Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=10.06.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 15.4.7
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:

    Das Schulden-Porträt der

    Weimarer Republik 1918-1933

    Bildmontage R. Sponsel IP-GIPT 2004  - Bildbeschreibung und Bildquellen

    von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)

    Staatsschulden (alt)  in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.
    Hyperinflation 1923 in Erlangen - Zur Anschauung.

    * Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung *  Ländervergleich * Deutsches Reich * Drittes Reich (Hitler) * Übersicht Schulden-Porträts *  Japan * USA 1791-2004  *  Querverweise *

    Politbiographische Daten Weimarer Republik [Links]
    Die Weimarer Republik ist sehr schwierig abzuhandeln - überhaupt und besonders auch in finanzwirtschaftlicher Hinsicht, schon wegen der Kriegs- und Nachkriegswirren, der Inflation und Währungsreform und der vielen politischen, sozialen und der damit auch zusammenhängenden Wirtschaftskrisen. Teilweise stehen gar keine Daten zur Verfügung. Zunächst einmal ist aber klar, daß die Weimarer Republik finanzwirtschaftlich in zwei Abschnitte unterteilt werden muß:
     

    1918-1922/23 bis zur Währungsreform
    1923-1933 nach der Währungsreform bis Hitler

    Die Präsidenten des Deutschen Reiches 1919 – 1934 [nach]
     01.12.1919 – 28.02.1925  Friedrich Ebert, †
     28.02.1925 – 12.05.1925: Dr. Walter Simons (als Präsident des Reichsgerichtes Stellvertreter des Reichspräsidenten)
     25.05.1925 – 02.08.1934: Paul (Anton Hans Ludwig) von Beneckendorff und Hindenburg, †

    Die Inflation bis zur Währungsreform Ende 1923
     
    Inflationsentwicklung 1918-1923

    Gut hatte es, wer Goldmark,  Devisen oder "Sachwerte" hatte.
    Wert einer Goldmark in Papiermark im Monatsdurchschnitt [nach]
    Dezember 1914  1,019 
    Dezember 1922  1.750,866 
    Juli 1923  262.034 
    5.10.1923  142.927.853 
    31.10.1923  17.270.448.905 
    20.11.1923  1.000.494.971.000 
    Hyperinflation 1923 in Erlangen - Zur Anschauung

    Dollar/Mark-Kurse 1923

    Aus: https://www.goethe.de/in/d/frames/gaz/didak1923.html

    Tabelle: Die Schulden-Leistung der Weimarer Republik
    Bemerkung: Der grünliche Teil gibt die Zeit bis zur Währungsreform an, der weiß-blaue Teil gibt die Zeit nach der Währungsreform an. Die zeitlichen Zuordnungen entsprechen sich nicht genau, weil die Schuldenerfassung bis zum 1.4. in das jeweils nächste Jahr hineinreicht, scheinen mir aber eine gute bis beste Zuordnungsschätzung (siehe bitte Datenquelle).
     
    Jahr 
    Sek.Dat. 
    Quelle
    Schulden
    Absolut 
    Million.M
    Schulden
    Steig  % 
    geg. Vorj.
    Inflation
    1913/14=
    100
    Inflation
    in % geg. Vorjahr
    Sozial-
    Produkt
    Mrd. M 
    Schulden 
    % Anteil 
    BSP
    Arbeits-
    lose in 1000 
    Regierung/ Ereignis-Stcihworte/ Anmerkungen 
    Erwerbstätige ca. 32, Bevölkerung ca. 65 Millionen.
    1918/
    1.4.1919
     156092 Anfang1     310 (1917=225)

