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Internet Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie IP-GIPT DAS=18.03.2002
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Hinweise zu Links
Willkommen im Bereich Medikamente und Psychopharmaka unserer
in der Abteilung Medizinische Psychosomatik, Psychopathologie und Psychiatrie,
hier speziell zum Thema:
«10 Gebote» für den richtigen Umgang
mit Psychopharmaka
Buchhinweise und Literaturliste Arzneimittel und Psychopharmaka
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Erstausgabe 18.3.2002, Letztes Update 20.03.2002
Wichtige
Hinweise zu Empfehlungen
Und nicht vergessen: "Wenn behauptet wird, daß eine Substanz
keine Nebenwirkungen zeigt, so besteht der dringende Verdacht, daß
sie auch keine Hauptwirkung hat." (G. Kuchinsky;
aus S. 46)
Arznei Telegramm:
http://www.arznei-telegramm.de/
Suchtgefahr * Weitere
Links * Literaturauswahl
* Querverweise IP-GIPT
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Laux, G.; Dietmaier, O. & König, W.
(1997). Pharmakopsychiatrie. Stuttgart: Gustav Fischer.
Die folgenden "10 Gebote für den richtigen Umgang
mit Psychopharmaka" wurden S. 145 entnommen, die im Einzellfall und bei
fortschreitender Entwicklung so nicht mehr zu gelten brauchen, so daß
für aktuelle und akute Fragestellungen und Probleme entsprechende
Fachkundige (ÄrztInnen, ApothekerInnen, Pharmakologisch Kundige) bemüht
werden sollten.
|
"«10 Gebote» für den richtigen
Umgang mit Psychopharmaka
-
Psychopharmaka nur dann, wenn eine gezielte Indikation besteht
(Erkrankung). Zuerst sorgfältige Untersuchung und Diagnosestellung
(zugrundeliegende Ursachen).
-
Medikamentöse Vorbehandlungen eruieren, Suchtanamnese
abklären.
-
Adäquate Wahl des Psychopharmakons nach Wirkprofil unter
Berücksichtigung möglicher Interaktionen und Nebenwirkungen sowie
Kontraindikationen.
-
Dosierung in der Regel einschleichend und individuell. Keine
Verschreibung größerer Mengen während der Akuterkrankung.
Dosisanpassung bei Alterspatienten.
-
Bei Tranquilizern und Hypnotika Dosierung möglichst
niedrig aber ausreichend; frühestmögliche, langsame Dosisreduktion
mit Übergang auf diskontinuierliche Gabe (Bedarfsmedikation).
-
Exakte Aufklärung und Information des Patienten über
Wirkung und mögliche Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen
Medikamenten, insbesondere mit Alkohol (möglichst meiden).
-
Längerfristige Kombination mehrerer Psychopharmaka möglichst
vermeiden.
-
Persönliche Verordnung mit Verlaufskontrollen (Dosisanpassung).
Aufbau einer tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung (compliance).
-
Gesamtbehandlungsplan erstellen, der auch andere Therapieformen
umfaßt (ärztl. Gespräch, Psychotherapie, physikal. Maßnahmen).
-
Bei Langzeit-Medikation Kooperation mit Facharzt (Indikationsstellung,
Dosierung, Behandlungsdauer). Gesonderte Aufklärung über mögliche
Nebenwirkungen bei Langzeitmedikation (Spätdyskinesien). «Paß»
für Lithium- und Depot-Neuroleptika führen. Beendigung der Behandlung
grundsätzlich durch langsam ausschleichende Dosisreduktion."
Das Buch informiert weiter kurz und bündig
orientierend über:
"1 Psychische Störungen durch Arzneimittel
Obwohl in der Regel für jedes Arzneimittel ein mehr
oder weniger breites Spektrum unerwünschter Wirkungen bekannt ist,
werden psychische Nebenwirkungen häufig übersehen oder fehlbeurteilt.
Dabei ist - insbesondere bei psychiatrischen Patienten - die Unterscheidung,
ob die psychischen Symptome krankheitsimmanent oder pharmakogen bedingt
sind, nicht immer einfach.
Psychische Störungen werden in
nicht unerheblichem Maße durch Psychophannaka selbst ausgelöst.
