Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=13.10.2018 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 23.02.25
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Begriffsanalyse Begriff und Gebrauchsbeispiele mit Signierungen aus den Wissenschaften
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    Kognitionswissenschaft, Mathematik, Neurowissenschaften & Gehirnforschung, Philosophie, Physik, Psychologie, Recht, Sprachlehre, Soziologie, Wissenschaftstheorie, Methodologie & Logik u.a.

    Einführung, Zusammenfassung, Haupt- und Verteilerseite

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen
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    Inhaltsverzeichnis

    Zusammenfassung - Abstract - Summary.
       Ausgangsbasis.
       Einfuehrung in die Begriffsbildung. * Wort und Begriff.
       Definition Begriff.
       Begriffsinhalt (Intension), Begriffsumfang (Extension), Verhältnisregel.
       Signierung Begriffe und Begriffsmerkmale (BM).
           Stand der Signierungen.

    Einfuehrung zur Lehre vom Begriff:
       Grundunterscheidungen.
       Referenzen/ Referenzierungen.
          Ist die Referenzierung eines Begriffs beweisbar - und falls: wie?
              Beispiel Strafprozessordnung (StPO).
              Beispiel-Eierbecher.
              Beispiel-Wahn.
       Querverweis: Begriff in der Sprachlehre.

    Materialien und Dokumente zur Lehre vom Begriff (ausgelagert auf externe Seiten).

       Begriffsanalyse Begriff und Gebrauchsbeispiele in Sprachwissenschaft, Linguistik, 
       Semiotik, Hermeneutik, Kommunikationswissenschaft und Suchmaschinen.
          Begriff in der Sprachlehre:
              Duden. 
              Sprachbrockhaus.
              Begriffsarten (Hauptarten).
              Begriffs-Normen.
    __ Whorf über Die Frage nach der Bedeutung als Kern der Linguistik.
     __Paprotte Linguistische Aspekte der Begriffsentwicklung. 
         Stalins Irrlehre.
         Begriff in der Hermeneutik:
    _____Grundlage der Hermeneutik nach Schleiermacher.
    _____Begriff in der Hermeneutik Gadamers.
         Semiotik:
    ____Begriff in der Semiotik.
    ____Das semiotische Dreieck.
    ____Die Zeichentheorie Charles Sanders Peirce:
    ______Spekulative Grammatik aus Phänomen und Logik der Zeichen. 
    ______1. Ikon, Index und Symbol (H).
    ______Interpretanten: Die Vorläufige Analyse des Dicizeichens (H).
    ____Morris Die Natur des Zeichens.
    ______Kommentar Morris.
    ____Morris:Die Grundbegriffe der Semiotik (1946).
    ______Kommentar Morris 1946.
    __Begriff in der Kommunikationswissenschaften:
    ____Begriff in Colin Cherrys Kommunikationsforschung. 
    __Begriffe in den Suchmaschinen:
    __Notizen. 

       Wissenschaftstheorie, Methodologie und Logik:
          Kamlah / Lorenzen: Das Problem des Anfangs.
          Begriff in der Logischen Propädeutik von Kamlah & Lorenzen (1973).
          Begriffsformen und -arten nach Stegmüller. 
          Moritz Schlicks Begriffslehre. 
          Gabriel (1991) Wissenschaftliche Begriffsbildung.
          Begriffe nach Mittelstraß (2005), S. 137ff.
          Begriff nach Menne (1992).
          Begriffsbestimmung nach Dubislav (1931).
          Begriff nach dem Woerterbuch der Logik (dt. 1978, russ. 1975).
          Marxististische Wissenschaftstheorie: Der Begriffsaufbau in der Wissenschaft. 
          Begriff in der Logik von Port Royal (1662).
          Begriff nach Bolzanos Wissenschaftslehre (1837).
          Fogarasi Begriff und dialektische Logik.
          Notizen.

       Begriff in der Philosophie:
          Begriff nach dem philosophischen Wörterbuch von Klaus & Buhr (1969), S. 178ff.
          Begriff nach Eislers Wörterbuch der Philosophie zitiert nach Zeno.org.
          Heidegger, Martin (2007) Theorie der philosophischen Begriffsbildung.
          Begriff im Woerterbuch der phaenomenologischen Begriffe.
          Nikolai Hartmann.
          Jaspers, Karl (1947) Der Begriff in (276-282) Von der Wahrheit.
          Abstrakte und allgemeine Begriffe nach Vaihinger.
          Allgemeine Begriffe nach Vaihinger.
          Querverweis Sprachkritik: Peirce: Erstheit, Zweitheit, Drittheit.

       Begriff in der Mathematik: 
          Cantor fordert (1883) widerspruchslose Begriffe.
          Ruzsa, Imre (1976) Die Begriffswelt der Mathematik: "BEGRIFFE, KLASSEN, MENGEN" [k]
          Aus dem Vorwort: Ganter, Bernard & Wille, Rudolf (1996) Formale Begriffsanalyse. 
              Mathematische Grundlagen. [k]
          Aus Pollandt  (1997) Fuzzy-Begriffe. Formale Begriffsanalyse unscharfer Daten. [k]
          Aus der Dissertation Pfeffers (2017). [k]
          Probleme in der mathematischen Begriffsbildung:
              In sich widersprüchliche Begriffsbildung.
              Imprädikative Begriffsbildung.
          Notizen. 

       Begriff in der Physik:
          Carnap, Rudolf (1926) Physikalische Begriffsbildung. [s]
          Bridgman (1932)  Der operative Charakter der Begriffe.  [m]
          Hund, Friedrich (1969) Grundbegriffe der Physik. [m]
          Jung zum Geltungsbereich von Naturgesetzen. 
          Strauss und Torney, Lothar von (1949) Der Wandel in der physikalischen Begriffsbildung. [m]
          Spektrum Lexikon der Physik:
              Atommolekül. [m]
              Definition. [m]
              Endophysik. [m]
              Materie. [m]

       Begriff, Begriffsbildung Gebrauchsbeispiele in der Geschichtswissenschaft.
           N. Hartmann: Die Geschichtslogik und ihre Begriffsbildung.
           Nicolai Hartmann: 13 Das Wertproblem in der Geschichtsforschung.
           Wilhelm Dilthey Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften.
           Karl Marx: Religion ist Opium des Volks.
           Ploetz: Das britische Kolonialreich.
           Aus dem Netz: Ersinnung von Ideologien und Religionen.
           Zeitzeugen:
              Carl Friedrich von Weizsäcker: Der Verfasser als Zeitzeuge.
             1. Die Rolle des Zeitzeugen.
             Kommentar CFcW.
          Hagiographische Fehler.
             Hagiographie der Kultur der alten Griechen. 
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       Begriff in der Kognitionswissenschaft: 
          Begriff im Woerterbuch der Kognitionswissenschaft. [s]
          Begriffsanalyse im Woerterbuch der Kognitionswissenschaft. [s]
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      Begriff, Begriffsbildung Gebrauchsbeispiele in der Neurowissenschaft und 
          Gehirnforschung. [s]
              Begriff im Lexikon der Neurowissenschaft (Spektrum). [s]
              Begriffsbildung im Lexikon der Neurowissenschaft (Spektrum). [s]
              Damasio: Das Gehirn "veranlasst". [m]
              Damasio: Ein Glossar, das mehr verwirrt als klärt. [m]

       Begriff in der Psychologie:
          In psychologischen Wörterbüchern und Lexika (Auswahl):
               Arnold et al..  [s]
               Clauß et al.. [ts]
               Dorsch. [m]
               Fröhlich. [m]
               Hehlmann. [s]

          Entwicklungspsychologie:
               Siegler, Robert; Eisenberg, Nancy; DeLoache, Judy & Saffran, Jenny (2016) .
           Entwicklungspsychologie im Kindes- und Jugendalter. [m]
               Bullens, Hendrik zur Begriffsentwicklung.  [m]
               Bullens Begriffsentwicklung in der Kindheit. [s]
               Pseudobegriff nach Wygotski. * Kritischer Kommentar.
               Denken und Sprache bei Wygotzki. 
          Begriffentwicklung nach Piaget.
                    Begriffsbildung und Begriff in der 1. Phase/1. Stufe sensumotorischer Intelligenz (0-18/24.
                    Begriffsbildung und Begriff in der 2. Phase/2. Stufe präoperationales Stadium (18/24 Mon-4 J.).
                    Begriffsbildung und Begriff in der 3. Phase/3. Stufe konkrete Operationen (4-11/12 Jahre). 
                    Begriffsbildung und Begriff in der 4. Phase/4. Stufe der formalen Operationen (ab 11/12 Jahr.).
                   Begriffsbildung und Begriff beim anschauliches Denken.
                    Begriffsbildung und Begriff beim Egozentrisches Denken.
                    Begriffsbildung und Begriff  der Objektpermanenz.
                    Begriffsbildung und Begriff der Subjekt-Objektunterscheidung.
           Begriff beim symbolisches oder vorbegriffliches Denken.
                    Begriffsbildung und Begriff beim Synkretisches Denken.
                    Begriffsbildung und Begriff  bei der Zweck-Mittel-Relation.
           Weitere Begriffe und Begriffsquellen bei Piaget: 
           Sachregister Denken und Sprechen des Kindes.
           Sachregister Urteil und Denkprozess des Kindes.
           Glossar von H.G. Furth.
    _____Kritik an Piagets kognitiver Entwicklungstheorie.
    _______ Textor im Kita-Handbuch.
    _______ Siegler et al. kritisch zu Jean Piagets Konzept der Objektpermanenz.
    _______ Sponsel: Kritischer Kommentar-1 Symbolisches Denken. 
    _______Sponsel: Kritischer Kommentar-2 Symbolisches Denken.

          Grundlagenkritik
              Furth Denkprozesse ohne Sprache.

          Denkpsychologie:
               Oerter. [m]
               Hussy. [m]
               Protokolliertes Denken (ausgelagert)
    _______Vorbemerkung Protokolliertes Denken.
    _______Selbstversuche Rudolf Sponsel.
    _________Thema denken.
     ___________Protokoll vom 02.10.2018, 10.03-10.24.
     _____________Nachbetrachtung Denkprotokoll vom 02.10.2018, 10.03-10.24.
    ___________Protokoll Denken und Selbstbeobachtung vom 03.10.2018, 23.15-23.25.
    ______________Nachbetrachtung Denken und Selbstbeobachtung vom 03.10.2018, 23.15-23.25.
    _________Thema Begriffsbildung:
    ___________Hypothesen wie es zu Begriffsbildungen kommt 04.10.2018, 19.34-19.46.
    _________Thema Bewusstsein.
    ___________Protokoll Thema Bewusstsein Di 02.10.2018, 14.22-14.33.
    _____________Nachbetrachtung Bewusstsein 02.10.2018, 14.22-14.33.
    _________Thema vorstellen.
    _________Thema wahrnehmen.
     ________ Thema erkennen.
    _________Thema Kategorien - Einteilung der Welt.
    _________Analyse ob Vorstellungen (Wahrnehmungen, Bilder) Begriffe repräsentierten am 
    ___________Beispiel  eines vorgestellten Spaziergangs im Schlossgarten Erlangen am 
    ___________28.09.2018 in der Mittagszeit.

               Denken und Begriffsbildung bei Tieren.
               Denken und Begriffsbildung bei Gehör- und Sprachlosen. 
               Denken und Begriffsbildung bei geistig Behinderten.
               Denken und Begriffsbildung bei psychischen Störungen.

               Kaminskis PMOe Psychologische Mikro Oekonomie.

               Segals Versuche Über das Vorstellen (1911/12, veröf. 1916). []
    _______Vorbemerkung.
    _______Versuchsbeschreibung. 
    _______Vorstellungs-Protokolle:
    _________Herr X. in seinem Sprechzimmer.
    _________Rw Hauptpost.
    _________X Wandern.
    _________XII: Rw Kurszimmer.
    _________Rw. Remigiusstraße.
    _________Rw. Neue Wohnung.
    _________VII. Rw. Koblenzer Straße. 

                Duncker Lautes Denken (1935).  []
    ________§ 2. Versuchsverfahren.
    ________§ 3. Ein Protokoll der „Bestrahlungs“aufgabe.
    ________§ 4. Nichtpraktikable „Lösungen“.
    ________Duncker ueber Protokolle. 

                Narziss Ach Über die Begriffsbildung (1921):  [tm]
    ________Einführung und Zusammenfassung zur Ach'schen Begriffsbildungsuntersuchung.
    ________Bisherige Untersuchungsmethoden zur Begriffsbildung nach Ach (1921), S. 16ff.
    ________Aus Achs Originalarbeit 1. Kapitel  Einleitung § 1. Die Aufgabenstellung.
    ________Allgemeine Schilderung der Suchmethode.
    ________Tabelle IV Schema der Differenzierung von 48 Versuchskörpern.
    ________Auseinandersetzung mit Achs genetisch-synthetischer Methode:
    ________Wiederholung der Versuche von Ach durch Willwoll Wintersemester 1923/24.
    ________Wygotski, L. S. (1981; russ 1934).
    __________Kritische Anmerkung zu einer These Wygotskis. 
    ________Glossar, Anmerkungen und Endnoten (Ach):
    __________Unterschiedliche Niveaus der Begriffsentwicklung:
    __________Aus Jagusch  (2000) 3.3 Die Stufen der Entwicklung des begrifflichen Denkens.
    __________Determinierende Tendenz - zielorientierter Prozess.
    __________Determination, determinierende Tendenz.

            Link zu James Joyce Ausschnitt aus Ullysses.
            Link zu Geschnittener Lorbeer.

              Aus der Geschichte der Psychologie:
    ________Wundt Die allgemeinen Eigenschaften der Begriffe (aus der Logik 1890). [m]
    ________Külpe Der Begriff (aus Die Realisierung Bd. 2). [s]
    ________Begriffsgefuehl nach Störring (1902).  [s]
    ________Denkgegenstand und Begriff bei Gottlieb F. Lipps (1901). [ts]
    ________Elsenhans Elementarlehre der Begriffe. [m]
    ________William Stern Die Hauptarten der Gedanken. [m]

       Begriff im Recht . [m]
           Stampe, Ernst (1907) Der Dilettantismus in unserer juristischen Begriffsbildung. [m]
           Rüthers, Fischer, Birk (2015) Rechtstheorie mit Juristischer Methodenlehre. [m]
           Mastronardi, Philippe (2013) Juristisches Denken. 2. A. Bern: Haupt (UTB). [m]
           Puppe, Ingeborg (2014) Kleine Schule des juristischen Denkens. [m]

       Begriff in der Anthropologie, Soziologie und Politikwissenschaft:
           Anthropologie.
               Vorbemerkung.
               Wilhelm von Humboldt: 
               Theorie der Menschenkenntnis.
              Charakter von Gemeinschaften und Zeiten.
               Charakterbegriff.
               Sprachkritische Querverweise: W.v. Humboldt. 
               Levy-Bruhl Denken der Naturvoelker.
              Das Gesetz der Partizipation.
              Zum Partizipationsbegriff Vorbemerkungen des Herausgebers.
              Abneigung gegen Denken.
              Wahnhaftes Denken.
              Kommentar zu Levy-Bruhl. 
               Beispiel Gruppe als autonom handelndes Subjekt nach Ruth Benedict Urformen der Kultur.
            Soziologie: 
               Einträge aus dem Woerterbuch der Soziologie (Hillmann):
               Begriff, Begriffsbildung, Operationalisierung, Operationalismus.
            Politikwissenschaft:
               Begriff im kleinen politischen Woerterbuch (DDR). 
               Begriff in der empirischen Politikforschung. 
               Zur Bedeutungsanalyse von Begriffen.
               Zur Definition von Begriffen.
               Gerechtigkeit nach Rawls.
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       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Biologie. 

       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Chemie.
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       In Vorbereitung:
       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Medizin.
       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Psychiatrie.
           > Methodenverständnis in der forensischen Psychiatrie.
          Begriff bei Jaspers in der Psychopathologie (> Philosophie hier). 
          Begriff im ICD-10.
          Begriff im DSM5
       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in der Theologie.
       Begriff, Begriffsbildung und Gebrauchsbeispiele in den Wirtschafts- und Finanzwissenschaften. 

     



    Zusammenfassung - Abstract - Summary
    Begriffe spielen im Leben und in der Wissenschaft eine kaum zu überschätzende Rolle. Doch was  "ist" ein Begriff? Besser: was wollen wir zu welchen Zwecken einen Begriff nennen? Wie werden und wie sollten Begriffe gebildet werden? Was können wir dem Sprachgebrauch zu Begriffen und zur Begriffsbildung entnehmen? Was wissen wir von der Begriffsforschung? Zur Beantwortung dieser Fragen soll diese Seite einen Beitrag leisten.

    Ausgangsbasis
    Diese Arbeit beruht auf dem erkenntnistheoretischen Realismus, dem aufgeklärten gesunden Menschenverstand (GMVaufgekl) und einem konstruktiven Konzeptualismus: Begriffe führen kein Eigenleben in einer Geisterwelt, sondern müssen charakterisiert, konstruiert oder definiert werden. Dann wird man sehen, in welcher Weise sie "existieren", d.h. auf welche Sachverhalte sie  referenzieren. (> Eigener wissenschaftlicher Standort)
        Zur Wirklichkeit und Wahrheit kurz folgendes: Man kann das, was man landläufig die Wirklichkeit der Außenwelt nennt als lediglich ein Modell, nämlich als Modell der sinnlich-wahrnehm- und meßbaren Außenwelt ( > Innen- und Außenwelt) betrachten. "Wahrheit" kann in dieser Theorie dann als Äquivalenzrelation zwischen zwei Modellen definiert werden, so dass sich der Streit um die "wahre" oder - noch schlimmer - "wirkliche Wirklichkeit" erübrigt. Wir konstruieren unsere Welt oder unser Erleben ja immer, so dass Kant mit seiner Meinung, das Ding an sich bleibe uns immer verborgen insofern Recht hat; was aber auch heißt, dass es ein "Ding an sich" eigentlich gar nicht gibt und Kant damit einen völlig überflüssigen Pappkameraden aufbaut. Die  Welten  sind  immer  Welten relativ zu erkennenden oder wahrnehmenden Systemen und damit unterliegen sie den Konstruktions-Filtern des wahrnehmenden und konstruierenden Systems. Das heißt aber natürlich nicht, dass alles beliebig im Sinne eines Vulgärkonstruktivismus verstanden werden darf.

    Graph Informationsverarbeitung

    [Quelle]

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    Einfuehrung in die Begriffsbildung
    Ein Begriff ist ein elementares ("atomares") oder zusammengesetztes ("molekulares") geistiges Modell von irgendwelchen wohlunterscheidbaren Sachverhalten, die unterschiedlich scharf bestimmt, veränderlich oder relativ konstant sein können, also Veränderungen und einem Wandel unterliegen, auch bei ein und demselben Menschen wie die  Psychologie des Denkens  nahelegt.
        Man muss dreierlei konsequent und streng unterscheiden: (1) den Sachverhalt über oder zu dem ein Begriff gebildet wird (> Wirklichkeit; wirklich); (2) den Begriff, der ein geistiges Modell des Sachverhaltes konstruiert und (3) die Zeichen, die als Namen für den Begriff dienen mit der geistig beim Denken oder in der Kommunikation (auf) gerufen werden kann (> Terminologische Konventionen).
        Wort und Begriff: Viele Begriffe haben Namen über die man sich über sie verständigen kann, viele aber auch nicht (> Kognitive Schemata, Vorbegriffliches), (BMvorspr). Der Name ist allerdings nur die Hülle, die Einkleidung, im allgemeinen ein Wort oder mehrere. Dabei können unterschiedliche Worte denselben Begriff (Synonymie) oder gleiche Worte unterschiedliche Begriffe (Homonymie) meinen. Es ist oft schwierig für Menschen, ihre Begriffe aktiv zu beschreiben oder genau anzugeben; auch, weil das in der Sprachsozialisation, in der Schule und im praktischen Alltagsleben kaum geübt worden und im Alltags- und praktischen Leben meist aber unproblematisch ist. Wörterbücher und Lexika können hilfreich sein, die unterschiedlichen Begriffe und Bedeutungen zu erfassen, Vorsicht ist im Internet geboten.
        Formal kann man einen einfachen Begriff als eine Kombination aus wohlunterscheidbaren Merkmalen bilden. Aus einem Merkmalsraum von 3 (10) Elementen können, wenn man komplizierte Bedingungen außer Acht lässt und Nichterfüllung zulässt, 23 = 8 (bei 210 = 1024) verschiedene Begriffe gebildet werden. Nimmt man die Ziffern 1,2,3 so kann man die Begriffe 1, 2, 3, 12, 13, 23, 123 und die Nichterfüllung, die man mit 0 bezeichnen könnte, bilden. Nachdem beliebige wohlunterscheidbare Sachverhalte Begriffsmerkmal sein könnten, gibt es potentiell unendliche viele Begriffsmöglichkeiten. Der menschliche Begriffsvorrat ist unerschöpflich, erst recht, wenn man die verschiedenen Welten (Phantasie, Wünsche, Werte, Normen; Möglichkeiten, ...) einbezieht.
        Zu jedem kommunizierbaren Begriff gehört ein Name (Zeichen oder Wort, das ihn kleidet), ein Begriffs-Inhalt (Merkmale) und eine Referenz.
        Der Hauptfehler in der Geistesgeschichte bestand meist darin, nach der Bedeutung von Begriffen in Worten zu fragen oder diese zu phantasieren, statt sie aktiv und konstruktiv zu definieren oder zu charakterisieren. Viele Begriffe der Geistegeschichte sind schlicht und einfach unverständlich, weil sie bei ihrer Ersteinführung überhaupt nicht erklärt oder näher charakterisiert, keine Beispiele und Gegenbeispiele und keine Referenzen angegeben wurden. Diese extreme Unsitte habe ich in einer gesonderten Arbeit einer  Sprachkritik  unterzogen und mit zahlreichen Beispielen belegt und dokumentiert. Diese Seite soll hierfür die Grundlagen bereit stellen.
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    Definition BegriffB_NIR
    Begriffs-Definition (Quelle) Ein Begriff ist ein geistiges Gebilde und damit ein originär und primär psychisches Phänomen. Wird ein Sachverhalt (Figur) von einer Umgebung (Hintergrund) unterschieden, liegt Begriffsbildung vor. 
       Intensionale Betrachtung: Ein Begriff wird gebildet, indem Merkmale (Definientia) von Sachverhalten erstmals oder wiederholt erkannt (wiedererkannt) und zu einer Einheit, dem Begriff, zusammengefasst werden. Begriffe erfordern nicht unbedingt Namen und Worte, obwohl die Kommunikation mit Namen und Worten einfacher wird. Viele Sachverhalte (z.B. Geräusche, Töne, Klänge, Musik, Düfte, Gerüche, Bilder, Berührungen) haben keine Namen und sind dennoch Begriffe, wenn sie wiedererkannt werden können. 
       Extensionale Betrachtung: all die Sachverhalte, die die Begriffsmerkmale erfüllen. Begriffe können einen Namen erhalten indem ihnen Begriffszeichen (Definiendum = Name des Begriffs) zugeordnet werden. Die Extension setzt die Intension voraus. Weiß man gar nicht, was der Begriff beeinhaltet, so kann man auch keinen Umfang bestimmen. Allgemein liegt ein Begriff vor, wenn Zeichen - das können auch Bilder oder Symbole sein - Sachverhaltsbedeutungen zugeordnet werden. Zu einem wissenschaftlichen Begriff gehört dieReferenzierung, d.h. Angaben wie und wo man den Begriffsinhalt (Sachverhalt)  in der Welt finden kann. Wichtige Hilfsmethoden sind Abstrahieren und Generalisieren (verallgemeinern). Beispiele und Gegenbeispiele erleichtern das Verständnis und fördern Präzision und Disziplin. Sobald man konkret wird und den abstrakt- allgemeinen Wortgebrauch verlässt, lassen sich viele Probleme in Aufgaben verwandeln und vernünftig diskutieren, was leider oft nicht gemacht wird (>Sprachkritik). Das hat bereits  Leibniz  so gesehen.
      Denkpsychologisch werden zur Begriffsbildung die  kognitiven Grundfunktionen  unterscheiden  und vergleichen,  erkennen  (Merkmalserfassung, wahrnehmen, Figur und Hintergrund), erinnern (Merkmalsgedächtnis), verbinden (hinzufügen, zu einer Einheit), trennen, (wegnehmen, abstrahieren), benennen (Namensgebung) zum Kommunizieren benötigt. 
    __
    Begriffsinhalt (Intension) := alle Merkmale, die den Begriff bilden.
    Begriffsumfang (Extension) := alle Sachverhalte, die den Begriff erfüllen.
    Verhältnis Begriffsinhalt und Begriffsumfang
    Beziehung zwischen Intension und Extension: Nur als Regel gilt, dass mit zunehmenden Merkmalen eines Begriffes die Anzahl der Sachverhalte, die ihn erfüllen, kleiner wird. (Bolzano Dubislav 1931 Definition, S. 120f; Hoensbroech 1931 Erkenntnis Vol 2, S. 291-300; Bolzano Wissenschaftstlehre Bd. I § 120, S. 568ff). Im Netz meist falsch als allgemeingültiges Gesetz dargestellt. Geschichte nach (Abruf 17.11.22): "Die Begriffe "Intension" und "Extension" wurden von Constance Jones eingeführt und von Rudolf Carnap formalisiert."