    37,78

    keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
    keine
    Daten
    Dolchstoßlegende (Hindenburg), 9.11.18 Scheidemann ruft die Republik aus [1,], K. Liebknecht die soz. Rep [1,]; Revolution  1918/19, Stinnes-Legien Abkommen [1,] 
    1919/
    1.4.1920
      199728     25,54     490     58,06 keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
    keine
    Daten
    Januar: Spartakus-Aufstand; Frühjahr: Münchner Räterepublik; Ebert (SPD) Präsident; 28.6.1919 Versailler Vertrag [1, RepKost]
    1920/
    1921
      263543     31,95   1044  113,06 keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
    keine
    Daten
    Kapp- Lüttwitz- Putsch
    Linksradikaler Märzaufstand
    1921/
    1.4.1922
      352204     33,64   1337    28,07 keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
      354  Teilung Oberschlesiens Oktober.  Weimarer Koalition verliert Stimmen. Londoner Zahlungsplan Ultimatum. Hitler erhält im zweien Anlauf diktatorische Befugnisse und propagiert gewalttäigen Umsturz.
    1922/
    1.4.1923
    6675048 1795,2 15036 1024,61 keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
      213  Vertrag von Rapallo; Ermordung Rathenaus [1,] Inflationshöhepunkt  (1914-1923; 1, 2,) [1,] 
    1923/
    1.4.1924
       1958 Anfang2 1,5897 Exp(13)
    =15,897
    Billionen
    1,05726
    Exp(11)
    =10,5726
    Milliarden
    keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
      751  13.8. Stresemann Kanzler [1,]* Ruhr-Besetzung  * Separatismus  * Der "deutsche" Oktober 1923 * Volksfrontregierungen in Sachsen und Thüringen; Hamburger Aufstand. * Hitler- Putsch  9.11. * Währungsreform  * Rentenmark 15.11. * 
    1924/
    1.4.1925
       2703    38,05 130,8 -100,00 keine
    Daten
    nicht
    bere-
    chenbar
      978  Milde Urteile im Hitler-Prozeß in München. Dawes Kommission in Paris. SPD Kampfverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gegründet.
    1925/
    1.4.1926
       7141  164,19 141,8      8,41  70,4 Anfang2b   636  Konferenz von Locarno. Hitlers Mein Kampf I erscheint. Neugründung NSDAP in München. Redeverbot für Hitler. Mussolini Diktator. 
    1926
    /
    1.4.1927
       7300     2,23 142,1      0,21  73,7      9,91  2010  Abzug der Besatzungstruppen aus dem Rheinland
    Schacht für Kolonialimperialismus. Kanzler: Luther. Marx. Goebbels Gauleiter der NSDAP in Berlin. Hitlers Mein Kampf II erscheint.
    1927/
    1.4.1928
       7131    -2,18 147,9      4,08  82,3      8,68 1327  Rechtsruck Bürgerblockregierung (Marx). Aufhebung Redeverbot für  Hitler in Bayern. Blutige Straßenschlachten zwischen Nazis und Kommunisten.
    Hindenburg bestreitet deutsche Kriegsschuld.
    1928/
    1.4.1929
       8229   15,24 151,7      2,57  88,1      9,34  1391  Briand- Kellogg- Pakt
    1929/
    1.4.1930
       9630   17,03 154      1,52  88,4    10,89  1899  Okt. Börsenkrach * Youngplan [1,]* 
    1930/
    1.4.1931
     11342   17,78 148,1    -3,83  82,4    13,76 3076  Weltwirtschaftskrise [1,] Präsidialkabinett [1,] Brüning I
    1931/
    1.4.1932
     11434     0,81 136,1    -8,10  69,0    16,57 4520  Präsidialkabinett [1,] Brüning  II 
    1932/
    1.4.1933
     11690    2,24 120,6  -11,39  56,7    20,62 5575  Präsidialkabinette [1,] Brüning  II ,von Papen, Schleicher
    1933/
    1.4.1934
     11793    0,88 118    -2,16  58,4    20,19 4804  Präsidialkabinette [1,]  Schleicher, Hitler.
    Schuld.
    Wachst.
    1: 6518956
    2:  9835
    Rate1=93,4
    Rate2=18
    --- --- Rate2 =
     -2,34
    --- ---