So können z. B. Neuroleptika zur Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit,
Affektverarmung und zu Depressionen führen. Antidepressiva können,
wenn auch selten, bei inadäquater Dosierung Verwirrtheitszustände,
Delirien oder produktiv psychotische Symptome hervorrufen. Bei Langzeiteinnahme
von Benzodiazepinen werden Persönlichkeitswandel (Gleichgültigkeit,
Adynamie) und dysphorisch-depressive Verstimmungen diskutiert. Gerade bei
älteren Patienten treten auch paradoxe Reaktionen wie z. B. Erregungsund
Unruhezustände auf. Besonders ausgeprägt können die psychischen
Nebenwirkungen bei plötzlichem Absetzen nach chronischem Gebrauch
sein: Hier kann es zu Delirien, zerebralen Krampfanfällen und Funktionspsychosen
kommen. Typische Folgen eines Psychostimulantien-Mißbrauchs sind
Depressionen sowie die Auslösung psychotischer Episoden."
Suchtgefahr
Wichtige
Hinweise zu Empfehlungen
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Suchtgefahr besteht gewöhnlich weder
bei Neuroleptika noch bei Anti-Depressiva, stark jedoch bei den Tranquilizern,
den "Happy- und Glückspillen", wenn sie über einen längeren
Zeitraum genommen werden. Aus psychologisch- psychotherapeutischer Sicht
empfiehlt sich hier Vorsicht, wenngleich kurzfristige Gaben bei kürzeren
außergewöhnlichen Belastungen vertretbar erscheinen. |
Links (Wichtiger
Hinweis)
Literatur
zu Arzneimitteln und Nebenwirkungen
Auch ältere Werke können hier sehr interessant
sein, speziell für die Geschichte der Medikamente, die wieder schnell
in ihrer Anwendung verändert (z.B. Reserpin) oder gar wegen gravierender
Nebenwirkungen ganz vom Markt genommen werden mußten (so manches
Produkt scheint wie in der EDV erst durch die Anwendung richtig getestet
zu werden). Die meisten allgemeinen Werke enthalten spezielle Kapitel zu
den Psychopharmaka, Nebenwirkungen und zum nicht unwichtigen Placeboeffekt.
Eine Standwerke haben fortgesetzte und aktualisierte Auflagen, was hier
durch ein "f" angezeigt wird. Es wurden auch ein paar kritische Werke aufgenommen.
-
Adler, E. (1988).
Kranke Rezepte. Sucht durch verordnete Medikamente / Betrügerische
Kassenabrechnungen / Fallstudien aus der Praxis. Nördlingen: Greno.
-
Barondes, Samuel
H. (dt. 1995, engl. 1993). Moleküle und Psychosen. Der biologische
Ansatz in der Psychiatrie. Heidelberg: Spectrum.
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Wohlfeil, kurz und verständlich, z.B.:
-
Benkert,
Otto (1995). Psychopharmaka. Medikamente. Wirkung. Risiken. München:
Beck'sche Reihe.
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-
Benkert, Otto &
Hippius, Hanns (1977 f). Psychiatrische Pharmakotherapie. Berlin: Springer.
-
Bettschart, Roland; Glaeske, Gerd; Langbein, Kurt; Saller, Reinhard &
Skalnik, Christian (1995). Bittere Naturmedizin.
Wirkung und Bewertung der alternativen Behandlungsmethoden, Diagnoseverfahren
und Arzneimittel. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
-
Dukes, Graham
M.N. & Kimbel, Karl H. (1985 f). Arzneirisiken in der Praxis. München:
Urban & Schwarzenberg.
-
Elstner, Peter
& Stephan, Ursula (1990, 3. A. Hrsg.). BI-Lexikon Toxikologie. Leipzig:
VEB BI.
-
Elsesser,
Karin (1996). Verhaltenstherapeutische Unterstützung des Benzodiazepin-Entzugs.
Wirksamkeit vom Symptomkrontroll- und Angstbewältigungstraining. Weinheim:
Psychologie VerlagsUnion.
-
Estler, C.
J. (1994, Hrsg.). Pharmakologie und Toxikologie. Stuttgart: Schattauer.
-
Funcke, Michael
(1982). Medikamente unter der Lupe. Erklärungen der Substanzen, Wirkungen
- Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Landsberg: mvg.
