Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=30.03.2011 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org__ Zitierung  &  Copyright

    Anfang  Buch und Manual: Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten_Überblick  _ Rel. Aktuelles _ Rel. Beständiges _Titelblatt _Konzept _Archiv _Region  __ Service-iec-verlag _ Wichtige Hinweise zu Links und  Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Bücher, Literatur und Links zu den verschiedensten Themen, hier die Buchpräsentation:

    Buch und Manual
    Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten
    von Kennth Sharoff bei Huber, Bern

    präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Buch:  Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *
    Manual: Bibliographie-M * Verlagsinfo-M * Inhaltsverzeichnis-M * Leseprobe-M * Ergebnisse-M * Bewertung-M * Links * Literatur * Querverweise *
     
     

    Buch



    Bibliographie: Sharoff, Kenneth (2007). Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten. Krankheitsbewältigung durch kognitive Fertigkeiten. Aus dem Englischen übersetzt von Karin Dilling. Bern: Huber. [Verlags-Info]. 226 S., Kt. ISBN: 978-3-456-84411-4. EURO 24.95 / CHF 42.00. Erschienen am 16.08.2007.


    Verlagsinfo: "Im vorliegenden Buch wird gezeigt, wie eine Bewältigung chronischer und unheilbaren Krankheiten durch kognitive Fertigkeiten möglich ist. Der Umgang mit chronischen und unheilbaren Krankheiten wird die Gesellschaft in Zukunft zunehmend belasten. Auf dieses Problem müssen vor allem die Fachleute, also Krankenpflegepersonal, Ärzte (Internisten, Psychiater), Psychologen und Psychotherapeuten vorbereitet sein, indem sie den Betroffenen ein sinnvolles und anwendbares Bewältigungsinstrument anbieten können.
        Im vorliegenden Buch wird gezeigt, wie eine Bewältigung der Krankheit durch kognitive Fertigkeiten möglich ist. Drei Phasen werden unterschieden: Krise - Konsolidierung – Normalisierung. Für jede Phase wird ein Protokoll erstellt. Unterschiedliche Aufgabenkombinationen werden vorgegeben, die zur Reflexion und Bewältigung der Situation führen. In kleinen Schritten und anhand anschaulicher Praxisbeispiele wird gezeigt, wie ein Therapeut den Betroffenen im Umgang mit seiner Krankheit und den damit verbundenen Belastungen unterrichten kann, damit der Kranke wieder zu einem «normalen» Leben zurückfindet.
        Als praktische Hilfe zum Buch liegt ein als Arbeitsheft konzipiertes Manual Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten(ISBN 978-3-456-84410-7) vor, welches das Handbuch auf eine nützliche Weise ergänzt.
        Interessenten: Psychotherapie und Klinische Psychologie, Pflegepraxis, Kommunikation und Management für Mediziner"



    Inhaltsverzeichnis

    Teil I
    Bewältigungsfertigkeiten in der Gesundheitsversorgung .... 9
    Kapitel l Theoretischer Ansatz für die Bewältigungsfertigkeiten..... 11
    Kapitel 2 Strategien und Fertigkeiten  ....  31
    Kapitel 3 Phasen der Anpassung ....  43

    Teil II
    Bewältigungsfertigkeiten für die kritische Phase.....  59
    Kapitel 4 Die Assimilation des Leidens....  61
    Kapitel 5 Umgang mit Beschwerden und Frustration.....   77
    Kapitel 6 Mit der eigenen Identität zurechtkommen......  95
    Kapitel 7 Selbstbestätigungstraining......   105

    Teil III
    Bewältigungsfertigkeiten für die Entfremdungsphase ....  117
    Kapitel 8 Ertragen von Unsicherheit. ....  119
    Kapitel 9 Training zur Aufgabe der Verbitterung  ....  141
    Kapitel 10 Anpassung an den Körper und Neutralisierung von Entstellungen .... 159

