderes bedeutete aber der Vierjahresplan. Mit den Aufbauplänen nach Art der russischen Fünfjahresplänehatte Hitlers Vierjahresplan nichts gemein. Es war nur wieder einmal eine treffsichere Überschrift für die urteilslose Masse, eine Blockschlagzeile für das unwissende und gedankenlose Publikum. An dieser Täuschung durfte sich kein anständiger Wirtschaftler beteiligen. Aber sie saßen schon zahlreich in Görings Vorzimmer, um Aufträge zu erlangen, als ich mich noch um die Durchsetzung der Vernunft bemühte. Die Abrechnung ist auch für sie nicht ausgeblieben.
      Der Hauptgrund des Wirtschaftsverfalls unter Hitler liegt in seiner maßlosen Aufrüstung. Darum hat mein Kampf um die Begrenzung der Aufrüstung den Kernpunkt aller meiner Konflikte mit Hitler gebildet. In voller Erkenntnis dieser Tatsache sagte das Nürnberger Urteil: 'wenn die von Schacht befürwortete Politik in die Tat umgesetzt worden wäre, so wäre Deutschland auf einen allgemeinen europäischen Krieg nicht vorbereitet gewesen.' Mit anderen Worten, es wäre zu keinem Kriege in Europa von deutscher Seite gekommen. Eine deutlichere Ehrenrettung konnte ich von keinem Urteil erwarten und zwar nicht nur hinsichtlich meiner Kriegsgegnerschaft, sondern auch hinsichtlich meiner Wirtschaftspolitik." 
    Kritische Anmerkung: Diese Darstellung Schachts zu seiner Rolle unter Hitler ist ebenso falsch wie der Freispruch des Nürnberger Kriegsverbrecher Gerichtshofes und die Wertung seines Biographen John Weitz (S. 448). Schacht sagt und schreibt als Reichsbankpräsident in seinem Vortrag "'Finanzwunder' und 'Neuer Plan'" am 29.12.1938 vor dem Wirtschaftsrat der Deutschen Akademie (S.18f): 
        "Es ist möglich, daß noch keine Notenbank in Friedenszeiten eine so wagemutige Kreditpolitikgetrieben hat wie die Reichsbank seit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus. Mit Hilfe dieser Kreditpolitik aber hat sich Deutschland eine Rüstung geschaffen, die der keines anderen Staates nachsteht, und diese Rüstung wiederum hat die Erfolg unserer Politik ermöglicht.  Trotzdem haben wir es nicht mit einem Wunder zu tun, wenigstens nicht finanziellem Gebiet. ... Das Wunder liegt auf einem ganz anderen Gebiet. Die politische Grundhaltung unserer Volkes hat sich in den wenigen Jahren seit 1933 wunderbar gewandelt. An die Stelle fatalistischer Resignation ist ein eiserner [>19] Wille und ein fanatischer Glaubean die Zukunft unserer Nation getreten. Egoismus und Zwiespalt sind einer straffen nationalen Disziplin gewichen. Statt einer schwachen und schwankenden Staatsleitung regiert heute eine einzige, selbstbewußte, tatkräftige Persönlichkeit. Das ist das große Wunder, das sich in Deutschland tatäschlich ereignet hat und das auf allen Gebieten des Lebens, nicht zuletzt auch auf dem der Wirtschaft und der Finanzen, seine Auswirkung gehabt hat. Es gibt kein deutsches Finanzwunder, es gibt nur das Wunder der Wiedererweckung deutschen Nationalbewußtseins und deutscher Disziplin, und dieses Wunder danken wir unserem Führer Adolf Hitler." 