    Signierung Begriffe und Begriffsmerkmale (BM), Zeichentheorie (ZT)
    Zur exakten empirischen Untersuchung der Begriffsbedeutungen muss man die Unterscheidungen in der Begriffs-Literatur und des Sprachgebrauchs (>Sprachstudie) studieren (> Zur Methodik). Hierzu werden die Bedeutungen in Signierungen erfasst und dokumentiert, wie ich sie in der Begriffsliteratur und im Sprachgebrauch vorgefunden habe. Die Unterscheidungen werden zur leichteren Auffindung, Abklärung und Zuordnung nach ihrem Index alphabetisch geordnet. Ist ein BMIndex  := Begriffs-Merkmal oder Begriffs-Sachverhalt erfüllt, kann man mit "(+)" kennzeichen, fehlt es, kann es mit "(-)" gekennzeichnet werden, ist es teilweise erfüllt mit (+-) oder unklar (?).  Erst nach Abschluss der Vor- und Erfassungsarbeit können systematische Gruppierungen und Verdichtungen vorgenommen werden  (> Zur Methodik, 5-7).
    Stand der Signierungen Mit 29.10.18 sind über 380 Spezifikationen aus Texten zu Begriffen, Begriffsbildung erfasst, was sicher noch nicht das Ende ist, da auch noch nicht alle Texte signiert wurden. Erst nach Abschluss der 1. Signierungsphase, wenn also alle bislang eingestellten Texte signiert sind, kann daran gegangen werden, die Spezifikationen zu gruppieren und zu vereinfachen durch sinnvolle Zusammenfassungen. Neu hinzugekommen sind  Hypothesen Sponsel  (HypSpo) und zwei neue Signaturklassen: Zeichentheoretische Begriffe (ZTIndex), bislang Peirce und Morris und Spezifische Begriffe (SBIndex), bislang Chemie. Das System wird empirisch fortlaufend entwickelt und zeigt daher auch einige Schwächen, die nach und nach überwunden werden sollen. Im Zweifel wurde eher mehr und spezifischer aufgenommen. Mindestens ein Belegbeispiel sollte bei jeder Spezifikation angegeben sein.
    _
    B_NIR   Kürzel für die hier ausgearbeitete Begriffsdefinition Name, Inhalt, Referenz.
    BMAbschw  Statt bei der Aufgabe zu bleiben. schweift der Autor ab > Peirce Interpretanten: "Doch die gegenwärtige Problemstellung wird unnötig dadurch kompliziert, daß sich die Aufmerksamkeit der meisten Logiker, statt sich auf Propositionen im allgemeinen zu richten, auf »Urteile« oder geistige Akte der Zustimmung zu Propositionen beschränkt, ... " [22.10.18]
    BMABSG  Allgemeinbegriff als Schlussgewohnheit. Nicht hinreichend geklärter Ausdruck von Colin Cherry. [23.10.18]
    BMabsgen  Abstrahieren und generalisieren (verallgemeinern) sind wichtige Begriffsbildungsmethoden. > Jaspers: "Wir gewinnen Begriffe  durch Abstraktion, d. h. wir lassen in der Auffassung Dinge das in ihnen Verschiedene fort und behalten das Gemeinsame im Auge." > Fröhlich: "Von der Entstehung her (> Begriffsbildung) handelt es sich um durch >Abstraktion  und >Generalisierung aus einzelnen Sinnesgegebenheiten gewonnene Klassencharakteristika. Gegensatz: Einzelvorstellung." > Bullens Begriffsentwicklung.
    BMabstr abstrakter Begriff  Die Unterscheidung zwischen abstraktem und Allgemeinbegriff (> Vaihinger) ist fragwürdig. Auf den Allgemeinbegriff Baum oder Zivilcourage kann man so wenig eine konkrete Referenz angeben wie auf Zahl oder Revolution.  Es erscheint daher sinnvoll, diese Unterscheidung nur dann zu gebrauchen, wenn sie in einem Kontext ausdrücklich genannt wird, z.B. wenn abstrakte Begriffe eingeführt oder beschrieben werden.
    BMAehnl  Kriterium der Ähnlichkeit, für viele Begriffsbildungen grundlegend und wichtig. [24.10.18]
    BMAGMV Begriff des aufgeklärten gesunden Menschenverstandes.
    BMAKgbW Begriff als Abstraktionsklasse gleichbedeutender Wörter Klaus & Buhr.
    BMallgB Allgemein-Begriff gleichbedeutend Universale  > BMunivers. > Dorsch: "Am B. sind zu unterscheiden: Inhalt (das mit dem B. und durch ihn Gemeinte, auch Bedeutung genannt), Gegenstand (das Objekt, auf das der B. zielt), Umfang (alles, was unter den B. fällt)."  > Eisler Kant, Schelling, ...: "KANT scheidet scharf zwischen Begriff () und Anschauung (s. d.). Ersterer ist »eine allgemeine Vorstellung oder eine Vorstellung dessen, was mehreren Objekten gemein ist, also eine Vorstellung, sofern sie in verschiedenen enthalten sein kann« (Log. S. 139). "
    BMAlltag Alltägliche, umgangssprachliche, normalsprachliche Bedeutung. Natürliche Sprache. Ausdrücklich gesagt +, ? = unklar. > Hehlmann "natürliche (volkstümliche) Begriffe".
    BMAnalyse Begriffsanalyse, Klärung, Untersuchung,  Methoden. > KogWis.
    BMAnf  Anfangsproblem, wie fängt man mit einer (Grund-) Begriffsentwicklung, eine Theorie oder einer Problemlösung an? > Kamlah & Lorenzen, > Rawls Gerechtigkeit.
    BMangeb Angeborene Begriffe, Wissen. Eisler: "Von »angeborenen« (s. d.) Begriffen spricht man nicht mehr wissenschaftlich."
    BMannar  Anthropomorphe Egozentrik und Narzismus. > Fogarasi.
    BMarbkoen Mit Begriffen arbeiten können > Vollrath nach Pollandt (Fuzzy-Begriffe): "Begriffe verstehen heißt Eigenschaften zu kennen, Beziehungen zu sehen und mit Begriffen arbeiten zu können“ (Vollrath, 1987, S. 125)."
    BMassozi  Assoziationen, z.B. Affekte, Erfahrungen, Wünsche, Erinnerungen, Phantasien, ...  > Neisser N356. [28.10.18]
    BMausw  Auswahl auswählen. Wichtige allgemeine, wissenschaftliche und psychologische Grundfunktion. > Neisser N123f: "Wenn wir mehrere Figuren auf einmal erscheinen lassen, ist die Zahl der möglichen Konfigurationen der Eingangsinformation so ungeheuer groß, daß ein gänzlich paralleler Mechanismus, welcher für jede Konfiguration ein eigenes Erlebnis liefern würde, undenkbar ist. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, muß sogar ein mechanisches Wiedererkennungs-System über irgendeine Möglichkeit verfügen, Teile der eingehenden Information für eine genauere Analyse auszuwählen."  [28.10.18]
    BMBart  Begriffsart > Paprotte: "Begriffe werden vielfach dichotomisch als einfache oder komplexe, abstrakte oder konkrete, singulär oder allgemeine usw. klassifiziert und als Knoten in einem Netzwerk aufgefaßt, in welchem die Relationen zu anderen Knoten den Begriffsinhalt festlegen"
    BMausdrf  Ausdruckform eines Begriffs, Beziehungen zur Ausdruckform eines Begriffs. > Paprotte.
    BMautonS   Autonomes Subjekt. Konstruierte Begriffe wie selbständig handelnde Subjekte (Geister einer Geisterwelt) darstellen ((hypostasisch-homunkulusartiger Gebrauch)  Nicolai Hartmann MdE-S.287, MdE-S.291. obwohl er es anscheinend auch kritisch sieht, wenn er schreibt: "Gleichwohl hat sich bei den Darstellern der alten Philosophie im 19. Jahrhundert eine Art Schema herausgebildet, nach welchem Euklid von Megara und Platon den Sokratischen »Begriff« zur »Idee« hypostasierten", S.4, "... und auch Euklid hätte es nicht so leicht gehabt, das Allgemeine zu hypostasieren." (Aristoteles und das Problem des Begriffs, 1939, S.7)
    BMBaequi Bedeutungs- und Begriffsäquivalenz bei unterschiedlichen Wort- oder Zeichengestalten. > Mittelstraß: "Die Wortgestalt ,Baum‘ lässt sich z. B. bedeutungsäquivalent auch durch ,tree‘ oder ,arbre‘ ersetzen."
    BMBAnUm  Anlage Interaktion Umwelt bei der Begriffsbildung und Begriffsentwicklung. > Siegler: "Eines davon betrifft Anlage und Umwelt; die Begriffe von Kindern spiegeln die Interaktion ihrer spezifischen Erfahrungen mit ihrer biologischen Prädisposition wider, Informationen auf bestimmte Weise zu verarbeiten. "  [27.10.18]
    BMBB Begriffsbildung ohne nähere Spezifikation. Angewendet z.B. von Heidegger: "Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe  und die Methode der Begriffsbildung  ablesen zu lassen." > Chemie Begriffsbildung. > Fröhlich: "Von der Entstehung her (> Begriffsbildung) handelt es sich um durch >Abstraktion und >Generalisierung aus einzelnen Sinnesgegebenheiten gewonnene Klassencharakteristika. Gegensatz: Einzelvorstellung."
    BMBB-ASL  Amerikanische Taubstummen-Zeichensprache ASL (American Sign Language) > Biologie.
    BMBBalgo  Begriffsbildungsalgorithmen, Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung: "Zur Prozeßdarstellung und als Basis von Computersimulationen sind schließlich verschiedene B.salgorithmen aufgestellt worden." [26.10.18]
    BMBBaverb  Averbale Begriffsbildung > Biologie.
    BMBBdif  Differenzierte Begriffsentwicklung, z.B. entwicklungspsychologischer Ansatz, Sprachwissenschaftlicher Ansatz der Gebrauchsdefinitionen. > Bullens Begriffsentwicklung. [24.10.18]
    BMBbeschr  Beschreibende Begriffe, z.B. im Recht > Puppe A II.1.
    BMBbew  bewährter Begriff. Kriterium bei Cantor.
    BM
    BMBBFarb  Arbeit, Aufgaben, Beschäftigung. Durch meine Arbeit und die Aufgaben, die ich erledige werden Begriffe gebildet. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFaufm  Aufmerksamkeit. Auch nicht- oder halbbewusste Begriffbildung wird durch Aufmerksamkeit, Hinwendung zu Objekten gefördert. So muss man z.B. als Fahrer im Straßenverkehr auf den Weg achten, dabei werden in der Regel ohne besondere Absicht Wegbegriffe gebildet, was man über die Wiedererkennung evaluieren kann. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFbeein  beeindruckendes Erleben, Wahrnehmen. Was beeindruckt oder gefällt wird eher gemerkt und wieder erinnert, es bildet sich davon leichter ein Begriff. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFbef  Befindlichkeit, Innere Situation, Stimmung, Verfassung. Sofern sie erlebensmäßig unterschieden und wiedererkannt werden kann, bildet sie selbst einen Begriff. Es ist aber Begriffe gefördert werden, die zum Befinden passen. Schwarzmalerei, Katastrophieren, Pessimusmus, negativ denken, Negativmus, Wahnstimmung sind Kandidaten. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFdenk?  Woran denke ich? Was beschäftigt mich? Worum kreist mein Denken? Kann ich mir die Frage beantworten, dann geschieht dies in aller Regel durch Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFEint  Intensität / Stärke des Erlebens erzeugt, fördert oder verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFEonS   Erleben ohne nähere Spezifikation.  Das Erleben und die Bewusstseinsvorgänge erzeugen, fördern und verändern die Begriffsbildung  [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFfilm  Film, Fernsehen, Fiktion, scheinreale Präsentationen [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFgeo  Geographische Umgebung (Wohnen, Landschaft, Nachbarschaft, ...) erzeugt, fördert und verändert meine Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFgew  Die Gewohnheit erleichtert und fördert den Gebrauch der erworbenen Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFint  Interesse an ..., Erkenntnisinteresse, Alltagsinteresse, ... Satz: Interesse fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18] Hierzu Neisser N361: "Jedermann kennt die enge Beziehung zwischen Interessen und Gedächtnis, die sich aus den ausführlichen Schemata zu ergeben scheint, welche wir für Material aufbauen, das uns interessiert. Wir alle kennen oder waren selbst Knaben, die alles über Fußball oder Fischen wußten, aber keinen Deut über Geschichte. Als Erwachsene können wir eine endlose Menge neuer Fakten lernen, die zu unserem Beruf oder unserem Hobby in Beziehung stehen, während alles andere zum einen Ohr hinein und zum anderen hinaus zu gehen scheint." [28.10.18]
    BMBBFMonS  Begriffsbildung durch mediale Präsentationen ohne nähere Spezifikation
    BMBBFneug  Neugier erzeugt, fördert und verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBForM  Begriffsbildungsforschungsmethoden. Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung: "Die B.sforschung sieht ihr Ziel in einer Komponentenanalyse und -synthese begrifflicher Klassifikationsprozesse im sprachlichen und außersprachlichen Bereich. ... " [26.10.18]
    BMBBForZ   Ziele der Begriffsforschung > Siegler: "Forscher untersuchen die Konzeptentwicklung nicht nur um der Begriffe willen, die Kinder bilden, sondern auch, um die Prozesse zu verstehen, mit deren Hilfe sie die Konzepte bilden." [27.10.18]
    BMBBFtun  Handeln, machen, tun, verhalten. Indem ich merke und weiß ich tue oder wie der Gang der Handlung sein wird, habe ich Begriffe meines Tuns gebildet. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFUmed  Mediale Umgebung. Meine mediale Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFUonS  Umgebung ohne nähere Spezifikation. Meine Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFUpers  Personen Umgebung, personelle (Angehörige, Arbeitsbeziehung, Bekannte, Interessenbeziehung, Nachbarschaft, Schul-, Ausbildungs oder Studienbeziehung). Von Menschen, denen ich öfter begegne, die mir nahe sind bilde ich mir einen Begriff. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFung  Ungewöhnliches fördert die Begriffsbildung.[ HypSpo 25.10.18]
    BMBBFwahrn  Wahrnehmen (äußere, innere) fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFwich  Wichtiges fördert die Begriffsbildung. Wichtiges wird eher bemerkt, gemerkt, erinnert und bedacht. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFwieh  Wiederholungen fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBFzuda  Zuwendungsdauern fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
    BMBBinW Begriffsbildung in der Wissenschaft oder in Fachwissenschaften. > Gabriel: "Wissenschaftliche Begriffsbildung«  bedeutet zweierlei: Begriffsbildung in den Wissenschaften und Begriffsbildung  nach wissenschaftlichen Grundsätzen"
    BMBBmod  Begriffsbildungsmodell, Ausdruck von Clauss Begriffsbildung: "ur Erklärung interner Klassifikationsmechanismen wurden verschiedene > B.smodelle entwickelt." [26.10.18]
    BMBBneb  Begriffsbildung im Nebenbei durch Lebenspraxis, z.B. Wiedererkennen von Orten auf  Wegen. RS [24.10.18]
    BMBBnName Begriffsbedeutung nach <Name> , z.B. Idee nach Platon (BMBBnPlato) oder Vorstellung  nach Bolzano (BMBBnBolzano),
    BMBBnwG  Begriffsbildung nach wissenschaftlichen Grundsätzen oder Regeln. > Gabriel: "Wissenschaftliche Begriffsbildung«  bedeutet zweierlei: Begriffsbildung in den Wissenschaften und Begriffsbildung  nach wissenschaftlichen Grundsätzen."
    BMBBOber  Oberbegriff bilden  > Biologie.
    BMBBoo  Es gibt unendliche viele Möglichkeiten der Begriffsbildung. > Siegler: "Es gibt eine unendliche Anzahl möglicher Konzepte, weil es unendlich viele Aspekte gibt, unter denen Gegenstände oder Ereignisse einander ähnlich sein können und sich in Kategorien zusammenfassen lassen." [27.10.18]
    BMBBproz  Begriffsbildungsprozess, der Vorgang wie ein Begriff gebildet wird und entsteht. > Clauss Begriff: "Es wird im Gefolge der experimental-psychologischen Analyse der Begriffsbildungsprozesse aber darauf ankommen, auch den kontextabhängigen (Textstruktur) und kommunikativen Gesichtspunkt der B.sbedeutung, wie er in der sprachlichen Kommunikation vorliegt, stärker einzubeziehen." [26.10.18]
    BMBBR  Rechtsbegriff und Begriffsbildung im Recht. > Recht.
    BMBBReng  enger Begriff. > Mastronardi Rn 648: "Damit die Sprache möglichst eindeutig wird, sind möglichst enge Begriffe vorzuziehen (z.B. Kaufvertrag statt Vertrag, Gebühr statt Abgabe."
    BMBBRges  Gesetzesbegriffe > Rechtstheorie. Abschnitt: "VI. Kalkulierte Unbestimmtheit und Offenheit von Gesetzesbegriffen"
    BMBBRhK  Horizontale Begriffskette im Recht > Puppe A V. 2a.
    BMBBRIher Iherings Grundgesetz der Kongruenz zwischen Rechtsbegriffen und Rechtssätzen These > Stampes.
    BMBBRK  Kritik der Begriffsbildung im Recht. > Stampe.
    BMBBRmit  Mittelbegriff im Recht > Puppe A V. 3.
    BMBBRnorm  Normativer Begriff im Recht, auch Wertbegriff  > Rechtstheorie.
    BMBBRonS  Begriffsbildungsregel ohne nähere Spezifikation, z.B. bei Carnap.
    BMBBRstreit  Streit um Begriffe. > Puppe A I.: "Warum streiten sich Juristen um Begriffe?"
    BMBBRtyp  Typusbegriff   > Rechtstheorie. (Abschnitt § 5 C V. Typusbegriffe).
    BMBBRu  Unbestimmter Rechtsbegriff oder Generalklausel. > Recht.
    BMBbRuP Begriffe sind eine besondere Rede über Prädikate > Mittelstraß: "Vielmehr ist die Rede
              von Begriffen  eine besondere Art der Rede über Prädikate."
    BMBBRvK  Vertikale Begriffskette im Recht > Puppe A V. 2b.BMBBRzuschr Zuschreibender Begriff, z.B. im Recht > Puppe A. II. 4.
    BMBBS  Begriffsbildungssubjekt, derjenige, der einen Verbalbegriff bildet. These von Colin Cherry: "Verbalbegriffe  indessen setzen denjenigen voraus, der sich den Begriff bildet oder der auf die Reize so reagiert, als ob er die gemeinsame Eigenschaft erkannt hätte." [23.10.18]
    BMBBRzuschr  Zuschreibender Begriff, z.B. im Recht > Puppe A.II.4.
    BMBBstrat  Begriffsbildungsstraegien, Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung: "Bedeutsam sind auch die B.sstrategien, in denen sich die Bedingungen des Prüfverhaltens zeigen. " [26.10.18]
    BMBBunt  Unterbegriff bilden > Beleg fehlt noch.
    BMBBVuM  Vor- und Mischbegriff > Kreation von > Bullens Begriffsentwicklung: "Deshalb greift das Kind zu ,Vor‘- und ,Misch‘-Begriffen, So kann es beispielsweise alle Hunde und Katzen, Wau-Wau nennen oder sog. ,thematische Gruppierungen‘ vornehmen." [28.10.18]
    BMBBW Beziehung zwischen Begriff und Wort (Name). Klaus & Buhr: "Die Beziehung zwischen Begriff und Wort ist nicht eindeutig. Verschiedene Wörter können Existenzform des gleichen Begriffs sein (Synonymie). Ein und dasselbe Wort kann aber auch verschiedene Begriffe bedeuten (Homonymie)."
    BMBBwort  Begriffsbildung mit Worten  > Biologie.
    BMBBzahl  Zahlbegriff, Bildung des Zahlberiffs  > Biologie.
    BMBBzeit  Zeitdauer, die eine Begriffsbildung benötigt. > Clauss Begriffsbildung: "Die zeitliche Dauer des Prozesses der B. kann sehr unterschiedlich sein." [28.10.18]
    BMBBzvor  Vorsprachliches Zählvermögen > Biologie.
    BMBaDW  Begriff als Denkwerkzeug > Dorsch Begriff: "Insoweit sind die B. zugleich Denkwerkzeuge und «Kunstgriffe des Denkens» (Vaihinger), ... " [25.10.18]
    BMBdenk  Begriffliches Denken, auch ohne Worte und Sprache. > Hehlmann: "Auch bleibt bei manchen Aphasien das begriffliche Denken erhalten." [27.10.18]
    BMBdiag  Feststellung ("Diagnose"), ob ein Begriff erworben wurde > Bullens Begriffsentwicklung.
    BMBdet  deterministischer Begriff, Ausdruck von Clauss Begriff: "So spricht man von einem deterministischen B., wenn die Objektzugehörigkeit mit Sicherheit angegeben werden kann." [26.10.18]
    BMBdid  Begriffsdidaktik, Strategie und Taktik des Begriffslernens, > Pfeffer: "Bei der Einführung neuer Begriffe im Mathematikunterricht wird Wert darauf gelegt, „da[ss] sich der Begriff über einen längeren Zeitraum hin entwickeln kann, da[ss] Vorwissen aktiviert und neues Wissen sinnvoll integriert wird“ (Vollrath, 1984, S. 201). "
    BMBdif  Begriffsdifferenzierung > KogWis: "... sowie die Differenzierung und Revision alltagssprachlicher, wissenschaftlicher und philosophischer Begriffe, so daß diese für den systematischen Aufbau einer Theorie geeignet sind (Rudolf Carnap, W. V. Quine)."
    BMBeBiRe Begriffsbildungsregel, richtige, nachvollziehbar (+), problematisch, falsche (-) teils richtig, teils falsch (+-), unklar (?). Beispiel für falsche bei Carnap.
    BMBEinf  Begriffseinführung, unterschiedliche Methoden der Begriffseinführung. Morris in > Grundbegriffe der Semiotik: "Solche Begriffe können auf vielfältige Weise eingeführt werden; ..."
    BMBerkMN  "Erkenntnisbegriff der modernen Wissenschaft" > Gadamer G1S3.
    BMbegriff  ausdrückliche Rede nur über den Begriff, nicht das Wort, nicht die Referenz, ... Mittelstraß: "Wir sagen statt ,das Wort Baum‘ oder ,das Prädikat Baum‘ ,der Begriff Baum‘, wenn es uns allein auf die mit Baum getroffene Unterscheidung (etwa gegenüber Sträuchern) ankommt, nicht auf die Wortgestalt." Kutschera zu Platon: "Ideen waren für ihn keine Begriffe, ... "
    BMBehonS  behindert ohne nähere Spezifikation
    BMBehBli   blind, blind geboren > Siegler Umstände: "Blind geborene Kinder besitzen überraschend gute räumliche Repräsentationen; einige Aspekte ihrer Verarbeitung von räumlichen Informationen, insbesondere die Verarbeitung von Gesichtern, erreichen jedoch nicht das normale Maß, selbst wenn in früher Kindheit chirurgisch eingegriffen wurde, um die Sehbehinderung zu korrigieren." [27.10.18]
    BMBehGei  geistig behindert  > Geistige Behinderung.
    BMBehGlo  gehörlos > Furth.
    BMBehStu  stumm > Furth.
    BMBehGuS  gehörlos und stumm ("taubstumm") > Furth.
    BMBeigS  Begriff im eigentlichen Sinne, unklarer und unscharfer Ausdruck von Clauss Begriffsbildung: "Die B. im eigentlichen Sinne ist jedoch an kürzere zeitliche Erstreckung  gebunden. Man spricht von ontogenetischer B. wenn sie im Zeitraum der Individualentwicklung abläuft, und von aktualgenetischerB, wenn es sich um einen — methodisch am leichtesten handhabbaren und daher gut kontrollierbaren — kurzen Teilabschnitt dieses Zeitraumes handelt (> Begriffsbildungsforschungsmethoden). " kürzere zeitliche Erstreckung ist unklar und unscharf [26.10.18]
    BMBeleg  (-) Behauptungen nicht oder nicht hinreichend klar belegt, erklärt oder begründet.  Behauptungen hinreichend belegt, erklärt oder begründet (+)
    BMBEmOr  Begriffe geben emotionaale Orientierung > Siegler: "Konzepte sagen uns auch, wie wir emotional auf neue Erfahrungen reagieren können, beispielsweise wenn wir mit allen fremden Hunden sehr vorsichtig umgehen, weil wir sie als Hunde klassifiziert haben und einmal von einem Mitglied dieser Kategorie gebissen wurden. " [27.10.18]
    BMBemp empirischer Begriff nach Kant so Dorsch: "Nach Kant entspringt der (empirische) B. «aus den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstände der Erfahrung und erhält durch den Verstand bloß die Form der Allgemeinheit»." [25.10.18]
    BMBentw  Entwicklungspsychologische Begriffsentwicklung > Bullens
    BMBerleb  Erleben begrifflichen Denkens. Nach Dorsch: "Das Denken in B.  und damit die Begriffsbildung  wie das Erleben des begrifflichen Denkens ist inhaltsärmer, unanschaulicher, prägnanter, in die Struktur tiefer eindringend als das Wahrnehmen und Vorstellen, zugleich ist es aber einfacher als > Urteil und Schlussprozesse (in streng logischem Gebrauch)." [26.10.18]
    BMBelEWis Begriff als elementare Einheit des Wissens > KogWis: "Begriffe sind die elementaren Einheiten des Wissens."
    BMBestB  Bestimmungsbegriff. Ausdruck Nicolai Hartmanns ("Wir denken das Seiende tatsächlich durch einen Seinsbegriff, die Seinsbestimmtheiten durch Bestimmungsbegriffe.")
    BMBfind  Begriffsfindung, Ausdruck von Clauss Begriffsbildung: "Die Bedeutung derartiger Analysen und Synthesen begrifflicher Klassifikationen besteht darin, daß es durch sie möglich ist, zur Rationalisierung geistiger Prozesse, z, B. natürlicher Diagnoseprozesse (> Computerdiagnostik), beizutragen. Das hat seine Begründung darin, daß Diagnoseprozesse ihrem Wesen nach als Klassifikationsprozesse, d. h. als Prozesse der Begriffsfindung und B. angesehen werden können." [26.10.18]
    BMBForm  Begriffsform. Nicht näher erklärter Ausdruck Nicolai Hartmanns ("Sein Stoff liegt in einer Ebene mit den Begriffsformen, die ihn fassen sollen."). Auch von  Jaspers  verwendet: "Man nennt die Mannigfaltigkeit von Einheiten, die in der Einheit des Begriffs zusammenkommen, die Merkmale des Begriff . Wie diese Merkmale aus der Sache heraus zusammengehören, das macht die bestimmte Begriffsform aus; die Begriffsformen, diese Weisen des Zusammengehörens der Merkmale, sind die Kategorien." Im Recht > Puppe A III. > Bei Clauss Begriff.
    BMBGebr  Verwendungsweise eines Begriffs, Begriffsgebrauch, Untersuchungung zum Begriffsgebrauch > Dreier: Zur Bedeutungsanalyse von Begriffen.
    BMBgef  Begriffsgefühl Ausdruck bei Störring nach Wundt > Begriffsgefühl.
    BMBGrund  Grundbegriff(e) > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Für die Theoriebildung selbst ist zu empfehlen, mit möglichst wenigen undefinierten Grundbegriffen zu operieren."
    BMBgwis  Geisteswissenschaftlicher Begriff > Gadamer G1S4.
    BMhand  Begriffe gebrauchen, handhaben > Jaspers: "Erst im Denken über das Denken meine ich den Begriff, kann ich mit Begriffen hantieren, mit Begriffen rechnen."
    BMBherk  Begriffsherkunft. Jaspers: "Wo liegt die Herkunft der Begriffe? Woher gewinnen wir sie, und wie machen wir das?"
    BMBideal  idealistische Forderung zur Qualität eines Begriffs; so Sigwart nach Dorsch: "Sigwart definiert ihn als «eine Vorstellung, die die Forderung durchgängiger Konstanz, vollkommener Bestimmtheit, allgemeiner Übereinstimmung und unzweideutiger sprachlicher Bez. erfüllt»"
    BMBInV  Begriff als Informationsverarbeitung > Dorsch: "B. ist demnach eine kogn. Einheit, die nicht direkt durch die sinnliche > Wahrnehmung gegeben ist, sondern Verarbeitung von Informationen voraussetzt." [26.10.18]
    BMBkein kein Begriff > Kutschera Deutung zu Platon: "Ideen waren für ihn keine Begriffe, ... "
    BMBklar  Klarer Begriff, klares denken; Forderung nach klaren Begriffen oder nach klarem denken. > Peirce Klarheit ... : "Es ist ist an der Zeit, die Methode zu formulieren, mit der man eine größere Klarheit des Denkens erreichen kann, so wie wir sie bei den Denkern unserer Zeit sehen und bewundern." [23.10.18]
    BMBkonkr  Konkreter Begriff, Ausdruck bei Clauss Begriff: "Eine seit alters her gebräuchliche Unterscheidung wird mit Hilfe des realisierten Abstraktionsgrades (BMunklar) vorgenommen. Hier spricht man dann von konkreten und abstrakten B.en (> Abstraktion)."  [26.10.18]
    BMBkont  Kontext, in dem ein Begriff Verwendet wird. Nicht selten ist die Begriffsbedeutung vom Kontext abhängig und daher ist der Kontext oft sehr wichtig. Clauss Begriff: "Es wird im Gefolge der experimental-psychologischen Analyse der Begriffsbildungsprozesse (BMBBproz) aber darauf ankommen, auch den kontextabhängigen (Textstruktur) und kommunikativen Gesichtspunkt der B.sbedeutung, wie er in der sprachlichen Kommunikation vorliegt, stärker einzubeziehen."
    BMBKrit Begriffsbildungs-Kriterien, z.B. > Wygotski nach Arnold: a) Zusammenfassung konkreter Gegenstände aufgrund äußerer Verwandtschaft, b) Herstellung objektiver Beziehungen und Zusammenhänge, Vereinigung und Verallgemeinerung einzelner Gegenstände“. Objektives und zusammenhängendes Denken, c) Betrachtung der Elemente „außerhalb der konkreten Verbindung“, „Herauslösung“, „Abstrahierung“ und „Isolierung der einzelnen Elemente“
    BMBkuenstl  Künstlicher Begriff, z.B. sog. sinnlose Silben in der Psychologie > Ach Begriffsbildung. > Chemie.
    BMBlebnot  Begriffe sind lebensnotwendig > Siegler: "Ein Leben ohne Konzepte wäre undenkbar; jede Situation wäre neuartig, und wir hätten keine Ahnung, welche frühere Erfahrung in der neuen Situation relevant wäre." Streng und wörtlich interpretiert bedeutete das, dasasa alle Lebewesen. Begriff bilden müssten.  [27.10.18]
    BMBlern  erlenter Begriff, unklarer Ausdruck bei Clauss Begriff: "Erlernte B.e ermöglichen als Entscheidungsregel, als Erkennungsvorschrift ,,den klassenspezifischen Erkennungsprozeß gegenüber einzelnen Gegenständen der Objektwelt“ (F. Klix, 1971, S. 618)." Begriffe lernen, z.B. im Unterricht > Pfeffer: "Dabei werden Begriffe im Unterricht gelernt."
    BMBling  Linguistische Begriffsauffassung > Paprotte: "Der klassischen Auffassung von Begriff, die den linguistischen Ansätzen zugrunde liegt, werde ich Einsichten in   prototypische Begriffsstrukturen entgegenhalten und die Relevanz beider für eine genetische Theorie der Begriffsentwicklung besprechen."
    BMBmath mathematischer Begriff > Ruzsa: "Diese Begriffe werden durch formale Definitionen weder auf logische  noch auf andere mathematische Begriffe zurückgeführt: Beide werden daher als Grundbegriffe betrachtet. "
    BMBna Begriff nicht ausdrückbar. Unverständliche These von Mittelstraß: "Begriffe sind folglich nichts, was man etwa auf eine Tafel schreiben könnte."
    BMBnDef  Begriffe werden nicht definiert. Mittelstraß: "Begriffe liegen also nicht herum; sie werden auch keineswegs in Definitionen gebildet."
    BMBneuE Neueinführung eines Begriffes. Pfeffer: "Bei der Einführung neuer Begriffe im Mathematikunterricht wird Wert darauf gelegt, „da[ss] sich der Begriff über einen längeren Zeitraum hin entwickeln kann, da[ss] Vorwissen aktiviert und neues Wissen sinnvoll integriert wird“ (Vollrath, 1984, S. 201)." Nach Colin Cherry ein schöpferischer Akt: "Zwischen dem Erkennen — dem Wiedererkennen von realen oder abstrakten Gegebenheiten, die schon in den Bereich userer Erfahrung getreten sind — und der Perzeption eines vollständig neuen Begriffes besteht ein wesentlicher Unterschied. Erkennen setzt die Klassifikation des erkannten Objekts in eine bestehende Klasse voraus. Die Bildung neuer Klassen hingegen ist ein schöpferischer Akt. " [23.10.18]
    BMBons  Begriff ohne nähere Spezifikation. > Bullens Begriffsentwicklung. [24.10.18]
    BMBP1smi  Begriffsbildung und Begriff in der 1. Phase/1. Stufe sensumotorischer Intelligenz (0-18/24 Monate) nach Piaget. [Q] > Siegler Gegenstandswissen.
    BMBP2pos  Begriffsbildung und Begriff in der 2. Phase/2. Stufe präoperationales Stadium (18/24 Monate - 4 Jahre) nach Piaget. [Q]
    BMBP3kop  Begriffsbildung und Begriff in der 3. Phase/3. Stufe konkrete Operationen (4 bis 7/8 Jahre) nach Piaget. [Q]
    BMBP4fop  Begriffsbildung und Begriff in der 4. Phase/4. Stufe der formalen Operationen (ab 11/12 Jahren) nach Piaget. [Q]
    BMBPAkom  Akkomodation ist ein zentraler Grundbegriff bei Piaget: Erzeugung oder Anpassung kognitiver oder Handlungsschemata an die Anforderungen des Lebens (RS: einschließlich der eigenen Ziele) und Umgebung. Akkomodation wird gefördert durch differenziertes Erfassen der Situation und Anforderungen und eigenen Fähigkeiten, Selbstkritik, Veränderungsbereitschaft, Flexibilität, Kreativität, Lernen) > Begriffshilfen Piaget: Akkomodation.
    BMBPans  Begriffsbildung und Begriff beim anschauliches Denken nach Piaget. [Q]
    BMBPAssim  Assimilation ist ein zentraler Grundbegriff bei Piaget: Anwendung des bislang erworbenen Repertoires kognitiver und Handlungsfähigkeiten oder Fertigkeiten. > Begriffshilfen Piaget: Assimilation.
    BMBPÄqui   Äquilibration, zentraler Grundbegriff bei Piaget: Anforderungen und Fähigkeiten in ein Gleichgewicht bringen. Hierzu ist Fähigkeit zur Akkomodation sehr wichtig (Differenziertes Erfassen der Situation und Anforderungen und eigenen Fähigkeiten, Selbstkritik, Veränderungsbereitschaft, Flexibilität, Kreativität, Lernen). > Begriffshilfen Piaget: Äquilibration.
    BMBPego  Begriffsbildung und Begriff beim Egozentrisches Denken nach Piaget. [Q]
    BMBPKauV  Vorkausalität, eine Begriffsschöpfung (Piagets 1981: Urteil und Denkprozess des Kindes, S. 249). Kinder bis 7/8 Jahre kennen einen Zufall, alles Geschehen ist voller Absichten. Kennzeichen vorkausalen Denkens: "Nichtdifferenzierung zwischen der physischen Kausalität und der psychologischen oder logischen Motivation."
    BMBPkreis  Kreisreaktion. Dialektisches Wechselspiel zwischen Evolution und Entwicklung,  Akkomodation und Assimilation.