    Ergebnis Schuldenporträt Weimarer Republik 1918-1933
    Die Weimarer Republik scheiterte aus vielen Gründen. Einer der wichtigsten beruht aber auf der schlechten Wirtschaftssituation, die - ohnehin schon schwierig war durch die allgemeine Lage und die hohen Wiedergutmachungsleistungen aus dem Versailler Vertrag  - woran Bismarck und das Deutsche Reich nicht ganz unbeteiligt waren - und 1929 nach dem Börsenkrach an der Wallstreet extrem wurde. So "verdanken" wir wahrscheinlich Hitler auch den internationalen und namentlich USA-PlutokratInnen und WallstreetspekulantInnen, die bis auf den heutigen Tag ihr Unwesen treiben, eine Geld-, Währungs- und Wirtschaftskrise nach der anderen auslösen - zum Schaden der ganzen Welt. Bis zum Börsenkrach 1929 steigt das Sozialprodukt fortlaufend an mit einer stetigen Wachstumsrate nach dem Zinseszinsmodell um 5,69 % pro Jahr (2004 vielleicht 1,5 %, wenn es sehr gut läuft). Danach sinkt es dramatisch, bis Hitler jährlich um durchschnittlich - 14,8 % oder von 88,4 Milliarden Mark auf 56,7 Milliarden Mark, also insgesamt um 35,86 %. Der relative Anteil der Schulden in % vom Sozialprodukt (Deutschland 2002: 60,5%. Maastrichtkriterium 60%) betrug im Jahr 1929/30 des Börsenkraches 10,89 % und stieg bis Hitler auf 20,62 % an, obwohl die Schulden nicht zunahmen, weil eben das Sozialprodukt aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Umstände so sank.
        Im Jahr des Börsenkraches wächst die Zahl der Arbeitslosen auf 1 Million und 899 Tausend an und schnellt dann im Jahr 1932/33 bis auf 5 Millionen 575000 hoch. Gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen von rund 32 Millionen ergibt dies eine Arbeitslosenrate von 17,4 % (wie gegenwärtig - 2004 - etwa in den neuen Ländern).

    1918-1923 bis zur Währungsreform:
    1918/19 betragen die Reichsschulden 156 Milliarden und 92 Millionen Mark, die sich bis zum Inflationshöhepunkt 1923 auf 6 Billionen 675 Milliarden und 48 Millionen Mark steigern. Dies ergibt nach der Zinseszinsschätzformel eine stetige-jährliche Wachstumsrate von 93,4%.
        Die Inflationsrate stieg von 1917 auf 1918 um 37,78% und zum Höhepunkt der Inflation um 10,5726 Milliarden %, das sind Zahlen die man sich nicht mehr vorstellen kann [Beispiel Hyperinflation in Erlangen 1923]. Im Eingangsbild gewinnt man eine ungefähre Vorstellung, wenn man das Bild untere Reihe, ganz links betrachtet: Dort benutzt ein Frau Geldscheine zum Heizen für ihren Kachelofen [1].

    1923-1933 von der Währungsreform bis Hitler:
    Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht - Hitlers späterem Chefbankier - gelingt dann das "Wunder" der Währungsstabilisierung und es stellen sich wieder bessere Verhältnisse ein bis der große Börsenkrach der USA-PlutokratInnen alle Hoffnung auf dauerhafte Erholung zunichte machte (zum Vergleich in etwa die Verschuldungswachstumsraten der neuen Bundesländer [z.B. Brandenburg, Thüringen]).
    Nach der Währungsreform wird der Schuldenstand des Reiches mit 1 Milliarde und 958 Millionen ausgewiesen und klettert bis nach dem Börsenkrach auf ca. 11 Milliarden, wo er sich bis 1933/34 in etwa hält.
        Nach dem Zinseszinsmodell ergibt sich für die Zeit nach der Währungsreform eine stetige Schuldenwachstumsrate von 18%.
     
     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Kommentar (Allgemeines zum Schuldenproblem)
     