-
Gross,
Werner (1990, Hrsg.). Psychotherapie statt Pillen. Bonn: Deutscher Psychologenverlag.
-
Habermann,
E. & Löffler, H. (1979). Spezielle Pharmakologie und Arzneitherapie.
Heidelberg: Springer.
-
Hehn, Adam;
Lang, Paul-Helmut & Hansen, Eike (1980). Mögliche Nebenwirkung
Tod. Zeugnis aus dem Inneren der Pharmaindustrie. "Die große Vergiftung"
- Folge 2. Reinbek: Rowohlt.
-
Hippius,
H.; Engel, R.R. & Laakmann, G. (1986). Benzodiazepine. Rückblick
und Ausblick. Berlin: Springer.
-
Hoch, Rolf-Eckart
& König, Benno (1999). Lexikon der rezeptpflichtigen und rezeptfreien
Arzneimittel. Medikamente, Wirkstoffe, Vitamine, Mineralien, Lebensmittel-Zusatzstoffe.
Eltville: Bechtermünz.
-
Hoffmann, Christof
& Faust, Volker (1983). Psychische Störungen durch Arzneimittel.
Stuttgart: Thieme.
-
Kähler, H. J.
(1967). Störwirkungen von Psychopharmaka und Amalgetika. Stuttgart:
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
-
Kähler, H. J. (1970).
Rauwolfia Alkaloide. Eine historische pharmakologische und klinische Studie
unter Mitarbeit von Karl Dietmann, Alfred Popelak und Günther Steinorth.
Mannheim: Boeringer.
-
Langbein,
Kurt; Martin, Hans-Peter & Weiss, Hans (1999). Bittere Pillen. Nutzen
und Risiken der Arzneimittel. Über 3000 Medikamente, Naturheilmittel
und Homöopathika seriös bewertet. Köln: Kiepenheuer &
Witsch.
-
Laux, G.; Dietmaier,
O. & König, W. (1997). Pharmakopsychiatrie. Stuttgart: Gustav
Fischer.
-
Linden, Michael
& Manns, Marianne (1977). Psychopharmokologie für Psychologen.
Beiträge zur klinischen Psychologie. Salzburg: Müller.
-
Mutschler,
Ernst (1975 f). Arzneimittelwirkungen. Ein Lehrbuch der Pharmakologie für
Pharmazeuten, Chemiker und Biologen. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
-
Pöldinger,
Walter (1971). Kompendium der Psychopharmakotherapie. Grenzach/ Baden:
Hoffmann- La Roche.
-
Rathscheck, Reinhold
(1974). Konfliktstoff Arzneimittel. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Rote Liste Service GmbH (alljährlich).
Aulendorf: Editio Cantor.
-
Rudolf, Gerhard
A.E. (1996). Die Therapie mit Lithiumsalzen: ein Kompendium für die
Praxis. Wiesbaden: Dt. Univ. Verl.
-
Schou, M. (1980).
Lithium-Behandlung der manisch-depressiven Krankheit. Information für
Arzt und Patienten. Stuttgart: Thieme.
-
Snyder, Solomon
H. (1989). Chemie der Psyche. Drogenwirkungen im Gehirn. Heidelberg: Spektrum.
-
Stössel,
Jürgen (1973). Psychopharmaka - die verordnete Anpassung. München:
Piper.
-
Wellhöner,
Hans-Herbert (1990 f). Pharmakologie und Toxikologie. Berlin: Springer.
-
Willek,
Karin (1999). Alternative Medizin im Test. Berlin: Springer.
Querverweise IP-GIPT
wird gelegentlich ergänzt - Informationen,
Anregungen und Kritik erwünscht
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). «10
Gebote» für den richtigen Umgang mit Psychopharmaka. Buchhinweise,
Literaturliste, Links: Arzneimittel und Psychopharmaka von Rudolf Sponsel,
Erlangen. Aus unserer Abteilung Medizinische
Psychosomatik, Psychopathologie und Psychiatrie.
IP-GIPT. Erlangen: http://www.sgipt.org/medppp/medik/10gebote.htm
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dort zu erfragen. In Streitfällen gilt der Gerichtsstand Erlangen
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