    • primäre K.: ein einmal aktiviertes Schema aufrecht erhalten, fortsetzen.
    • sekundäre K.:  neu aktivieren
    • tertiäre K.: Variation des aktivierten Schemas. > Begriffshilfen Piaget: Dorsch Kreisreaktion.
    BMBPkritik  Kritik an Piagets kognitiver Entwicklungstheorie, z.B. Textor.
    BMBPonS  Begriffsbildung nach Piaget ohne nähere Spezifikation. > Arnold. [24.10.18]
    BMBPOPerm  Begriffsbildung und Begriff  der Objektpermanenz  (um 1. Lj.) nach Piaget. [Q]
    BMBPprak  Praktischer Begriff (Konzept) bei Piaget nach Furth: "In psychologischem Sinne ist ein Konzept  mit der inneren Struktur  oder dem internen Plan eines Individuums identisch und entspricht der Ebene jener Struktur (z. B. »praktisches« Konzept, »praktischer« Begriff)."
    BMBPschema  Schema, spezieller Ausdruck Piagets für Begriff = Konzept oder Plan. > Begriffshilfen Piaget: Plan.
    BMBPsou  Begriffsbildung und Begriff der Subjekt-Objektunterscheidung (um 1. Lj.)  nach Piaget. [Q]
    BMBPsymb  Begriff beim symbolisches oder vorbegriffliches Denken nach Piaget.
    BMBPsynk  Begriffsbildung und Begriff beim Synkretisches Denken nach Piaget. [Q]
    BMBPStrKon  Zusammenfassende Interpretation des Strukturalistischen Konstruktivismus Piagets.
    BMBpseu  Pseudobegriff, Wortschöpfung von Wygotski.
    BMBrein  reiner Begriff nach Kant so Dorsch: "Der reine B. hingegen sei Produkt des Verstandes." Diese Abgrenzung zum  empirischen Begriff  überzeugt nicht. > Definition Begriff.
    BMBpsyR  Psychische Realität eines Begriffs Wortschöpfung Paprotte.
    BMBPzwmi  Begriffsbildung und Begriff  bei der Zweck-Mittel-Relation nach Piaget. [Q]
    BMBRep  Begriffsrepertoire > KogWis: "... die Entwicklung einer deskriptiven Metaphysik, welche die grundlegenden Beziehungen zwischen zentralen Bestandteilen unseres Begriffsrepertoires aufzudecken versucht (P. F. Strawson), ..."
    BMBSein  Jaspers: "Wir erfassen im Begriff, was das Sein selbst ist"
    BMBSinn  Begriffssinn, Sinnes eines Begriffs. Von Jaspers vielfach gebraucht, ohne zu erklären, was der Sinn nun sein soll, wie man ihn begründen, finden und prüfen kann.
    BMBspFor  Formales Beispiel, z.B. Carnaps Erwähnung zur Definition Pferd.
    BMBspGeg   Beispiele und Gegenbeispiele (-) nicht angegben, zu wenig oder falsche oder nur oberflächliche Nennung. Beispiele und Gegenbeispiele angegeben (+).  Beispiele und Gegenbeispiele zwar angegeben, aber nicht hinreichend klar oder richtig (+-). Wichtige Methode nach Kamlah & Lorenzen (Logische Propädeutik) zur begrifflichen Klärung, was die meisten Geisteswissenschaftler sträflich vernachlässigt haben.
    BMBspr  Sprachlicher Begriff. > Clauss Begriff: Begriffe "können in benannter Form als sprachlicher B.  oder in unbenannter Form als nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. (BMvorspr) vorliegen." Auch  Arnold et al.
    BMBstat  Statistischer Begriff, Ausdruck von Clauss Begriff: "Ein statistischer B. liegt vor, wenn die Objektzugehörigkeit nur mit einer Wahrscheinlichkeit angebbar ist, ..." [26.10.18]
    BMBstruk Begriffsstruktur. Ausdruck bei Heidegger: ""Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe  und die Methode der Begriffsbildung  ablesen zu lassen." > Bullens Begriffsentwicklung: "Man sollte das aber nicht identifizieren mit dem Prozeß der realen Begriffsbildung  in der Ontogenese oder gar mit dem Aufbau der begrifflichen Struktur des semantischen Gedächtnisses, die offenbar sehr viel reichhaltiger und weniger eindimensional sind."  > Chemie.
    BMBstuf  Begriffsstufe, entwicklungspsychologische Unterscheidung. > Wygotzki (Pseudobegriff).
    BMBtheo  Theoretischer Begriff > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Die operationale Definition eines Begriffs,  insbesondere gebräuchlich bei der Definition theoretischer Begriffe, standardisiert die Bedeutung eines Begriffs "durch die Angabe von Operationen, die zur Erfassung des durch den Begriff bezeichneten Sachverhalts notwendig sind, oder durch die Angabe der meßbaren Ereignisse, die das Vorliegen dieses Sachverhaltes anzeigen (Indikatoren)" (BORTZ & DÖRING 1995:63)."
    BMBTAffen  Begriffsbildung bei Affen  > Biologie.
    BMBTfisch  Begriffsbildung bei Fischen > Biologie.
    BMBTkroe  Begriffsbildung bei Kröten nach Leontjew, zitiert von Flammer, S.259: "Alles Psychische ist zur Widerspiegelung befähigt. Den primitivsten Fall Sensibilität illustrierte Leontjew (1959, dt. 1980, S. 156) mit folgendem Beispiel: Lässt man ... eine Kröte erst hungern, füttert sie dann mit Würmern und legt ihr schließlich ein Streichholz und ein rundes Stück Moos vor, dann stürzt sie sich auf das Streichholz ... Hat man die Kröte jedoch zuerst mit Spinnen gefüttert, dann stürzt sie sich, ohne auf das Streichholz zu reagieren, auf das Stück Moos. Man könnte sagen, dass die Welt durch die Kröte gespiegelt wird als aufgeteilt in einen voraussichtlich essbaren und einen voraussichtlich nicht essbaren Anteil."
    BMBTSaeug   Begriffsbildung bei Säugetieren > Biologie.
    BMBTier  Begriffsbildung bei Tieren > Biologie.
    BMBTVoeg > Begriffsbildung bei Vögeln > Biologie.
    BMBunter  Begriffsunterschiede. Begriffe können sich entwickeln, wandeln und verändern, sogar bei ein und denselben Menschen, abhängig vom Wissen, der Erfahrung, Zielen und Zwecken  und der Anwendungssituation, wenn auch der ungefähre Kern oft gleich bleibt. (+) wird gesehen, (-) wird nicht gesehen, (+-) wird teilweise gesehen, (?) unklar.
    BMBverbal   Verbalbegriff, Ausdruck von > Colin Cherry.: "Verbalbegriffe indessen setzen denjenigen voraus, der sich den Begriff bildet oder der auf die Reize so reagiert, als ob er die gemeinsame Eigenschaft erkannt hätte. Die Reaktion hängt ganz vom Einzelnen ab, das heißt von seinen eigenen, besonderen Erfahrungen und von den spezifischen Schlußgewohnheiten, die er ausgebildet hat." [23.10.18]
    BMBVerh  Verhalten, das zu einem erkannten Begriffsinhalt gehören soll nach Clauss Begriffsbildung: "Auf diese Weise wird das Objekt als zum Begriffsinhalt gehörig erkannt und führt zur entsprechenden Verhaltensweise des Menschen — und in dem eingeschränkten Sinne (> Begriff) auch des Lebewesens — bezüglich des Objekts." [26.10.18]
    BMBWeltV  Begriffe als Grundwerkzeug, die  Welt zu verstehen  und sie deshalb besser bewältigen können. > Siegler: "Konzepte helfen uns, die Welt zu verstehen und effizient in ihr zu handeln, indem sie uns ermöglichen, aus vorangehenden Erfahrungen zu verallgemeinern."
    BMLBBverm  Begriffsvermögen, die Fähigkeit, Begriffe zu bilden. Die unterschiedliche Fähigkeit Begriffe zu bilden, ist ein psychologischer Befund (Satz der Entwicklungs- und Denkpsychologie). U.a. Ausdruck bei Levy-Bruhl: "... sie haben gleichzeitig bemerkt, daß diese Abneigung nicht auf einer radikalen Unfähigkeit oder natürlichen Schwäche ihres Begriffsvermögens beruht, sondern auf dem Gesamtkomplex ihrer geistigen Gewohnheiten."
    BMBverst Begriffe verstehen. > Pfeffer: "Begriffe verstehen heißt Eigenschaften zu kennen, Beziehungen zu sehen und mit Begriffen arbeiten zu können“ (Vollrath, 1987, S. 125). "
    BMBzB Beziehungen zwischen Begriffen. Klaus & Buhr: "Zwischen den Begriffen können mannigfache Beziehungen bestehen."
    BMBziel  Ziel oder Zweck einer Begriffsschöpfung. Was soll mit dem Begriff erreicht werden? > Jaspers: "Ziel des Denkens im Begriff ist ja nicht der Begriff selber, die Festigkeit eines bloß identischen Sinns, sondern mit diesem als Mittel die Erkenntnis im Ganzen."
    BMDefArt  Definitionsarten > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Welche Formen von Begriffsdefinitionen  lassen sich unterscheiden bzw. welche Formen von Begriffsdefinitionen sind innerhalb der empirischen Wissenschaften gebräuchlich?"
    BMDefCha  Definition oder nähere Charaktersierung: (-)  nicht angegeben, auch kein Verweis, wo man sie finden könnte. (+ Definition oder nähere Charaktersierung angegeben oder Verweis, wo man sie finden kann. Auch Definitionsprobleme, z.B. im Recht > Rechtstheorie Rn 195.
    BMDefFor Forderung nach einer Definition oder Charakterisierung eines Begriffs >
    BMDefiniendum Das zu Definierende, z.B. Begriff soll definiert werden. Plural Definienda. Klaus & Buhr das Definiendum "Begriff", das definiert werden soll > BMDefiniens.
    BMDefiniens  Das, womit definiert wird, der Definitionsinhalt, Definiens genannt. Plural Definentia. Klaus & Buhr das Definiens für das Definiendum Begriff (- gedankliche Widerspiegelung einer Klasse von Individuen oder von Klassen auf der Grundlage ihrer invarianten Merkmale, d.h. Eigenschaften oder Beziehungen")
    BMDefLex  Begriffsdefinitionen in Lexika, Wörterbüchern, Glossaren ... Bullens Begriffsentwicklung  [24.10.18]
    BMDefMth  mengentheoretische Definition eines Begriffs.  > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Bei der mengentheoretischen Definition, die bspw. primär in der Strukturalistischen Wissenschaftstheorie Anwendung findet, wird ein Begriff über die ihn wesentlich enthaltenen Grundbegriffe und deren Relationen untereinander mengentheoretisch definiert."
    BMdefNam Name für einen Begriff, z.B.  > Idee (Platon) > Windelband über Platons Ideenlehre.
    BMDefNom  Nominaldefinition eine Begriffs(komplexes) > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Oberflächlich betrachtet hat es den Anschein, daß wir jeden Begriff über eine Nominaldefinition präzisieren können."
    BMdefNZK  Nützlichkeits- oder Zweckmäßigkeitskriterium für Definitionen > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Mit dieser Bestimmung von ’Definition’ dürfte auch klar sein, daß eine Definition, wie die Explikation auch, immer auf sprachlichen Konventionen beruht und für sich selbst weder empirisch ’wahr’ noch ’falsch’ sein kann, sondern nur für den empirischen Forschungsprozeß nützlich oder unnützlich."
    BMDefOp  operationale Definition  > Dreier: Zur Definition von Begriffen: "Die operationale Definition eines Begriffs, insbesondere gebräuchlich bei der Definition theoretischer Begriffe, standardisiert die Bedeutung eines Begriffs "durch die Angabe von Operationen, die zur Erfassung des durch den Begriff bezeichneten Sachverhalts notwendig sind, oder durch die Angabe der meßbaren Ereignisse, die das Vorliegen dieses Sachverhaltes anzeigen (Indikatoren)" (BORTZ & DÖRING 1995:63)."
    BMdeterm Begriffsbildung durch Determination, nicht erklärter Begriff zur Begriffsbildung bei Külpe: "So kann ich durch Determination und Abstraktion neue Begriffe bilden, z. B. glattes Eis in „glatt" und „Eis" zerlegen oder „roter Rabe", „blaue Katze" u. dgl. mehr zusammensetzen."
    BMdiff Differenzierung, Unterscheidung, Abgrenzung bedeutet meist zugleich einen > BMvergl.. Eisler zu Aristoteles: "Begriff und Vorstellung (phantasia) sind zu unterscheiden (De an. III 3, 428 a 24)."  > Clauss Begriff: "Damit hebt sich diese Bedeutungsbestimmung zunächst eingrenzend von der der Psycholinguistik oder der Semantik ab (> Bedeutung)."
    BMdiskret  diskreter Begriff, Ausdruck bei Clauss Begriff: "Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale trennt man von den stetig-relationalen B.en, deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer als« oder »kleiner als«, geprüft werden können, die diskreten B.e ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen »rot«, »grün«, »blau«, »rund« oder »rechts«, die diskret-alternativ genannt werden, wenn diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten, z. B. »groß und klein« oder »oben und unten«." [26.10.18]
    BMDispos Dispositionsbegriff, ein Vermögen oder eine Fähigkeit, die aktualisiert oder aktiv werden kann. Vieles im Menschen liegt als Disposition vor, die Situationen, wie sie gebraucht aktualisiert oder aktiviert werden.
    BMeignam  Eigenname, individueller Name > Ruzsa: "Die Logik kennt jedoch auch sogenannte individuelle Begriffe. Zur Bezeichnung dieser Begriffe bedient man sich häufig der sogenannten Eigennamen, wie beispielsweise »Albert Einstein«, »Kahlenberg« usw."
    BMemp  Kürzel für empirischer Begriff nach Kant > Eisler Kant, Schelling, ...: "Der empirische Begriff, »entspringt aus den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstände der Erfahrung und erhält durch den Verstand bloß die Form der Allgemeinheit« (l.c. S. 141)."
    BMEntDen  Entwicklung des Denkens > Siegler S.184 Kognition.
    BMEntKog  Entwicklung der Kognition > Siegler S.184 Kognition, Kognition.
    BMEntLer  Entwicklung des Lernen Kognition > Siegler Lernen.
    BMEntWah  Entwicklung der Wahrnehmung > Siegler Wahrnehmung.
    BMEntWis  Entwicklung des Wissens > > Siegler S.184 Kognition.
    BMEntNiv Entwicklungsniveau und Entwicklungsvoraussetzungen für einen Begriffs. Auffassung Heideggers: "Eine Philosophie muß zuvor eine bestimmte Stufe der begrifflich-thematischen Ausprägung und der systematischen Vollendung erreicht haben, um an ihr gleichsam die Struktur ihrer Begriffe  und die Methode der Begriffsbildung  ablesen zu lassen."
    BMEPBP Erklärung für ein psychisches Begriffsphänomen, z.B. in  > Begriffsgefühl: "Dieses Begriffsgefühl lässt sich wohl darauf zurückführen, dass dunklere Vorstellungen, die sämtlich die zur Vertretung des Begriffe geeigneten Eigenschaften besitzen, sich in der Form wechselnder Erinnerungsbilder zur Auffassung drängen." Oder GF Lipps: "Die zum Erfassen und Begreifen von A führende Denkarbeit [>80] lässt den zu Grunde liegenden Bewusstseinsinhalt unverändert."
    BMergB  Ergänzender Begriff. Von GF Lipps gebraucht.
    BMerk  Erkennen eines Begriffs, einer Idee, eines Gedankens. (1) Psychologisch; (2) erkenntnistheoretisch. Derzeit weitgehend ungeklärt (nach 2500jähriger Geistesgeschichte zum Begriffsproblem!).
    BMerkM  Begriff als Erkenntnismittel  > Fogarasi: "Der Begriff ist das höchste Mittel zur Erkenntnis der Wirklichkeit."
    BMEtak  Etak-System zur Navigation z.B. der Puluwatader > Bullens Begriffsentwicklung. Die Quellen werden leider nicht ordentlich zitiert (BMHZitS).
    BMEWGB Entwicklungsgeschichte eines Begriffs. Klaus & Buhr: "Die Entstehung, Entwicklung, Veränderung der Begriffe, die in den Begriffen verankerten dialektischen Widersprüche bilden ein Gebiet der dialektischen Logik."
    BMExpHyp Experimentell-Hypothetische Begriffsbildung. Formulierung bei Nicolai Hartmann ("Ihre Begriffsbildungen tragen daher in viel höherem Maße den Charakter des Versuchsweisen und Hypothetischen.")
    BMFBA  Formale Begriffsanalyse, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al.: ""Die Formale Begriffsanalyse ist ein Gebiet der Angewandten Mathematik, das sich auf eine Mathematisierung von Begriff und Begriffshierarchie gründet und damit mathematisches Denken für die begriffliche Datenanalyse und Wissensverarbeitung aktiviert."
    BMFBA-FB  Formaler Begriff, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al..
    BMFBA-BDA  Begriffliche Datenanalyse, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse  > Ganter et al..
    BMFBA-BS  Begriffliche Skalierung, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al.: "Man kann anspruchsvollere Datentypen („mehrwertige Kontexte“) zulassen. Diese werden durch einen Interpretationsschritt, begriffliche Skalierung genannt, auf den Grundtyp zurückgeführt."..
    BMFBA-BV  Begriffsverband, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al..
    BMFBA-K  Kontext, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al..
    BMFBA-KBV  Komplexer Begriffsverband, Ausdruck der mathematischen Begriffsanalyse > Ganter et al..
    BMfBWis Fundamentale für die Wissenschaft und ... Eisler: "SOKRATES erst betont vollbewußt die fundamentale Bedeutung des Begrifflichen für Wissenschaft und Ethik"
    BMFeld Feld, Begriffsfeld, Begriffshof, Begriffs-Umgebung. Hinweis bei > Hehlmann: "Als Erlebnisinhalt umfaßt ein B. gewöhnlich nicht nur den (definierbaren) Bedeutungskern, sondern einen Hof von verwandten oder zugehörigen Bedeutungserlebnissen (Feld, Sphäre), die wahrscheinlich das produktive Denken mitbestimmen."
    BMFigur  Figur, allgemeiner Ausdruck für eine kognitive Auswahl. Neben unterscheiden und Hintergrund (Unmgebung) grundlegender Begriff für die Begriffsdefinition. > Neisser N126f.
    BMFrage Frage zu einem Begriff oder zum Begriff des Begriffs, z.B. in Külpe (1920): "Was verstehen wir unter einem Begriff?" Auch Frage zu einem Begriffsmerkmal oder zur Begriffsentwicklung. Ruzsa: "Eine Klasse, die den Umfang eines Begriffs bildet, stellt stets eine Gesamtheit bestimmter - Dinge dar, umgekehrt aber ist die Gesamtheit bestimmter Dinge nicht immer eine Klasse, die den Umfang eines Begriffes bildet. Zwei Pakete Waschpulver, sechs Eier und ein Paar Strümpfe, die gelegentlich in eine Einkaufstasche hineingefeuert werden, bilden wohl eine Gesamtheit bestimmter Dinge; wie steht es aber um einen Begriff, dessen Umfang durch diese Dinge determiniert wird? Natürlich können wir, wenn wir durchaus wollen, einen »Begriff« definieren, dessen Umfang gerade durch diese Dinge bestimmt wird: »Der Inhalt der im gegenwärtigen Augenblick in meiner Hand befindlichen Einkaufstasche«. Viele Philosophen bestreiten jedoch (und nicht immer grundlos), daß Definitionen von derartigem Gelegenheits- bzw. Zufallscharakter des Ranges »Begriff« würdig wären." Fragen zu den Ideen im Parmenides Platons  > Ideenlehre Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
    BMfragl  Fragliche oder falsche These z.B. bei Carnap, wenn er sagt "Ein Begriffszeichen ist also ein gesetzmäßiges Zeichen, mag es nun definiert sein oder nicht." Oder bei Gottlieb F. Lipps: "Da nun das Denken im Urtheilen sich vollzieht." > Peirce: Erstheit, Zweitheit, Drittheit. > Humboldt.
    BMfunktion Begriff als Funktion. Konzept Freges. Klaus & Buhr. Auch von Heidegger verwendet: "Die Entscheidung über Sinn, Charakter und Funktion des »philosophischen Begriffs« wird davon abhängig, wie sich das Philosophieren selbst im Gegenhalt zur wissenschaftlich-theoretischen Sacheinstellung ursprungsmäßig, nicht klassenmäßig, bestimmt."  > Froehlich: "Von der Funktion her sind Begriffe »...unanschauliche Gedanken, die sich zur Festigung im Erlebnisablauf assoziativ mit einem Wort verbunden haben« (ROHRACHER, 1969)."
    BMfuzzy Fuzzy, unscharf. Fast alle Begriffe im Alltag sind unscharf und unklar. Paradoxerweise scheint man sich aber im Alltag womöglich gerade deshalb gut zu verstehen. > Pollandt (Fuzzy-Begriffe).
    BMGatArt  Begriffsdefinition durch Angabe der übergeordneten Gattung und der untergeordneten Art. >  KogWis: "Ein Begriff wird definiert durch die Angabe der übergeordneten Gattung (genus) und des spezifischen oder wesentlichen Merkmals (differentia specifica)."  Auch Unter- und Oberbegriff, z.B. im Recht, Mastronardi Rn 648.
    BMGERD Grundelement rationalen Denkens. Klaus & Buhr : "Der Begriff stellt neben der >Aussage das Grundelement jeglichen rationalen Denkens dar."
    BMgueltB  Geltungs- oder Gültigkeitsbereich angegeben (+)
    BMguelBonS  Gültigkeitsbereich ohne nähere Spezifikation =  nicht angegeben (-)
    BMgB-Alter  Gültigkeitsbereich Alter: (-)  nicht angeben, was z.B. bei entwicklungspsychologischen Aussagen wichtig wäre. Angegeben (+)
    BMgB-SozKul  Gültigkeitsbereich soziokulturelle Bezugsgruppe:  angeben (+); man weiß nicht für welche Soziokulturelle Bezugsgruppe die Aussagen gelten sollen, also keine  Angabe (-).
    BMgB-Zeit Kein Gültigkeitsbereich zur Zeit (Geschichte) nicht angeben: für welchen Zeitraum sollen die Aussagen gelten? Das kann bei historischen oder entwicklungspsychologischen Themen wichtig sein.
    BMGdUdM   Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale. Kriterium von Clauss Begriff: "Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale () trennt man von den stetig-relationalen B.en (BMstetRel), deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer als« oder »kleiner als«, geprüft werden können, die diskreten B.e (BMdiskret) ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen »rot«, »grün«, »blau«, »rund« oder »rechts«, die diskret-alternativ genannt werden, wenn diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten, z. B. »groß und klein« oder »oben und unten«. " [26.10.18] > W.v.Humboldt Charkterbegriff.
    BMgrundB  Grundbegriff in einem Gebiet. > Ruzsa: "Ein Grundbegriff der Mengenlehre ist der Begriff der Menge."
    BMguelB  Gültigkeits- bzw. Geltungsbereich angegeben (+); nicht angegeben oder ohne nähere Spezifikation  (-) > Jung Gültigkeitsbereiche für Naturgesetze in der Physik.
    BMhand  Begriffe gebrauchen, handhaben > Jaspers: "Erst im Denken über das Denken meine ich den Begriff, kann ich mit Begriffen hantieren, mit Begriffen rechnen."
    BMhierar Begriffshierarchien, Begriffsordnungen. > Subsumtion. KogWis: "An die aristotelisch-scholastische Abstraktions- und Definitionslehre knüpft das in der »Logik von Port Royal“ aufgestellte Gesetz von der umgekehrt proportionalen Beziehung von Inhalt und Umfang der Begriffe und die hierarchische Gliederung der Begriffe nach der Abstraktionshöhe, nach der Begriffe einander über oder untergeordnet werden (> Subsumtion). ... ..."
    BMHZitS   Unwissenschaftlicher Hochstaplerzitierstil, gewöhnlich nur Autor und Jahr ohne Fundstelle oder genauen Inhalt, so dass ein Verständnis oder eine Überprüfung sehr erschwert bzw. praktisch verunmöglicht ist. > Bullens Begriffsentwicklung, Begriffe (z.B. Lindesmith) [26.10.18]
    BMhomonym  Homonym, Mehrdeutigkeit eines Wortes und auch Begriffes, was beim Begriff oft nicht ausdrücklich gesehen wird. > Bullens Begriffsentwicklung: "Jetzt kann das Kind auch verstehen, daß ein Wort in Abhängigkeit vom Kontext völlig verschiedene Begriffe bedeuten kann (Homonymie und pragmatische Bedeutung).
    BMidealS Begriff, der dem Ideales Sein zugeordnet wird > Husserl.
    BMIdee Ideenbegriff bei Platon. > Ideenlehre Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie: "Ideen (>Idee (historisch)) gibt es nicht von Individuen, nur von >Eigenschaften (geometrischen, ethisch-politischen, empirischen). Sie verhalten sich zu den Dingen (ihren >Abbildern) wie deren Urbilder bzw. Ursachen (>Methexis). Ihr ontologischer Status ist unklar."
    BMIFinv  Begriff als ideelle Fixierung von Invarianzen Klaus & Buhr.
    BMimpraed  imprädikativer =  zirkulärer  Begriff > Thiel 1984, Poincaré 1910, Becker 1959.
    BMindivB Individualbegriff nach Eisler: "Es sind Individual- und Allgemein-(Gattungs-)Begriffe (BMMetaM; ) (s. d.) zu unterscheiden."
    BMinhalt Begriffsinhalt (intensionale Perspektive): die Merkmale (Definiens), die den Begriff ausmachen. Klaus & Buhr. Gegensatz extensionale Perspektive (BMumfang).
    BMInRve  Beziehung zwischen Begriffsinhalt und Verhalten >  Claus Begriff: "Unter der B.sbedeutung wird die Relation zwischen dem B.sinhalt und der dazugehörigen Verhaltensweise, Verhaltensorientierung, Verhaltensentscheidung verstanden." [25.10.18]
    BMÍnhUmf  Regel der Beziehung zwischen Inhalt und Umfang eines Begriffs. > Differenzierend kritisch Menne (Logik von Port Royal). > Die Beziehung Inhalt und Umfang ist keine Gesetzmäßigkeit, sondern nur eine Regel. Falsch z.B. auch bei Dorsch: "Mit steigendem Umfang wird der Inhalt kleiner".
    BMKateg  Kategorien, zur Einteilung von Sachverhalten. Siegler Kategorien: "Von frühester Kindheit an bilden Kinder Kategorien ähnlicher Objekte. Mithilfe solcher Klassifikationen können sie die Eigenschaften unbekannter Objekte innerhalb einer Kategorie besser erschließen. Wenn Kinder beispielsweise lernen, dass es sich bei einem neuen Objekt um ein Tier handelt, dann wissen sie bereits, dass es wächst, sich bewegt und frisst. Kinder bilden neue Kategorien – und weisen neue Objekte bestehenden Kategorien zu – auf der Basis von Ähnlichkeiten in Aussehen und Funktion des neuen Objekts mit anderen Objekten, deren Klassenzugehörigkeit sie bereits kennen. Eine besonders wichtige Kategorie sind Menschen. ... " [27.10.18]
    BMKauGes Begriff der Kausalität oder des Gesetzes sind Konstruktionen, die in die Natur hineingelegt werden. Mittelstraß: "Wenn wir von Kausalität oder Gesetz reden, dann nicht im Hinblick auf etwas, das sich empirisch zeigt, sondern in der erklärten Absicht, empirische Vorgänge unter bestimmten Gesichtspunkten, nämlich kausalen und gesetzmäßigen, zu erklären. Die Begriffe der Kausalität und des Gesetzes gehören insofern nicht zur Natur oder zur ,Realität‘, sondern zu unserer Sicht der Natur bzw. der Realität. Anders ausgedrückt: in der Begriffsbildung  – und das gilt natürlich, wie wir gleich sehen werden, auch von der Theoriebildung insgesamt – verschaffen wir uns ein zusätzliches Organ, mit dem wir die Welt ,sehen‘, nicht, wie sie ist, sondern wie sie unsere Welt ist." > Siegler Kategorien: "Mit drei Jahren bilden sie eine einfache alltagspsychologische Theory of Mind, die ein gewisses Verständnis der Kausalbeziehungen  zwischen Intentionen, Wünschen, Überzeugungen und Handlungen einschließt." [27.10.18
    BMkennz Kennzeichnung.  Be- oder Umschreibung die einer Definition gleichkommt. > Menne (1992), S. 48f, z.B. Hauptstadt Frankreichs, der gegenwärtige Präsident der USA, Deutscher Kaiser, auch Sachsenschlächter genannt, ...
    BMklasse  Klassenbegriff > Ruzsa: "Wenn wir die Extension des Begriffe »Klasse« nennen, nehmen wir dementsprechend zur Kenntnis, daß es auch Klassen gibt, zu denen jeweils nur ein Ding gehört. Damit entfernen wir uns vielleicht ein wenig vom trivialen Sinn des Wortes »Klasse«, aber es bedeutet ja z. B. das Wort »Masse« in der Physik auch etwas anderes als im Alltagsleben." > Chemie.  > Hehlmann: "Die B. fassen große Klassen von Erscheinungen zusammen und bilden damit Kristallisationspunkte (Willwoll) und zugleich Entlastungsmomente des ->Denkens. "
    BMkom  Begriff als Kommunikations- und Verständigungsmittel. > N. Hartmann.
    BMkogF  Kognitive Funktionen wie z.B. unterscheiden, vergleichen, vereinigen, trennen, ... > > Bullens Begriffsentwicklung: "Das Denken in Begriffen reduziert sich daher nicht auf formale Klassifikationsleistungen, sondern umfaßt viele andere Operationen wie Selegieren, Diskriminieren, Abstrahieren, Generalisieren  sowie kontextuelles Interpretieren. " [28.10.18]
    BMkogS Kognitives Schema oder vorbegriffliches geistiges Modell
    BMkonkret Konkreter Begriff. Dieser Baum da. Der Allgemeinbegriff Baum wird durch die Hinweisung mit dieser zu einem konkreten Begriff. In Chemnitz haben am 26.08.18 Hetzjagden stattgefunden. Der Allgemeinbegriff Hetzjagd wird auf konkrete Hetzjagden in Chemnitz  am 26.08.18 angewandt und damit konkret.
    BMkonst  Der Begriff als etwas Konstantes, Feststehendes, Bleibendes, Unveränderliches > Jaspers: "Gegenüber dem Fließen der Vorstellungen, dem Wandel der Bilder, dem ruhelosen Werden und Vergehen der Dinge, gegenüber allem Schwankenden und Entgleitenden wird im Begriff eine Bedeutung fixiert und unverwechselbar festgehalten."
    BMKonstruk Begriffe sind Konstruktionen. Mittelstraß: "Orientierungen, auch wahrnehmungsbezogene, beginnen nicht mit Begriffen; sie resultieren in Begriffen. Insofern aber sind Begriffe von vornherein Bestandteil von Konstruktionen, d. h. einer konstruktiven Konstitution der Wirklichkeit. Sie stellen ein Begreifen dar, dessen Wahrheit nicht die Welt, wie sie ist, sondern die Welt, wie wir sie machen (,sehen‘), ist. Begriffe sind eine bestimmte Sicht der Dinge – nicht die Sicht der Dinge."
    BMKritik  Kritik am Begriff, einer Begrifflichkeit oder an einem Gebrauch. > Jaspers: "... so habe ich noch keineswegs zureichend vor Augen, was eigentlich Begriff ist, sondern nur bestimmte, wenig ergiebige Weisen, in denen Begriffe auch gebraucht werden." > Bullens Begriffsentwicklung.  > W.v.Humboldt.
    BMleer  Leerer Begriff, zu dessen Umfang nichts gehört. > Ruzsa: "Endlich gibt es auch Begriffe, zu deren Umfang gar nichts gehört."
    BMleer?  Offen, ob es der Begriff leer ist oder nicht > Ruzsa: "Die letztgenannte Bezeichnungsweise hat einmal einen formalen Vorteil, sie beseitigt nämlich die Ausnahmen: Jeder Begriff  besitzt einen Umfang, der Umfang ist immer eine Klasse, die aber auch eine leere Klasse sein kann. Zum anderen ermöglicht diese Bezeichnungsweise bei neu einzuführenden Begriffen, daß die Frage nach der leeren oder nichtleeren Beschaffenheit des Umfangs zunächst noch unentschieden bleiben kann."
    BMLBdB  Linguistischer Begriff der Bedeutung. Wortschöpfung von > Paprotte.
    BMLBkolV   Kollektivbegriffe, gültig für jedes Individuuum eines Volk oder einer Sozialgemeinschaft. Ausdruck von  > Levy-Bruhl, der für Begriffe die Bezeichnung "Vorstellungen" verwendet.
    BMLBmA   Mystische Abstraktion. Sie führt zu einem Allgemeinbegriff ob seines gemeinsamen mystischen Inhalts von Kollektivvorstellungen. Ausdruck bei > Levy-Bruhl, Drittes Kapitel ""Die prälogischen Operationen" (83-111).
    BMLBpart  Begriffliche Teilhabe durch eigene Logik mystischer Sachverhalte. Levy-Bruhl postuliert hier ein Gesetz der Partizipation. > Levy-Bruhl. Der Herausgeber (Xf): "Unter Partizipation versteht der Verfasser das geheimnisvolle Teilhaben der heterogensten Dinge aneinander, das durch mystische Kräfte bewirkt wird, die in ihnen wirksam sind."
    BMLBverb  Begriffsverbindung, miteinander verbundene Begriffe > Levy-Bruhl.
    BMLogB Logischer Begriff. Differenzierung bei Eisler: "Der logische Begriff unterscheidet sich vom psychologischen durch die volle Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes."
    BMMagie  Magisches Denken, Glaube an Magie > Siegler Umstände.
    BMmatB Materieller Begriff. Eisler zu Aristoteles: "»Materieller« Begriff (logos hylinos) ist der im Objekte steckende Begriff, den das Denken heraushebt (De an. I 1, 403 a 25)."