       Es ist mir völlig schleierhaft, wie die Nürnberger Richter die eindeutigen Worten und Taten Schachts nicht beweiswürdigen konnten (Hauptpunkt der Anklage, eine Angriffskrieg wissentlich mit vorbeitet zu haben): Eigentlich gibt es nur eine Erklärung, daß wie so oft halb- oder ungebildete amerikanische Ankläger das Sagen hatten. Dafür spricht z.B. eine Mitteilung von Schacht aus seinen Memoiren (1953, S. 588), aus der hervorgeht, daß der amerikanische Ankläger Jackson noch nicht einmal den Versailler Vertrag kannte. So kennen wir die die etilE-USA, immer vorne weg, auch wenn es dafür nicht die geringste sachliche Grundlage gibt. Und selbstverständlich hat Schacht recht, wenn er den Versailler-Vertrag als einen Faktor für den 2. Weltkireg nennt. Man muß kein Nationaler sein oder rechts stehen, um zu erkennen, daß der Versailler Vertrag in der Tat ein Schandvertrag war, der den Nazis nutzte. Zur Statistik der Reparationszahlungen siehe bitte auch hier.

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    Netz-Quelle: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Erster Theil. Zarathustra's Vorrede.
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    Weimarer Verhältnisse. Schacht bringt Hitlers Erfolgsrezept auf den Nenner: "Armut und Arbeitslosigkeit." (Nach Weitz S. 178). Hitlers Persönlichkeit und Programm läßt sich in wenige Worte fassen (nach Weitz S. 178f):
        "Wer war dieser Hitler, der verhinderte österreichische Künstler, der einsame und schweigsame Infanterist, der es nie weiterbrachte als bis zum Gefreiten, weil sein Kommandeur ihn für unfähig hielt, Menschen zu führen?
        Nachdem Hitler zu seiner tiefen Enttäuschung ein Platz an der Wiener Kunstakademie verweigert worden war, trieb er sich längere Zeit in der Wiener Boheme herum. Dann verließ er seine österreichische Heimat und zog in sein geliebtes Deutschland. Er war ein begeisterter Anhänger des Pangermanismus, der im riesigen Vielvölkerstaat Österreich die Ersatzreligion der elitären und chauvinistischen »germanischen« Österreicher war. Als der Krieg ausbrach, meldete Hitler sich zur deutschen Armee und kämpfte in einem bayerischen Regiment mit. Er wurde verwundet und verlor bei einem Gasangriff vorübergehend das Augenlicht, erholte sich jedoch wieder. Schließlich wurde ihm das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen (eine seltene Auszeichnung für einen Gefreiten). Tief verbittert und enttäuscht über Deutschlands Niederlage und Kapitulation ließ er sich nach dem Krieg in München nieder, wo er als antikommunistischer Vertrauensmann für die reaktionäre Münchner Reichswehr arbeitete. Er kam schnell mit nationalistischen, antikommunistischen und antisemitischen Kreisen in Kontakt und trat der kleinen extremistischen [>178] Deutschen Arbeiterpartei bei, die sich später, um ihre reaktionäre und patriotische Ausrichtung deutlich zu machen, in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, kurz NSDAP, umbenannte.
        Außenstehenden fiel Hitler als ein zielstrebiger Fanatiker auf, in dessen Leben es keine Frauen, keine echte Freundschaft und keine bayrische Gemütlichkeit zu geben schien und der weder trank noch rauchte; auch aus Geld schien er sich nichts zu machen. Er lebte nur für die Politik und nutzte jede sich bietende Gelegenheit, einem staunenden Publikum seine ehrgeizigen Pläne für Deutschland darzulegen. In Cafes, in Bierhallen und anderswo verkündete er anderen Unzufriedenen sein Evangelium von einem großen Land, das vom Kaiser verraten wurde, von den Kommunisten und dem »Weltjudentum« einen Dolchstoß in den Rücken erhielt, zu Unrecht beschuldigt wurde, den Krieg verursacht zu haben, durch den Versailler Vertrag verstümmelt, durch ruinöse Reparationen gelähmt, von den Schwächlingen der Weimarer Republik verraten und von internationalen Profitmachern und Betrügern ausgebeutet wurde und durch die Inflation verarmte. Hitlers Rezept lautete: »Schluß mit den Debatten und dem Geschwätz im Reichstag; die Menschen hungern und sind arbeitslos. All jene, die vom Elend ihrer ruinierten Landsleute profitierten, dürfen nicht länger geschützt werden; Deutschland muß wieder eine Weltmacht werden; es ist Zeit, die Ketten von Versailles abzuschütteln, um den Deutschen ihre Würde zurückzugeben. Der Wiederaufbau des Landes und seiner Wehrmacht ist der einzig richtige Weg, ihnen Arbeit und Brot zu verschaffen.« Teil seines Programms war auch, »Deutschland zu seinen arischen Wurzeln zurückzuführen und Nichtarier von Entscheidungen auszuschließen, die das Schicksal und die Kultur des Landes betrafen«."