    Teil IV
    Bewältigungsfertigkeiten für die Konsolidierungsphase ...    181
    Kapitel 11 Sinnfindung. ...   183
    Kapitel 12 Umgang mit Einschränkungen ....197

    Literaturverzeichnis. ...  215
    Sachwort- und Namenverzeichnis. ... 223
     



    Leseprobe: (S. 14f)

    "Was das Buch und das Modell anbieten können
    In diesem Buch wird ein Ansatz vertreten - die Methode der Bewältigungsfertigkeiten -, der für körperlich kranke Menschen entwickelt wurde. Die meisten der bisher entwickelten Bewältigungsfertigkeiten beziehen sich auf psychische Probleme, beispielsweise fehlende soziale Kompetenz, mangelhafte Selbstsicherheit oder anhaltende Belastungen. Mit diesen Fertigkeiten wird Patienten gezeigt, wie sie ein Problem lösen können. Körperlich kranke Menschen sehen sich hingegen vielen Schwierigkeiten gegenüber, die nicht zu lösen sind, wie etwa chronische Schmerzen, körperliche Behinderung, Hinfälligkeit, bei der die Symptome kommen und gehen oder sich eine fortschreitende Verschlechterung zeigt, die allmählich die Leistungsfähigkeit im täglichen Leben abzieht und schließlich das Leben beendet. Sie haben negative Gefühle wie Enttäuschung, Kummer, Hilflosigkeit, Schuldgefühle und Zurückweisung, die immer wiederkehren und sich nicht abschalten lassen. Für diese Schwierigkeiten brauchen sie eine andere Reihe von Fertigkeiten, die bisher noch nicht in der Fachliteratur diskutiert worden sind und die sie Akzeptanz, Hinnahme, Toleranz und Anpassung lehren.
    Auch wenn diese körperlich kranken Patienten früher keine psychischen Probleme hatten, sind sie gezwungen, sich erschreckenden, bedrohlichen oder entmutigenden Situationen zu stellen. Mit diesen Situationen umzugehen erfordert andere Kombinationen von Bewältigungsfertigkeiten und Techniken als diejenigen, die nötig sind, um die üblichen schwierigen Situationen durchzustehen. Dieses Buch geht im Detail auf diese Fertigkeiten ein und auch darauf, wie sie den Patienten nahegebracht werden können. [>14]
        Bewältigungsfertigkeiten können auf unterschiedliche Weise erworben werden. Sie können sich ganz natürlich entwickeln; in diesem Fall sind sie als genetisch determiniert zu betrachten. Sie können durch operantes Konditionieren erlernt werden, wenn bestimmte Verhaltensweisen entweder belohnt oder bestraft werden. Fertigkeiten können durch Beobachtung anderer Menschen erworben werden, was als soziales Lernen bezeichnet wird (Bandura, 1969). Ebenso können Menschen auch ihre individuellen Fertigkeiten mit Hilfe ihrer Kreativität und ihres Verstandes entwickeln.
    Die Fertigkeiten, die körperlich kranke Menschen brauchen, werden jedoch nicht gelehrt. Das, was sie früher normalerweise gelernt haben, bezieht sich nicht auf die unüblichen Probleme, die sie erwarten. Eine genetische Prädisposition stattet die Patienten vielleicht nicht mit den für die Anpassung nötigen Fähigkeiten aus. Deshalb werden Werkzeuge benötigt, die den körperlich Kranken beibringen, wie sie durch unbekannte Gewässer navigieren können. Der Autor hofft, diese Lücke füllen zu können.
        Dieses Buch zeigt auch Techniken für den. Umgang mit verschiedenen Krankheitstypen auf, denn diese unterscheiden sich beträchtlich voneinander. Jeder Krankheitstyp erfordert ein anderes Repertoire an Bewältigungsfertigkeiten zum Umgang mit den für diese Krankheit spezifischen Schwierigkeiten. Beispielsweise unterscheiden sich die Probleme einer symptomfreien Erkrankung von denen einer fortschreitenden, sich verschlechternden, aber nicht tödlich verlaufenden Krankheit, den Zuständen mit Remissionen/Schüben oder einem stabilen Krankheitsverlauf, der den Patienten zum Invaliden macht.
    Viele Bewältigungsfertigkeiten erscheinen ganz einfach, doch bei genauerer Prüfung sind sie durchaus komplex. Viele Bewältigungsfertigkeiten bestehen aus Ketten untergeordneter Fertigkeiten, und diese untergeordneten Fertigkeiten bestehen wieder aus anderen Fertigkeiten, die sich als Mikrofertigkeiten bezeichnen lassen. ... ..."