    BMMBS  "Metaphsychischer Begriffssalat", Ausdruck bei Menne: "Über das, was ein Begriff  sei und welche überragende Tragweite dem Begriff zukomme, darüber ist in Psychologie, Logik, Erkenntnistheorie und Metaphysik in den letzten zwei Jahrhunderten eine Riesenfülle von Worten vergeudet worden, ja, ein Großteil der Philosophie ließe sich geradezu als „metaphysischer Begriffssalat“ abtun vom logischen Standpunkt aus."
    BMMdVA  Methode der Verständigung zum Studium der Begriffsbildung nach Ach (1921), 153-218.
    BMmerkm Merkmal. Hier ein Begriffsmerkmal, also nicht der ganze Begriff gemeint. Zutreffend oder vertretbar (+), nicht zutreffend oder nicht vertretbar (-).
    BMmerkob  Objektmerkmal - im Unterschied zum Begriffsmerkmal. Eine Unterscheidung die > Vollmer (Chemie) trifft.  > BMRef. [24.10.18]
    BMmerkV Verknüfungsspezifikationen von Merkmalen > Bullens Begriffsentwicklung: "Andere klassifikatorische Regeln, die bei der Begriffsbildung zur Anwendung kommen, sind beispielsweise disjunktive (,oder‘), implikative (,wenn-dann‘), negierende (,nicht'), relationale (,zwischen‘, ,größer als‘) oder quantifizierende (,alle‘, ,keine‘) Verbindungen. Solche Regeln müssen gelernt werden." [28.10.18]
    BMmerkwes wesentliches Merkmal > Arnold: "Die für den B.wesentlichen Merkmale bezeichnet man dabei als „relevante“, die belanlosen als „irrelevante“ Merkmale." [24.10.18]
    > Elsenhans: "Der Begriff ist die durch ein Wort repräsentierte Einheit aller in einer Gemeinvorstellung gedachten wesentlichen Merkmale (s. o. § 13). Er entsteht durch Abstraktion von den ungleichartigen Merkmalen und Reflexion auf die gleichartigen. Was im [S. 70] Begriff  gedacht wird, gilt als das Wesen der Gegenstände, die unter ihn fallen, und so nennt man diejenigen Merkmale, ohne welche der Begriff nicht gedacht werden kann, wesentliche, und diejenigen, die auch fehlen können, außerwesentliche oder zufällige." [25.10.18]
    BMmerkunw unwesentliches (irrelevantes) Merkmal > Arnold: "Die für den B.wesentlichen Merkmale bezeichnet man dabei als „relevante“, die belanglosen als „irrelevante“ Merkmale." [24.10.18] > Elsenhans: "Der Begriff ist die durch ein Wort repräsentierte Einheit aller in einer Gemeinvorstellung gedachten wesentlichen Merkmale (s. o. § 13). Er entsteht durch Abstraktion von den ungleichartigen Merkmalen und Reflexion auf die gleichartigen. Was im [S. 70] Begriff  gedacht wird, gilt als das Wesen der Gegenstände, die unter ihn fallen, und so nennt man diejenigen Merkmale, ohne welche der Begriff nicht gedacht werden kann, wesentliche, und diejenigen, die auch fehlen können, außerwesentliche oder zufällige." [25.10.18]
    BMMetaM Meta-Merkmale, wie z.B. in Eisler angegeben (fett kursive Hervorhebung RS): "Der logische Begriff  unterscheidet sich vom psychologischen durch die volle Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes. Dieser besteht in dem Konstanten, Allgemeinen, Charakteristischen, Typischen, Objektiven einer Reihe von Vorstellungen desselben Gegenstandes, das durch die aktive Apperzeption (s. d.) erfaßt, festgehalten, herausgehoben, abstrahiert wird und das vom Gesichtspunkt der Betrachtung abhängig ist."
    BMmetaph  Metapher, metaphorisch, Gleichnis, Allegorie, sinnbildlich  >  Ideenlehre Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
    BMMsuchA  Suchmethode bach Ach (1921), 33-152. Sie erzwingt eine neue Begriffsbildung, so dass Erfahrungen, Vorurteile und Gewohnheiten mit bekannten Worten und Begriffen weitgehend ausgeschaltet werden.
    BMmz  mentales Zeichen. Ausdruck bei Menne: "Worte können direkt ein Ding bezeichnen. Sie können aber auch unsere Vorstellung von einem Gegenstand meinen. Eine solche intellektuelle Vorstellung — nicht zu verwechseln mit der sinnlichen Anschauung — kann als mentales Zeichen für einen Gegenstand betrachtet werden, und als solche mentalen Zeichen könnte man Begriffr interpretieren. "
    BMnaiv  (-) Naive Auffassung, dass der Begriff oder die Begriffe einfach so verstanden werden können, wie sie gemeint sind. (+) keine naive, sondern kritische Auffassung.
    BMName Name. Namen  braucht man, damit man gerufen werden kann, wie die Kinder zu Recht sagen. Verallgemeinert: man braucht Namen, um Begriffe zu benennen. Gewöhnlich sind Namen in Worte gefasst und bestehen aus Zeichen. > BMWort.
    BMNatWis Naturwissenschaftliche Begriffsbildung. Ausdruck Nicolai Hartmanns ("Ihre Begriffsbildung befindet sich daher von vornherein in einem gewissen Gegensatz zu den Formungen desjenigen Bewußtseins, welches sie betreibt.")
    BMnb  Nicht beschreibbar. > Mittelstraß: "Begriffe sind folglich nichts, was man etwa auf eine Tafel schreiben könnte."
    BMnBOL Normierter Begriff im Ortholexikon von W. Degen in Konstruktive Logik, Ethik und Wissenschaftstheorie von Lorenzen & Schwemmer (1973), 223-244.
    BMnwKF  Neurowissenschaftlicher Kategorienfehler, wenn biologischen Begriffen psychologische Funktionen zugeordnet werden, z.B. das Gehirn will, die Amygdala ärgert sich. > Neurowissenschaft und Gehirnforschung.
    BMnom Nominalistische Konzeption von Begriffen, wonach den Allgemeinbegriffen (Universalien) keine eigene unabhängige Existenz zukommt; sie sind Konstruktionen des menschlichen Geistes und an diesen gebunden. Eines Tages ist nicht nur der Mensch und seine Produkte vergessen, sondern auch das Vergessen selbst wird vergessen sein.
    BMnormB Normative Beurteilung einer Begriffsbildung. > Gabriel: "Diese bestehen weitgehend in einer normativen Beurteilung"
    BMobjektive   Objektive Begriffsbildung. Nicht näher erklärter Ausdruck Nicolai Hartmanns ("Man darf alle objektive Begriffsbildung überhaupt als Verendlichungsidee Seins ansehen.")
    BMontoB <<< Ontologische Begriffsbildung. Ausdruck Nicolai Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis (S. 288 ff)
    BMontS  Ontologischer Status (eigene Wirklichkeit, Konstruktion des Geistes, bloßer Name > Universalienproblem?).
    BMoper  Operationalisierungen: (-) nicht angegeben; angegeben (+). Operationaler Begriff,  Ausdruck bei Clauss Begriff.
    Bord  Begriff ordnen die Welt, erzeugen Übersichtlichkeit. > Jaspers: "Die Endlosigkeit des Seienden ist übersichtlich geworden in einer endlichen Welt von Begriffen oder des Allgemeinen: die Sprache bezeichnet durch Worte eine „Sache“. " Über die Richtigkeit und Brauchbarkeit ist damit noch nichts gesagt. Es gibt auch viele falsche oder fragwürdige Ordnungen.
    BMpersp  Perspektive der Betrachtung. Eisler: "... vom Gesichtspunkt der Betrachtung abhängig ist "
    BMphaeAxi  Axiomatische Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeDes Deskriptive Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeFor Formale Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeIdeal Idealbegriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeKat Kategoriale Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeOnS Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe ohne nähere Spezifikation, nicht näher erläutert.
    BMphaeOp Operative Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMPhaePhi  Begriff oder Begriffsbildung in der phänomenologischen Philosophie. Wendung bei Heidegger.
    BMphaeSach Sachhaltige Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeThe Thematische Begriffe. Unterscheidung n. d. Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphaeVerst Begriffliches Verstehen. Gebrauch im Wörterbuch der phänomenologischen Begriffe, nicht näher erläutert.
    BMphilosB  philosophischer Begriff, Begriffsbildung. Ausdruck Nicolai Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis. > W.v.Humboldt.
    BMplato platonistischer Ideenrealismus (objektive Geisteswelt unabhängig vom Menschen > Platonismus).
    BMproijB projektiver Begriff. Ausdruck Nicolai Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis. Diffuser, ungefährer, vorläufiger, "vorbegrifflicher Begriff".
    BMprädiz Prädizierung im Sinne von Kamlah-Lorenzen
    BMpraez Präzision, volle Bestimmtheit, Genauigkeit (+). Merkmal nach Eisler. > BMLogB.  Schwammig, unklar, ungenau (-). Pfeffer hebt vor: "Während es gerade die Stärke der Wissenschaftsdisziplin Mathematik ist, dass Begriffe präzise gefasst und definiert werden,  ...",  > Rechtstheorie Rn 195.  > Chemie Bacons Untersuchung des Wärmebegriffs.
    BMPsyB Psychologischer Begriff. Differenzierung bei Eisler: "Der logische Begriff unterscheidet sich vom psychologischen durch die volle Bestimmtheit, Präzision seines Inhaltes." Außerdem: "DerBegriff ist als solcher ein Product des Denkens, ..."
    BMreal  realer Begriff. Ausdruck bei Clauss Begriffsbildung: "Reale B.e werden in der spezifischsten Form der B.sbestimmung durch die Angabe des nächsthöheren Gattungsbegriffs, des genus proximum, und des artbildenden Unterschieds, der differentia spezifica, gebildet." [25.10.18]
    BMRef  Referenzierung wo und wie man diesen Begriff/ Sachverhalt in der Welt finden kann (+);  wird nicht angegeben (-).
    BMRefGeh Referenz Gehirn(region). An welchem Ort oder an welchen Orten im Gehirn ist die Begriffsbildung lokalisiert, z.B. Bewusstsein (Medulla oblongata, ARAS)
    BMrein  Kürzel für reinen Begriff, eine Spezifierung Kants > Eisler Kant, Schelling ...: "Es gibt empirische und reine Begriffe, letztere entspringen auch dem Inhalte nach aus dem Denken (ib.). "
    BMspekB spekulativer Begriff. Ausdruck Nicolai Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis.
    BMsprache  Die Sprache besteht (überwiegend) aus Begriffen. Jaspers meint: "Würde die Sprache alle Dinge bezeichnen durch je individuelle Worte, so müßte es so viel Worte geben wie Gegenstände. Die Sprache hätte ihren Sinn verfehlt. Sie wäre so unverständlich wie die Gegenstände selbst. Eine Endlosigkeit in Worten wäre so wenig wissend festzuhalten wie eine Endlosigkeit von Gegenständen. Es würde eine bloße Verdoppelung der Endlosigkeit vorliegen. Aber die Sprache ist Sprache der Begriffe, die Begriffe ergreifen die Sache, d. h. das Allgemeine." > Arnold: "Sie können in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter Form als nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. vorliegen."
    BMstetRel  stetig relationaler Begriff. Ausdruck bei Clauss Begriff: "Je nach dem Grad der Unterscheidbarkeit der Merkmale trennt man von den stetig-relationalen B.en, deren Merkmale sich nicht klar unterscheiden lassen, aber in bezug auf einen normativen Grenzwert hin, z. B. als »größer als« oder »kleiner als«, geprüft werden können, die diskreten B.e ab mit klar unterscheidbaren Merkmalen, z. B. den Merkmalen »rot«, »grün«, »blau«, »rund« oder »rechts«, die diskret-alternativ genannt werden, wenn diese unterscheidbaren Merkmale als Gegensatz vorgegebener Merkmale auftreten, z. B. »groß und klein« oder »oben und unten«." [26.10.18]
    BMsubsum  Subsumtion, ein-, über-, unterordnen von Begriffen. Wichtige Begriffsmethode im Recht. > Puppe A. V.
    BMsymbSymbol. Unklarer und mehrdeutiger Ausdruck: Zeichen mit spezieller Bedeutung. > Piaget Symbol, Symbolfunktion.
    BMTheOnS Theorie ohne nähere Spezifikation.
    BMTheNam Begriffstheorie nach ..., z.B. Frege (Funktion), Wittgenstein (Gebrauch), Platon (Geisterwelt).
    BMtheoB Theoretischer Begriff. Ausdruck bei Mittelstraß: "Die moderne Wissenschaftstheorie diskutiert diesen Umstand unter anderem unter dem Begriff der Theoriebeladenheit, gemeint ist die Bestimmung oder Beeinflussung von Beobachtungen bzw. Beobachtungssätzen durch theoretische Annahmen (z. B. in Form von theoretischen  Begriffen) oder Hintergrundüberzeugungen, womit die zuvor erwähnte Unterscheidung zwischen einer Beobachtungssprache, d. h. einer theorieunabhängigen Beschreibbarkeit von (wahrnehmungsbezogenen) Sachverhalten, und einer Theoriesprache aufgegeben wird." > Chemie.
    BMTheoEmp Empirische Theorie der Begrifflichkeit, empirische Begriffsentwicklung, z.B. entwicklungs-, denkpsychologische oder wissenschaftshistorische Forschungen.
    BMtheoMath Mathematische Theorie, z.B. Pollandt: "Der Versuch, mathematische Modelle zur Verarbeitung solcher unscharfen Informationen zu schaffen, führte zur Verallgemeinerung des Mengenbegriffes"
    BMtheoPsy  Psychologische Begriffstheorie > KogWis: "Dabei werden die folgenden psychologischen Theorien zur Struktur von B. diskutiert (Komatsu, 1992; Smith & Medin, 1981): (i) die klassische Theorie, (ii) die Theorie der Familienähnlichkeit, (in) die >Exemplartheorie, (iv) schematheoretische Ansätze (>Schema) und (v) die noch weniger ausgearbeiteten theoriebasierten Ansätze. "
    BMTheoSys Systematische Theorie der Begrifflichkeit, methodische Begriffsentwicklung. Wissenschaftstheorie der Begriffsentwicklung. Negatives Beispiel bei  Hehlmann, der dem Bedeutungsgehalt das Attribut "logisch" zuordnet.
    BMtherBV Therapie begrifflicher Verwirrungen > KogWis: "... eine Therapie begrifflicher Verwirrungen mit dem Ergebnis einer übersichtlichen Darstellung (Ludwig Wittgenstein), ..."
    BMTerm Allgemein und früher: Ergebnis einer Definition und damit klar festgelegter Begriff. Terminus im Sinne von Kamlah-Lorenzen bzw. Lorenzen & Schwemmer. Ausdrücklich vereinbarte Prädikatoren (Definiens) erzeugen einen Terminus (Definiendum).
    BMTier  Begriffsbildung bei Tieren > NeuroWiss.
    BMToM  Theory of Mind > Siegler Verstehen ...: "Mit vier oder fünf Jahren entwickeln Vorschulkinder eine elementare, aber wohlorganisierte alltagspsychologische Theory of Mind, in der sie ihr Verständnis von menschlichem Verhalten strukturieren." [27.10.18]
    BMumfang Begriffsumfang (extensionale Perspektive), d.h. alle Sachverhalte, die unter den Begriff fallen Klaus & Buhr. Gegensatz intensionale Perspektive (BMinhalt). > Clauss Begriff: "Unter dem B.sumfang  versteht man die vollständige Objektmenge, die zur relevanten Klasse gehört. Da sie in natürlichen B.sbildungen häufig nicht angebbar ist, z. B. alle Bäume, Häuser, Menschen, und außerdem für den B.sbildungsprozeß als Lernprozeß keinesfalls die vollständige Objektmengenkenntnis notwendig ist, spielt dieser logische Terminus in der Psychologie eine untergeordnete Rolle." Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, weil man den Allgemeinbegriff als "vollständige empirische Induktion" interpretieren kann, wenn z.B. von endlich vielen empirischen Bäumen auf den Allgemeinbegriff Baum "geschlossen" wird (HypSpo). Hier ist noch viel analytische Arbeit nötig.
    BMumschr Umschreibung, insbesondere bei vorbegrifflichen geistigen Modellen oder  kognitiven Schemata gebraucht. Bei unklarer Begriffslage, u.a. von Karl Jaspers und Nicolai Hartmann thematisiert.
    BMumstr  umstrittener, problematischer Begriff  > Ideenlehre Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
    BMunbegr Unbegrifflich. Ausdruck Nicolai Hartmanns (unverständlich: "Nicht erst die partiale Irrationalität, sondern schon die einfache Bewußtseinstranszendenz macht ihn zum an sich Unbegrifflichen").
    BMungen  ungenau, zu weit, trifft den Kern nicht > Piaget Signifikat: "Ein Symbol ist ein Zeichen, das von seinem Signifikat unterschieden ist."
    BMunivers Universalie  im Sinne Allgemeinbegriff, der keine direkte Entsprechung in der Welt hat auf die man wie z.B. man Einzeldingen zeigen oder referenzieren kann. Von Platon und den  Platonisten  als eigene, unveränderliche, autonome Geisterwelt phantasiert. Im Konzeptualismus sind Universalien das Produkt des (menschlichen) Geistes und das Ergebnis von Abstraktionen oder Verallgemeinerungen aufgrund von Ähnlichkeitsrelationen.
    BMunklar Unklar, was genau gemeint ist, was leider sehr oft der Fall ist, z.B. bei Külpe (1920): "Um diese schwierige Entscheidung vorzubereiten, machen wir uns klar, daß Namen auch dann auf Denkobjekte anwendbar sind, wenn diese mehr als die den Begriff konstituierenden Merkmale aufweisen." "Denkobjekt" wurde nicht erklärt. "Denkobjekt" wurde nicht erklärt und damit ist auch die UNterscheidung Begriff und Denkobjekt unverständlich. > Peirce Klarheit ...
    BMunscharf  unscharfe, ungenaue, ungefähre Begriffe, z.B. viele, wenig, oft, groß, klein. > Fuzzy-Begriffe, die im Alltag aber meist gut funktionieren. > Bullens Begriffsentwicklung: "Begriffe und insbes. die Alltagsbegriffe welche die kognitive Entwicklungspsychologie untersucht, sind inhärent unscharf."
    BMunters  Unterscheiden, grundlegende kognitive Funktion zur Begriffsbildung. > Bullens Begriffsentwicklung. [24.10.18]
    BMununt Ununterscheidbar > Neisser N356: "Mit zunehmender Übung kann so viel Stereotypie erreicht werden, daß die aufeinanderfolgenden Reaktionen in jeder Hinsicht ununterscheidbar werden, sogar im Bewußtsein der Versuchsperson selbst." [28,10,18]
    BMunw  unwissenschaftliche Begriffsbildung, phantastisch, mystisch, mytisch; fehlende nachvollziehbare Begründungen und Referenzierungen.  Prototyp, z.B. hier > Platonismus.
    BMuonS Begriffsmerkmal unklar oder ohne nähere Spezifikation;
    BMUnWoBe Unterscheidung Wort und Begriff. Wichtige metasprachliche Unterscheidung. Die Worte sind die Kleider der Begriffe. Spricht man über das Wort setzt man es nach üblicher wissenschaftstheoretischer Konvention in Anführungszeichen. Das Wort "Begriff" besteht aus sieben Buchstaben.
    BMVurspr  ursprüngliches Verstehen nach Heidegger, wobei unklar bleibt, was er damit meint. > Heidegger.
    BMvergl Vergleichshinweis > z.B. in Arnold  "J. Piaget kennt ähnliche Phasen." Führt oft zu einer > BMdiff. Bei Ruzsa der Vergleich zwischen Klasse und Menge. Vergleich Begriff und Bedeutung bei Paprotte,
    BMversch Bedeutungsverschiebung. Pseudo-Erklärung, Pseudo-Definition. Ein sehr häufiges Phänomen in der Geistesgeschichte. Es wird ein unklarer Begriff durch einen anderen unklaren Begriff ersetzt, womit nichts erklärt wird, z.B. Jaspers: "Der Begriff ist ein fixierter Sinn". Oder Elsenhans: "So hat derjenige einen deutlichen Begriff der Logik, der von der Wissenschaft überhaupt und von den Gesetzen des Denkens eine klare Vorstellung hat." Verschiebung "deutlicher Logik" auf "klare Vorstellung". Eine extreme Variante ist die Begriffsballung, z.B. in Guardinis Gegensatzsystem, S. 49, 3. intraempirisches Gensatzprinzip-: "So sind wir genötigt, beides anzuerkennen. Integrierende und differenzierende Tendenz; Richtung auf das Ganze und auf das Einzelne, auf das Allgemeine und das Besondere."
    BMvorspr  Vorsprachliche Begriffsbildung, z.B. bei Tieren, Kindern vor der Sprachentwicklung, Gehör- und Sprachlose > Lexikon Neurowiss: "Bei Tieren sind im engeren Sinn nur averbale (vorsprachliche) Begriffe möglich." > Arnold: "Sie können in benannter Form als sprachlicher B. oder in unbenannter Form als nichtsprachlicher oder vorsprachlicher B. vorliegen."
    BMwahn  Wahnhaftes Denken, wahnhafte Begriffsbildung > Levy-Bruhl (wahnhaftes Denken).
    BMwahrE Wahre Erkenntnis durch begriffliches Denken. Eisler: "Die Stoiker glauben wiederum, daß erst das begriffliche Denken wahre Erkenntnis verschafft (CICERO, Acad. II, 7)."
    BMWesB Wesen des Begriffs. Formulierung bei Klaus & Buhr.
    BMWesen Der Begriff meint, etwas wesentliches zu erfassen oder gar das  Wesen  selbst. Bei Nicolai Hartmann  ("Die erarbeiteten Kategorienbegriffe sind dann Versuche, diese Wesenszüge in Begriffe zu fassen.") Als wesentlich kann man das gleichbleibend Invariante ansehen > BMIFinv. Hegel nach > Dorsch: "... Hegels Auffassung, dass der B. geradezu das obj. Wesen des Dinges selbst ist." > Piaget nach Glossar Furth.
    BMwichtig  Begriffe wichtige Bausteine und Grundlage der Wissenschaft und im Leben. Pfeffer: "Begriffe bilden Bausteine der Mathematik."
    BMwid  Widerspruch, widersprüchlich, widersprüchliche Aussagen, widersprüchliche Begriffsbildung. > N. Hartmann.
    BMwidfrei widerspruchsfreie Begriffsbildung > neben vielen anderen u.a. von Cantor gefordert. > imprädikativ, zirkulär.
    BMwissB  wissenschaftlicher Begriff, wissenschaftliche Begriffsbildung ohne nähere Spezifikation. U.a. Ausdruck Nicolai Hartmanns in seiner Metaphysik der Erkenntnis. Auch Heidegger (S.7)  > Chemie Salzbegriff.
    Faktoren von wissenschaftliche Begriffsbildung nach Stegmüller:
      BMWBBK  Wissenschaftliche Begriffsbildung Faktor Konvention nach  Stegmüller.
      BMWBBTF  Wissenschaftliche Begriffsbildung Faktor Tatsachenfeststellungen nach  Stegmüller.
      BMWBBHA  Wissenschaftliche Begriffsbildung Faktor hypothetische Annahmen nach  Stegmüller.
      BMWBBE  Wissenschaftliche Begriffsbildung Faktor Einfachheitsüberlegungen nach  Stegmüller.
      BMWBBF  Wissenschaftliche Begriffsbildung Faktor Fruchtbarkeitsbetrachtungen nach  Stegmüller.
      BMwissen Wissen (+), kein Wissen (-), teilweise Wissen (+-).
    Arten von wissenschaftliche Begriffsbildung nach Stegmüller:
      BMWBFq  Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form klassifikatorisch oder qualitativ nach  Stegmüller.
      BMWBFk  Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form topologisch oder komperativ nach  Stegmüller.
      BMWBFm  Wissenschaftliche Begriffsbildung-Form quantitativ oder metrisch nach  Stegmüller.
    BMWort   Wort, Zeichenausdruck für einen Begriff. Man darf die Bezeichnung, den Namen oder das Wort nicht mit Begriff verwechseln. Die Worte sind sozusagen die austauschbaren Kleider der Begriffe. Zu jedem Begriff (> Definition) gehört ein Identifizierer, meist ein Name (>BMName), ein Begriffsinhalt (>BMinhalt) und eine Referenzierung (>BMRef) wo und wie man den Begriffsinhalt in der Welt finden kann.
    BMWstand  Standardisierte Wörter, Ausdruck von Colin Cherry: "In einem noch anderen Sinne beziehen wir uns auf »Wörter« wie etwa auf die standardisierten Wörter »Buch«, »Schachtel« und »Bleistift«; dabei sind alles, was wir jemals sehen oder hören, ausschließlich spezifische Wortereignisse — verschiedene Typen gedruckter Buchstaben oder in unterschiedlichem Tonfall gesprochene Laute." Hier ist unklar, ob wirklich nur das Wort oder der Begriff, den das Wort reprsäentiert gemeint ist. [23.10.18]
    BMZaub  Glaube an Zauberei  > Siegler Umstände. [27.10.18]
    BMZeit  Begriffliche Zeit-Dimmensionen: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Colin Cherry: "Und all diese Abstraktionen und Verallgemeinerungen und der ganze Bereich der Zeit — Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft — lassen sich in der Sprache ausdrücken." [23.10.18]
    BMzirtau  Zirkulär, tautologisch, ("doppelt gemoppelt"), imprädikativ. > N. Hartmann: "reiner Verstandesbegriff".
    BMzush  Zusammenhang zwischen Begriffen oder Begriffsmerkmalen, Eigenschaften, Umfängen und Klassen. > Ruzsa: "Eine Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Begriffen und Eigenschaften erfordert oft eine Untersuchung der Relationen zwischen den Klassen, die ihre Extensionen bilden. Zum Studium dieser Beziehungen entstand ein besonderer Zweig der Logik, die Klassenlogik."
    BMCzweifel  Zweifel (-), keine Zweifel (+)
    BMCZwiWelt  Unklare Ausführung bei Jaspers: "Das Denken der Begriffe ist die Zwischenwelt, in der ein Bezug von Begriff  und Sache besteht."
    BMzzz  Noch keinen passend scheinenden Kürzel-Index-Ausdruck gefunden.
    B_Stoa  DeKürzel für die Begriffsdefinition der Stoa, die auch der hier herausgearbeiteten Definition von Begriff entspricht.
     __
    SBBBio  Spezifischer Begriff der > Biologie. [25.10.18]
    SBBaktgen  Aktualgenetische Begriffsbildung > Claus Begriff, Begriffsbildung: "In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen, ontogenetischen oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
    SBBontgen  Ontogenetische Begriffsbildung > Claus Begriff, Begriffsbildung: "In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen, ontogenetischen oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
    SBBphygen   Phylogenetische Begriffsbildung. > Claus Begriff, Begriffsbildung: "In diesem Sinne sind B.e Resultate eines aktualgenetischen, ontogenetischen oder phylogenetischen Lernvorganges." [25.10.18]
    SBCChemie  Spezifischer Begriff der Chemie.  > Chemie. [24.10.18]
    SBCKatalyt  Spezifischer Begriff Katalysator > Chemie Katalysator. [24.10.18]
    SBCOxidat  Spezifischer Begriff Oxidation > Chemie Oxidation. [24.10.18]
    SBCSalz  Spezifischer Begriff Salz.  > Chemie Salzbegriff. [24.10.18]
    SBCWaerme  Spezifischer Begriff Wärme > Chemie Wärmebegriff. [24.10.18]
    SBLLonS   Leben, Lebewesen ohne nähere Spezifikation  > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLVererb   Vererbung spezifischer Begriff des Lebens > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLWachs   Wachstum spezifischer Begriff des Lebens > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLKrank   spezifischer Begriff des Lebens > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLHeil   Heilung spezifischer Begriff des Lebens > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLLebew   spezifischer Begriff des Lebens > Siegler Dinge: "Mit vier Jahren haben Kinder ein recht differenziertes Verständnis von Lebewesen entwickelt, das kohärente Vorstellungen über unsichtbare Prozesse wie Wachstum, Vererbung, Krankheit und Heilung einschließt." [27.10.18]
    SBLMeKen  Begriff der Menschenkenntnis > W.v. Humboldt.
    SBMZahl  Spezifischer Begriff Mathematik: Zahl.  Siegler Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein  Grundverständnis von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind, ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse auftreten." [27.10.18]
    SBPhyRaum  Spezifischer Begriff Physik: Raum. Siegler Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein  Grundverständnis von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind, ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse auftreten." [27.10.18]
    SBPhyZeit  Spezifischer Begriff Physik: Zeit.  Siegler Verstehen ...: "Auch benötigen Kinder ein  Grundverständnis von Kausalität, Raum, Zeit und Zahl, sodass sie in der Lage sind, ihre Erfahrungen danach zu codieren, warum, wo, wann und wie oft Ereignisse auftreten." [27.10.18]
    ZTMorris  Zeichentheorie nach Morris. Colin Cherry nimmt z.B. Bezug: "Charles Morris () bezeichnet verbale Allgemeinbegriffe als »Gesetze oder Gewohnheiten der Verwendung« [244] im Gegensatz zu spezifischen »Abbildern oder Wortträgern« (Wortereignissen)." [23.10.18]
    ZTMZden  Denotat, Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen. "Wenn das, worauf referiert wird, als das existiert, worauf referiert wird, ist das Referenzobjekt ein Denotat."
    ZTMZdes Designat. Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen.
    ZTMZeff  Effekt oder Wirkung eines Zeichen beim Rezipienten. Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen.
    ZTMZei  Zeichen. Grundbegriff der Semiotik von > Morris Natur der Zeichen. In > Grundbegriffe der Semiotik wird im Glossar S. 424 ausgeführt: "*Zeichen:  Grob gesagt: Etwas, das Verhalten im Hinblick auf etwas, das augenblicklich kein Reiz ist, lenkt. Genauer gesagt: Wenn A ein vorbereitender Reiz ist, der ohne Vorhandensein eines Reizobjektes Reaktionsfolgen einer gewissen Verhaltensfamilie initiiert und in einem Organismus eine Disposition verursacht, durch Reaktionsfolgen dieser Verhaltensfamilie zu reagieren, dann ist A ein Zeichen. Alles, was diese Bedingungen erfüllt, ist ein Zeichen; es bleibt unentschieden, ob es Zeichen gibt, die diese Bedingungen nicht erfüllen."
    ZTMZipret  Interpret.  Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen.
    ZTMZkont  Kontinuum, unterschiedliche Grade von Semiosen > Morris Natur der Zeichen: "Es ist also mit einem potentiellen Zeichenkontinuum zu rechnen: In Bezug auf jeden Gegenstand und jeden Sachverhalt sind Semiosen beliebigen Grades möglich, ..."
    ZTMnnvNotiz-nehmen-von Grundbegriff von > Morris Natur der Zeichen. > ZTMZproz. Unklar, von was genau Notiz genommen wird: vom Zeichen, von der Bedeutung, vom Referenzsachverhalt? Unklar ist auch, ob eine konkrete Semiose-Situation oder die allgemeine Semiosesituation gemeint ist.
    ZTMZproz  Zeichenprozess, auch Semiose, Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen. In der Semiose oder im Zeichenprozess wird von-etwas-Notiz-genommen, Grundbegriff der Zeichentheorie von Morris. > ZTMnnv.
    ZTMZptant  Interpretant Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen. In > Grundbegriffe der Semiotik  führt Morris aus:  "Die Disposition eines Interpreten, aufgrund eines Zeicher mit einer Reaktionsfolge einer Verhaltensfamilie zu reagieren, wird ein Interpretant genannt."
    ZTMZref  Referenz, woraus das Zeichen referiert. Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen.
    ZTMSignif  Signitfikat, signifizieren. In > Grundbegriffe der Semiotik  führt Morris aus: "Die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um etwas ein Denotat zu nennen, werden ein Signifikat des Zeichens genannt. Vom Zeichen wird gesagt, daß es ein Signifikat signifiziert; der Ausdruck »eine Signifikation haben« wird als synonym mit »signifizieren« verstanden."
    ZTMZtr  Zeichenträger. Ausdruck von > Morris Natur der Zeichen.
    ZTPragm   Lehre von der Anwendung und vom Gebrauch der Zeichen, Zweig der Semiotik.
    ZTSeman   Semantik, Lehre von der Bedeutung der Zeichen, Zweig der Semiotik.
    ZTSemiotik  Semiotik, Lehre von Zeichen, ihren Komponenten und ihrer Anwendung. Im Allgemeinen rechnet man die Syntaktik, Semantik und Pragmatik dazu.
    ZTSyntak  Syntaktik, Lehre von der Gestalt und Anordnung der Zeichen ("Grammatik"), Zweig der Semiotik.
    ZTPeirce  Zeichentheorie von > Charles Sanders Peirce. [22.10.18]
    ZTPIkon Zeichentyp  >  Charles Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder ein Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
    ZTPIndex Zeichentyp  > Charles Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder ein Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
    ZTPsymb  Zeichentyp  > Charles Sanders Peirce Ikon .... : "Zuerst einmal ist jedes Zeichen entweder ein Ikon, ein Index oder ein Symbol." [22.10.18]
     