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    wahnhafte Selbstüberzeugung mit dem Führerprinzp. Der psychopathologische Kern des nationalsozialistischen und völkisch-metaphysischen Wahnsystems gipfelte im Führerprinzip, wonach der gesamte Volkswille im Führer repräsentiert sein soll, so daß des Führers Wille mit dem des Volkes identisch ist. Hitler konnte in diesem Wahn denken: "ich bin das deutsche Volk", "ich bin der Vollstrecker des deutschen Volkswillens." Gut zur Theorie der wahnhaften Selbstüberzeugung paßt, daß Wahnsinnige mit ihrem unerschütterlichen und unbeirrbaren - Kernkriterium des Wahns - eine sehr starke suggestive Ausstrahlung und Wirkung entfalten. Erfolg und Wirkung verstärken sodann die wahnhafte Selbstüberzeugung usw. usf.
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    Chefbankier Hjalmar Horace Greeley Schacht. Siehe hierzu: Weitz, John (dt. 1998, engl. 1997). Hitlers Bankier Hjalmar Schacht. Schacht (Bibliographie hier) war ein eigener, christlich-konservativer und deutsch-nationaler Kopf und kein Nazi und Parteimitglied, auch kein Antisemit, trotzdem hätte er nicht freigesprochen werden dürfen. Er war ohne Zweifel ein wichtiger, faktischer Unterstützer Hitlers und er wußte sicher, daß seine Wirtschaftspolitik auf Krieg hinausläuft. Und das zählt für jeden vernünftigen Menschen mehr als Formalitäten. Ein Reichsbankpräsident trägt auch politische Verantwortung [siehe oben: Großkapital] wie heute Bundesbank und das Bundesverfassungsgericht mitschuldig sind am Schuldendesaster. Zu Schacht und sein Verhältnis zu den Juden schreibt Weitz (S. 184f):
        "In einer Beziehung besteht eine seltsame Parallele zwischen Hitlers Ansichten und denen Schachts. Als Bankier hatte Schacht jahrzehntelang engen beruflichen Kontakt zu jüdischen Bankiers, Journalisten, Geschäftsleuten und Politikern. Einige davon, zum Beispiel Eugen Gutmann, Monti Jacobs und Franz Ullstein, hatten ihn gefördert und waren Freunde geworden. Später gelang es Schacht, bestimmte Juden zu schützen und ihnen auf ähnliche Weise zu helfen wie Bella Fromm. Niemand hätte Schacht vorwerfen können, persönliche Antipathien gegen Juden zu hegen oder ihre Gesellschaft zu meiden, doch er hatte seine eigenen Vorstellungen über ihren Platz in der deutschen Gesellschaft.