    Ergebnisse. (Auswahl)
    Zur Analyse der kognitiven Überzeugungsstrukturen werden unterschiedliche Überzeugungen differenziert (S. 19):
        "Die kognitive Bewältigungstherapie wirkt auf drei Typen von Überzeugungen ein, die die Entwicklung der Bewältigungsfertigkeiten steuern. Sie betreffen Grundüberzeugungen, Exekutivüberzeugungen sowie operationale Überzeugungen. Jede spielt eine andere Rolle. ... ... ..."

        S. 19: "Grundüberzeugungen
    Menschen kommen durch grundlegende Überzeugungen zu ihrer Lebenseinstellung. Sie erfinden für sich Handlungsverläufe, die auf andere Menschen, auf Institutionen und auf höhere Mächte wie Gott, das Schicksal oder Fortuna bauen. Sie verbreiten Richtlinien für das Verhalten und Reaktionen auf Ereignisse, schreiben die Abfolge von Ereignissen vor, wie die Welt zu sein habe und welche Behandlung sie von ihren Mitmenschen erwarten können. Beispielsweise stellen sie Regeln darüber auf, was die Gesundheitsfachleute im Falle einer Krankheit für sie tun sollen, was mit ihren Angehörigen geschehen soll, wenn sie nicht mehr da sind, oder wie sich ein Arbeitgeber zu verhalten hat, wenn sie krank werden. Eine Grundüberzeugung ist kein spezifisches und detailliertes Programm und kein genauer Entwurf, sondern eine allgemeine Richtlinie. Sie zeigt sich oft in bestimmten Standards oder Absolutüberzeugungen, in einem Wunsch oder einer Erwartung (Sharoff, 2002). Im Allgemeinen bezieht sich die Umstrukturierung auf die Grundüberzeugungen. Dabei wird von der Vorstellung ausgegangen, dass Überzeugungen - wenn sie als Grundüberzeugungen fungieren - die wichtigste Ursache für die Probleme der Patienten sind.
        Eine Grundüberzeugung wird wirksam, wenn sich irgendetwas ereignet. Dann heißt es, Farbe bekennen, also wird die geläufige Grundüberzeugung zu diesem Thema aufgerufen. Ist zu dem betreffenden Zeitpunkt noch keine Grundüberzeugung entwickelt worden, dann wird sie formuliert, um auf das Ereignis entsprechend reagieren zu können. Die Grundüberzeugung beeinflusst die Formulierung spezifischer Anweisungen darüber, wie ein Mensch auf das Ereignis zu reagieren hat. Es bestehen jedoch viele Möglichkeiten, diese Einstellung umzusetzen oder auszuführen, und die Ausführungsformen sind getrennt von den Entscheidungen, die auf der Grundüberzeugung beruhen. Zwei Personen könne dieselbe Grundüberzeugung haben, doch sich sehr darin unterscheiden, wie sie diese Überzeugung in die Realität umsetzen. ... "