    Einfuehrung zur Lehre vom Begriff
    Zur Definition Begriff aus der Zusammenfassung hier.
    Zur Signierung Begriffe und Begriffsmerkmale aus der Zusammenfassung (BM) hier.

    Grundunterscheidungen
    Zu jedem kommunizierbaren Begriff gehört ein Name, ein Begriffs-Inhalt und eine Referenz.

    Sachverhalt, Objekt, Zustand, ...
    Begrifflicher Sachverhalt, das, was im Begriff erfasst oder gefasst werden soll.
    Alltäglicher Begriff der Gebrauchssprache in einer Soziokultur.
    Name, gewöhnlich ein Wort,  für den begrifflichen Sachverhalt. Namen dienen zum Rufen oder Benennen irgendwelche Personen, Sachverhalte oder Objekte.
    Vorbegrifflicher Sachverhalt. Viele Sachverhalt haben, gerade auch im Psychischen, keine Namen, obwohl man sie aus dem Erleben sehr wohl kennt und unterscheiden kann. Die vorbegrifflichen Sachverhalte fristen gewöhnlich ein kaum beachtete Dasein in den Begriffslehren, am ehesten noch in der Entwicklungspsychologie, wenn es um Begriffbildung vor dem Spracherwerb geht.
    Umschreibung des vorbegrifflichen Sachverhalts, gewöhnlich durch Worte
    Allgemeinbegriff.
    Konkreter Begriff (konkrete einzelne Sachverhalte)

    Referenzen
    Unter Referenz versteht man die Angabe, wo und wie sich der Begriffsinhalt in der Welt finden lässt. Das ist im allgemeinen mit Begriffen aus der äußeren Wahrnehmungswelt unter  Normalbedingungen  relativ einfach  Schwieriger ist es dort, wo die Begriffsinhalte nicht an äußeren Wahrnehmungen festgemacht werden können und sehr schwer zu fassen sind. Das betrifft die allermeisten psychischen Begriffsinhalte wie z.B. Gefühl, Wunsch, Wollen, denken, planen, befinden (> Seele) aber auch mögliche, normative, Wunsch- oder Phantasiewelten.

    Ist die Referenzierung eines Begriffs beweisbar - und falls: wie?

    Beispiel-StPO Strafprozessordnung
     
    Die Referenz ist in diesem Fall einfach: man gibt Quellen an, wo man die aktuelle gültige StPO einsehen kann, z.B. hier: (Ausschnitt siehe bitte links). Die Referenz enthält das Gebiet (BRD), den Namen (StPO), die Quelle der Bekanntmachung (BGBl) und die derzeit letzte Än- derung (18.07.2019). 

    Jeder Normaltüchtige kann sich davon überzeugen, dass es diese Quelle gibt. Der Beweis erfolgt durch Augenschein, d.h. durch Wahrnehmung einer Quelle. Also: Die Referenz des Begriffes StPO ist beweisbar. Auch die Merkmale oder Inhalt des Begriffs StPO sind beweisbar, indem man sich den Inhalt anschaut und vergegenwärtigt. Also kann man sagen: die StPO hat Namen, Inhalt und Referenz. Es handelt sich daher um eine vollständige Definition.
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    Beispiel-Eierbecher
     
    Ein Eierbecher ist ein Behältnis für - in der Regel gekochte - Eier. Der Zweck ist, das heiße, gekochte Ei nicht in der Hand halten zu müssen. Ein zu solch einem Zweck hergestelltes Behältnis heißt Eierbecher. Name: Eierbecher. Begriffsinhalt: nach oben offenes Behältnis für ein Ei. Als Referenz können Beispiele von Eierbechern dienen, man zeigt also welche. Es ist daher möglich, zu beweisen, dass es Eierbecher gibt. 
     
     
     

    Bildquelle: Von Michael2, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2447041
     

    Beispiel-Wahn
    Wahn liegt vor, wenn (1a) ein falsches geistiges Modell der Wirklichkeit ODER (1b) ein falscher Weg nach den Erkenntnisnormen der sozialen Bezugsgruppe zu diesem Modell, auch wenn es richtig ist, führt UND (2) das geistige Modell der Wirklichkeit mit hoher subjektiver Gewissheit UND (3) das Modell mit Argumenten (Erfahrung und Logik) im wesentlichen nicht korrigierbar ist. [Quelle]
        Der Begriff trägt den Namen "Wahn". Der Begriffsinhalt bzw. die Begriffsmerkmale wurden beschrieben und die Referenz ist die Psyche eines Menschen.
        Die Existenz von Wahn wird bewiesen, indem sein Ausdruck bei einem Menschen nachgewiesen wird. Hierzu muss (1a) ein falsches Modell der Wirklichkeit oder (1b) in falscher Weg nach den Erkenntnisnormen der sozialen Bezugsgruppe zu diesem Modell, auch wenn es richtig ist, (2) die hohe subjektive Gewissheit und (3) die Nichtkorrigierbarkeit durch Erfahrung oder Logik nachgewiesen werden.
        Beispiel: Jemand hält sich unkorrigiebar für Napoleon
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    Beispiel-Rockergruppe
     



    Begriff in der Sprachlehre.

    Duden (Abruf 13.09.18)
    Begriff, der
    Wortart:  Substantiv, maskulin
    Bedeutungsübersicht?

    1. Gesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit; geistiger, abstrakter Gehalt von etwas
    2. umgangssprachlich) Ausdruck, Wort
    3. Vorstellung, Auffassung, Meinung von etwas
    4. in »im Begriff[e] sein/stehen« und anderen Wendungen, Redensarten oder Sprichwörtern
    Synonyme zu Begriff?
        Ausdruck, Benennung, Bezeichnung, Terminus, Vokabel, Wort
        Anschauung, Auffassung, Bild, Gedanke, Vorstellung; (Philosophie) Idee, Notio, Notion; (antike Philosophie) Logos"

    Sprachbrockhaus (1951)
    der Begriff, -s/-e, 1) Bedeutungsgehalt; Gedankeneinheit, 2) U Ahnung, blasse Vorstellung: du kannst dir keinen B. davon machen. 3) U Auffassung: Schwerer B., langsamer Verstand. begriffen in ihm, beschäftigt: er war mitten in der Arbeit begriffen. begrifflich, begriffsmäßig, gedanklich (abstrakt); Gegensatz: gegenständlich, dinglich, begriffliches Hauptwort, Verdeutlichung von Abstraktum. die Begriffsbestimmung, eindeutige, fachlichere Umschreibung eines Begriffs (Definition), begriffsstutzig, schwer begreifend, das Begriffsvermögen, Auffassungsgabe. das Begriffswort, Bezeichnung eines Gedankendinges. [von begreife]"

    Begriffsarten (Hauptarten)
    Alltäglicher Begriff (Grundbegriff der Alltags-Sprach-Sozialisation in einer bestimmten Soziokultur).
    Allgemeinbegriff (Universalie) und abstrakter Begriff
    Konkreter Begriff für einzelnen Dinge oder Sachverhalte
    Unbestimmter, unklarer Begriff
    Vorbegriffliche Schemata und Umschreibungen.
    Vorwissenschaftlicher Begriff, der wenigsten beschrieben und charakterisiert sein sollte,
    Wissenschaftlicher Begriff, der definiert sein sollte.

    Begriffs-Normen
    "Das Verständnis von „Begriff“, das dabei zugrundeliegt, hat sich in der philosophischen Begriffslehre früh entwickelt und wirkt bis heute fort; es hat unter anderem in den Normen DIN 2330 und DIN 2331 seinen Niederschlag gefunden." Ganter & Wille (), Vorwort.

        Wikipedia (Abruf 15.09.18) hierzu:
    "Die DIN 2330 Begriffe und Benennungen; Allgemeine Grundsätze stellt die Anforderung, dass Benennungen sprachlich richtig und treffend sein sollen und fordert insbesondere:[5]
        Genauigkeit von Benennungen
        Knappheit von Benennungen
        Orientierung am anerkannten Sprachgebrauch
    Bei einer eindeutigen Beziehung zwischen einem Begriff und einer Benennung ist jedem sprachlichen Ausdruck jeweils nur ein Inhalt zugeordnet.[6] Hierbei kann allerdings derselbe Inhalt auch durch einen oder mehrere andere Ausdrücke wiedergegeben werden.[6] Bei einer eineindeutigen oder umkehrbar eindeutigen Beziehung ist jedem Ausdruck nur ein Inhalt und jedem Inhalt nur ein Ausdruck zugeordnet.[6] Insofern heißt es in der DIN 2330 bezüglich der „Genauigkeit von Benennungen“:
        „Genauigkeit von Benennungen wird dadurch erreicht, daß zwischen einem Begriff und einer Benennung möglichst eine eineindeutige Beziehung hergestellt wird, d. h. jedem Begriff möglichst nur eine Benennung und jeder Benennung nur ein Begriff zugeordnet wird.“[7]
    Diese Anforderungen beziehen sich auf Fachsprachen. In der sog. Gemeinsprache gilt Eindeutigkeit oder Eineindeutigkeit weder als realisierbar, noch als wünschenswert, da hier die Flexibilität eine große Rolle spielt.[8]
    Probleme bei der Zuordnung von Begriff und Benennung ergeben sich, insbesondere für Fachsprachen, aus:
        Synonymie: zwei oder mehr Benennungen sind einem Begriff zugeordnet.[9]
        Polysemie: die Benennung ist mehrdeutig, zwischen den betroffenen Bedeutungen besteht allerdings ein Zusammenhang, im Deutschen vergleichsweise häufig.[9]
        Homonymie: die Benennung ist mehrdeutig, zwischen den betroffenen Bedeutungen besteht kein Zusammenhang, im Deutschen vergleichsweise selten.[9]"
    _
    Benennung in Wikipedia [Abruf 15.09.18]
    "Eine Benennung ist die Bezeichnung eines Gegenstandes durch ein  Wort  oder mehrere Wörter.[1] Die Benennung gilt in der Sprachwissenschaft und in der  Terminologielehre  als die sprachliche Form, mit der  Begriffe ins Bewusstsein gerufen werden.[2] Eine Benennung ist insofern die Versprachlichung einer Vorstellung.[2] Der weiter gefasste Oberbegriff Bezeichnung beinhaltet demgegenüber, neben der Benennung, auch nichtsprachliches, wie Nummern, Notationen und Symbole.[3] Bei einer fachsprachlichen Benennung spricht man auch von einem Fachausdruck oder Terminus.[2] Benennungen kommen als Einwort- und als Mehrwortbenennungen, auch Mehrworttermini genannt, vor.
        Die Beziehungen zwischen Benennung (auch Bezeichnung, Zeichen usw.) zu Begriff (auch Inhalt, Bedeutung usw.) zu Gegenstand (auch Objekt, Bezeichnetes usw.) werden in Semiotik und Sprachwissenschaft im Semiotischen Dreieck veranschaulicht."
    _
    Suchmaschinen
    Die Suchmaschine bing produziert an erster Stelle nach Eingabe <definieren:begriff" (Anfrage 13.09.18)

    1.  abstrakte (nicht konkrete, nicht mit Wort oder Ausdruck zu verwechselnde) Denkeinheit als kognitiv repräsentierter Wirklichkeitsausschnitt

    2. "Das Kind verfügt über den Begriff des Hundes, wenn es die relevanten Merkmale des entsprechenden Ausdrucks/Wortes kennt und diesen korrekt auf Hunde beziehen kann (und nicht etwa auf andere Tiere bezieht)."
    3. ein sprachlich realisierter Ausdruck mit einer Bedeutung

    4. "Im Kindergarten können die Kinder aus Buchstabennudeln Begriffe zusammensetzen und die Begriffe sogar aufessen" · "Was versteht man unter dem Begriff (gemeint: Terminus) „isotonisch“?" · "Definiere mir den Begriff (gemeint: Terminus)..." · "ein abstrakter Begriff (gemeint: Terminus)"
    5. die Vorstellung, die jmd. von etwas hat

    6. "Ich glaube, die haben gar keinen Begriff, wie schwer diese Aufgabe ist!""
    _
    Suchmaschine DuckDuck erfasst die Anfrage nicht richtig (Anfrage 13.09.18)
    Die SuchmaschineMetaGer erfasst die Anfrage nicht richtig (Anfrage 13.09.18)
    Google erfasst erfasst die Anfrage nicht richtig und hebt auf definieren ab (Anfrage 13.09.18)
     


    Materialien und Dokumente zur Lehre vom Begriff
    Aufgrund des Umfanges wurden Fach-Seiten ausgelagert (noch nicht verlinkte sind noch in Vorbereitung/ Arbeit). Übersicht siehe bitte Inhaltsverzeichnis.
     





    Literatur (Auswahl)
    Siehe bitte auch:
    • Literaturliste Denken.
    • Literatur kreativ denken.
    • Literatur Definition und definieren.
    • Literaturlisten in Beweis und beweisen.
    _
    • Arnauld, Antoine & Nicole, Pierre (dt. 1972, fr 1662f). Die Logik oder Kunst des Denkens [Die Logik von Port-Royal]. Übersetzt und eingeleitet von Christos Axelos. Darmstadt: WBG.
    • Arntz, Reiner; Picht, Heribert & Schmitz, Klaus-Dirk (2014) Einführung in die Terminologiearbeit. Hildesheim: Olms.
    • Aristoteles (384-322). Texte zur Logik. Zusammengestellt, übersetzt und kommentiert von Adolf Trendelenburg. Bearbeitet und neu herausgegeben von Rainer Beer. Reinbek: Rowohlt. [IL]
    • Aristoteles (384-322) Organon. http://www.digitale-bibliothek.de/band2.htm. Auch Zeno.org.
    • Arroyabe, Estanislao (1982) Peirse Eine Einführung in sein Denken. Forum Academicum. Meisenheim: Hain.
    • Bochenski, J. M. (1959). Zum Universalienproblem. In (131-152): Menne, A. (1959, Hrsg.). Logisch-Philosophische Studien. Freiburg: Alber.
    • Austeda, Franz (1962) Wörterbuch der Philosophie. Berlin: Humboldt.
    • Bredenkamp, J.  (1986). Die Unterscheidung verschiedener Begriffsarten unter besonderer Berücksichtigung einer dreiwertigen Logik. Sprache & Kognition, 3, S.  155-162.
    • Bridgman (1927, dt. 1932) Die Logik der heutigen Physik. München: Huber.
    • Bridgman, Percy Williams  (dt. 1954) Operationelle Analyse. In (5-26) PYSIKALISCHE FORSCHUNG UND SOZIALE VERANTWORTUNG GEDANKEN EINES PHYSIKERS. Original: Operational Analysis: aus Philosophy of Science, 5, 114, 1938.
    • Bridgman, Percy Williams  (dt. 1954) Einige allgemeine Prinzipien der operationellen Analyse. n (26-33) PYSIKALISCHE FORSCHUNG UND SOZIALE VERANTWORTUNG GEDANKEN EINES PHYSIKERS. Original: Some General Principles of Operational Analysis: Abhandlung aus einem „Symposium an Operationism, Psychological Review, September 1945.
    • Bullens, Hendrik  (1983) Begriffsentwicklung in der Kindheit Als Aufbau Kognitiver Strukturen Forschungskonzepte und Ontogenese. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München.
    • Bullens, Hendrik (1982) Zur Begriffsentwicklung in Die Entwicklung des begrifflichen Denkens. In (445-447) Oerter & Montada (1982, Hrsg.) Entwicklungspsychologie. München: Urban & Schwarzenberg.
    • Carnap, Rudolf (1926). Physikalische Begriffsbildung. Wissen und Wirken. Einzelschriften zu den Grundlagen des Erkennens und Schaffens, 39. Band. Karlsruhe: G. Braun. Nachdruck Darmstadt 1966: WBG.
    • DIN 2331:2019-12 Begriffssysteme und ihre Darstellung. 29 Seiten. [Quelle]
    • Dubislav, Walter (1931, 4.A. = 1981). II. Begriffsbestimmung. In (113-131) Die Definition. Mit einer Einführung von Wilhelm K. Essler. Hamburg: Meiner.
    • Dubs, Arthur (1911) Das Wesen des Begriffs und des Begreifens. Dissertation Halle: Karras. [Negativbeispiel]
    • Eisler, Definition in Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1927-1930).
    • Essler, Wilhelm K. (1970). Wissenschaftstheorie I. Definition und Reduktion. Freiburg: Alber (Kolleg Philosophie). [PDF-Inhaltsverzeichnis]
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    • Klaus, Klaus (1969) Wörterbuch der Kybernetik. 2 Bde. Frankfurt aM: Fischer.
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    • Lohmar, Dieter (2008) Phänomenologie der schwachen Phantasie. Untersuchungen der Psychologie, Cognitive Science, Neurologie und Phänomenologie zur Funktion der Phantasie in der Wahrnehmung. Berlin: Springer. [GB] [Verlagsinfo]
    • Lohmar, Dieter (2016) Denken ohne Sprache Phänomenologie des nicht-sprachlichen Denkens bei Mensch und Tier im Licht der Evolutionsforschung, Primatologie und Neurologie. Phaenomenologica 219. Berlin: Springer.
    • Lorenzen, P. & Schwemmer, P. (1973). Konstruktive Logik, Ethik und Wissenschaftstheorie. Mannheim: B.I.
    • Lurija, Alexander Romanowitsch (1982; russ. 1979) Sprache und Bewußtsein. Pahl-Rugenstein.
    • Mastronardi, Philippe (2013) Juristisches Denken. 2. A. Bern: Haupt (UTB).
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    • Mittelstraß, Jürgen (2005) Zur Philosophie des Erkennens. In (133-142) Lessl, Monika & Mittelstraß, Jürgen (2005, Hrsg.)  Von der Wahrnehmung zur Erkenntnis - From Perception to Understanding. Symposium der Schering Forschungsgesellschaft zu Ehren von Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stock, Februar 2004. Berlin: Springer.
    • Mittelstraß, Jürgen (1980-1996, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bde. Die ersten beiden Bände erschienen bei BI, Mannheim. Die letzten beiden Bände bei Metzler, Stuttgart.
    • Moreland, J. P. (dt. 2009). Universalien. Eine philosophische Einführung. Heusenstamm: Ontos.
    • Morris, Charles Williams (orig. 1938, dt. 1979 ) Grundlagen der Zeichentheorie. Ästhetik und Zeichentheorie. Berlin: Ullstein.
    • Morris, Charles Williams (orig. 1946, dt. 1981 ) Zeichen, Sprache und Verhalten. Berlin: Ullstein.
    • Muthorst, Olav (2011) Grundlagen der Rechtswissenschaft. Methode - Begriff - System. München: C.H. Beck. Anmerkung: Das Sachregister enthält keinen Eintrag "Rechtsbegriff" und auch keinen "unbestimmten Rechtsbegriff".
    • Natour, Nadya (2001) Entwicklung des Gedächtnisses in den ersten zwei Lebensjahren. Auch Diss. Frankfurt: Waxmann. [GB]
    • Neisser, Ulric (dt. 1974) Kognitive Psychologie. Stuttgart: Klett.
    • Nöth, Winfried (2000)  Handbuch der Semiotik. 2., vollständig neu bearb. und erw. Aufl.. Stuttgart: Metzler.
    • Oerter & Montada (1982, Hrsg.) Entwicklungspsychologie. München: Urban & Schwarzenberg.
    • Oerter, Rolf (1980) Psychologie des Denkens. 6.A. Donauwörth: Auer.
    • Opp, Karl-Dieter (1970). Probleme der Begriffsbildung in den Sozialwissenschaften. In (89-157): Methodologie der Sozialwissenschaften. Einführung in Probleme ihrer Theorienbildung. Reinbek: Rowohlt (rde).
    • Peirce, Charles S. (1993) Phänomen und Logik der Zeichen. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Peirce, Charles S. (1991) Naturordnung und Zeichenprozess : Schriften über Semiotik und Naturphilosophie. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Peirce, Charles S. (1986) Semiotische Schriften  /1. (1986). - 481 S. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Peirce, Charles S. (1990) Semiotische Schriften  /2. 1903 - 1906. - 1990. - 454 S.Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Peirce, Charles S. (1993)  Semiotische Schriften /3. 1906 - 1913. - 1993. - 510 S. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Peirce, Charles S. (orig 1877/78, dt. 1968)  Über die Klarheit unserer Gedanken. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Piaget, Jean (2003) Meine Theorie der geistigen Entwicklung. Herausgegeben von Reinhard Fatke. Weinheim: Beltz.
    • Piaget, Jean (1981) Urteil und Denkprozess des Kindes. Berlin: Ullstein. Anmerkung: Orig. Ausgabe vom Verlag nicht angegeben, vermutlich 1920er Jahre.
    • Piaget, Jean & Inhelder, Bärbel (orig. 1966, dt. 1978/90) Die Entwicklung des inneren Bildes beim Kind. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Piaget, Jean (orig 1975, dt.1976) Die Äquilibration der kognitiven Strukturen. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (orig 1936, 1975) Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Gesammelte Werke Bd. 1. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (orig 1937, 1975) Der Aufbau der Wirklichkeit beim Kinde, Gesammelte Werke, Bd. 2. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung des Zahlbegriffs beim Kinde. Gesammelte Werke, Bd. 3. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung der physikalischen Mengenbegriffe beim Kinde. Gesammelte Werke, Bd. 4. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Nachahmung, Spiel und Traum. Gesammelte Werke Bd. 5. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung des räumlichen Denkens beim Kinde. Gesammelte Werke 6. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die natürliche Geometrie des Kindes  Gesammelte Werke,  Bd. 7.  Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung des Erkennens I. Das mathematische Erkennen. Gesammelte Werke, Bd. 8. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung des Erkennens II. Das physikalische Denken. Gesammelte Werke Band 9. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1975) Die Entwicklung des Erkennens III. Das biologische Denken. Das psychologische Denken. Das soziologische Denken. Gesammelte Werke, Bd. 10. Stuttgart: Klett.
    • Piaget, Jean (1974) Theorien und Methoden der Erziehung. Frankfurt aM: Fischer. Anmerkung: Darin u.a. sechs psychologische Studien (deutsche Titel nach dem Inhaltsverzeichnis, Iriginalquellen nach dem Quellenverzeichnis S. 278):
      •  
        Die geistige Entwicklung des Kindes
        _
        1. Le développement mental de l'enfant, erschienen in »Juventus Helvetica«, Zürich 1940.
        Das Denken des Kleinkindes
        _
        2. La pensée du jeune enfant, Vortrag am Institute of Education, Universität London, 1963.
        Sprechen und Denken in genetischer Sicht
        _
        3. Le langage et la pensée du point de vue génetique, Artikel in »Acta Psychologica«, Amsterdam, 10. Band, 1954.
        Die Rolle des Gleichgewichtsbegriffs in der Psychologie
        _
        4. Le rôle de la notion de l’equilibre dans l’explication en psychologie, Artikel in »Acta Psychologica«, Amsterdam, 15. Band, 1959.
        Probleme des genetischen Psychologie
        _
        5. Problèmes de psychologie génetique, Studie in »Voprossi Psyhologii«, Moskau 1956.
        Genese und Struktur in der Psychologie der Intelligenz. 
        _
        _
        6. Genèse et structure en psychologie de l’intelligence, Vortrag in Cerisy, erschienen in der Sammlung »Congrès et Colloques«, 8. Band, unter dem Titel: Entretiens sur les notions de »genèse« et de »structure«, Den Haag und Paris 1964.
    • Piaget, Jean (orig. 1954) Die Entwicklung der elementaren logischen Strukturen. Teil 1 und Teil 2. Düsseldorf: Schwann.
    • Piaget, Jean (orig. 1926, dt. 1978) Das Weltbild des Kindes. Stuttgart: Klett-Cotta.
    • Piaget, Jean (orig. 1954?, dt. 1973) Das moralische Urteil beim Kinde. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Piaget, Jean (orig. 1954) Das Denken und die Symbolfunktion. In (orig. 1954)  Sprechen und Denken in genetischer Hinsicht. In (1974) Theorien und Methoden der modernen Erziehung. Frankfurt aM: Fischer.
    • Piaget, Jean (orig 1923, dt. 1972) Denken und Sprechen des Kindes. Berlin: Ullstein.
    • Piaget, Jean (orig. vom Verlag nicht angegeben, vermutlich 1920er Jahre, dt. 1981) Urteil und Denkprozess des Kindes. Berlin: Ullstein.
    • Poincaré, Henri (1914). Wissenschaft und Methode. Autorisierte deutsche Ausgabe mit erläuternden Anmerkungen von F. und L. Lindemann. Leipzig und Berlin: Teubner. II. Buch Die mathematische Schlußweise, Zweites Kapitel. Die mathematischen Definitionen und der Unterricht, S. 103-128. Das Definitionsproblem wird jedoch auch in den folgenden Kapiteln weiter abgehandelt und vertieft bis zum Ende des Zweiten Buches, S. 180.
    • Piaget, Jean (orig. 1967, dt.1974 ) Biologie der Erkenntnis. Über die Beziehnungen zwischen organischen Regulationen und kognitiven Prozessen. Frankfurt aM: S. Fischer.
    • Piaget, Jean (orig. 1968, dt. 1973) Der Strukturalismus. Stuttgart: Klett-Cotta.
    • Piaget, Jean (orig. 1970, dt. 1974) Genetische Erkenntnistheorie.  Stuttgart: Klett-Cotta.
    • Piaget, Jean (1970, dt. 1974) Abriß der genetischen Epistomologie. Freiburg: Olten.
    • Piaget, Jean (1970, dt. 1980) Genetische Erkenntnistheorie. Stuttgart: Klett-Cotta. Anmerkung: In der Ausgabe des Klett-Verlages heißt es: "Die erste deutschsprachige Ausgabe des Werkes ist 1974 unter dem Titel »Abriß der genetischen Epistemologie« im Walter-Verlag, Olten, erschienen. 1980 wurde diese Ausgabe von Klett-Cotta, Stuttgart, übernommen." Aber die beiden Ausgaben unterscheiden sich: 1. im Titel; 2. durch zwei unterschiedliche Einführer (Kubli und Reusser), 3. die beiden Vorworttexte von Piaget.
    • Poincaré, Henri (1914). Wissenschaft und Hypothese. Autorisierte deutsche Ausgabe mit erläuternden Anmerkungen von F. und L. Lindemann. Dritte verbesserte Auflage. Leipzig und Berlin: Teubner. [Ausführungen zu Definitionen S. 45 und 140].
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    • Puppe, Ingeborg (2014) Kleine Schule des juristischen Denkens. 3. A. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (UTB)

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    • Rößler, Jürgen L. (1998) Die operationale Definition. Frankfurt a. M.: Lang.
    • Ros, Arno (1989) Begründung und Begriff. Wandlungen des Verständnisses begrifflicher Argumentationen. Band I. Antike, ASpätantike und Mittelalter. Hamburg: Meiner. ["Referenz" oder "Referenzieren" kommt im Sachregister nicht vor > semiotisches Dreieck]
    • Ros, Arno (1990) Begründung und Begriff. Wandlungen des Verständnisses begrifflicher Argumentationen. Band II. Neuzeit. Hamburg: Meiner. ["Referenz" oder "Referenzieren" kommt im Sachregister nicht vor > semiotisches Dreieck]
    • Ros, Arno (1990) Begründung und Begriff. Wandlungen des Verständnisses begrifflicher Argumentationen. Band III Moderne. Hamburg: Meiner. ["Referenz" oder "Referenzieren" kommt im Sachregister nicht vor > semiotisches Dreieck]
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    • Wygotski, L. S. (1981; russ 1934) Denken und Sprechen. Frankfurt aM: Fischer.
     