    Er schrieb, er »habe es im Interesse der Juden selber immer für verfehlt erachtet, daß die kulturellen Schlüsselstellungen gerade von den Juden so eifrig erstrebt wurden«. [>185] Kultur wurzelt in Religion, und die Religion der Deutschen ist die christliche. Eine Kultur, die nur auf Vernunft, auf Erkenntnis aufbauen wollte, würde sich ihrer Seele berauben. Es ist der Unterschied von Kultur und Zivilisation, daß die letztere der Seele entbehrt. ... In einem christlichen Staat darf die Kulturpolitik keinesfalls Nichtchristen ausgeliefert sein, seien sie nun Juden, Mohammedaner oder Buddhisten. [Doch] in allen anderen Tätigkeiten soll der Jude sich genau so bewegen dürfen wie die übrigen Staatsbürger. Ihm gebührt die gleiche christliche Nächstenliebe, Achtung und Hilfe wie allen anderen Mitmenschen. [FN1]
        So war Schacht - zweifellos im Gegensatz zu seinem amerikanischen Vater - auch der Auffassung: »Religion kann nicht Privatsache sein. In der Form der Kirche ist sie Grundlage jeder staatlichen Gemeinschaft.« [FN2]"
    Schacht (1948, S.
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    Kollektiv verrückt. Die wirkliche Tragödie des Dritten Reiches für das deutsche Volk war, daß Hitler ganz legal und mit Unterstützung der etilEn an die Macht gelangen - und bleiben - konnte, daß niemand sehen wollte, wenn Hitler und seine Schergen an der Macht sind, regieren Pestilenz und Teufelsbrut. Hier ist noch viel Forschung nötig, die hierzulande allerdings durch Holocaustkonditionierung der deutschen Intelligenz sehr behindert wird, zu viele opportunistische Speichellecker, Angsthasen und Wichtigtuer sitzen in den falschen Positionen.
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    etilE. Elite rückwärts = e t i l E, womit ausgedrückt wird, daß die vermeintlichen "Eliten" oft keine echten sind, sondern lediglich die äußeren und oberflächlichen Attribute der Eliten angeeignet haben und zur Schau stellen: Hollywood- oder Schein-Eliten. Echte Elite entsteht durch echte Realitätsauslese über die positiv bewältigten Aufgaben, nicht durch Privileg, Protektion und Schein. Und dazu gehört vor allem auch Charakter und Charakterstärke, woran es den meisten etilE- Angehörigen nachhaltig fehlt. Ein gutes Abitur und der Besuch einer etilE-Universität neben glänzenden Staatexamen genügen lange nicht. Ein gutes Beispiel ist der Finanzminister des Dritten Reiches. Seine etilE-Laufbahn liest sich im Klappentext seines sehr interessanten Buches "Staatsbankrott" wie folgt:
        "Lutz Graf Schwerin von Krosigk entstammt zwei alten Adelsfamilien, wurde auf der Klosterschule Roßleben erzogen, wo er mit 17 Jahren als Primus Omnium sein Abitur machte, studierte als Rhodesstipendiat zwei Jahre in Oxford, wo er ein Diploma in Economies mit Auszeichnung erwarb, bestand seine juristischen Prüfungen mit dem großen Prädikat, nahm am Ersten Weltkrieg teil und trat 1920 als Assessor in das Reichsfinanzministerium ein. Dort stieg er rasch auf und wurde als Ministerialdirektor Leiter der Haushalts-, dann auch der Reparationsabteilung. Otto Braun wollte ihn zum preußischen Finanzminister machen, aber der Reichskanzler Brüning gab ihn nicht frei. 1932 wurde er Reichsfinanzminister und blieb in diesem Amt unter Papen, Schleicher, Hitler und Dönitz, unter diesem zugleich auch als Außen-und Leitender Minister. 1945 verhaftet, wurde er in dem letzten Nürnberger Prozeß, dem Wilhelmstraßenprozeß, 1949 zu 10 Jahren verurteilt, aber bereits 1951 entlassen."
        Mehr und ausführliches Literaturverzeichnis zum Problem der Elite bzw. etilE.