        (S. 22):  "Exkutivüberzeugungen
    Die Grundüberzeugung stellt zwar den Entwurf oder das Prinzip für eine Situation dar, bestimmt aber nicht die genaue Reaktion darauf. In der kognitiven Bewältigungstherapie wird ausdrücklich angenommen, dass die Menschen noch eine detailliertere, spezifische Reihe von Selbstanweisungen und Vorstellungen entwickeln, die Exekutivüberzeugungen genannt werden (Sharoff, 2002). Exekutivüberzeugungen geben im Einzelnen an, wie die Grundüberzeugung umzusetzen ist Sie spezifizieren den Denkinhalt, fokussieren die Wahrnehmung, und - sofern es um Emotionen geht, die gefühlt und ausgedrückt werden können -, bestimmen Exekutivüberzeugungen, bis zu welchem Grad; sie spezifizieren aber auch, welche Verhaltensweisen in einer konkreten Situation nützlich sein könnten. Sie geben dem Menschen vor, wie er mit seiner emotionalen Reaktion umzugehen hat. Sie beeinflussen die Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um ein Ziel zu erreichen. Sie entscheiden, wie und wann eine Person reagieren muss und wo diese Reaktion vielleicht stattfindet. Sie gestatten oder verwehren bei dieser Reaktion, was erlaubt oder verboten ist. Insgesamt gesehen umschreiben die Exekutivüberzeugungen die genaue Reaktion auf das auslösende Ereignis. Sie sind eine Schablone oder geistiges Programm, das unser Leben in der Welt orchestriert. Wie die Grundüberzeugungen wirken sie auf einer halbbewussten Ebene und außerhalb des individuellen Bewusstseins, doch können sie bewusst aufgerufen werden. Sie sind eine Form von Metakognition, denn sie geben den Gedanken vor, worüber und wie über etwas nachgedacht werden soll.
        In der kognitiven Bewältigungstherapie wird die Meinung vertreten, dass den Exekutivüberzeugungen bei der Entwicklung von Psychopathologie und emotionaler Belastung eine wichtigere Rolle zukommt als den Grundüberzeugungen. Aus diesem Grunde wird der Veränderung der Exekutivüberzeugungen und dem Einimpfen neuer Exekutivüberzeugungen weit größere Wichtigkeit beigemessen. Um dies zu verdeutlichen, sollten wir uns den Fall von Sally ansehen. ... ..."

        S. 26: "Operationale Überzeugungen
    Exekutivüberzeugungen steuern oder stimulieren weitere Gedanken, die dabei helfen, die Strategie der Bewältigungsfertigkeiten zu erfüllen. Sie werden als operationale Überzeugungen bezeichnet, denn sie operationalisieren die Selbstinstruktionen. Operationale Überzeugungen sind der Gedankeninhalt. Sie sind das Thema der Kommunikation mit anderen Menschen und werden gewöhnlich nicht in Frage gestellt, denn sie scheinen plausibel zu sein, meistens weil die Exekutivüberzeugungen sie als Recht eines Menschen autorisieren oder ihnen Erlaubnis geben. Wenn erst einmal ein Recht oder eine Genehmigung vorliegt, dann wird ein Mensch in diese Richtung gelenkt oder dazu angeregt, auf eine bestimmte Weise zu denken. Hier folgt ein Beispiel für operationale Überzeugungen, das deutlich macht, wie sie als eine Weiterentwicklung sowohl von Grundüberzeugungen als auch von Exekutivüberzeugungen aufzufassen sind."

        S. 27: "Kognitive Formung einer Strategie, mit der das Leiden abgelehnt wird
     
    Grundüberzeugung:  Krankheit sollte nicht so unangenehm sein. Ich lehne weiteres Leiden in meinem Leben ab.
    Exekutivüberzeugung (E): Rücke die schlimmen Auswirkungen der Krankheit in den Mittelpunkt.
    Operationale Überzeugung (O):  Es ist schrecklich, welches Leben ich jetzt führe.
    Es ist nicht fair, dass mir das zugestoßen ist.

    E; Ich habe das Recht, mein Missvergnügen darüber, wie mein Leben jetzt verläuft, auszudrücken.
    O: Für mich ist alles wirklich schlecht ausgegangen. Ich bin einfach unglücklich.

    E: In mir steigt die Wut auf gegen meinen Körper, weil er nicht gesund wird.
    O: Ich verabscheue mich selbst. Ich sehe morgens fürchterlich aus. Ich habe es so satt, wie alles läuft. Mein Körper reagiert einfach nicht auf die Behandlung.