    Links (Auswahl: beachte)
    • Kritik der Sprache vieler Philosophen, Juristen, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftler.Allgemeine, abstrakte, unklare, hypostase-homunkulusartige autonome Begrifflichkeiten und Geisterwelten.
    • Überblick Begriffsanalysen.
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    • Die Idee allgemeiner "normaler" Verrücktheit bei Max Stirner.
    • Zitieren in der Wissenschaft - Kritik des Hochstapler-Zitierstils.




    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Stichworte: Abstrakte und allgemeine Begriffe nach Vaihinger * Allgemeinbegriff nach Vaihinger * an sich * Ansichsein nach Schmidt/ Schischkoff (1961) * an sich nach Mauthner  * An-sich nach Eisler (1904)  * An-sich-sein bei Eisler (2) * Für-sich-sein nach Eisler (1904) * An-und-für-sich-sein bei Hegel nach Eisler (1904) * Entität * Inbegriff bei Bolzano *Internetseite * Platonismus, platonistisch * Platons Erkenntnislehre aus der Sicht eines  Entwicklungspsychologen  (Bullens 1983) * transzendentaler Idealismus * Villers zur Ideenlehre Platons im Metzler Lexikon Philosophie * Vorstellungsbegriff im Eisler (2.A. 1904) * Vorstellungsbegriff nach Dirk Hartmann * Vorstellungsbegriff in Bolzanos Wissenschaftslehre * Vorstellung an sich bei  Bolzano * Satz an sich bei Bolzano *
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    Abstrakte und allgemeine Begriffe nach Vaihinger.
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    Allgemeinbegriff nach Vaihinger.
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    Anfangsproblem.
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    an sich
    Austeda (1962), "an sich unabhängig von anderem (bestehend oder gültig). Siehe z.B. Kant ("Ding an sich")".
    "An sich/für sich/an und für sich/ ... .... Zusammenfassend: Die Bezogenheit dessen, was ist, auf sich zurück, läßt im abendländischen Denken Sein als Sein hervortreten. Das Verständnis von <an sich» ist so Verständnis von <Sein>, denn es gibt an, was das Angesagte an sich selbst ist, insofern es in sich zurückgegangen ist und damit sich sowohl von der Verflochtenheit mit anderen und Bedingtheit durch andere abhebt, d. h. in seinem Wesen erscheint. Eigentlich nur diese Formalität des Seins aussprechend, tritt es auch stellvertretend substantivisch auf und steht .anstelle von <Sein>, insofern es dieses in seiner Formalität vorstellt. Das nähere Verständnis von <an sich» hängt daher eng mit dem jeweiligen Verständnis von <Sein> zusammen. [Lit: ...]  D. EICKELSCHULTE"
      Kommentar: "Das Verständnis von <an sich»  ... gibt an, was das Angesagte an sich selbst ist"
    _
    Ansichsein nach Schmidt/ Schischkoff (1961)
    "Ansichsein, in der Erkenntnislehre die Unabhängigkeit eines Seienden vom Subjekt, insbesondere vom Erkanntwerden durch das Subjekt (>Erkenntnis). Einem Seienden als >Gegenstand kommt indessen Fürmichsein zu , denn er kann nur innerhalb einer Beziehung zum erkennenden Subjekt gedacht werden.
    Neben diesem Fürmichsein behält das Seiende aber A., soweit es nämlich der Erkenntnis unzugänglich ist. Ontologisch gesehen besteht dieser Unterschied nicht, vielmehr „hebt sich alles Ansichseiende und Fürmichseiende in schlechthin Seiendes auf“ (Nie. Hartmann , Zur Grundlegung der Ontologie, s1948).
    Im Existentialismus Sartre’s ist A. (être en soi) das Kennzeichen des Seins selber. „Das Sein ist an sich“ bedeutet: „Das Sein ist, was es ist“ (l'être est ce qu’il est). Dieses A. (der Dinge) kommt allem zu, außer dem Menschen. Es gibt einen metaphysischen Ekel vor jedem Ding: die Dinge sind so ekelhaft selbstsicher, so selbständig, so komplett, so völlig positiv. „Das menschliche Sein, das Fürsichsein (être pour soi) ist. .. eine Seinsinsuffizienz: im Sein hat sich eine Bruchstelle gebildet, in die sich unbemerkt das >Nichts eingeschlichen hat. Das Auftreten der menschlichen Existenz bedeutet demnach ... ein Infragestellen des Seins und damit einen Sieg des Nichts“. (E. Mounier, Einführung i. d. Existenzphilosophien, dt. 1949), Gerh. Krüger, A. u. Geschichte, ZphF, XII, 1949"
    _
    an sich nach Mauthner Wörterbuch der Philosophie
    "[53] an sich – ist nichts, was wir wüßten, was wir Menschen wissen könnten; an sich ist, genau betrachtet, eine Negation; die kühne Behauptung, daß Etwas da sei, was dennoch nicht auf uns gewirkt habe. Nur der naive Realismus glaubt zu wissen, was die Dinge an sich, an und für sich seien. Die Formel an sich ist eine alte und genaue Übersetzung des griech. kath' hauto einer Redensart, welche wohl dem griechischen Sprachgeiste oder wenigstens den Gewohnheiten der griechischen Schulsprache angepaßt war; außer uns Deutschen hat keine moderne Kultursprache den Terminus dauernd übernommen. Im Deutschen hat Hegel sogar, dialektisch und unlogisch, den Dreitakt an sich – für sich – an und für sich in die Terminologie eingeführt und hat durch seinen vorübergehenden Erfolg die Sprachmode so stark beeinflußt, daß der letzte Ausdruck, der als Synthese des schwer begreiflichen an sich und des wirklich sinnverwirrenden für sich völlig unverständlich ist, daß – sage ich – der Ausdruck an und für sich in die deutsche Gemeinsprache der Bildungsphilister übergegangen ist.
        Denn das griech. kath' hauto ist nur die Negation einer Wirkung; ein Ding kann eine Wirkung haben pros ti, auf ein anderes Ding, oder pros hêmas, auf uns, auf die menschliche Erkenntnis. Von den Beziehungen und Wirkungen der Dinge auf uns geben unsere Zufallssinne uns einige Nachricht; von den Wirkungen der Dinge aufeinander verschaffen wir uns durch List und Experiment, oft auch nur durch Analogieschlüsse, einige Kenntnis. Wobei wir übrigens niemals erfahren, wie ein Ding auf das andere direkt wirke; sondern höchstens, wie sich das andere Ding durch die Wirkung des ersten für uns verändert habe. Nur eine metaphysische Hypothese ist es (allerdings die älteste Hypothese des Menschen), daß die Dinge außer diesen Wirkungen noch etwas sind, kath' hauto an sich. Wie sie aber [53] außer diesen Wirkungen (aufeinander und auf uns) noch etwas für sich sein können, das verstehe, wer mag. (Wer als Übersetzung von kath' hauto für sich vorzieht, wird wiederum den Terminus an sich tilgen müssen.)
        Die Frage nach dem An-sich der Dinge ist dem menschlichen Denken von der uralten Hypothese des naiven Realismus gestellt worden; die Antwort wurde nie gefunden, wenn nicht in dem to ti ên einai des Aristoteles und in dem fremdartigen Ding-an-sich Kants oder in neuen deutlichen oder heimlichen Negationen wie: das Absolute, the unknowable.
        Auch die Sprachkritik sucht sich mit diesen historischen Formeln abzufinden, und ich mache von den Worten, mit denen ich die dreifache Beziehung wiedergebe, häufig Gebrauch. Die Dinge pros hêmas bilden für uns die adjektivische Welt, die allein greifbare und begreifliche Welt des Sensualismus; die Dinge pros ti bilden die verbale oder kausale Welt, deren Beziehungen zueinander die Wissenschaft aufzuklären sich bestrebt; die Dinge an sich bilden die Welt noch einmal, die schöne überflüssige Welt, die substantivische Welt, – die in Feierstunden notwendige Welt der Mystik. (Vgl. Art. substantivische Welt und  verbale Welt.)"

    "An-sich nach Eisler (1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
    [47] An-sich = dem eigenen Sein nach, unabhängig vom erkennenden Bewußtsein und dessen Formen, in metaphysischer Wirklichkeit und Wahrheit. Gegensatz: Erscheinung, Für-uns-sein, Objectivation. Das »An-sich« der Dinge = der jeder Erscheinung zugrunde liegende, »transcendente« Factor.
        Der Gegensatz von »An sich« (svagam-bhu) und Erscheinung findet sich schon in der indischen Philosophie. DEMOKRIT lehrt, die Atome (s. d.) seien in Wahrheit, an sich (eteê), die Sinnesqualitäten nur in unserer Meinung (nomô). Die Scholastiker unterscheiden das »esse in re« (dingliche Sein) vom »esse in intellectu« (Gedachtsein). Nach DESCARTES erfahren wir durch die Sinne nicht, wie die Dinge »in se ipsis« sind (Pr. phil. II, 3). MALEBRANCHE spricht geradezu von den »choses en elles-mêmes« (Rech. I, préf.); so auch FÉNELON[47] (De l'ex. d. Dieu p. 195 ff.). SPINOZA versteht unter der »intuitiven« Erkenntnis ein Erfassen des Wesens der Dinge, während die »imaginatio« (s. d.) uns die Dinge von einem beschränkten Standpunkt aus zeigt (Eth. II, prop. XL, schol. II). LEIBNIZ stellt die Verstandeserkenntnis der Dinge ihrer bloß »verworrenen« Vorstellung durch die Sinne gegenüber. BONNET: »chose en soi« – »ce que la chose parait être« (»chose par rapport à nous«) (Es(s. d.) Psych. C. 36). LAMBERT: »Die Sache an sich« – die Sache, »wie wir sie empfinden, vorstellen« (Organ. Phän. I, § 20, § 51). KANT bringt den Gegensatz von »Ding an sich« (s. d.) und »Erscheinung« (s. d.) zu fundamentaler Bedeutung. »An sich« ist nach ihm das Sein, unabhängig sowohl von den Anschauungsformen als auch von den Formen des Denkens, es ist das positiv durchaus Unbestimmbare, Unerkennbare, nicht bloß ein »ens rationis« gegenüber den Sinnesobjecten. Später wird diese Bedeutung des »An-sich« beibehalten (Neukantianer, die teilweise ein An-sich negieren, nur Bewußtseinsinhalte kennen) oder dahin modificiert, daß als »An sich« das vom erkennenden und wollenden Subjecte unabhängig Existierende betrachtet, aber doch auf positive Weise etwa analog dem eigenen Ich bestimmt wird (z.B. WUNDT). Im Sinne SCHELLINGs meint u. a. CARRIERE: »Indem sich mittelst unserer Empfindung die Natur zur Welt der Töne und Farben steigert, wird das An-sich der Dinge verwirklicht; es bringt sieh in der eigenen Lebensgestaltung hervor und wird dadurch zugleich für andere« (Ästh. I, 100). (Ähnlich FECHNER, BR. WILLE.) Nach GUTBERLET kann das An-sich der Dinge durch die Erscheinungen, in denen es sich manifestiert, erkannt werden, wenn auch nicht vollkommen (Kampf um d. Seele, S. 14; so schon THOMAS). Vgl. Ding an sich, Erscheinung, An-sich-Sein."
        Wikipedia (Abruf 11.09.18)  bringt zwar eine verständliche Erklärung, belegt sie aber nicht: "An sich und für uns (für sich) sind Begriffe der philosophischen Fachsprache. Mit „an sich“ bezeichnet man Gegenstände und Tatsachen, insofern sie unabhängig vom Bewusstsein einer Person sind  (BegFehlBeleg-). Den Gegensatz hierzu bilden Gegenstände, insofern sie „für uns“ sind, also uns in einer bestimmten Weise subjektiv erscheinen. Zahlreiche Theoretiker (BegFehlBeleg-) vertreten die Auffassung, dass bei bestimmten Typen von Objekten deren Ansichten „für uns“ und ihre Beschaffenheit „an sich“ systematisch verschieden sind. Dieser Unterschied wird differenziert erklärt. Von einigen Philosophen wird er bestritten. (BegFehlBeleg-)"
        Nach der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie, 2.A.: "(griech. ..., lat. iper se), in der >Metaphysik (1) Ausdruck der Unterscheidung zwischen einer strukturierten Ordnung der Dinge bzw. der Erkenntnisobjekte, wie diese der Behauptung nach unberührt durch Unterscheidungsleistungen (BegFehlBspGegBegFehlBeleg--) des Erkenntnissubjekts >objektiv< besteht, und dieser Ordnung, wie sie >subjektiv<, d.h. als Resultat von Unterscheidungsleistungen des Erkenntnissubjekts, gegeben ist, (2) Ausdruck der Unterscheidung zwischen der >Substanz und ihren Bestimmungen (... ;, iper accidens). Die Begriffsbildung geht auf die Platonische Wendung >a. s. selbst< (...) zurück, die im Rahmen der >ldeenlehre der näheren Charakterisierung der Ideen (>ldee (historisch)) im Unterschied zu den zu diesen in einem Abbildverhältnis stehenden Einzeldingen dient (>Methexis). ..."
    __
    An-sich-sein bei Eisler (nach Zeno-.org, Abruf 11.09.18)
    "[48] An-sich-sein = das Sein in seiner Unmittelbarkeit, Ursprünglichkeit, Absolutheit, Begrifflichkeit, Wesenhaftigkeit im Gegensatze zum beziehungsweisen Sein. Schon bei den Pythagoreern kommt der Begriff des kath' hauto, auto to hen vor (ARISTOTELES, Met. I, 5). Dann bei PLATO, der das wahre Sein der Ideen (s. d.) als auto kath' hauto, ontôs on bestimmt (Phaedo 78 D, Parm. 129 A, K 9 B, D, 130 B etc.). Nach ARISTOTELES ist das im Begriff erfaßte Sein der Dinge (to ti ên einai), ihr Wesen, das kath' hauto, und dieses physei proteron, das in Wirklichkeit Primäre, während es im erkennenden Bewußtsein (pros hêmas) das Spätere ist (Eth. Nic. I 3, 1096b 20). Die Stoiker unterscheiden kath' hauta – pros ti. Die Scholastiker halten an der Aristotelischen Begriffsbestimmung des An-sich-seins fest. Sie wird erneuert von HEGEL, der unter »An-sich« die in sich betrachtete, unentfaltete Wesenheit im Unterschiede von der »Beziehung auf anderes« versteht, das »Sein der Qualität als solches« (Encykl. § 91). An-sich ist der Begriff (s. d.) in seiner »Unmittelbarkeit« (l.c. § 83). Die Eichel z.B. ist das An sich des Eichbaumes. »An-sich« – »Für-sich« – »An und-für-sich« bedeuten die drei Stadien des dialektischen Processes (s. d.)."
    __
    An-und-fuer-sich-sein bei Hegel nach Eisler (1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
    [53] An-und-für-sich-sein heißt bei HEGEL das »ln-sich-zurückgekehrt-sein« (BMautonS) des Begriffs (s. d.) in seiner dialektischen (s. d.) Entwicklung (Naturph. S. 32). Vgl. Geist.
    __
    Bedeutung und Begriff
    Schmidt (1965), Zusammenfassung, S. 122 (ausführlich Kap. 1, S. 12-19), trennt zwischen Bedeutung und Begriff: "Die Definition (S. 16), die sich auf die Leninsche Widerspiegelungstheorie stützt, faßt die Bedeutung als eine (komplexe) Bewußtseinstatsache und versucht vor allem, ihr Verhältnis zu der objektiven Realität einerseits und dem Lautkörper andererseits zu bestimmen. Als wichtigstes Wesensmerkmal der Wortbedeutung wird herausgestellt, daß sie als begriffliche Abstraktion geprägt ist. Trotzdem,, kann die Bedeutung nicht dem Begriff gleichgesetzt werden. Sie ist vielmehr eine komplexe Erscheinung, in der neben dem Begriffskern auch noch andere 'Komponenten (Nebensinn, Gefühlswert) nachweisbar sind."
    __
    Beispiele und Gegenbeispiele
    Eine einfache und sehr wichtige Methode zur Begriffsklärung. Denn Beispiele und Gegenbeispiele sind etwas Konkretes, sie erzwingen und erzeugen Klärung. Wer nicht mehr allgemein herumschwadroniert Viele Probleme lassen sich nämlich in Aufgaben überführen, sobald man konkret wird. Das hat man in der europäischen Geistesgeschichte nie begriffen und nicht (hinreichend) praktiziert und auch deshalb ist es zu den unerträglichen Sch3-Syndromen, zu den  Geistes-Krankheiten  im wahrsten Sinne des Wortes, gekommen.
    __
    Ding-an-sich bei Kant

    • Kant (1787): Aus der Vorrede zur 2. Auflage zum Kant'schen Gebrauch des "Ding an sich".
      • Kritische Anmerkung zu Kants Ding-an-sich.
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    ego cogitans ich denke.
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    ego cogito
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    Entitaet
    Irgend etwas, was der Fall ist in der Welt. Wörtlich (ens): Seiend. Seiendes, Seinseinheit. Austeda hingegen: "Entität: Wesen (eines Dinges), metaphysische Wesenheit." Schmidt/Schischkoff: "Entität (vom lat. ms, „seiend“), Seinshaftigkeit von etwas (mit dem Nebensinn, „daß“ etwas ist, im Unterschied davon, „was“ es ist; >Quidditas)." Eisler (1904): "Entität (entitas): Seinscharakter, Wesenheit (THOMAS, Sum. th. I, 16, 6 c; GOCLEN, Lex. phil. p. 156)."
        Anmerkung: Bei Verneinungen ergeben sich paradoxe Bedeutungen: ein Seiendes, das nicht ist, womit das Nichtseiende ein Seiendes wäre.
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    "Fuer-sich-sein nach Eisler (1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 11.09.18)
    [340] Für-sich-sein (»per se esse«, Scholastik): das Sein eines Dinges, eines Wesens für sich, mit Beziehung auf sich selbst, das »Eigensein« im Unterschiede vom Sein für andere (in Bezug auf andere Dinge oder Subjecte). Nach HEGEL ist das »Für-sich-sein« eine Stufe in der dialektischen (s. d.) Selbstentwicklung des »Begriffs« (s. d.), es ist Beziehung auf sich selbst, Eigenbestimmtheit (Encykl. § 91, 95, 96). K. ROSENKRANZ: »Das Dasein als das von anderem Dasein durch seine Bestimmtheit sich unterscheidende, sich von seinen eigenen Unterschieden unterscheidende und sie als ihre sie setzende Einheit sich unterwerfende Etwas ist für sich, was es ist. Das Dasein hat, logisch genommen, die Bedeutung des allgemeinen Seins; das Für-sich-sein hat die Bedeutung der Vereinzelung desselben als Selbstbeziehung des Daseins auf sich« (Syst. d. Wiss. S. 24 f.). Vgl. Unendlichkeit.[340]"
    __
    Hypothesen Sponsel
    Aus der Auseinandersetzung mit ACH ergaben sich erste Hypothesen wie es zu Begriffsbildungen kommt 04.10.2018, 19.34-19.46. Besonders interessant ist für mich, die tatsächliche und quasi im Nebenbei Begriffsbildung. Etwa wenn jemand einen neuen Weg zur Arbeit benutzt, dann werden sich in Kürze wie von selbst Begriffe des neues Weg bilden, ohne dass dazu Namen erforderlich wären, etwa Bahnübergang nach dem Rondell.
        Bisher erfasst:
      BMBBFarb  Arbeit, Aufgaben, Beschäftigung. Durch meine Arbeit und die Aufgaben, die ich erledige werden Begriffe gebildet. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFaufm  Aufmerksamkeit. Auch nicht- oder halbbewusste Begriffbildung wird durch Aufmerksamkeit, Hinwendung zu Objekten gefördert. So muss man z.B. als Fahrer im Straßenverkehr auf den Weg achten, dabei werden in der Regel ohne besondere Absicht Wegbegriffe gebildet, was man über die Wiedererkennung evaluieren kann. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFbeein  beeindruckendes Erleben, Wahrnehmen. Was beeindruckt oder gefällt wird eher gemerkt und wieder erinnert, es bildet sich davon leichter ein Begriff. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFdenk?  Woran denke ich? Was beschäftigt mich? Worum kreist mein Denken? Kann ich mir die Frage beantworten, dann geschieht dies in aller Regel durch Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFEint  Intensität / Stärke des Erlebens erzeugt, fördert oder verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFEonS   Erleben ohne nähere Spezifikation.  Das Erleben und die Bewusstseinsvorgänge erzeugen, fördern und verändern die Begriffsbildung  [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFfilm  Film, Fernsehen, Fiktion, scheinreale Präsentationen [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFgeo  Geographische Umgebung (Wohnen, Landschaft, Nachbarschaft, ...) erzeugt, fördert und verändert meine Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFgew  Die Gewohnheit erleichtert und fördert den Gebrauch der erworbenen Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFint  Interesse an ..., Erkenntnisinteresse, Alltagsinteresse, ... Satz: Interesse fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18] Hierzu Neisser N361: "Jedermann kennt die enge Beziehung zwischen Interessen und Gedächtnis, die sich aus den ausführlichen Schemata zu ergeben scheint, welche wir für Material aufbauen, das uns interessiert. Wir alle kennen oder waren selbst Knaben, die alles über Fußball oder Fischen wußten, aber keinen Deut über Geschichte. Als Erwachsene können wir eine endlose Menge neuer Fakten lernen, die zu unserem Beruf oder unserem Hobby in Beziehung stehen, während alles andere zum einen Ohr hinein und zum anderen hinaus zu gehen scheint." [28.10.18]
      BMBBFneug  Neugier erzeugt, fördert und verändert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFUmed  Mediale Umgebung. Meine mediale Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFtun  Handeln, machen, tun, verhalten. Indem ich merke und weiß ich tue oder wie der Gang der Handlung sein wird, habe ich Begriffe meines Tuns gebildet. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFUonS  Umgebung ohne nähere Spezifikation. Meine Umgebung erzeugt und verändert Begriffe. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFUpers  Personen Umgebung, personelle (Angehörige, Arbeitsbeziehung, Bekannte, Interessenbeziehung, Nachbarschaft, Schul-, Ausbildungs oder Studienbeziehung). Von Menschen, denen ich öfter begegne, die mir nahe sind bilde ich mir einen Begriff. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFung  Ungewöhnliches fördert die Begriffsbildung.[ HypSpo 25.10.18]
      BMBBFwahrn  Wahrnehmen (äußere, innere) fördert die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFwich  Wichtiges fördert die Begriffsbildung. Wichtiges wird eher bemerkt, gemerkt, erinnert und bedacht. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFwieh  Wiederholungen fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMBBFzuda  Zuwendungsdauern fördern die Begriffsbildung. [HypSpo 25.10.18]
      BMumfang Begriffsumfang (extensionale Perspektive), d.h. alle Sachverhalte, die unter den Begriff fallen Klaus & Buhr. Gegensatz intensionale Perspektive (BMinhalt). > Clauss Begriff: "Unter dem B.sumfang  versteht man die vollständige Objektmenge, die zur relevanten Klasse gehört. Da sie in natürlichen B.sbildungen häufig nicht angebbar ist, z. B. alle Bäume, Häuser, Menschen, und außerdem für den B.sbildungsprozeß als Lernprozeß keinesfalls die vollständige Objektmengenkenntnis notwendig ist, spielt dieser logische Terminus in der Psychologie eine untergeordnete Rolle." Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, weil man den Allgemeinbegriff als "vollständige empirische Induktion" interpretieren kann, wenn z.B. von endlich vielen empirischen Bäumen auf den Allgemeinbegriff Baum "geschlossen" wird (HypSpo). Hier ist noch viel analytische Arbeit nötig.
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    Inbegriff bei Bolzano
    In § 82, Bd. 1 der Wissenschaftslehre, S. 393f, heißt es: "Ein Inbegriff nämlich scheint mir nichts Anderes zu [>394] seyn, als ein Etwas, das Zusammengesetztheit hat." Also z.B. Zusammengesetztes, Menge, Klasse, Ganzes, Summe von Teilen, Gruppe ...
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    Inhalt eines Begriff
    Die Merkmale, die ihn bestimmen.
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    Innen- und Außenwelt
    Streng genommen gehört auch das Erleben der - konstruierten und postulierten Außenwelt - zur Innenwelt, also alle meine Wahrnehmungen eines Außen. Die erkenntnistheoretische Position des Realismus, besagt, dass es eine Außenwelt gibt, das die Welt nicht mit mir und meinem Erleben beginnt oder aufhört. Der aufgeklärte gesunde Menschenverstand versteht praktisch und pragmatisch unter Innenwelt all das, was in mir vorgeht, wovon ein Teil davon der Außenwelt zugeordnet wird.
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    Internetseite
    Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren, geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia, DER SPIEGEL)
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    Kategorien  > in der allgemeinen und integrativen Denkpsychologie.
    Eine Kategorie dient der Einteilung von Sachverhalten. Sie ordnen und strukturieren die Welt und was sich in ihr für uns befindet. Als allgemeinste Kategorien könnten Raum, Zeit, Ort, Lage, Belebt/ Unbelebt, Bewegt/ "unbewegt", ...  Bei näherer Betrachtung wird man meist feststellen, dass Kategorienbildung von den (Erkenntnis-) Zielen, Zwecken und Interessen abhängig ist, die man verfolgt. In der Psychologie wird man also immer die Anfangsfrage stellen müssen, was man wissen und erforschen will? Denn danach richtet sich neben den empirischen Sachverhalten, ob und welche Kategorien wichtig, sinnvoll oder nützlich sind.  Sind Kategorien hilfreich, die kognitive Entwicklung con Säuglingen, Kleinkindern, Kindergartenkinder, Vorschulkinder, Grundschulkhulkindes, Schulübertrittskindes, Jugendlichen, Heranwachsenden, Erwachsenen, Alten, Greises ...

    Beispiel Kategorienlehre der Aristoteles

        Quelle: https://anthrowiki.at/Kategorien#Die_10_Kategorien_des_Aristoteles

    Kategorien in der Entwicklungspsychologie
    Ob und welche Kategrorien in der Entwicklungspsychologie sinnvoll und nützlich sind muss die entwicklungspsychologische Forschung des Denkens und der Begriffsentwicklung zeigen. Hier scheint immer noch kein Konsensus gefunden zu sein. Während bei Oerter/Montada 1998, 4.A. das Sachregister keinen Eintrag "Kategori..." aufweist, kommt er bei Siegler et al. (2016), 4.A. mehrerw Sachregistereinträge vor:

        Sachregistereinträge Kategorien in der Entwicklungspsychologie bei Siegler et al.

