Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=09.09.2018 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 09.09.18
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Begriffsanalyse Hetzjagden
    insbesondere zu den Vorgängen in Chemnitz am 26.08.2018

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zusammenfassung - Abstract - Summary
    Eine besondere  Begriffsanalyse  ist hier nicht erforderlich, da bereits der DUDEN kurz und bündig feststellt, wie der Spiegel am 07.09.2018 zitiert, dass unter Hetzjagd "das Verfolgen, Jagen eines Menschen" zu  verstehen ist. Das ist eindeutig und dem ist nichts hinzuzufügen. Es ist aber die Rede von "Hetzjagden", also von der Mehrzahl. Damit man von Hetztjagden sprechen darf, müssen also mindestens zwei nachgewiesen werden. Die Faktenfindung der ARD hat das m.E. zweifelsfrei nachgewiesen.
        Hohe Funktionträger, die die deutsche Sprache nicht beherrschen oder die Realität nicht wahrnehmen können oder wollen, wie z.B. Verfassungsschutzpräsident Maaßen oder Sachsens Ministerpräsident Kretschmer, sind nicht geeignet und sollten aus ihren Funktionen entfernt werden, wenn sie schon nicht von selbst zurücktreten, wie es sich gehört.
     



    Medien-Material und Dokumente

    "Krawalle in Chemnitz Wie über den Begriff Hetzjagd gestritten wird
    Kam es in Chemnitz zu Hetzjagden? Über den Begriff ist eine Debatte entbrannt. Aber was bedeutet er überhaupt? Und wie wurde er bisher verwendet? Von Andreas Evelt und Alexander Sarovic ... ...
        Was bedeutet der Begriff "Hetzjagd"?
    Gerichte und Strafverfolgungsbehörden hatten in der Vergangenheit wiederholt mit Fällen zu tun, in denen eine Gruppe von Angreifern Menschen durch die Straßen jagte. (Mehr dazu weiter unten.) Allerdings gibt es einen Straftatbestand "Hetzjagd" nicht. Die juristische Begriffsklärung ist infolgedessen nicht einfach. Der Begriff Hetzjagd sei juristisch nicht definiert, sagte Oberstaatsanwalt Klein dem SPIEGEL. "Ich verstehe unter einer Hetzjagd etwa mehrere Personen, die einen Menschen durch die Stadt jagen, um diesen zu verprügeln oder körperlich massiv anzugehen."
        Der Duden beschreibt den Begriff neben der eigentlichen Bedeutung im Jagdwesen als "das Verfolgen, Jagen eines Menschen".
    In welchem Kontext wurde der Begriff bisher verwendet?  ..." [Spiegel Online 07.09.2018]
     
    "Videos aus Chemnitz Keine Indizien für Fälschung Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder
    Der Chef des Verfassungsschutzes hat die Vermutung geäußert, ein Video aus Chemnitz sei eine gezielte Fälschung. Beweise nennt Maaßen keine. Für ein Fake liegen keine Indizien vor. Inzwischen tauchte ein zweites Video auf.
        Gibt es in Deutschland einen riesigen Medienskandal? Folgt man den Äußerungen des Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, könnten viele Medien auf eine gezielte Falschmeldung hereingefallen sein. ...
        Experte kommt zu eindeutigem Ergebnis
    Unter anderem der Journalist Lars Wienand untersuchte das Video - und kam zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf eine Fälschung gebe. Es sei eindeutig, dass die Aufnahmen aus Chemnitz stammten, auch das Wetter passe sowie die Kleidung der Angreifer. Auch eine weitere Journalistin habe in diesen Minuten auf Twitter über Angriffe auf Migranten berichtet. Wienand kann sogar auf Google Maps exakt lokalisieren, von wo das Video gedreht wurde.
    Andere Nutzer verifizierten ebenfalls die Umgebung und kamen auch zu dem Ergebnis, dass das Video an dem angegebenen Ort aufgenommen sei.
        Betroffener berichtet über den Vorfall
    Das Magazin "ze.tt" konnte zudem eine Person ausfindig machen, die - wie auf dem Video zu sehen - attackiert worden war. In dem Artikel heißt es:

      Alihassan Sarfaraz sitzt am Mittwochmittag, drei Tage nachdem "sein" Video auf Twitter landete, im Wartebereich des Chemnitzer Polizeipräsidiums auf einem knarzenden Holzstuhl und hat den Kopf auf die Hände gestützt. Der 22-Jährige trägt eine kurze Jeans und ein schwarz-weiß geringeltes Oberteil, die Sonnenbrille steckt am Kragen. [...] Ein Video der Antifa-Gruppe Zeckenbiss aus Chemnitz schafft es am Sonntag deutschlandweit in die Nachrichten: Darin ist zu sehen, wie ein Neonazi einen Menschen über die Straße jagt. Dieser Mensch ist Aziz.
     