    E: Ich habe ein Recht darauf, meine Wut an jedem auszulassen, der mir weiteres Leiden zufügt. Ich betrachte jeden, der mein Leiden vergrößert, als meinen Feind.
    O: Lasst mich in Ruhe. Quält mich nicht weiter. Seid ihr blind? Könnt ihr nicht sehen, dass es mir dreckig geht?"

        Das wesentliche Ergebnis des Buches ist die positive Botschaft, dass es möglich ist, mit körperlich chronischen Erkrankungen, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut, Frust, Verbitterung besser fertig zu werden. Hierbei ausgehend von den kognitiven Verhaltenstherapie ein interegrativer Ansatz entwickelt (S.15):
        "Zudem werden in diesem Buch weitere theoretische Ansätze aus anderen Praxismodellen gesammelt. Es werden unterschiedliche Modelle verknüpft, wie die kognitive Umstrukturierung (Ellis, 1962, 1971, 1998; Beck et al., 1979, 1990; Salkovskis, 1996), die Paradoxe Therapie (Haley, 1973; O'Hanlon, 1987; 1989, Weeks und L'Abate, 1982; Watzlawick et al., 1974), systemische lösungsorientierte Therapie (Selekman, 1999; de Shazer, 1985, 1988, 1991), Gestalttherapie (Perls et al., 1951; Polsters, 1973; Zinker, 1977), Selbstmanagement-Therapien (Rehm und Rokhe, 1988) und Verhaltenstherapie (Bandura, 1969). Diese Modelle geben den Therapeuten eine breite Methodenvielfalt zur Verwirklichung ihrer Therapieziele an die Hand."



    Bewertung: Ein wichtiges, nützliches und vielfach anregendes Buch zu einem zunehmende immer wichtiger werdenden Thema, nämlich wie man körperlich chronische Krankheiten besser bewältigen kann. Von heuristisch-praktischer Bedeutung könnten sich die Vorschläge zur Differenzierung der Überzeugungen erweisen. Es ist auf der Basis kognitiver Verhaltenstherapie integrativ ausgerichtet und bezieht auch andere therapeutische Ansätze ein (> Ergebnisse).  Nicht so gut verstand ich (S. 12) die "Annahmen zu den kognitiven Bewältigungsfertigkeiten als Therapieform" (Übersetzung?).
        Sehr hilfreich ist das zusätzlich ausgearbeitete Manual, das im folgenden vorgestellt wird:


    Manual

    Bibliographie Manual:
    Sharoff, Kenneth (2007). Manual. Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten. Aus dem Englischen übersetzt von Karin Dilling. Huber. [Verlags-Info] Format A4, 96 S., Kt  ISBN: 978-3-456-84410-7 EURO 24.95 / CHF 42.00. Erschienen 16.08.2007

    Verlagsinfo Manual.
    "Die Arbeitsmaterialien zum Handbuch «Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten».
        Mit dem Älterwerden unserer Gesellschaft nehmen auch die chronischen und unheilbaren Krankheiten zu. Um mit dieser schwierigen Situation leben zu lernen, ist die Bewältigung durch «kognitive Fertigkeiten» eine geeignete Methode.
    In diesem Arbeitsbuch werden dem Fachpersonal eine Reihe von Techniken zur Verfügung gestellt, die auf die individuelle Problemstellung eines Betroffenen angewandt werden können.
        Das vorliegende «Manual Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten» enthält die praxisrelevanten Materialien für die Anwendung in der Therapie wie auch die Arbeitsmaterialien für den Patienten als Kopiervorlagen.
        Das ebenfalls bei Hans Huber lieferbare Buch desselben Autors: «Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten» (ISBN 978-3-456-84411-4) ist eine hilfreiche, weiter gefasste Darstellung zum Thema. Beide Bücher ergänzen einander, können aber auch unabhängig voneinander benutzt werden.
    «(...) für professionelle Therapeuten, aber auch für Betroffene selbst ebenso wir ihre Angehörigen uneingeschränkt zu empfehlen.» Deutsches Ärzteblatt"