      "Kategorien 136, 206
      –– Phonemgrenze 206
      Kategorienbildung 241, 243, 254
      –– frühe Kindheit 241
      –– Hierarchisierung 243
      Kategorienlernen 147
      –– und Handeln 147
      Kategorisierung 241, 243, 244, 252
      –– lebende 252
      –– Tiere 243
      –– unbelebte 252"
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    Leibniz
    Arno Ros (1990) schreibt in seiner 3bändigen Begriffsgeschichte, Bd. II, Neuzeit, S. 54: "... Selbst bei Leibniz - in dessen Schriften man dergleichen vielleicht am wenigsten zu lesen erwartet hätte - finden sich Äußerungen wie die folgende, in der er, im Hinblick auf die Rede von Eigenschaften wie Gelehrsamkeit, Wärme und Licht, bemerkt:
      "Man kann sogar bezweifeln, ob diese Akzidenzien wirkliche Wesen sind, denn in der Tat sind sie sehr oft nur Beziehungen. Auch weiß man, daß gerade diese Abstraktionen am meisten Schwierigkeiten machen, wenn man sie auflösen will; und diejenigen, die mit den Spitzfindigkeiten der Scholastiker bekannt sind, wissen sehr wohl, daß die allerdornigsten Probleme auf einmal wegfallen, wenn man die abstrakten Wesen verbannt und sich entschließt, in der Regel nur von lauter konkreten Dingen zu reden und in den wissenschaftlichen Beweisen keine anderen Ausdrücke zuzulassen als solche, die substantielle Subjekte bezeichnen.106" [fr. Originalzitat]
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    Pappkameraden
    Metapher für unecht. Einen Pappkameraden aufbauen, um ihn sodann souverän niederzuschlagen, bedeutet ein Pseudoproblem formulieren, das man dann leicht erledigen kann. Prototyp Kants Ding an sich [Kant zum Ding an sich, Eisler zum Ding an sich, Vulgärkonstruktivismus, Ontologie des Psychosozialen,  , ]
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    Platonismus, platonistisch > Universalienproblem und der ontologische Status der Allgemeinbegriffe.
    Kutschera (2005), S. 99f: "Die Annahme, abstrakte Objekte gehörten einer von unserem Denken unabhängigen Realität an, bezeichnet man als Universalienrealismus oder Platonistisch. Diese Position ist heute keineswegs überholt, vielmehr sind wohl die meisten Mathematiker Platonisten. Sie sind es, ohne eine Wiedererinnerung zu vertreten. Besseres haben aber auch sie nicht zu bieten. Der heutige Platonismus lebt zumeist davon, dass er seine erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten ignoriert. [FN 24] Je weniger man sie ignoriert, desto stärker neigt man einem Konzeptualismus zu, nach dem abstrakte Objekte Konstrukte unseres Denkens sind."
        "G. Pico della Mirandola und G. Bruno stehen dem P. nahe, ebenso Nikolaus von
    Kues, R. Descartes, G. W. Leibniz, B. de Spinoza, N. de Malebranche (der >christliche Platon<), die Schule von Cambridge (>Cambridge, Schule von), G. W. F. Hegel, E. Husserl und A. N. Whitehead." M.G. in Mittelstraß (2008) Platonismus im weiteren Sinne.
        "Platonismus (wissenschaftstheoretisch), Bezeichnung für diejenige wissenschaftstheoretische Position, nach
    der abstrakte Objekte der Wissenschaft wie Theorien, Platonismus (wissenschaftstheoretisch) Gegenstande und Sachverhalte unabhängig von den Erkenntnisweisen und Darstellungsformen der Wissenschaft existieren (vgl. Platon, Eutyd. 290c). Soweit erkenntnis- bzw. sprachphilosophische Gesichtspunkte betroffen sind, spricht man statt von ,P.< in der Regel von ,Realismus< (>Realismus (ontologisch)). Gegenpositionen zum P. sind z. B. >Konstruktivismus, >Nominalismus und >Operationalismus. Ober den engeren wissenschaftlichen Rahmen hinausgehend stellt sich vor allem K. R. Popper mit seiner Theorie der >Dritten Welt explizit in die Tradition des P., zu der er auch G. W. F. Hegels Theorie des objektiven Geistes (>Geist, objektiver) rechnet. Zur >Welt 3< der >objektiven Gedankeninhalte< von Poppers >Erkenntnistheorie ohne ein erkennendes Subjekt< gehören auch dichterische Gedanken und Kunstwerke. In Mathematik und Logik sprechen z. B. in platonistischem Sinne B. Bolzano vom >Satz an sich< und G. Frege Vom >Gedanken<, der zwar >gefaßt<, aber nicht >erzeugt< wird. In der Mathematikgeschichte, in der vor allem G. W. Leibniz als Vertreter des P. gelten kann, mischen sich platonistische Auffassungen gelegentlich mit metaphysisch-theologischen Spekulationen (z.B. N. Cusanus, G. Cantor). ..." G. W. in Mittelstraß (2008)
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    Platons Erkenntnislehre aus der Sicht eines Entwicklungspsychologen  (Bullens 1983, S. 11-15)
    "2,2 PLATON
    Für PLATON ist das Erkenntnisproblem geprägt durch den Gegensatz zwischen der phänomenhaft-empirischen Welt der vorübergehenden Erscheinungen ("Körper”, "Stoff") und der geistig-ontischen Welt des invarianten Urbildes (reine ’Form’), auf die sie zwingend verweist. Das Oberwinden dieses Gegensatzes ist für ihn der Erkenntnisprozess. Ob dies allerdings gelingt, ist nicht nur abhängig vom erfolgreichen Duchschreiten bestimmter Erkenntnisstadien: an ihm sind außer der Denkkraft auch Wille und Begierde beteiligt, die ihren Sitz in bestimmten (1) Körperregionen haben. [>12]
        PLATON erläutert die notwendigen vier Erkenntnisschritte - Wörter, Wahrnehmungen, Begriffe und Ideen - an Hand des berühmten Höhlengleichnisses: der unwissende Mensch muß zunächst aus der Welt der Schatten ('Wörter’] heraustreten, um sehen zu können, daß sie empirisch Existierendes ('Wahrnehmung'] verzerrt abbilden, um dann ans Tageslicht ('Verstand'] und damit ins Reich der Gedanken ('Begriffe'] getreten, erkennen zu können, daß die Begriffe ihrerseits nur unvollkommene Widerspiegelungen der ewigen stofflosen Wahrheiten (der platonischen "Ideen") sind.
        Die 'Körper' sind das Verbindungsglied zwischen 'Stoff' und 'Form': sie haben Form, aber sind nicht ’Form'; zwar haben die Körper eine Form, aber umgekehrt gibt es Formen ohne Körper: der Kreis, das Dreieck, die Gleichheit etc.. 'Form* ist daher das dominante und trans zendente Prinzip.
    So können wir beispielsweise nur deshalb Objekte unterschiedlicher Größe miteinander vergleichen und ’ ein Urteil fällen, wenn wir die Idee der "Gleichheit" ("Identität") bereits besitzen. Denn diese Idee kann nicht durch noch so viele Operationen des 'Vergleichens' gewonnen werden: vielmehr ist sie deren Voraussetzung und als solche ein eingeborener Bestandteil der Seele. Kann man PLATON bei den Schwierigkeiten des Übergangs von der Wahrnehmung zum Verstand noch folgen, so wird beim Übergang vom Begriff zur Idee die spiritualistische Mystik vollends deutlich: die Seele kennt diese Ideen schon vor der Geburt (:daher eingeboren) weil sie aus dem Reich der Ideen kommt.
    Das Denken ist nur eine Art Wiedererkennen der Ideen.
        Mag diese Vorstellung für die damalige Zeit verständ-[>13]lich sein, so ist es doch mehr als erstaunlich, ihr mitten im 20. Jahrhundert bei CHOMSKY wieder zu begegnen, nämlich als Grundlage seiner Generativen Transformationsgrammatik, bei der die syntaktischen Tiefenstrukturen ebenfalls auf angeborenen Ideen beruhen sollen.
        Im Hinblick auf die Sprache, auf die Bedeutung der Wörter legt PLATON im 'Kratylos' den Grundstein für Auffassungen, die man später, allerdings sehr verfeinertj bei K. BÜHLER (1934), beim 'späten' WITTGENSTEIN (1953), bei WERNER & KAPLAN (1963), oder BRUNER (1966) wieder findet. Sprache und ihre Elemente haben für ihn den Charakter von Werkzeugen ('Organon')? Mit ihrer Hilfe können die Dinge sprachlich-funktional bearbeitet werden. So wie nicht jedes Werkzeug oder Instrument geeignet ist jede Art von Arbeitsgegenstand zu bearbeiten, so verhält es sich auch bei der Relation zwischen' Dingen und Wörtern. Der Ursprung dieser funktionalen 'Passung' liegt seiner Meinung nach in einer Art Übereinstimmung, Nähe oder Analogie zwischen Lautgestalt und Bedeutung eines Wortes einerseits und den Eigenschaften des zu benennenden Objektes andererseits. Besonders dazu eignen sich Wörter für Dinge oder Tiere, ('Kuckuck', 'Donner', 'Schlange') oder Geräusche ('brummen', 'lispeln', 'pfeifen', 'miauen', 'zwitschern' etc.).
    Diese onomatopoetische (klangnachahmende) Auffassung läuft darauf hinaus, daß die Wahrheit sich nach dem Namen der Dinge richtet, daß ein Satz kraft seiner Lautgestalt wahr oder falsch ist, in der Tat eine absurde Annahme. Obwohl PLATON, wegen der Dürftigkeit dieser Laut-Eigenschaftsbeziehung, diese These abschwächt, indem er auch das Vorkommen konventionali-[>14]stischer Bedeutungssetzungen einräumt, so hält er doch an der naturalistischen Position fest (KUTSCHERA 1975, 34). Um so merkwürdiger mutet es an, wenn kein geringerer als der bekannte Entwicklungspsychologe H. WERNER zusammen mit KAPLAN die Onomatopöie im Jahre 1963 ungebrochen zum Ausgangspunkt einer Theorie des Symbolaufbaues und der Wortbedeutungsentwicklung in der Ontogenese macht.
        Freilich kann die PLATON'sche Position hier nur selektiv und kursorisch wiedergegeben werden: In Bezug auf spätere Erörterungen ist es ausreichend festzuhalten, daß sie die wichtige Unterscheidung zwischen Wesen und Erscheinung trifft: da die Dinge nicht erscheinen wie sie wirklich sind, ist Verstandestätigkeit nötig, um über den Sinneseindruck hinauszugelangen. Dazu ist es erforderlich, durch Abstraktion alle Begriffe auf wenige Kategorien zurückzuführen ('Sein', 'Identität', 'Veränderung', 'Beharrung' und 'Verschiedenheit').
        Seine funktionalinstrumentelle Konzeption der Sprache als Erkenntniswerkzeug hat realistische Züge, aber diese werden durch die idealistisch-nativistische Deutung der Kategorien als angeborene Ideen, wieder zunichte gemacht. Folglich bilden die Welt der Sinne und der Vernunft nicht nur eine hierarchische Abstufung zwischen 'niederen' und 'höheren' geistigen Tätigkeiten sondern geradezu einen Antagonismus: sein Erkenntnissystem begründet damit einen Dualismus von Physis und Psyche, ein Gegensatz, der im Rationalismus und Empirismus der Aufklärung zu entscheiden versucht wird und den man bis in die gegenwärtige Analytische Philosophie z.B. CARNAP oder QUINE) und Psychologie [>15] (z.B. der psycho-physische Parallelismus) verfolgen kann. Was die Möglichkeit einer Vermittlung beider Welten anbetrifft, ist PLATON selbst skeptisch und elitär zugleich: Ob wahre Erkenntnis zustande kommt, hängt nicht nur ab vom richtigen Befolgen der 'methodos' der Erkenntnis, sondern auch und gerade von einer ’göttlichen Fügung’. Dieser gute Zufall (agathé tyche) ist nur den Philosophen Vorbehalten: aus diesem Grund sollten nur sie den standesmäßig gegliederten Staat regieren."
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    post hoc, ergo propter hoc (danach, also deswegen)
    Gilt nur ein Einzelfällen, aber nicht allgemein, daher allgemein ein Fehlschluss.
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    Q  Quelle. [Q] := Quelle oder Quellen müssen nachgetragen / ergänzt werden.
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    transzendentaler Idealismus, "von I. Kant gewählte Bezeichnung (vgl. Prolog. § 13 Anm. III) für die von ihm in der »Kritik der reinen Vernunft« ausgearbeitete erkenntnistheoretische Position. Kant definiert den t.I., den er auch formalen oder kritischen Idealismus nennt (z. B. KrV B 519 Anm.; Prolog. § 13 Anm. III, § 60 Anhang), als den >Lehrbegriff<, »daß alles, was im Raume oder der Idealismus, transzendentaler Zeit angeschauet wird, mithin alle Gegenstände einer uns möglichen Erfahrung, nichts als Erscheinungen, d. i. bloße Vorstellungen sind, die, so wie sie vorgestellt werden, als ausgedehnte Wesen, oder Reihen von Veränderungen, außer unseren Gedanken keine an sich gegründete Existenz haben« (KrV B 518-519, vgl. A
    369). Mit diesem >Lehrbegriff< charakterisiert Kant die grundlegende Wende, die er der Frage nach der Objektivität der Erkenntnis und dem Weg zu deren Beantwortung gegeben hat. Erkenntnis ist eben darum objektiv, d. h., sie liefert verläßliche Aussagen über die Gegenstände der Erfahrung, weil diese Gegenstände von uns selbst und in diesem Sinne >subjektiv< - von unserem Erkenntnisvermögen bzw. unserem >Bewußtsein< - erzeugt sind. Die Erzeugung der Gegenstände der (empirischen) Erkenntnis besteht darin, daß nicht Gegenstände
    an sich selbst, d.h. i>Dinge an sich<, sondern Wahrnehmungen bzw., allgemeiner gesagt, iVorstellungen dieser Gegenstände die unmittelbar gegebenen Gegenstände der Erkenntnis ausmachen. Da die Vorstellungen von den Gegenständen der Erkenntnis aber Erzeugnisse des Vorstellungsvermögens sind, läßt sich auch verstehen, daß die Erkenntnis der (wahrgenommenen) Gegenstände objektiv ist - in dieser Erkenntnis erfassen wir unsere eigenen Erzeugnisse, nicht von uns unabhängig entstandene >Dinge an sich<. Dieses Verständnis der von uns wahrnehmbaren Gegenstände als Vorstellungen definiert den iIdealismus der erkenntnistheoretischen Konzeption Kants.  ...[Lit]"
        Quelle: Mittelstraß, Jürgen (1980-1996, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bde. Die ersten beiden Bände erschienen bei BI, Mannheim. Die letzten beiden Bände bei Metzler, Stuttgart.
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    Villers zur Ideenlehre Platons in Metzler Lexikon Philosophie.
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    Vorstellungsbegriff im Eisler (2.A. 1904) zitiert nach Zeno.org (Abruf 14.09.18)
    "[661] Vorstellung (phantasia, perceptio, idea, repraesentatio. idea, perception: englisch. idée, perception: französisch) bedeutet: 1) die Erinnerungsvorstellung, die reproducierte Vorstellung. 2) (im weiteren Sinne) jeden anschaulichen (s. d.), aus Empfindungen (s. d.) als Elementen sich aufbauenden Bewußtseinsvorgang, der etwas zum Object (s. d.) hat, sei er eine Wahrnehmung (s. d.) oder eine Erinnerung (s. Gedächtnis, Reproduction). Die Vorstellungen sind Synthesen von Empfindungen, relativ selbständige Empfindungscomplexe, die immer zugleich gefühlsbetont und mit irgend einem Grade des Strebens behaftet sind. Vorstellungen sind also nichts absolut Selbständiges, nichts isoliert Vorkommendes, nichts Einfaches, sondern immer schon Momente, Teilinhalte eines vollständigen Bewußtseinsvorganges, d.h. einer primären oder rückgebildeten,[661] mechanisierten Willenshandlung (s. Voluntarismus). Die Vorstellungen sind keine Dinge, keine Kräfte, sondern Momente von Processen, Vorgängen. Sie können sich nicht »unbewußt« (s. d.) »erkalten«, sondern werden immer wieder neu (durch Synthese) produciert (s. Reproduction). Das Auftreten von bestimmten Inhalten, als Act des Subjects aufgefaßt, ist das Vorstellen, das Was oder Besondere des Vorstellens ist die Vorstellung als Vorstellungsinhalt. Was durch diesen repräsentiert, vertreten, dargestellt wird, worauf er sich bezieht, ist das Vorstellungsobject (realer oder idealer Gegenstand der Vorstellung). Die Trennung von Vorstellung und Object ( – beide bilden ursprünglich eine Einheit – ), welches jene bedeutet, auf welches sie hinweist erfolgt im Urteil. Die zunächst in der Form der Vorstellung gegebene Außenwelt wird infolge der denkenden Verarbeitung der Vorstellungsinhalte zu einem begrifflich bestimmten System von Relationen fester Einheiten als Zeichensystem für »trenscendente Factoren« (s. d.), die nicht selbst Vorstellungsobject werden, sondern das erkennende Subject zur Production seiner Vorstellungen gesetzmäßig motivieren, determinieren.
        Die Geschichte des Begriffes »Vorstellung« zeigt eine bald weitere, bald engere Fassung desselben. Als Vorstellung gilt bald ein jedes Percipieren (s. d.) eines Inhalts, bald Wahrnehmung und Erinnerungsbild, bald nur das letztere. Verschieden ist auch die Bedeutung, welche der Vorstellung erteilt wird (s. Intellectualismus, Voluntarismus). Endlich wird das Verhältnis von Vorstellung und Object (s. d.) verschieden gedeutet.
        Die ältere Philosophie versteht unter Vorstellung, eine innere »Einbildung«, eine innerliche (richtige oder falsche, gedächtnis- oder phantasiemäßige) Vergegenwärtigung von Objecten. ARISTOTELES bestimmt die Vorstellung (phantasia), »Einbildung«, als eine infolge von Wahrnehmung (s. d.) eintretende seelische Veränderung, Nachwirkung, als kinêsis hypo tês aisthêseôs tês kat' energeian gignomenê. epei d' hê opsis malista aisthêsis esti, kai to onoma hypo tou phaous eilêphen, hoti aneu phôtos ouk estin idein (De an. III 3, 429 a 1 squ.). epeidê esti kinêthentos ton de kineisthai heteron hypo toutou, hê de phantasia kinêsis tis dokei einai kai ouk aneu aisthêseôs gignesthai all' aisthanomenois kai hôn aisthêsis estin (l. c. 428 b 11). Die phantasia ist wie eine abgeschwächte Empfindung (Rhet. I 11, 1370 a 28). Ohne Wahrnehmung gib es kein Sich-vorstellen: phantasia gar heteron kai aisthêseôs kai dianoias. hautê te ou gignetai aneu aisthêseôs, kai aneu tautês ouk estin hypolêpsis (l. c. 427 b 14). to oun phainesthai esti to doxazein hoper aisthanetai (l. c. 428 b 1). Die phantasia kann auch falsch, trügerisch (pseudês) sein (l. c. 428 a 17). Sie ist vom Begriffe (logos) zu unterscheiden: tôn de thêriôn eniois phantasia men hyparchei, logos d' ou (l. c. 428 a 25). Die phantasia ist logistikê oder aisthêtikê (l. c. III 10, 433 b 29. vgl. III 11, 434 a 5). Das Vorstellungsbild heißt phantasma (s. d.). Die Stoiker erklären die Vorstellung als die Erfassung eines in der Seele erfolgen den »Abdruckes« (typôsis) eines Zustandes, der auf ein Object hinweist: phantasia men oun esti pathos en tê psychê gignomenon, endeiknymenon en hautô kai to pepoiêkos (Plac. IV, 12, Dox. 401). Die Vorstellung stellt sich und ihre Ursache dar: eirêtai de phantasia ek tou phainesthai autên te kai to pepoiêkos, hoper esti phantaston (Galen. hist. philos. 93, 105, Dox. 636). phantasma de estin eph' ho helkometha kata ton phantastikon diakenon helkysmon (ib.). phantaston de to pepoiêkos tên phantasian aisthêton (Nemes., De nat. hom. 7). –. legousi gar phantasian einai typôsin en hêgemonikô (Sext. Empir. Pyrrh. hypotyp. II, 7). [662] diapherei de phantasia kai phantasma. phantasma men gar esti dokêsis dianoias kata tous hypnous, phantasia de esti typôsis en psychê, toutestin alloiôsis ... ou gar dekteon tên typôsin hoionei typon sphragistêros, epei anedekton esti pollous typous kata to auto peri to auto ginesthai. noeitai de hê phantasia hê apo hyparchontos kata to hyparchon enapomemagmenê kai enapotetypômenê kai enapesphagismenê, hoia ouk an genoito apo mê hyparchontos. tôn de phantasiôn kat' autous hai men eisin aisthêtikai (sinnliche Vorstellungen), hai d' ou. aisthêtikai men hai di aisthêtêriou ê aisthêtêriôn lambanomenai, ouk aisthêtikai d' hai dia tês dianoias kathaper hai epi tôn asômatôn kai epi tôn allôn tô logô lambanomenôn. tôn de aisthêtikôn apo hyparchontôn met' eixeôs kai synkatatheseôs ginontai. eisi de tôn phantasiôn kai emphaseis hai hôsanei apo hyparchontôn ginomenai. eti tôn phantasiôn hai men eisi logikai, hai de alogoi. logikai men hai tôn logikôn zôôn, alogoi de hai tôn alogôn. hai men oun logikai noêseis eisin, hai d' alogoi ou tetychêkasin onomatos. kai hai men eisi technikai, hai de atechnoi (Diog. L. VII 1, 50 squ.). tên de phantasian einai typôsin en psychê, tou onomatos oikeiôs metenênegmenon apo tôn typôn tôn en tô kêrô hypo tou daktyliou ginomenon (l. c. VII, 1, 45). Die Vorstellungen sind kataleptisch (s. d.) oder akataleptisch (ib.). Jede Vorstellung ist eine heteroiôsis psychês, ein Erleiden der Seele (kata peisin. Sext. Empir. adv. Math. VII, 229, 239). EPIKTET bemerkt in bezug auf das Verhältnis der Vorstellung zum Seienden: tetrachôs hai phantasiai ginontai hêmin. ê gar hôs esti tina, houtô phainetai, ê ouk onta oude phainetai hoti estin, ê esti kai ou phainetai, ê ouk esti kai phainetai (Diss. I, 27, 1). Nach ALEXANDER VON APHRODISIAS ist die phantasia eine Nachwirkung der Empfindung (De an. 135 b). Ähnlich lehren PROKLUS, PLUTARCH VON ATHEN (Prokl. in Tim.. vgl. Siebeck, I 2, 350).
        Die Scholastiker unterscheiden »formale« Vorstellung (Vorstellungsact) und »objective« (s. d.) Vorstellung (Vorstellungsinhalt) (vgl. SUAREZ, Met. disp. II, sct. 1, 1). »Objectives Sein« ist das Sein, sofern es vorgestellt wird. Die Vorstellungen entstehen durch Vermittlung von »species« (s. d.), als »rerum imagines in mente apparentes« (JOH. VON SALISBURY, vgl. Prantl, G. d. L. II, 262). Vgl. Phantasie, Wahrnehmung, Object.
        Bei LUTHER. kommt Vorstellen (»Fürstellen«) im Sinne von producere, praesentare vor. Nach DESCARTES ist die »imaginatio« (s. d.) »quaedam applicatio facultatis cognoscitivae ad corpus ipsi intime praesens ac proinde existens« (Med. V). Vom Begriffe (s. d.) unterscheidet die sinnliche Vorstellung auch SPINOZA (s. Idee). Nach HOBBES ist das »phantasma« ein »sentiendi actus« (De corp. C. 25, 3). LOCKE nennt Vorstellung (idea) alles, was die Seele auffaßt (Ess. II, ch. 8, § 8). LEIBNIZ bestimmt die Vorstellung als Vergegenwärtigung einer Vielheit in einer Einheit: »L'état passager qui enveloppe et représente une multitude dans l'unité ou dans la substance simple n'est autre chose que ce qu'on appelle la perception« (Monadol. 14). Die Monaden (s. d.) »repräsentieren«, jede von ihrem Gesichtspunkt, das Universum. Die Vorstellung steht in natürlicher Beziehung zu dem, was vorgestellt werden soll (Theod. II B, § 356 f.). Die Idee ist nicht »la forme de la pensée«, sondern »l'objet«. so kann sie »antérieure et postérieure aux pensées« sein (Nouv. ess. II, ch. 1, 1. vgl. unten Bolzano).
        CHR. WOLF gebraucht zuerst den Ausdruck »Vorstellung« für die intellectuellen Bewußtseinsvorgänge (Vern. Ged. I, § 220, 232, 749, 774. s. Idee). [663] REUSCH erklärt: »Repraesentatio generation dicitur conformatio seu assimilatio rei unius ad alteram« (Syst. Log. § 1). RÜDIGER versteht unter der »idea« nur die Erinnerungsvorstellung (De sens. ver. et fals. I, 4, §1). MENDELSSOHN bemerkt: »Die Vorstellungen des Wachenden... sind Abbildungen der Dinge, die außer uns wirklich vorhanden sind, nach den Regeln der Ordnung, in welcher sie sich außer Uns wirklich hervorbringen. sie gehöre alle zu einer gemeinschaftlichen Welt. Sie sind zwar nicht in allen Subjecten gleich, sondern nach der Lage derselben und nach ihrem Standorte verschiedentlich abgeändert, aber diese Verschiedenheit selbst zeiget die Einheit und Identität des Gegenstandes, das sie darstellen« (Morgenst. I, 6). SELLE definiert: »Das Bewußtsein einer erfahrenen Empfindung heißt Vorstellung« (Grdz. d. r. Philos. S. 27. vgl. H. S. REIMARUS, Vernunftlehre, § 35). Nach SCHAUMANN ist Vorstellen ein durch das Ich im Ich Setzen (Elem. d. Log. § 31). Nach TETENS sind die Vorstellungen »von unseren Modificationen in uns zurückgelassene und durch ein Vermögen, das in uns ist, wieder hervorzuziehende oder auszuwickelnde Spuren« (Philos. Vers. I, 16). Es gibt ursprüngliche und abgeleitete Vorstellungen (l. c. S. 24). – Als Grundkraft der Seele betrachten die Vorstellungskraft CHR. WOLF, TIEDEMANN (Unters. üb. d. Mensch. 1777/78), EBERHARD (Theor. d. Denk. u. Empfind. 1776), PLATNER (Log. u. Met. S. 10) u. a.
        CONDILLAC unterscheidet (wie LOCKE, S. Idee) »idées simples, idées complexes« (Extr. rais. p. 50). Nach BONNET ist Vorstellung (idée) »toute manière d'être de l'âme, dont elle a la conscience ou le sentiment« (Ess. analyt. IV, 19). Es gibt »idées des sens« und »de la réflexion« (Ess. de psychol. ch. 19, 21. wie LOCKE). Nach HOLBACH werden die Gehirnerregungen zu Vorstellungen, »lorsque l'organe intérieur porte les changements à l'objet qui les a produits« (Syst. de la nat. I, ch. 8, p. 108. vgl. FERGUSON, Grds. d. Moralphilos. S. 43).
        KANT versteht unter Vorstellung die Perception (s. d.) in allen ihren Arten (Anschauung, Begriff, Idee) (Krit. d. rein. Vern. S. 278 f.. vgl. Raum, Zeit, A priori). Nach REINHOLD gehört zu jeder Vorstellung Stoff und Form (Vers. ein. neuen Theor. II, 230 ff.). Vorstellen heißt »einen Stoff zur Vorstellung empfangen (nicht geben) und ihm die Form der Vorstellung erteilen« (l. c. S. 264). Vorstellung a priori ist »die Vorstellung von den a priori bestimmten Formen der sinnlichen Vorstellung, der äußern und der innern Anschauung« (l. c. S. 385). Nach BECK ist das »ursprüngliche Vorstellen« eins mit dem reinen Verstande (Erl. Ausz. III, 371). E. SCHMID erklärt: »Vorstellung nennen wir nicht eine jede Veränderung des Gemütes überhaupt, sondern nur diejenige, wovon ein Bewußtsein möglich ist, d. k. die ich auf ein (vorstellendes) Subject und auf einen (vorgestellten) Gegenstand beziehen kann« (Empir. Psychol. S. 179). Die Vorstellung entsteht »durch eine Einwirkung des Objects und durch eine Handlung des Gemüts zugleich, d.h. die Vorstellung wird erzeugt« (l. c. S. 185). »Alle erkennbaren Vermögen des menschlichen Gemütes haben die gemeinschaftliche Bestimmung des Vorstellungsvermögens, d.h. alles, was durch das Gemüt möglich ist, ist entweder selbst Vorstellung oder nur durch Vorstellung möglich« (l. c. S. 172) KRUG erklärt: »Wir finden in uns zuerst eine Tätigkeit, die bloß innerlich (immanent) ist, indem wir uns irgend etwas vorstellen und es durch unsere Vorstellungen erkennen können. Durch diese Tätigkeit wird daher nur etwas Subjectives erzeugt, wenn es sich auch auf ein Objectives beziehen mag, das dadurch im Ich vergegenwärtigt oder abgebildet wird« (Handb. d. Philos. I, ob). Nach FRIES ist Vorstellung [664] alle psychische Tätigkeit, in welcher die Beziehung auf Existenz und Gegenstand vorkommt (Neue Krit. I, 65). Vorstellung ist »jede Tätigkeit meines Gemüts, die zur Erkenntnis gehört« (Syst. d. Log. S. 32). Nicht die Vorstellungen erhalten sich, sondern deren Reproductionsfähigkeit bleibt (Neue Krit. I, 144). Nach LICHTENFELS ist die Vorstellung »Vergegenwärtigung eines Gegenstandes als solchen« (Gr. d. Psychol. S. 15). Die Vorstellungen stehen miteinander in Wechselwirkung (l. c. S. 82 ff.). G. E. SCHULZE betont: »Da Vorstellungen allererst durch ihre Beziehung auf etwas anderes, als sie selbst sind, Vorstellungen ausmachen, so können sie von dem, was dadurch vorgestellt wird, sehr verschieden sein und gleichwohl eine Erkenntnis desselben vermitteln« (Üb. d. menschl. Erk. S. 24). »Durch Wahrnehmen wird immer nur einzelnes und Gegenwärtiges erkannt. Das Vorstellen hingegen erstreckt sich auch, weil es aus einem Erkennen vermittelst gewisser Zeichen besteht, auf das mehreren Dingen Zukommende, ferner auf das Abwesende, nicht mehr Vorhandene und Zukünftige« (l. c. S. 25 f.). Die Vorstellungen zerfallen in Vorstellungen von Einzeldingen, Begriffe, Ideen (1. G. S. 27 ff.). »Gesamtvorstellungen« sind »diejenigen, welche die Erkenntnis der Veränderungen enthalten, die mit einem Einzeldinge nach und nach vorgefallen sind« (l. c. S. 28. vgl. Psych. Anthrop. S. 147 f.: »Was... die Einbildungskraft hervorgebracht hat, wird... Vorstellung genannt«). – Nach TIEDEMANN sind Vorstellungen »solche Veränderungen des Gemüts, die ohne einen jetzt gemachten leidentlichen Eindruck vorhanden sind, die wir aber als irgend einem gemachten oder etwa noch zu machenden Eindrucke ähnlich annehmen und denen Allgemeinheit nicht ausdrücklich beigelegt wird« (Theaet. S. 116, 145).
        BOUTERWEK bestimmt die Vorstellung als »die Entgegensetzung oder unmittelbare Wirkung der Kräfte selbst« (Apodikt. II, 75). Nach J. G. FICHTE gehören Wollen und Vorstellen untrennbar zusammen (WW. II 1, 21). Nach SCHELLING ist die Vorstellung das gemeinsame Product von Ich und Nicht-Ich. Nach J. J. Wagner wird durch das Streben des Subjects, welches auf die Bestimmtheiten und Verschiedenheiten des Objects gerichtet ist, die Empfindung zur Vorstellung, welcher die reagierende Ich-Tätigkeit den Inhalt gibt (Organ. S. 140 ff.). Durch den quantitativen und qualitativen Gegensatz bestimmen die Vorstellungen ihre Verhältnisse zueinander (l. c. S. 150 f.). Die (bewußtlose) Vorstellung ist die »Indifferenz der Anschauung und Empfindung« (Syst. d. Idealphilos. S. 15). Nach ESCHENMAYER ist in der Vorstellung das Mannigfaltige der quantitativen und qualitativen Verhältnisse der Außenwelt zur Einheit verknüpft (Psychol. S. 27). »Vorstellung ist eine Verknüpfung der Wahrnehmungen zur Einheit, Begriff eine Verknüpfung der Vorstellungen zur Einheit« (l. c. S. 84). – Nach HEINROTH ist das Vorstellen ein »Ein-Bilden« des Äußeren zum Innern (Psychol. S. 104). Nach HILLEBRAND ist das Vorstellen das »einfache subjective Setzen der Empfindung als eines Objects im Unterschiede von der Subjectivität« (Philos. d. Geist. I, 172). Die Vorstellung ist »die Seele im Bewußtsein ihrer eigenen Empfindungen« (l. c. S. 172 f.). Bewußtsein und Vorstellung sind identisch (ib.). In jeder Vorstellung ist ein Grad des Strebens der Subjectivität, das Object räumlich und zeitlich zu bestimmen (l. c. S. 173). Die Vorstellungen sind »Kraftpositionen der Subjectivität dem Objecte gegenüber« (l. c. S. 173 f.). Auf der Spannung jeder Vorstellung gegenüber den anderen beruht der psychische Mechanismus (l. c. S. 178. s. unten Herbart). – Nach H. RITTER ist die Vorstellung »ein allgemeines Bild, welches [665] von Erscheinungen abgenommen worden ist« (Syst. d. Log. u. Met. I, 208). Nach C. H. WEISSE ist die Vorstellung »das in der Zeit weder anfangende, noch endende, weder als Ursache noch als Wirkung von anderem, in anderem und für andere seiende, sondern das für-sich-seiende Bild des Zeitlichen, d.h. der durch den Proceß der Zeitlichkeit bestimmten Körperlichkeit« (Grdz. d. Met. 6. 539). »Jede Bestimmtheit hat ein doppeltes Dasein, ein reales, zeitliches, in specifischer Körperlichkeit und Bewegung bestehendes, und ein ideales, außerzeitliches, die Wahrheit jenes ersteren – ein Dasein als Vorstellung« (l. c. S. 538). Durch die Dialektik ihres Begriffes wird die Vorstellung zur Kraft (l. c. S. 541). BOLZANO unterscheidet objective Vorstellung, »Vorstellung an sich« und subjective Vorstellung, Auffassung oder Erscheinung jener (Wissenschaftslehre III, § 270, S. 6). Zu jeder subjectiven gibt es eine ihr zugehörige objective Vorstellung (l. c. § 271, S. 8) als deren »Stoff« (l. c. S. 9). Es gibt auch gegenstandslose Vorstellungen (l. c. § 280, S. 31). »Vorstellung an sich« ist »alles dasjenige, was als Bestandteil in einem Satze vorkommen kann, für sich allein aber noch keinen Satz ausmacht« (l. c. § 48, S. 216). Es gibt einfache und zusammengesetzte, sinnliche und übersinnliche Vorstellungen (l. c. § 277 ff.).
        Als Erinnerungsbild bestimmt die Vorstellung E. REINHOLD (Lehrb. d. philos. propäd. Psychol. 2, S. 132 ff.). Logisch hat die Vorstellung als Bestandteil des Urteils Geltung (l. c. S. 318). Als »erinnerte Anschauung« erklärt die Vorstellung HEGEL (WW. VII 2, 323. vgl. XI, 63). Ähnlich DAUB (Philos. Anthropol. 191), MICHELET (Anthropol. S. 284 ff.), E. ROSENKRANZ (Syst. d. Wissensch. S. 42), HANUSCH (Handb. d. Erfahrungsseelenlehre S. 70 ff.), G. BIEDERMANN (Philos. als Begriffswissensch. I, 17 ff., 23) u. a. Ähnlich ferner LOTZE (Grdz. d. Psycholog. § 14. vgl. Mikrok. I2, 216 ff.. Met. S. 520), nach dem die Vorstellungen von den Empfindungen völlig verschieden sind (vgl. auch MEYNERT, Psychiatrie, S. 264), FECHNER (Elem. d. Psychophys. II, 464), HELMHOLTZ (Physiol. Opt. S. 435), CZOLBE, der die Vorstellung als »die Wiederholung (Reproduction) einer Empfindung, eine Gefühls oder einer sinnlichen Wahrnehmung« bestimmt (Gr. u. Urspr. d. menschl. Erk. S. 225 ff.), GEORGE (Lehrb. d. Psychol. S. 226), L. GEIGER (Urspr. u. Entwickl. d. menschl. Sprache I, 30), C. GÖRING, nach dem die Vorstellung »die Reproduction einer Empfindung der Sinnesorgane« ist (Syst. d. krit. Philos. I, 47), R. SEYDEL (Log. S. 40), A. RAU (Empfind. u. Denk. S. 337), ZIEHEN (Leitfad. d. physiol. Psychol. 2, S. 108), SCHUBERT-SOLDERN (Gr. ein. Erk. S. 346), WITTE (Vorstellen = ein Abwesendes im Bewußtsein repräsentieren, Vors. d. Seele S. 52), H. WOLFF (»Vorstellungen sind der seelische Nachklang des gesamten Sinnlichkeitslebens«, Handb. d. Log. S. 163), ähnlich JODL (Lehrb. d. Psychol. S. 140. Vorstellung = »secundäre« Bewußtseinserregung). REHMKE (Vorstellen = »Haben von Gegenständlichem«, »Wiederhaben eben desselben, was dem Bewußtsein früher eigen war, unter anderen wirkenden Bedingungen«, Allgem. Psychol. S. 246 ff.), so auch TH. KERRL (Aufmerks. S. 26). EBBINGHAUS, der für psychologische Zwecke die Vorstellungen als Erinnerungen auffaßt, d.h. als »Gebilde..., die, obwohl nicht durch die leiblichen Sinnesorgane und ihre äußeren Reize direct vermittelt, doch dem sinnlich Empfundenen inhaltlich unverkennbar ähnlich sind« (Grdz. d. Psychol. I, 523 ff.. vgl. I, 539. »Vorstellungen in Bereitschaft« sind »Vorstellungen, die noch nicht selbst bewußt, aber dem Bewußtwerden nahe sind«, l. c. S. 56), KÜLPE (Gr. d. Psychol. S. 288), W. JERUSALEM (Vorstellung =[666] »reproducierte Wahrnehmung«, Lehrb. d. Psychol. 3, S. 69 f.), H. CORNELIUS (Psychol.. Einl. in d. Philos. S. 175 ff.), R. STEINER (Vorstellung = »eine auf eine bestimmte Wahrnehmung bezogene Intuition, ein Begriff, der einmal nur einer Wahrnehmung verknüpft war und dem der Bezug auf diese Wahrnehmung geblieben ist« Philos. d. Freih. S. 103), ferner SULLY (Handb. d. Psychol. S. 158 ff.), BALDWIN (»representation« = die Function, »by which the material acquired in presentation is retained, reproduced and intelligently used in the procesess of mind«, Handb. of Psychol. I2, ch. 6, p. 80 f.), H. SPENCER, BAIN, JAMES, J. WARD, STOUT u. a. (s. Representation).
        SCHOPENHAUER identificiert Object (s. d.) und Vorstellung. Die Welt der Objecte als solcher ist die »Welt als Vorstellung«, als solche Erscheinung des Willens (s. d.). – HERBART versteht unter Vorstellung den psychischen Grundproceß, der allen psychischen Vorgängen zugrunde liegt (s. Intellectualismus, Gefühl), den seelischen Elementarzustand, den sie als »Selbsterhaltung« (s. d.) gegenüber den drohenden »Störungen« (s. d.) produciert (Met. II, § 234). »In den Vorstellungen empfängt die Seele keinen Stoff von außen her, vielmehr sind sie nur vervielfältigte Ausdrücke für die innere eigene Qualität der Seele« (Psychol. als Wissensch. II, § 138). Die Vorstellungen bleiben (unbewußt) in der Seele (Psychol. I, § 94. Lehrb. zur Psychol. 3, S. 10. ähnlich u. a. CRUSIUS, Weg zur Gewißh. § 99. FRIES, Syst. d. Log. S. 55. SCHLEIERMACHER, Psychol. S. 437) An sich sind sie keine Kräfte, aber sie »werden Kräfte, indem sie einander widerstehen. Dieses geschieht, wenn ihrer mehrere entgegengesetzte zusammentreffen« (Lehrb. zur Psychol. 3, S. 15). Durch den Widerstand verwandelt sich das Vorstellen in ein »Streben, vorzustellen« (l. c. S. 16. Psychol. als Wissensch. I, § 36 ff.). Statik (s. d.) und Mechanik (s. d.) des Geistes berechnen die Gleichgewichts- und Bewegungsverhältnisse der Vorstellungen (s. Hemmung, Reproduction). Ähnlich lehren STIEDENROTH, G. SCHILLING, DROBISCH, R. ZIMMERMANN, LINDNER, DRBAL u. a. Auch VOLKMANN (Lehrb. d. Psychol. I4, 165 ff.). Die Vorstellung entsteht aus dem »Zusammen« der Seele mit anderen Wesen (l. c. S. 167). Sie ist der einfache Zustand der Seele, »in welchem. diese ihren Gegensatz zu den Realen, mit denen sie sich in unmittelbarem oder vermitteltem Zusammen beendet, zum Ausdruck bringt. Diesen Zustand als Geschehenes, als Tat, als innere Entwicklung und Ausbildung der Seele gefußt, nennen wir Vorstellung, als Geschehen, als Tätigkeit Vorstellen«. »Die Vorstellung ist das Vorgestellte, d.h. das, was das Vorstellen darstellt und festsetzt, was es zur Geltung bringt und in seiner Geltung behauptet« (l. c. S. 168). – BENEKE definiert: »Vorstellung heißt jede Seelentätigkeit, inwiefern sie Subject eines Urteils ist« (Neue Grundleg. zur Met. S. 6). »Eine Vorstellung kann unmittelbar als Vorstellung eines bestimmten Seins nur dadurch erkannt werden, daß dies in ihr selbst irgendwie durch eine unmittelbare Beziehung auf dasselbe ausgedrückt ist« (l. c. S. 10). Das Vorstellen besteht in der »Ausfüllung der Urvermögen durch die ihnen von außen kommenden Elemente« (Pragmat. Psychol. I, 48. Lehrb. d. Psychol. 3, § 115). Aus jedem Urvermögen kann sowohl ein Vorstellen als ein Begehren hervorgehen (Lehrb. d. Psychol. § 116. vgl. § 128 ff.. vgl. § 145 ff.). Nach G. SPICKER ist die Vorstellung »die bewußte Empfindung« (K., H. u. B. S. 134).
        Nach J. H. FICHTE sind Vorstellungen »nicht Kräfte, sondern Producte«. Es gibt keine selbständigen Vorstellungen, sondern nur ein vorstellendes Seelenwesen (Psychol. I, 153). Vorstellen ist die freie Tätigkeit des Geistes, wenn [667] sie das sinnlich Gegebene bewahrt, dann aber aus sein er Verdunklung hervorruft und vor das Bewußtsein wieder hinstellt (Psychol, I, 391). Nach ULRICI ist die Vorstellung »der unmittelbare Erfolg des einzelnen bestimmten Actes dieser Tätigkeit, durch den die Seele ein bestimmtes einzelnes Etwas, einen gegebenen Sinneseindruck, eine Empfindung oder Gefühlsperception... von sich unterscheidet« (Leib u. Seele, S. 319). L. KNAPP erblickt in der combinierenden Nachaußensetzung der Empfindungen durch das Gehirn ihre Erhebung zur Vorstellung. »Das Empfinden drückt... ein in sich Finden, das Vorstellen aber ein sich Gegenüberstellen aus« (Syst. d. Rechtsphilos. S. 45). Nach W. ROSENKRANTZ ist die Vorstellung verschieden vom Subjecte und Objecte. sie ist »dasjenige, worin beide unter sich zur Einheit verbunden sind« (Wissensch. d. Wiss. I, 139 f.), entsteht durch Wechselwirkung von Subject und Subject (l. c. I, 182 ff.). HAGEMANN unterscheidet sinnliches und nicht sinnliches (reproduciertes u.s.w.) Vorstellen (Psychol. 3, S. 41, 64). MAINLÄNDER bemerkt: »Die vom Gehirne nach außen verlegten Sinneseindrücke heißen Vorstellungen« (Philos. d. Erlös. S. 4). Und JESSEN: »Alles, was zu unserem Bewußtsein kommt, wird gleichsam vor unser Ich hingestellt und demgemäß als Vorstellung bezeichnet« (Phys. d. menschl. Denk. S. 111). J. BERGMANN versteht unter Vorstellung »das Haben eines Gegenstandes im Bewußtsein« (Grundprobl. d. Log. 2, S. 31 f.). – BRENTANO rechnet das Vorstellen zu den einfachen, ursprünglichen psychischen Functionen. Vorgestellt wird, »wo immer etwas erscheint« (Psychol. I, 261, s. Object, Intentional). F. HILLEBRAND erklärt: »Der Vorstellungsact wird durch seinen Inhalt specificiert und bildet mit ihm zusammen eine einzige psychische Realität« (Die neuen Theor. d. kategor. Schl. S. 37). Nach A. HÖFLER sind Vorstellungen Vergegenwärtigungen von Objecten, von Gegenwärtigem oder Vergangenem (Psychol.. Grundlehr. d. Log. S. 4). TWARDOWSKY erklärt: »Ein Gegenstand ist vorgestellt kann heißen, daß ein Gegenstand neben vielen anderen Relationen... auch an einer bestimmten Beziehung... zu einem erkennenden Wesen teilhat... In einem anderen Sinn aber bedeutet der vorgestellte Gegenstand einen Gegensatz zum wahrhaften Gegenstand, den Inhalt der Vorstellung« (Zur Lehre vom Inh. u. Gegenst. d. Vorstell. S. 15. vgl. Object). UPHUES definiert: »Unter Vorstellungen können... nur Empfindungen, wieder auflebende oder ursprüngliche, verstanden werden, die uns Gegenstände vertreten, d.h. mit denen ein ruhendes Wissen um etwas von ihnen Verschiedenes, von ihnen Unabhängiges verbunden ist, das wir jederzeit wieder lebendig machen können« (Vierteljahrsschr. f. wissensch. Philos. 21. B., S. 464 f.). Nach L. RABUS ist Vorstellen »dasjenige Denken, welches den Gegenstand durch Unterscheidung desselben in sich und durch Beziehung der Unterschiede aufeinander als etwas setzt: Vorstellen ist Eines als Anderes Denken« (Log. S. 79). Nach B. ERDMANN sind Vorstellungen »die Bewußtseinsvorgänge, durch die wir Gegenstände setzen« (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 10. Bd., S. 313). Jeder intellectuelle Bewußtseinsvorgang ist Vorstellung (l. c. S. 311). »Vorstellen umfaßt alle diejenigen Bewußtseinsinhalte, in denen uns das im Bewußtsein Vorhandene als Gegenstand bewußt ist. Dieser Gegenstand ist das Vorgestellte« (Log. I, 36. vgl. S. 171). Die »Perceptionsmasse« ist nicht Vorstellung, nicht im Bewußtsein (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 10. Bd., S. 336 ff.). Nach HUSSERL ist die Vorstellung 1) »ein Act (bezw. eine eigenartige Actqualität) so gut wie Urteil, Wunsch, Frage u.s.w.«, 2) »die Actmaterie, welche die eine Seite des intentionalen Wesens in jedem vollständigen Acte ausmacht« (Log. Unters. II, [668] 427). Auch jeder Act ist Vorstellung, »in welchem uns etwas in einem gewissen engern Sinne gegenständlich wird« (l. c. S. 430). »Jeder Act ist entweder selbst eine Vorstellung, oder er ist in einer oder mehreren Vorstellungen fundiert« (l. c. B. 431 f.. vgl. B. 463 ff.). LIPPS nennt jeden Bewußtseinszustand Vorstellung (Grundtats. d. Seelenleb. S. 25). »Ich stelle ein Object vor, indem ich ein Bild von ihm erzeuge und vor mich hinstelle. In der Erzeugung des Bildes oder... des ideellen Objectes besteht die Vorstellungstätigkeit« (l. c. S. 29).
        Nach H. STEINTHAL ist Vorstellung »jeder begriffliche Factor, insofern er Gegenstand der psychologischen Untersuchung ist« (Einl. in d. Psychol. S. 111). GLOGAU bestimmt die Vorstellung als »die aus den räumlich-zeitlichen Beziehungen herausgelösten, mehr oder weniger verdichteten Inhalte« (Abr. d. philos. Grundwiss. I, 201. vgl. Psychol.). Jede Vorstellung ist ein Verband, der aus Teilvorstellungen besteht (Grundwiss. I, 203. über »Verflechtungen« vgl. S. 207 ff.). Nach LAZARUS sind die Vorstellungen »Repräsentationen, Vertretungen eines in unserer Seele vorhandenen Gedankeninhalts«. Die Vorstellung ist (wie nach Steinthal) »Anschauung der Anschauungen«, »innerlich wiederholte und dadurch fixierte Auffassung des Objects«, »die durch das Wort bewirkte Apperception irgend eines ursprünglichen Denkinhalts« (Leb. d. Seele II, 2, 249 ff.). Nach TEIHMÜLLER sind Vorstellungen »die an die Worte mit ihrem zugehörigen Empfindungskreis angeknüpften Erkenntnisse« (Neue Grundleg. S. 133).
        Als Synthese faßt die Vorstellung auf E. v. HARTMANN. Sie ist »ein unbewußter Aufbau aus relativ unbewußten Willenscollisionen« (Kategorienlehre S. 48). Die absolut unbewußte Vorstellung (ein Attribut des Unbewußten, s. d.) ist »ideale Anticipation eines zu realisierenden Willenserfolges«, ist »unsinnlich-übersinnlich« (Mod. Psychol. S. 79), concret, singulär, rein activ und productiv, logische Intellectualfunction, intellectuelle Anschauung, Idee (l. c. 79 f.). Aus einer Synthese leitet die Vorstellung SIGWART ab (Log. I2, 330), so auch SERGI (Psychol. p. 156), MARTY, Nach welchem die Vorstellung eines Qualitätencomplexes das »Resultat einer vor aller Reflexion vollzogenen Synthese« ist (Üb. subjectlose Sätze, Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 19. Bd., S. 79). Nach WUNDT sind die Vorstellungen Verschmelzungen (s. d.) von Empfindungen (Log. I2, 16). Vorstellung ist »das in unserem Bewußtsein erzeugte Bild eines Gegenstandes oder eines Vorgangs der Außenwelt« (Grdz. d. physiol. Psychol. II, 4, 1. vgl. I4, 281). Die Vorstellungen sind psychische Gebilde (s. d.), »die entweder ganz oder vorzugsweise aus Empfindungen zusammengesetzt sind« (Gr. d. Psychol. 5, S. 111). Es gibt drei Hauptformen von Vorstellungen: 1) intensive, 2) räumliche, 3) zeitliche Vorstellungen (l. c. S. 112). »Eine Verbindung von Empfindungen, in der jedes Element an irgend ein zweites genau in derselben Weise wie an jedes beliebige andere gebunden ist, nennen wir eine intensive Vorstellung. In diesem Sinne ist z.B. der zusammenklang der Töne d f a eine solche.« Die intensiven Vorstellungen sind »Verbindungen von Empfindungselementen in beliebig permutierbarer Ordnung« (1. G. S. 112 ff.). »Von den intensiven unterscheiden sich die räumlichen und zeitlichen Vorstellungen unmittelbar dadurch, daß ihre Teile nicht in beliebig vertauschbarer Weise, sondern in einer fest bestimmten Ordnung miteinander verbunden sind, so daß, wenn diese Ordnung verändert gedacht wird, die Vorstellung selbst sich verändert. Vorstellungen mit solch fester Ordnung der Teile nennen wir allgemein extensive Vorstellungen« (l. c. S. 124 ff.). Die Vorstellungen sind keine beharrenden Wesenheiten, sondern »fließende Vorgänge, von denen ein nachfolgender [669] niemals irgend einem vorangegangenen in jeder Beziehung gleichen wird, und die darum nie als ganze Vorstellungen, sondern immer nur in den Elementen, die sie zusammensetzen, miteinander verbundenen sind« (Log. I2, 24. s. Reproduction). Die Vorstellung ist ursprünglich selbst Object (s.d.), später wird sie zu einem Symbol, das auf ein reales Object hinweist (Syst. d. Philoa. 2, S. 153). Die Vorstellungen sind Producte der Conflicte von Willenseinheiten (s. Voluntarismus). Ähnlich wie Wundt lehrt u. a. G. VILLA (Einl. in d. Psychol. S. 341, 372). Er bemerkt: »Wenn wir... die Vorstellung betrachten, als könnte sie für sich, unabhängig von uns, bestehen, darum nimmt sie die Form des Objects an. wenn hingegen die Vorstellung einzig als psychische Tatsache angesehen wird, so, als wenn sie auch ohne die äußern Objecte existieren könnte, dann nennen wir sie eigentlich Vorstellung« (l. c. S. 402). – Nach R. WAHLE besteht alles Psychische aus Vorstellungen (Kurze Erkl. S. 176), aus Vorstellungsreihen (Das Ganze d. Philos. S. 352). Es gibt nicht Vorstellungen und davon verschiedene Objecte, sondern »es stehen einfach Gegenstände da oder es stehen einfach Vorstellungen, physische Phänomene da« (l. c. S. 354). Es gibt kein Vorstellen neben den Vorstellungen (l. c. S. 355). Abstracte Vorstellungen (Begriffe) sind solche, »durch welche jedwede beliebige, an sich als Ganzes verschiedene Einzelerscheinung aus einer Gruppe unter einander ähnlicher Erscheinungen erfaßt wird« (l. c. S. 362). »Was man eine generelle Vorstellung nennt, ist mehr die generelle Behandlung einer concreten Vorstellung« (l. c. S. 363). »Sie wird es dadurch, daß das Ich, indem es sie besitzt, auch seine Bereitschaft weiß, zu andern ähnlichen Vorstellungen überzugehen« (l. c. S. 365 f.). Nach J. SOCOLIU ist die Grundbedingung, der Vorstellung »die unmittelbare Beziehung zum Object« (Grundprobl. d. Philos. S. 196).
        Nach FOUILLÉE ist die Vorstellung (idee) »l'effet conscient, l'expression d'un certain état total de l'esprit, en relation avec telle ou telle action extérieure: c'est un rapport déterminé et constant du moi au non -moi« (Psychol. d. id.-forc. I, 197). Die Vorstellungen sind zugleich Triebkräfte, »appétitions«, als solche sind sie Kraftideen, »idées-forces« (l. c. p. VII ff. ). – Vgl. die Schriften von RENOUVIER (Psychol.), RIBOT (L'évol. des idées generales u. a.), MERCIER, BERGSON, JANET, HODGSON, BRADLEY, GREEN, FERRIER, MANSEL u. a.. B. ERDMANN, Vierteljahrsschr. f. wissensch. Philos. X, 1886, S. 307. – Vgl. Perception, Wahrnehmung, Repräsentation, Gedächtniss, Reproduction, Idee, Object, Allgemeinvorstellung, Begriff, Gedanke, Voluntarismus, Unbewußt, Association, Verbindung, Verschmelzung, Hemmung, Statik, Idealismus, Vorstellungs-Vorstellungen."
        Anmerkung: Eislers Wörterbuch erfasst nur bis höchsten 1904. Seither haben Dutzender neuerer Philosophen Werke verfasst und ihren Vorstellungsbegriff hinzugefügt. Es ist allerdings nicht zu hoffen, dass sich dadurch irgendetwas etwas gebessert hätte. Im Gegenteil, mit jedem neuen Lehrstuhl wird es schlimmer (Ausnahme Kamlah/Lorenzen, Dirk Hartmann).
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    Vorstellungsbegriff nach Dirk Hartmann
    Einen vernünftigen und mit der Psychologie im Einklang stehen Vorstellungsbegriff vertritt Dirk Hartmann:
        "In diesem Kapitel wollen wir uns nun mit einer ganz besonderen Form des Imitierens befassen, nämlich mit dem Imitieren des Wahrnehmens oder - geläufiger ausgedrückt - mit dem VORSTELLEN. Obwohl sich etwas vorstellen zu können eine lebensweltliche Fähigkeit ist, die wir alle „immer schon“ beherrschen, gelten Vorstellungen seit jeher als besonders rätselhafte, ja geradezu „gespenstische“ Geschehnisse. Wir wissen nicht genau, worin sie bestehen und wie wir es eigentlich machen, uns etwas vorzustellen. Wir haben im folgenden vor, der Rede von den Vorstellungen die Aura des Geheimnisvollen zu nehmen - der erste Schritt hierzu bestand schon im Vorschlag ihrer Rekonstruktion als Rede von Als-ob-Wahrnehmungen.
        Dabei sind wir uns sehr wohl darüber im klaren, daß der Ausdruck ‘vorstellen’ umgangssprachlich noch auf verschiedene andere Weisen Verwendung findet, die nicht unbedingt mit der Nachahmung von Wahrnehmungen Zusammenhängen, so zum Beispiel, wenn ‘vorstellen’ im Sinne von ‘annehmen’ (‘fingieren’), ‘glauben’ oder ‘wünschen’ gebraucht wird. Wie jede Rekonstruktion-, so greift auch diese nur genau eine Unterscheidung normierend auf - die grundlegende Verwendungsweise, die in der langen philo-[>]sophischen und psychologischen Tradition des Redens über Vorstellungen als „Bilder vor dem geistigen Auge" immer intendiert war.
        Das Verständnis von Vorstellungen als Als-ob-Wahrnehmungen bringt also zunächst einmal Vorstellungen und Wahrnehmungen in einen engen Zusammenhang. Je nachdem, welcher Sinnesmodalität (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Tasten) die jeweils imitierte Wahrnehmung zugehört, unterscheidet man VISUELLE, AUDITIVE, OLFAKTORISCHE, GUSTATORISCHE und TAKTILE VORSTELLUNGEN. Zusätzlich kennt man noch die den pro priozeptiven Wahrnehmungen zugeordneten KINÄSTHETISCHEN VORSTELLUNGEN.
        Nach unserer Einführung ist dieser - historisch seit jeher postulierte - Zusammenhang von Wahrnehmungen und Vorstellungen ein methodischer• Zusammenhang derart, daß die Wahrnehmungsfähigkeiten den Vorstellungsfähigkeiten vorauszugehen haben. Diese Annahme wird gestützt durch das Faktum, daß den von Geburt an blinden, tauben oder an anderen sensorischen Ausfällen leidenden Menschen jeweils auch die Fähigkeit zu Vorstellungen im Rahmen der betroffenen Sinnesmodalitäten abgeht.
        Auf der anderen Seite ist der Zusammenhang zwischen Vorstellungen und Wahrnehmungen aber nicht solcherart, daß Vorstellungen selbst bestimmte Wahrnehmungen sind - das folgt aus dem Zusammenhang von Vorstellen und Imitieren."
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    Vorstellungsbegriff in Bolzanos Wissenschaftslehre. > im Eisler.
    Vorstellung bei Bolzano nach Bd. 1, § 48, S. 216: "... eine Vorstellung, auch eine subjective Vorstellung  von mir heißt ...., dass ich sage, es sey mir alles dasjenige, was als Bestandtheil in einem Satz vorkommen kann, für sich allein aber noch keinen Satz ausmacht."
      Kommentar: Satzteil ist zwar eine operationale Bestimmung (BMoper+), ist aber nicht näher erläutert. Diese Bestimmung ist psychologischer Sicht auch nicht gut, weil sie Schrift, Sprache und  Sprachkompetenz voraussetzt und damit die gesamte vorsprachlichen Begriffsphänomene ausschließt.