    An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen die Selbstbediener, Dünnbrettbohrer, Hochstapler, Gaukler & Tartüffs...
    _
    Die Weimarer Republik läßt sich nicht so einfach bewerten, weil es sehr schwere, wirre, wechselhafte und sehr krisenhafte Zeiten waren. Damals hat es jede Regierung sehr schwer gehabt. Die junge Republik war vielfach und tief gespalten, zerrissen und auch noch zu unerfahren. Skrupellose Kriegsgewinnler, Spekulanten und Wirtschaftskriminelle nutzten Leid und Elend hemmungs- und gnadenlos aus. Umso höher ist daher das "Wunder" der Mark-Stabilisierung einzuschätzen, - eine Leistung, die den Weltruf des späteren geradezu legendären Bankiers Hitlers, Hjalmar Schacht (Lit-Liste), begründen sollte, - wurde wiederum zunichte gemacht durch den Börsenkrach von 1929 an der Wallstreet. Hier läßt sich sehr schön sehen, daß der plutokratische Kapitalismus nichts taugt; er kann nicht für stabile und gerechte Verhältnisse sorgen und das ist heute genauso schlimm wie eh und je. Wenn Europa nicht lernt, sich von den USA wirtschaftlich abzugrenzen und eigenständig zu entwickeln, werden sich die Verhältnisse auf dieser Welt kaum ändern. Die Faktoren, die in den totalen Ruin Deutschlands führten, lassen sich wie folgt zusammenfassen: (1) der verlorene Krieg mit der Knebelung und Demütigung durch den Versailler Vertrag; (2) Revolutionen, Krisen und Wirren um die Einrichtung einer demokratischen Republik, die viele gar nicht wollten und wofür viele auch gar nicht reif waren; (3) die hohen Wiedergutmachungsleistungen; (4) Not und Elend, insbesondere nach dem Börsenkrach, durch dessen Folgen das Sozialprodukt in wenigen Jahren um rund 36% sank; Millionen von Arbeitslosen und eine zerstrittene, gereizte und entnervte Gesellschaft und Bevölkerung. Das war der Bodensatz, auf den Hitler und seine Schergen aufbauen konnten und ohne jede Rücksicht die ganze Weimarer Republik über auch taten.

        Die Weimarer Republik ist ein eindringliches und abschreckendes Anschauungsstück, wie wichtig grundlegend stabile wirtschaftliche und gerechte Verhältnisse auch für den politischen Rahmen und Überbau sind. Gegenwärtig sehen wir auch eine Destabilisierung der wiedervereinten Republik. Ein Hauptgrund: schlechte wirtschaftliche Verhältnisse und diese resultieren vor allem aus einer hemmungslosen plutokratischen Pseudo-Elite, die nichts kann oder will, außer in die eigenen Taschen zu wirtschaften. Seit bald 40 Jahren ist Deutschland ohne Probleme vom Rassen- und Größenwahn des "1000jährigen Reiches" nahtlos in den Massenwahn Wir-sind- wieder-wer-und-alles-geht-ewig-so-weiter übergegangen. Daß der Wohlstand der letzten 40 Jahre weitgehend auf Schulden aufgebaut wurde, wollte und will niemand wahrhaben. Die Grundgesetzartikel 115 und 109, das Stabilitätsgesetz von 1967, alles wurde mißachtet, verdreht, ausgehöhlt und auf den Kopf gestellt. Und die Bundesbank, die Rechnungshöfe und das Bundesverfassungsgericht schauen zu. Man versteht sich halt und profitiert womöglich selbst ganz schön. Deutschland steuert auf den Abgrund zu, aber nicht weil seine Arbeitslosen, SozialhilfeempfängerInnen und Behinderten zu viel wollen, sondern weil eine kleine radikale Minderheit von 1% PlutokratInnen das ganze Land finanziell aussaugen und ausbluten. Und die meisten FunktionsträgerInnen der politischen Parteien stehen - mitunter sehr gut und feinsinnig versteckt - in deren Diensten. 

      Weimar starb an vielen mörderischen Dolchstößen - immer gedeckt von einer zyklopischen Justitia. Sollten wir nicht die Pflicht haben, daraus zu lernen? Deutschland muß grundlegend entrümpelt werden. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute  Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.
       Verschuldungstollwut, falsches Wirtschaften, Krisen, Zyklen und Kriegsgefahren hängen zusammen. Das wußten schon Kant und Mephisto. Sollten wir es nicht endlich wirklich berücksichtigen?