    Zudem liegen weitere Videoaufnahmen von diesem Tag vor, die ähnliche Szenen zeigen. Auf einem Video, das am 26. August um 17:55 Uhr auf YouTube hochgeladen wurde, sieht man, wie mehrere junge Männer an der Zentralhaltestelle in Chemnitz eine Person attackieren - offenkundig, weil der Mann dunkelhäutig ist.

    Auf der rechtsradikalen Facebook-Seite "Roßwein wehrt sich" sind Videos zu finden, auf denen zu sehen ist, wie Hunderte Menschen am 26. August von Richtung der Zentralhaltestelle durch die Stadt ziehen und Parolen rufen wie "Elendes Viehzeug", "Für jeden toten Deutschen einen toten Ausländer", "Wie die rennen, die Zecken, das gibts ja nicht!", "Das System ist am Ende. Wir sind die Wende", "Ausländer raus", "Raus aus unsrer Stadt", "Deutsch, sozial und national".
    Zu sehen ist auch, dass Dutzende Personen im Laufschritt unterwegs sind und offenbar andere Menschen angreifen.
    " [Tagesschau Stand: 07.09.2018 15:17 Uhr]
     

    "Verfassungsschutzchef in der Kritik Maaßen schweigt - Behörde prüft
    Verfassungsschutzpräsident Maaßen steht unter Druck. Seine Äußerungen zu angeblich nicht vorgefallenen Hetzjagden in Chemnitz erklären? Vorerst nicht. Seine Behörde erklärte lediglich, alle Informationen zu dem Fall prüfen zu wollen.
        Ein Verfassungsschutzpräsident muss nicht beliebt sein, auf politischen Rückhalt kann er aber nicht verzichten. So gesehen war es ein unerfreulicher Tag für Hans-Georg Maaßen. Aus der Opposition, aber vor allem auch aus der Bundesregierung wurde massive Kritik an ihm laut. Doch Maaßen schweigt und will sich nicht erklären.
        Die Vorgeschichte: Die "Bild"-Zeitung zitiert den Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz am Morgen mit den Worten, er teile die Skepsis gegenüber Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz. Seiner Behörde lägen "keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben".
        Sodann wandte sich Maaßen einem Video zu, das Jagdszenen auf ausländische Menschen in Chemnitz zeigen soll und stellte die Echtheit in Frage. Ihm lägen "keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist", zitierte ihn die "Bild" weiter. Und: Nach seiner "vorsichtigen Bewertung" sprächen "gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken".  ..." ]Tagesschau Stand: 07.09.2018 20:26 Uhr]
     

    "Maaßen zu Chemnitz "Keine Belege für Hetzjagden"
    Verfassungsschutzpräsident Maaßen hat bezweifelt, dass es in Chemnitz zu Hetzjagden gekommen ist. Es könne sich stattdessen um gezielte Falschinformation handeln, sagte er. Die SPD fordert Beweise dafür.
        Nach Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat auch der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, Zweifel geäußert, dass es während der Demonstrationen in Chemnitz Hetzjagden auf Ausländer gegeben habe. Maaßen sagte zu "Bild": "Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt." Dem Verfassungsschutz lägen "keine belastbaren Informationen darüber vor", dass so etwas stattgefunden habe.
        Über das Video, das Jagdszenen auf ausländische Menschen nahe des Johannisplatzes in Chemnitz zeigen soll, sagte Maaßen, es lägen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch sei. Weiter sagte der Verfassungsschutz-Präsident, dass seiner Bewertung nach gute Gründe dafür sprächen, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handele, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken. ..." [Tagesschau Stand: 07.09.2018 10:22]

    "Kretschmer zu Chemnitz "Kein Mob, keine Hetzjagd"
    Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat nach den Vorfällen in Chemnitz zum entschiedenen Einsatz gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Zugleich kritisierte er die Berichterstattung der vergangenen Tage.
        Nach den Ereignissen in Chemnitz hat sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer erneut gegen pauschale oder falsche Urteile über die Stadt gewandt. "Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd und es gab keine Pogrome in dieser Stadt", sagte Kretschmer in seiner Regierungserklärung zu den Ausschreitungen in Chemnitz im sächsischen Landtag."  [Tagesschau Stand: 05.09.2018 12:25 Uhr]