    Vorstellung an sich bedeutet bei  Bolzano nach § 48, Bd. 1 Wissenschaftslehre, S. 216f, ein Aussageelement (Satzteil):
     


    Vorstellung im allgemeinen Sinne ist bei  Bolzano nach § 48, Bd. 1 Wissenschaftslehre, S. 216f, ein Bewusstseinselement. Heuzutage würde man vom  Erleben  und Erlebnisinhalt sprechen:


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    Satz an sich bei Bolzano
    Mit Satz an sich meint Bolzano nach § 19, Bd. 1 Wissenschaftslehre, S. 76, was man heute als formale Aussage bezeichnen könnte mit der Eigenschaft, wahr oder falsch zu sein.
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    Umfang eines Begriffs
    Welche und wie viele Sachverhalte erfüllen den Begriff.
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    Universalienproblem und der ontologischer Status der Allgemeinbegriffe (z.B. Baum, Mensch, Leben, grün, mutig, aufmerksam, Liebe, Abstand, Neumond, Wasser, Natur, ...)
    Das meint die Frage, in welcher Weise Allgemeinbegriffe in der wirklichen Welt existieren: als Konstruktionen des menschlichen Geistes oder tatsächlich. Seit dem Universalienstreit unterscheidet man:

    • universalia ante res : Die Universalien (Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind vor den (Einzel-) Dingen da.
    • universalia in mente :  Die Universalien (Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind eine Konstruktion des Geistes, des Denkens.
    • universalia in rebus : Die Universalien (Allgemeinbegriffe, Abstrakta) finden sich in den (Einzel-) Dingen.
    • universalia post res : Die Universalien (Allgemeinbegriffe, Abstrakta) sind nach den (Einzel-) Dingen.
        Querverweise:
    • Stegmüller: Das Universalienproblem einst und jetzt.
    • Wirklichkeit. > Operational. > W2.1 Name(n), Universalien und Individuennamen >

    • Aus Eisler: Allgemein-Begriffe: Platonismus, Realismus, Nominalismus und der Universalienstreit.
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    Wesen
    Wesentlich heißt ein Merkmal dann, wenn man es nicht weglassen kann, ohne den Begriff zu verlieren.
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    Querverweise > Links.
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    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Begriffsanalyse Begriff und Gebrauchsbeispiele mit Signierungen aus den Wissenschaften: Kognitionswissenschaft, Mathematik, Neurowissenschaften & Gehirnforschung, Philosophie, Physik, Psychologie, Recht, Sprachlehre, Soziologie, Wissenschaftstheorie, Methodologie & Logik u.a. Einführung, Zusammenfassung, Haupt- und Verteilerseite. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/BABegriff/BA_Begriff.htm
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    korrigiert: irs 14.10.2018



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    23.02.25   Vorangestellt Zwischenüberschrift "Wort und Begriff".
    14.05.23   Ergänzung Begriffs-Definition: Begriffe erfordern nicht unbedingt Namen und Worte, obwohl die Kommunikation mit Namen und Worten einfacher wird. Viele Sachverhalte (z.B. Geräusche, Töne, Klänge, Musik, Düfte, Gerüche, Bilder, Berührungen) haben keine Namen und sind dennoch Begriffe, wenn sie wiedererkannt werden können.
    17.11.22   Begriffsinhalt (Intension), Begriffsumfang (Extension), Verhältnisregel.
    14.09.21
    04.11.20    BMemp,BMrein, ,
    03.11.20    LitErg (Arno Ros)
    10.11.19    Marxististische Wissenschaftstheorie: Der Begriffsaufbau in der Wissenschaft.
    19.10.19    Ist die Referenzierung eines Begriffs  beweisbar  - und falls: wie?
    17.10.19    "Metaphysischer Begrifssalat" (Menne), "mentales Zeichen" (Menne)
    09.05.19    Zusammenfassung Hypothesen Sponsel.
    21.11.18    Stalins Irrlehre.
    01.11.18    Anthropologie ergänzt: W.v. Humboldt.
    28.10.18    Zahlreiche neue Spezifikationen u.a. Behinderten-Spezifikationen. BMBeh...
    27.10.18    Zahlreiche neue Spezifikationen u.a. spefische Begriffe des Lebens. BML...
    26.10.18    Zahlreiche neue Spezifikationen.
    25.10.18    Kennzeichnung HypSpo := Hypothesen Sponsel Inhaltsverzeichnis: Neu bei Psy: Grundlagenkritik (Furth).
    23.10.18    Neue Spezifikationen, neuerdings mit Datum gekennzeichnet [zz.mm.jj]
    21.10.18    Neue Kennzeichnung für alle semiotischen Merkmale und Spezifikationen ingeführt "ZT" (für Zeichentheorie).
    19.10.18    BMLBBverm, BMwahn
    18.10.18   Vorseheung 4 neuer Abschnitte: Denken und Begriffsbildung bei Tieren; Sprach- und Gehörlosen; Geistig Behinderten und psychischen Störungen. Neue Spezifikationen durch Signierung Biologie (BMBTAffen, BMBB-ASL,  BMBBaverb, BMBBOber, BMBBwort , BMBBzahl, BMBBzvor, BMBTfisch, BMBTSaeug,  BMBTier, BMBTVoeg)  und Anthropologie,  Levy-Bruhl (BMLBverb, BMLBkolV, BMLBmA, BMLBpart,  , ).
    15.10.18    Aktualisierung. Neue Spezifikationen: BMBGebr, BMBGrund, BMBtheo, BMDefArt, BMDefMth , BMdefNZK, BMDefOp.
    14.10.18    korrigiert. Neue Spezifikationen: BMBkein , BMumstr , BMmetaph, BMIdee. Ergänzungen bei In BMbegriff
    Kutschera zu Platon: "Ideen waren für ihn keine Begriffe, ... " In BMFrage ,
    Fragen zu den Ideen im Parmenides Platons  > Ideenlehre Platons in der Enzyklopädie der Philosophie und Wissenschaftstheorie.
    13.10.18    Erstmals ins Netz gestellt.
    09.10.18    Piaget Unterscheidungen aufgenommen.
    09/10.18    Ausarbeitungen.
    13.09.18    Nach längeren Vorbereitungen angelegt.