        Der Mensch wird in seiner elementarsten Menschenwürde mißbraucht und als Konsumratte mit Hilfe der Medien auf den homo oeconomicus konditioniert: Konsum, Konsum, kaufen, kaufen [statt]. Descartes wurde zu: Ich kaufe, also bin ich mit der Folge: Ich pumpe, also bin ich. Der Wachstumsterror brachte die Globalisierung mit dem unstillbaren Geld- und Machthunger der USAund ihrer Vasallen hervor. Doch wem geht es seit der Weltherrschaft der PlutokratInnen wirklich besser? Der Dollar fällt und steigt, dort kracht eine Bank zusammen, hier dreht ein Devisenmarkt durch, dort ein Bilanzskandal, dieses Land gerät in die Zahlungsunfähigkeit usw. usf., all dies ist das Werk von AbsolventInnen sog. "Elite"-Universitäten, und das sind auch die einzigen ProviteurInnen mit ihren plutokratischen "Familien" - ein Wort, das auch die Mafia sehr schätzt - die die Welt regieren und ihr egomanisches, böses und geldblutiges Spiel mit ihr treiben. Auch die Weimarer Republik war ein Opfer der Kriegstollwütigen, der Spekulationstollwütigen und später dann der nationalsozialistischen Tollwut. Nun leidet Deutschland seit Adenauer 1957 Fritz Schäffer als Finanzminister absägte und Ludwig Erhard das 1966 das Opfer seiner Maßhalteappelle wurde an der politischen "Krankheit" oder Schuldentollwut seiner politischen etilE, die, wie unsere Schreibweise schon ausdrückt, nichts wirklich kann außer Schulden machen, hochstapeln und in die eigenen Taschen wirtschaften. Unsere PolitikerInnen können leider ihren Job nicht und für die meisten gilt deshalb die Metapher der vierköpfigen Hydra. 

    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

    Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.

    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.

    Wichtige Daten zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.

    Links zur Weimarer Republik (Auswahl, beachte). Immer immerformativ und seriös: bpb und dhm.

    Politische Geschichte

    • DHM: https://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/weimar/
    • bpb: https://www.bpb.de/publikationen/ZSGGYN,0,0,Zu_diesem_Heft.html
    • https://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_weimar.htm
    • Versailler Vertrag: https://www.versailler-vertrag.de/index.htm
    • Friedrich-Ebert-Stiftung: https://www.fes.de/indexnav.html
    Wirtschaft
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Inflation_1914_bis_1923
    • https://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/weimar/industrie/
    • https://www.fh-merseburg.de/~nosske/EpocheII/Hist/e2iindex.html
    • Arbeitslose: https://www.dhm.de/lemo/objekte/statistik/arbeits11b/index.html