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    Datenquelle: Sämtlich aus: Deutsche Bundesbank (1976). Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975. Frankfurt: Knapp:

    • Schulden (S. 313, Reich, insgesamt, 2. Spalte, in Mark bzw. Reichsmark)
    • Sozialprodukt (S. 7 in Milliarden Reichsmark)
    • Verbraucher-PreisIndex (Indexbasis 1913/14=100; 1933....1939: 38,9;  39,9;  40,6; 41; 41,2; 41,4; 41,6, oben in % Steigerung gegenüber Vorjahr)
    • Arbeitslosenzahlen (S. 7)
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    Kriegsfinanzierung. Nach Kellenbenz, Hermann (1981), S. 462-463: "d) Die Finanzierung
    Zur Finanzierung mußte zunächst die Reichsbank herhalten, der ein Gesetz vom 15. Juni 1939 gestattete, zur Deckung der Währung - wie 1914 - Schatzwechsel auszugeben. Gleich nach Kriegsbeginn wurde die Einkommensteuer mit einem 50prozentigen Kriegszuschlag versehen. Einkommen- und Körperschaftssteuer waren am ergiebigsten; die erstere erbrachte 1944 14 Milliarden RM, die Körperschaftsteuer 1942 7 Milliarden. Die Steuererträge, die 1938 17,6 Milliarden RM betrugen, stiegen bis 1942/43 auf 42,4 Milliarden um dann 1944/45 auf 31,5 Milliarden zu sinken. 1941 wurde eine eigene Kriegsgewinnsteuer eingeführt.
        Insgesamt sollen die Ausgaben während des Zweiten Weltkriegs  830-850 Milliarden RM ausgemacht haben. Die reinen Wehrmachtsausgaben stiegen bis 28. Februar 1945 auf 394 Milliarden. An Steuern wurden etwa 190 Milliarden eingebracht, d.h. etwa 25% der Ausgaben. Das ergab ein gewaltiges Haushaltsdefizit. 1939/40 betrug es 17,6 Milliarden, bis 1944/4 stieg es auf 81,6 Milliarden RM. Die Reichsschuld erhöhte sich von 30,81 Milliarden 1939 auf rund 387 Milliarden 1944/45. Durch langfristige Schatzwechsel deckte man 77 Milliarden, durch Reichswechsel 130 Milliarden. Von [>463] Juni 1939 bis Februar 1945 erhöhte sich der Geldumlauf von 9,1 Milliarden auf 56,6 Milliarden RM, d. h. auf 621%. Das Giralgeld nahm 1938-1943 von 11,3 auf 43,7 Milliarden zu. Trotz dieser Aufblähung blieb die Inflation noch gestaut. Das angesammelte Geld, das nicht für Einkäufe verwendet werden konnte, ging an Kreditinstitute, die es dem Staat zur Verfügung stellten.
        So betrug der Anteil der Banken an der Kriegsschuld am Ende des Kriegs 110 Milliarden RM, der der Sparkassen 54 Milliarden. Ein beträchtlicher Teil der Kriegsausgaben wurde auf die besetzten Gebiete bzw. auf die befreundeten oder mit dem Hitlerregime zusammenarbeitenden Länder abgewälzt. Die an Deutschland entrichteten Besatzungskosten betrugen 1940-1944 rund 84 Milliarden RM. Die Clearingschulden auf Grund der bilateralen Außenhandelsvereinbarungen stiegen von l ,8 Milliarden RM Ende 1940 auf 31,5 Milliarden RM im September 1944. Die Angehörigen der Wehrmacht und nationalsozialistischen Organisationen zahlten in den besetzten Gebieten mit Kreditkassenscheinen. Dies waren Anweisungen auf das Guthaben des betreffenden Gebietes für diese Leistungen bei der Reichskreditgesellschaft. Dieses Guthaben sollte allerdings erst nach Ende des Krieges in Anspruch genommen werden. Der Umlauf dieser Kreditkassenscheine wurde zwischen Ende 1940 und Ende 1943 von 550 Mill. RM auf 2,9 Milliarden gesteigert. Die besetzten Gebiete leisteten auf diese Weise bis 1944 insgesamt 124,6 Milliarden RM. Das hatte natürlich auch in diesen Gebieten unheilvolle Folgen für die Währung.