    Inhaltsverzeichnis Manual

    Kapitel 1: Einführung  ... 9
    Die Absicht dieses Buches   ... 9
    Prospektive Therapie  ... 10
    Der kognitive Erwerb von Fertigkeiten  ... 11
    Behandlungstechniken  ... 11
    Zusammenfassung  ... 12

    Kapitel 2: Theoretische Überlegungen zu Pathologie und Gesundheit ... 13
    Theorie der Pathologie  ...  13
    Theorie zur Gesundheit   ... 15
    Zusammenfassung  ... 16

    Kapitel 3: Strategien für die Krankheit ... 17
    Die Strategie der Verleugnung   ... 17
    Die Strategie der Verlustablehnung   ... 18
    Die Strategie des Bewahrens  ... 19
    Die Strategie des Normalisierens  ... 20
    Die Strategie der Selbstbetäubung  ... 22
    Die Strategie der Selbstzerstörung  ... 23
    Auflösung  ... 24
    Zusammenfassung  ... 25

    Kapitel 4: Die Möglichkeit der kognitiven Umstrukturierung  ...  27
    Theorie zur Praxis  ... 27
    Methodik der kognitiven Umstrukturierung  ... 27
    Typen von Überzeugungen  ... 28
    Behandlung, wenn die Krankheit nicht zugelassen werden kann   ... 30
    Schwierigkeiten mit dem Modell der kognitiven Umstrukturierung  ... 34
    Zusammenfassung  ... 36

    Kapitel 5: Einschätzung der Anpassung  ... 37
    Die Phasen der Anpassung an die Krankheit  ... 37
    Einschätzung des Mangels an Bewältigungsfertigkeiten  ... 43
    Umfassende Anpassung an die Krankheit ... 45
    Zusammenfassung  ... 46

    Kapitel 6: Behandlung der Reaktion auf das Leiden  ... 47
    Einschätzung des Leidens  ... 47
    Die Reaktion auf das Leiden in Frage stellen  ... 51
    Widerstand behandeln  ... 53
    Zusammenfassung  ... 58

    Kapitel 7: Identität und Selbstachtung  ... 59
    Identitätsverschmelzung  ... 60
    Identitätskennzeichen: verloren und gefunden  ... 61
    Überprüfung des Selbstbildes  ... 63
    Selbstachtung aufbauen  ...  64
    Die Behandlung von Schuldgefühlen  ...  66
    Zusammenfassung  ... 67

    Kapitel 8: Die Fertigkeiten zur Toleranz  ... 69
    Toleranz als Lebenseinstellung  ... 69
    Die Techniken der Toleranz  ... 70
    Zusammenfassung  ... 75

    Kapitel 9: Fertigkeiten der Anpassung  ... 77
    Die Reaktion der Anpassung  ...  77
    Die Denkart der Anpassung entwickeln  ... 78
    Widerstand behandeln  ...  80
    Zusammenfassung  ... 83

    Kapitel 10: Behandlung der Verbitterung  ... 85
    Die Sichtweise der kognitiven  Umstrukturierung  ... 87
    Eine irrationale, fehlangepasste Bewältigungsfertigkeit  ... 87
    Zusammenfassung  ... 94