    Anmerkungen
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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
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    Datenquelle: sämtlich aus: Deutsche Bundesbank (1976). Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975. Frankfurt: Knapp: Sozialprodukt S. 4, in jeweiligen Preisen, 2. Hauptspalte Mitte. Verschuldung S. 313, Reich insgesamt, Tabelle 1.01 Verschuldung der öffentlichen Hauhalte 1877-1945, in Millionen Mark bzw. Reichsmark.
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    Anmerkung zu den Doppeljahreszahlen: In ihrer Fußnote 1) führt die Deutsche Bundesbank, S. 313, aus: "Für die Verschuldung des Reiches jeweils am 31.3. bzw. 1. April."
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    Bildbeschreibung und Bildquellen: Deutsches Historisches Museum, Friedrich-Ebert-Stiftung.
        Erste Reihe: (1) Der Kaiser hat abgedankt. Zweite Extraausgabe des Vorwärts. Herausgeber: SPD. Berlin, 9. November 1918. 31,4 x 23,4 cm. DHM, Berlin 1989/2044.101. (2) Weimarer Republik 1920 - 1933 (DHM).  (3) Ausrufung der Republik vor dem Reichstagsgebäude durch Philipp Scheidemann. Photographie. Berlin, 9. November 1918. DHM, Berlin 96/747.
        Mittlere Reihe: (1) Mitglieder der neuen deutschen Regierung. Paul Göhre, Wilhelm Dittmann, Hugo Haase, Friedrich Ebert, Eduard David, Eduard Bernstein. Postkarte 1919. (2) Die Internationale. Otto Griebel 1928-1930. Öl/Leinwand. 113 x 183 cm. DHM, Berlin. Kg 62/61. (3) Erwürgt nicht die junge Freiheit durch Unordnung und Brudermord. Plakat. Entwurf: Max Pechstein. Werbedienst der Regierung der Volksbeauftragten. 1918. Farblithographie, Steindruck. 100 x 67,3 cm, DHM, Berlin. (4) Hände weg vom Ruhrgebiet. Antifranzösisches Propagandaplakat. Entwurf: Theo Matejko. Druck: Plakatkunstanstalt Eckert. Berlin, 1923, Lithographie. 94,7 x 68,9 cm, DHM, Berlin P 62/1301.
        Untere Reihe: (1) Inflation 1923/24: eine Frau feuert ihren Kachelofen mit Inflationsgeld.  (2) Notgeldschein der Firma Hugo Stinnes Linien über eine Million Mark. Herausgeber: Hugo Stinnes Linien, Berlin, 10. August 1923. 9 x 14 cm. DHM, Berlin N 87/65. (3) Ein blutiges Meer - An Gräbern ein Heer - Das ist Bolschewismus. Plakat. Herausgeber: Verein zur Bekämpfung des Bolschewismus. Lithographie 116 x 81 cm, Berlin, um 1919, DHM, Berlin, DHM 1987/399.  (4) Das Dritte Reich? Nein!. Wahlplakat der SPD, Entwurf: P. H. Mar , Druck: Vorwärts Druckerei, Berlin, 1932/33, Farblithographie, 84 x 60 cm, DHM, Berlin. (5) Ausschnitt aus: Wegbereiter und Vorkämpfer für das neue Deutschland, Broschüre. Herausgeber: Wilhelm Freiherr von Müffling, J.F.Lehmanns Verlag, München, 1933, 25 x 16,5 cm, DHM, Berlin, Do2 98/559.
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    Reparations-Kosten Versailler Vertrag [nach]:
    "Artikel 235. Damit die alliierten und assoziierten Mächte schon jetzt den Wiederaufbau ihres industriellen und wirtschaftlichen Lebens in Angriff nehmen können, zahlt Deutschland vor Feststellung der endgültigen Höhe ihrer Ersatzansprüche während der Jahre 1919 und 1920 und in den ersten vier Monaten des Jahres 1921 den Gegenwert von 20 Milliarden (zwanzig Milliarden) Mark Gold in Anrechnung auf die obigen Forderungen, und zwar in soviel Raten und in den Arten (in Gold, Waren, Schiffen, Wertpapieren oder auf andere Weise), wie die Wiedergutmachungskommission sie festsetzen wird. In Anrechnung auf diese Summe sind zuerst die Kosten des Besatzungsheeres seit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 zu zahlen; ferner können auch diejenigen Mengen von Nahrungsmitteln und Rohstoffen, welche nach dem Urteil der acht Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmächte nötig sind, um Deutschland in den Stand zu setzen, der Erfüllung seiner Verpflichtung zur Wiedergutmachung nachzukommen, mit Zustimmung dieser Regierungen in Anrechnung auf die vorbezeichnete Summe bezahlt werden. Der Betrag wird von den Summen in Abzug gebracht, die Deutschland für Wiedergutmachungen schuldet." Gesamtvertrag: https://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/weimar/versailles/ruhr/index.html
    Zur Statistik der Reparationszahlungen siehe bitte auch hier.
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    Wunder der Währungsstabilisierung. Dies läßt sich für Interessierte sehr spannend nachlesen in: Schacht, Hjalmar (1927). Die Stabilisierung der Mark. Berlin: DVA. So kann man etwa S. 67f entnehmen, was ein richtiger Elite-Mann und kein etilE-Geck (hier Währungskommissar der Regierung Stresemann) wirklich zum Arbeiten braucht:
        "Im Reichsfinanzministerium in der Wilhelmstraße hatte man mir einen halbdunklen, nach einem engen Hof hinaus liegenden Raum als Bureau angewiesen, der wahrscheinlich wegen dieser Eigenschaften bis dahin ungenutzt geblieben war. Ein leerer Schreibtisch mit Schreibzeug und ein Telephonapparat darauf waren die ganze Ausrüstung, die mir zu Gebote stand. Kaum daß ich einen schmalen einfenstrigen Nebenraum, der bis dahin als Raum für die Putzfrauen gedient hatte, zur Unterbringung meiner Sekretärin freimachen konnte, die ich mir als einzige Stütze aus meiner bisherigen Umgebung mit in das neue Amt hinübergenommen hatte."
        Schacht verzichtete auf seine Top-Gagen als Vorstand in der Danat-Bank und zahlreiche andere lukrative Posten, sogar auf sein Gehalt, das er für seine Sekretärin haben wollte, was den Regierungsrat den Unterkiefer runterklappen und Schacht betrachten ließ als käme der vom Mond. [Bericht bei Weitz, S. 101].
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    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt mißbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muß. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Haß, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
    Beispielrechnung für die Schulendenentwicklung nach der Währungsreform 1923/24 bis 1933/34 Hier n = 10 = 1933/34 - 1923/24. Rechnung: z = [ln(E/A)]/n, also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(11793 /1958)]/ 10 = [ln(6,0229826)] / 10 = [1,7955826]/ 10 =  0,1795582  = 18  %. Probe: e^(0,1795582 * 10) =e^(1,795582)  =  6,0229791 * 1958 [Anfangswert] = 11793 [Endwert Probe].
        Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
    ___
    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
    Streuung =: die Standarabweichung, ein Schätzmaß für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
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    politische "Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles, über alles in der Welt. Siehe Überblick Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden Grundgesetzartikel (115 und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz (1967).
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    mörderischen Dolchstößen: Und ganz real gab es viele Morde, die von einer Justiz, die diesen Namen nicht verdient, geschützt wurden: Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Kurt Eisner, Matthias Erzberger, Walter Rathenau, Karl Gareis, ... Und wer schützt heute die tollwütigen Schuldenmacher gegen den Mißbrauch der Artikel 109 und 115 GG und des Stabilitätsgesetzes (1967)? Ist etwa die schlimmste Kriminalität die ganz legale?
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    supra-nationale Egoismen (EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört, indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger" exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren können.