        Die Reichsschuld betrug im Frühjahr 1933 knapp 13 Milliarden, nun am Kriegsende, wie erwähnt, 387 Milliarden. 1932 machte die Reichsschuld 15% des inländischen Geldvermögens aus, 1939 war ihr Anteil 43%, 1945 aber 95%, wobei eingeräumt werden muß, daß diesem Geldvermögen nicht mehr der tatsächliche Wert entsprach. Die gesamten Kriegsausgaben betrugen fast so viel wie das deutsche Volkseinkommen in den letzten elf Jahren vor dem Krieg. Im ersten Kriegsjahr verschlangen sie mit 38 Milliarden etwa 42% des laufenden Volkseinkommens, im letzten Kriegsjahr waren sie auf 100 Milliarden angestiegen."
        Siehe auch: Ludwig Erhard und Lutz Graf Schwerin von Krosigk.
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    Schatzwechsel: Nach: "Schatzanweisungen / Schatzwechsel / U-Schätze. Schatzanweisungen sind kürzerfristige Staatstitel. Sie stellen eine Anweisung an die Staatskasse dar, dem Inhaber einen festen Betrag zu einem bestimmten Termin zu bezahlen. Außer von Bund, Bahn und Post werden sie auch von einzelnen Ländern zur Finanzierung vorübergehenden Geldbedarfs ausgegeben. Bei kurzen Laufzeiten, nämlich drei Monaten, spricht man von "Schatzwechseln"."
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    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt mißbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muß. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Haß, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.  Hier n = 5 = 1938/39 -1933/34. Rechnung: z = [ln(E/A)]/n, also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(30676 / 11793)]/ 5 = [ln(2,6012041)] / 5 = [0,9559744]/ 5 = 0,1911948   = 19,12  %. Probe: e^(0,1911949 * 5) = e^(0,9559745) =  2,6012042 * 11793 [Anfangswert] = 30676 [Endwert Probe].
        Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
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    Zum Vergleich Anteil der Staatsverschuldung (gesamte öffentliche Hand) Deutschland 2002 gegenüber dem Sozialprodukt:  1,27763 / 2,110 60,5% (Maastricht Kriterium 60%). Die Gesamtverschuldung betrug 2002 1 Billion 277 Milliarden und 630 Millionen Euro und das Bruttoinlandsprodukt umfaßte 2 Billionen 110 Milliarden Euro.
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    Die Rate fällt. Ob Hitler eine so oder so echte Verringerung der Arbeitslosigkeit gelang, ist nicht einfach zu beurteilen, weil die Zwangsrekrutierten in Arbeitsdienst [DHM] und Arbeitsfront [DHM] ja aus der Statistik fielen. Die Führungs-etilE des Dritten Reiches war völlig skrupellos in der Fälschung, Manipulation oder der Unterdrückung von Daten und Sachverhalten. In der ersten Zeit waren die Hitler'schen "Erfolge" also wahrscheinlich Scheinerfolge durch Manipulation der Statistik, eine Spezialität aller PolitikerInnen. Wer oder was als arbeitslos zählt, hängt sehr von der jeweiligen Statistik ab und so wird auch vielfach getrickst und manipuliert auch mit sog. "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen" (ABM). Natürlich ist es grundsätzlich richtig, von Arbeitsfähigkeiten Leistungen für Gemeinwohl zu verlangen. Daraum geht es hier nicht, sondern um Fragen echter Arbeitsnachfrage, Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit. Zu einer ordentlichen Wirtschaftspolitik und Lenkung braucht man nun einmal verläßliche und stimmige Statistiken.