    Literaturverzeichnis  ... 95



    Leseprobe Manual

    "Die Absicht dieses Buches
    Dieses Buch ist eine praktische Anleitung dafür, wie der Ansatz der Bewältigungsfertigkeiten umgesetzt werden kann, und erörtert die theoretischen Grundlagen und Techniken der kognitiven Bewältigungstherapie für Patienten mit chronischen und tödlich verlaufenden Krankheiten. Es legt auch Techniken für eine Vielfalt von Schwierigkeiten dar und zeigt, wie eine Auswahl an Bewältigungsfertigkeiten bei einem Problem helfen kann. Das Manual soll als Leitfaden für die praktische Arbeit ausreichen.
        Dennoch schildert und erklärt das Manual diese Fertigkeiten nicht in voller Ausführlichkeit, das würde die Möglichkeiten dieses Buches sprengen, das als Begleiter zum Buch Leben mit chronischen und unheilba-[>] ren Krankheiten gedacht ist. Dort wird der Leser detailliertere Beschreibungen der Fertigkeiten und Techniken der kognitiven Bewältigungstherapie finden.
        Das Manual soll eine Anleitung dafür sein, wie in der praktischen Arbeit der Ansatz der Bewältigungsfertigkeiten angewandt werden kann. Es zeigt Behandlungsthemen und Probleme auf, die bei der Vermittlung einer Fertigkeit entstehen können, z. B. der Widerstand eines Patienten (s. Kap. 6 und 10).  Das Manual stellt in den Kapiteln 5, 6 und 10 mehrere Instrumente zur Einschätzung vor. Es erörtert, wie ein Patient unter dem Aspekt von Fertigkeiten zu diagnostizieren ist (Kap. 2). Behandlungsmöglichkeiten für fehlangepasste Bewältigungsstrategien werden vorgestellt (Kap. 3). Durch das gesamte Manual hindurch werden weitere Modalitäten herangezogen, wie etwa die Gestalttechnik, die lösungsorientierte Therapie und paradoxe Interventionen, um den Lesern zu zeigen, wie sich Techniken und Perspektivenwechsel kombinieren lassen. Der Ansatz der Bewältigungsfertigkeiten ist Teil einer kognitiven Verhaltenstherapie, die auch die kognitive Umstrukturierung einschließt. In Kapitel 4 wird dieser Ansatz detailliert behandelt, um die Leser mit dieser Methode vertraut zu machen. Das Manual listet die Vorteile und die Grenzen der kognitiven Umstrukturierung bei körperlich kranken Menschen auf.
        Das Manual stellt Therapeuten auch eine Reihe von Einschätzungsinstrumenten und Arbeitsblättern zur Verfügung, die sie den Patienten abgeben können."



    Ergebnisse Manual. (Auswahl)

    Aus der Einführung Kapitel 10: Behandlung der Verbitterung (S. 85):