    "Vergewaltigungen in Chemnitz Stimmungsmache mit falschen Zahlen Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder
    Im Netz kursieren falsche Angaben über die Zahl der Vergewaltigungen in Chemnitz. Mit Kriminalität wird oft Stimmung gemacht. Die Koalition arbeitet an einem Sicherheitsbericht, der die Debatte versachlicht.
        Rund um den gewaltsamen Tod von Daniel H. in Chemnitz wurden bereits zahlreiche gezielte Falschmeldungen verbreitet. Oft das Motiv dahinter: Emotionen schüren, zu Demonstrationen mobilisieren und die Deutungshoheit über die Ereignisse erlangen. So werden nach den rechtsradikalen Demonstrationen in Chemnitz Hitler-Grüße und gewaltsame Ausschreitungen relativiert oder als inszeniert bezeichnet. [Tagesschau Stand: 06.09.2018 13:48 Uhr]

    "RAA Sachsen zur "Hetzjagd"-Debatte: Mehr als 30 Angriffe in Chemnitz
    Bei vier Demonstrationen von AfD, dem rechtspopulistischen Bündnis "Pro Chemnitz" und "Pegida" in der vergangenen Woche sind mehr als 30 Menschen angegriffen worden. Das registrierte die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Sachsen e.V. (RAA).
    Am 26.8. hat es demnach sechs rassistisch motivierte Angriffe gegeben, davon fünf Körperverletzungen und eine Nötigung.
    Die Dunkelziffer liegt der RAA zufolge höher. Einige Opfer suchten die Beratungsstelle gar nicht oder mit zeitlicher Verzögerung auf.
        Zu der Aussage von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, es habe "keine Hetzjagd" in Chemnitz gegeben, sagt Andreas Löscher, Sprecher der RAA: "Es ist egal, ob man es Hetzjagd oder Jagdszenen nennen will: Tatsache ist, dass Menschen mit nicht-deutschem Aussehen verfolgt, geschlagen und in den Magen getreten wurden." Löscher bedauert Kretschmers Aussage, weil Chemnitz mit der Leugnung der Taten nicht weiterkomme. "Das Problem wird kleingeredet", sagt er.
        Eine juristische oder polizeiliche Definition für den Begriff "Hetzjagden" gibt es nicht. Laut Duden wird das Wort abwertend für "das Verfolgen" oder "Jagen eines Menschen" benutzt.
        Die RAA rät nicht-weißen Menschen zur Vorsicht, wenn sie am 7.9. in die Innenstadt von Chemnitz zu gehen. Für diesen Tag hat "Pro Chemnitz" eine weitere Demonstration angekündigt."  [Tagesschau Stand: 05.09.2018 12:25 Uhr]

    "Chemnitz Spontane Demos nach tödlicher Auseinandersetzung
    Nach einer tödlichen Auseinandersetzung sind am Sonntagnachmittag Hunderte Menschen durch die Chemnitzer Innenstadt gezogen. Medienberichten zufolge hatten rechte Fußballhooligans zu der Aktion aufgerufen.
    Aufmarsch Chemnitzer Ultras nach einem Facebookaufruf
    Nach einem Facebook-Aufruf versammelten sich Hunderte Demonstranten in der Chemnitzer Innenstadt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
        Nach einer tödlichen Auseinandersetzung und dem Abbruch des Stadtfestes sind in Chemnitz Hunderte Menschen durch die Innenstadt gezogen. Wie die "Freie Presse" berichtet, kam der Aufruf dazu von der rechten Ultra-Fußballvereinigung "Kaotic Chemnitz". Hintergrund ist, dass an der Tat laut Polizei Männer "verschiedener Nationalitäten" beteiligt gewesen sei sollen. ... "  [mdr Zuletzt aktualisiert: 26. August 2018, 22:12 Uhr ]



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    > Literatur Begriffsanalysen.
     


    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Begriffsanalyse Hetzjagden insbesondere zu den Vorgängen in Chemnitz am 26.08.2018.
     Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/BA_Hetzjagden.htm
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    09.09.18    angelegt und erstmals ins Netz gestellt.

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