        Zum Arbeitsdienst (nach): "Der Arbeitsdienst wurde ursprünglich unter der Herrschaft der deutschen Faschisten - aber auch schon in der Weimarer Republik und davor - als Mittel gegen Jugenderwerbslosigkeit propagiert. Die nationalsozialistische Regierung organisierte zunächst einen ,,freiwilligen Arbeitsdienst (FAD)``. Die allgemeine Arbeitsdienstplicht wurde am 26. Juni 1935 eingeführt. Der Arbeitsdienst wurde nach der Berufs- und Schulausbildung und vor dem Wehrdienst in Lager abgeleistet und dauerte 6 Monate. In den ersten 6 Jahren überwogen noch zivilscheinende Arbeitsvorhaben (Straßen- und Autobahnenbau, Deicharbeiten usw.). Nach und nach übernahm die Wehrmacht die Regie und zog den Reichsarbeitsdienst zum Westwallbau, zur Rüstungsproduktion, später auch zur Bedienung von Flugabwehrgeschützen und dem Bau von V1-Abschußrampen u.v.m. heran."
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    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
    Streuung =: die Standarabweichung, ein Schätzmaß für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
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    politische "Krankheit" Schuldentollwut. Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut bezeichnen. Siehe Überblick Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden Grundgesetzartikel (115 und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz (1967). Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise für Spekulationsgewinnoptimierung.
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg (Schweinau, Deutschherrenwiese, Erlenstegen), später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt. Sie als WählerIn haben es in der Hand, die "politische Krankheit" abzuwählen. 
       PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
    Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach  der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. 


      Querverweise
      Analyse der Erlebnisfähigkeit Hitlers in MEIN KAMPF.
      Überblick 3. Reich, Faschismus, Diktatoren und Tyrannen.
      Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2002.
       Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems
      Überblick Schuldenporträts. * Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
       * Überblick Staatsverschuldung 0_* 1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
      Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
      Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
      Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Das Schulden-Porträt: Adolf Hitler, Nationalsozialistischer Kanzler und Diktator Deutsches Reich 1933-1945. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/hitler.htm
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    korrigiert: 04.06.04 irs



    Änderungen  - wird im Laufe der Zeit unregelmäßig überarbeitet, ergänzt und vertieft.
    16.08.24    Analyse der Erlebnisfähigkeit Hitlers in MEIN KAMPF.
    25.03.11    LitErg: Pool.
    25.04.08    Querverweis Literaturverzeichnis Elite bzw. etilE.
    04.04.07    Eingefügt: Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr.
    28.02.06    Hinweis Ingo Helms Film im MDR: "Hitlers Geld".
    25.02.05    Stichwortergänzungen für die Suchmaschinen.
    07.09.04    Link zur Statistik der deutschen Reparationsleistungen bis 1924. Kleine Fehler im Schacht-Zitat korrigiert.
    12.08.04    Fehler bei der Probe der Schulden-Wachstums-Rate korrigiert.
    14.06.04    Link zur angelegten Literaturliste Hjalmar Schacht.
    12.06.04    2) Skrupellosigkeit spezifiziert in:  2) Skrupellosigkeit und wahnhafte Selbstüberzeugung mit dem Führerprinzp.
    11.06.04    Kritische Ergänzungen zur Rolle Schachts und ihrer Bewertung.
    10.06.04    Einstellung Hilters zu finanziellen Fragen und persönlichen steuerlichen Vorteilsnahme, dargestellt von seinem Finanzminister von Krosigk. Anregungsergänzung und dhm-Links zur Chronik der Jahre.
    07.06.04    Staatsschulden nach dem IP-Modell in 6,5 Jahren tilgbar.  * Links
    05.06.04    Neues Bild. Lit.Erg. etilE-Nachtrag. Zu besseren Vergleichbarkeit Einbau der Spalte Anteil der Schulden am Sozialprodukt. Erläuterung Schatzwechsel mit Quellenlink. Erste Links zur Wirtschaft im Nationalsozialismus.
    04.06.04    Kleine Anmerkungen.