    "Dieses Kapitel behandelt eines der schwierigsten Themen für Angehörige des Gesundheitssystems: die Verbitterung von Patienten darüber, wie sich ihr Leben gestaltet hat. Diese Patientengruppe interessiert sich häufig nicht für eine Anpassung an ihre Lage, also leisten sie Widerstand gegen die Hilfsangebote, die ihnen die Therapeuten machen. Stattdessen versuchen sie, ihre Situation ungeschehen zu machen und zum Verschwinden zu bringen. Diese Patienten von ihrer Wut über ihre Lebensentwicklung abzubringen, ist häufig ganz schwierig.
        Bis zu einem gewissen Grad weisen so gut wie alle körperlich kranken Patienten eine gewisse Verbitterung auf, weil die Krankheit den Menschen das nimmt, was sie besonders schätzen. Krankheit verändert das Leben und zwingt die Menschen dazu, sich mit Situationen abzufinden, die nicht erwünscht sind. Wenn ihnen genug weggenommen worden ist, wenn ihnen zu viele Veränderungen aufgezwungen worden sind, entsteht das Gefühl von Verbitterung und verhärtet sich.
        Verbitterung ist ein psychischer Schmerz, ein Zustand von Schmerz, Qual und Erregung. Sie schließt Bedauern und Traurigkeit, vermischt mit Wut, Groll und Empörung über das widerfahrene Unrecht ein. Hinter diesen Gefühlen steht die Überzeugung, ungerecht behandelt worden zu sein, die dazu führt, dass sich die Betroffenen heimgesucht und gekränkt fühlen. Bei körperlich kranken Menschen kommt noch die Enttäuschung dazu, dass ihre geliebten Idealvorstellungen von sich, ihrem Leben und ihrer Zukunft sich nicht erfüllen lassen werden (z.B.: «Ich dachte, ich würde mich zur Ruhe setzen und jeden Tag Golf spielen, und jetzt kann ich mich kaum von der Stelle bewegen.»). Mit der Erkenntnis, dass ihre Idealexistenz nicht stattfinden wird und sie nicht die Person bleiben werden, die sie immer wertgeschätzt haben, durchdringt das Gefühl der Verbitterung alles, was sie tun. Sharoff (2004/2007) hat dies als «Zerstörung der Träume» bezeichnet, das Ende einer lieb gewordenen Vorstellung oder Fantasie. Bevor wir weitergehen und erörtern, wie die Verbitterung behandelt werden kann, wird ein Fragebogen vorgestellt, um zu messen, in welchem Ausmaß die Patienten Verbitterung empfinden. ...
        ...
        Zusammenfassung
    Verbitterung ist eines der beherrschendsten Gefühle, die körperlich kranke Menschen erleben. Bei der kognitiven Umstrukturierung wird es üblicherweise behandelt, indem versucht wird, das verabsolutierende Denken und die Tendenz zum Schrecklich-Machen zu verändern. In der kognitiven Bewältigungstherapie wird stattdessen die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Reihe von Fertigkeiten gerichtet, die in Kombination diese Fehleinstellung verursachen. Eine solche Kombination wird irrationale, fehlangepasste Bewältigungsfertigkeit genannt. Sie besteht aus der Tendenz zu extremen, wertenden Beurteilungen, einer fordernden Grundhaltung, einer kämpferischen Einstellung, der Neigung zum Grübeln sowie Bestrafen. Patienten, die so reagieren, sind problematischer in der Therapie. Häufig benötigen sie eine paradoxe Form der Behandlung. Es wurde ein Beispiel für einen solchen Patienten, David, vorgestellt."
     



    Bewertung  Manual  Eine sehr wichtige und nützliche Ergänzung zum Grundlagenbuch, in dem die Heilfachkundigen, das Pflegepersonal wie die PatientInnen selbst nützliche und praktische Hilfen erhalten, wie die ungünstigen kognitiven Einstellungen, Denk- und Wertweisen in Abhängigkeit von der Problemlage verändert werden können.



    Links (Auswahl: beachte)
    • Informationen über Bücher, Bibliotheken, bibliographische Quellen.


    Literatur (Auswahl)

    • Beide Bücher enthalten Literaturlisten.
    • Bewältigen im Huber-Verlag.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    ___
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will.  Die BuchpräsentatorIn steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder den AutorInnen; falls doch wird dies ausdrücklich vermerkt. Die IP-GIPT ist nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind solche Präsentationen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen Interessenten- und LeserInnen.  Beispiele für Bewertungen: [1,2,3,]
    ___
    Anm. Vorgesehene. Wir präsentieren auch Bücher aus eigenem Bestand, weil wir sie selbst erworben haben oder Verlage sie aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zur Verfügung stellen wollen oder können.
    ___

    Querverweise
    Standort Buch und Manual: Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten.
    *
    Buch-Präsentationen, Literaturhinweise und Literaturlisten in der IP-GIPT. Überblick und Dokumentation.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    Chronische Krankheiten site:www.sgipt.org. 
    *
    Information für Dienstleistungs-Interessierte.
    *



    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buchpräsentationen: Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten mit Manual von Kenneth Sharoff. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/lit/huber/SharofBM.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet. Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden. Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus  ...  geht, sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.


     Ende  Buch und Manual: Leben mit chronischen und unheilbaren Krankheiten_ Überblick  _Rel. Aktuelles _Rel. Beständiges _ Titelblatt _ Konzept _ Archiv __ Region  __ Service-iec-verlag __ Mail: sekretariat@sgipt.org _Wichtige Hinweise zu Links und  Empfehlungen

    korrigiert:



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    tt.mm.jj