    • Afrika und die drei Wellen der Globalisierung [Q].
    • EU und USA zahlen 13 Milliarden Dollar illegaler Agrar-Subventionen [Q] Hieraus: "Die EU zahlt Oxfam zufolge 300 Mio. Euro im Jahr an Tomatenverarbeiter vor allem in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal - was 65% des Wertes der Tomatenernte ausmacht und es ihnen ermöglicht, der weltgrößte Exporteur von Tomatenmark zu sein. Produzenten in Südafrika, Chile und Tunesien hingegen gehören zu den Verlierern. Die EU subventioniere ihre Fruchtsaft-Industrie, vor allem in Spanien und Italien, zu über 300%, heißt es in dem Bericht, mit 250 Mio. Euro pro Jahr. Produzenten in Argentinien, Brasilien, Costa Rica und Südafrika könnten jährlich 40 Mio. US$ mehr verdienen, wenn die EU ihre Subventionen abschaffte. Außerdem schütze die EU ihre Milchindustrie vor Wettbewerb und subventioniere die Hersteller von Molkereiprodukten mit 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Argentinien, Brasilien und Uruguay könnten Butter exportieren, wenn nicht die EU-Exportsubventionen den Weltmarktpreis drücken würden. EU-Butter wird zu Dumpingpreisen direkt in Ägypten, Marokko und Südafrika eingeführt."
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg, später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Änderungen  - wird gelegentlich, unregelmäßig überarbeitet und ergänzt
    05.04.07    Genauere Formulierungen zum Unterschied von stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate.
    20.05.05    Globalisierungslink umgelenkt auf Globalplayer. Kleine Korrekturen und Ergänzungen (Descartes Variationen: Ich kaufe, also bin ich mit der Folge ich pumpe, also bin ich.
    22.04.05    Link Hyperinflation 1923 in Erlangen - Zur Anschauung
    07.09.04    Link zur Statistik der deutschen Reparationsleistungen bis 1924.
    12.08.04    Fehler bei der Probe der Schulden-Wachstums-Rate korrigiert.



     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe  (z.B. eine Spezialität Ackermanns, Deutsche Bank), Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 
    Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt. 
    PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
    Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach  der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. 

    Querverweise
      Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2002.
       Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems
      Überblick Schuldenporträts. * Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
       * Überblick Staatsverschuldung 0_* 1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
      Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
      Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
      Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Das Schulden-Porträt der Weimarer Republik 1918-1933. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/weimar.htm
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    korrigiert 10.06.04 irs