Erleben und Erlebnis in Wellhöfers
Grundstudium Allgemeiner Psychologie
Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen
Zusammenfassung Wellerhöfer: Erleben (6) und Erlebnis (4)
gebraucht W. als gemeinverständliche Grundbgeriffe, die keiner besonderer
Definition, Erklärung oder Erläuterungen bedürfen.
Im Kapitel Die psychischen Grundfunktionen
kommt Erleben nicht vor obwohl es auf S. 11 heißt: "Die Allgemeine
Psychologie, mit der sich die vorliegende Arbeit befaßt, konzentriert
sich dabei auf die gesicherten Grundlagen des Erkennens, Wh11e1Erlebens
und Handelns, sofern sie allgemeine Gültigkeit haben", auch nicht
im Kapitel "Die Bewusstseinsprozesse", obwohl erleben als die grundlegende
zentrale
Funktion des Bewusstseins anzusehen ist.
Fundstellen im Kontext
Zur Methode der
Fundstellen-Textanalyse. * Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis
erleben, erlebt 6, Erlebnis... 4, Kürzel Wh
11f: "Die Vielfalt der psychologischen Forschungsgebiete und der bis heute vorliegenden Ergebnisse führte zu einer Aufteilung in einzelne Teilbereiche wie: Allgemeine Psychologie, Entwicklungspsychologie, Ausdruckspsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Klinische Psychologie, Sozialpsychologie, Diagnostische Psychologie, sowie die Angewandte Psychologie (Organisationspsychologie, Werbepsychologie, Forensische Psychologie etc.). Die Allgemeine Psychologie, mit der sich die vorliegende Arbeit befaßt, konzentriert sich dabei auf die gesicherten Grundlagen des Erkennens, Wh11e1Erlebens und Handelns, sofern sie allgemeine Gültigkeit haben"
240: "Gendlin (1974) erweitert die Überlegungen von Rogers zur
Wh240E1„Erlebnistherapie”;
er geht davon aus, daß man die Wh240E2Erlebnisfähigkeit
der Klienten aktiv fördern müsse, um den Prozeß der Integration
von Wahrnehmung/WhE3Erlebnis
- Selbstkonzept zu intensivieren und voranzutreiben. Er versucht deshalb
beim Klienten Wh240E4Körpererlebnisse
durch
bestimmte Übungen („experiencing”) zu provozieren, damit dieser sie
symbolisieren, verbal bezeichnen und damit in das Selbstkonzept integrieren
kann (ausführlich: Bommmert und Dahlhoff 1978).
Der Aspekt des Wh240e1Erlebens
wird
in einer Reihe neuerer Therapieformen, die sich der Humanistischen Psychologie
verbunden fühlen, betont. Es besteht dabei langsam die Gefahr, daß
der aktuelle „Markt” an neuen Psychotherapien nicht mehr überschaubar
ist. So haben z. B. Frederik („Fritz”) Perls (1974) und seine Mitarbeiter
aus verschiedenen philosophischen und therapeutischen Richtungen - wie
auch Rogers - die Gestalttherapie zusammengebastelt, in welcher nach bestimmten
Regeln und Experimenten der Klient einen heilsamen Schock erhält.
Dieser soll bewirken, daß er aus seinen eingeschliffenen Wahrnehmungsstrukturen
herausgeworfen wird und nun seine Umwelt wieder
voll
Wh240e2erleben
kann. Typische Regeln für die gestalttherapeutischen Gruppensitzungen
sind dabei das Prinzip des „Hier und Jetzt” (Was nimmst Du jetzt gerade
wahr?), „Ich und Du” (Mit wem redest Du?), „Es-Sprache und Ich-Sprache”
(Der Körper ist kein Ding, das wir haben, sondern wir sind der Körper!)
oder „Fragen” (Mach aus Deiner Frage eine Aussage!). Die Konfrontation
zwischen Selbstkonzept und Wh240e3Erleben
wird
ferner durch „Experimente” gefördert. So dient der „Dialog” dazu,
den Konflikt zwischen zwei Aspekten der Persönlichkeit des Klienten
zu erhellen; dabei fordert der Therapeut den Klienten auf, einen offenen
Dialog zwischen den beiden Bereichen seiner Persönlichkeit (z. B.
aggressiv - unterwürfig) darzustellen. Bei „. . . und das ist meine
Wahl” kommentiert der Klient mit dieser Aussage sein eigenes Verhalten
und Wh240e4erlebt dabei die
Verantwortlichkeit für das eigene Tun. Beim Experiment „Gegenteil”
soll der Klient die Persönlichkeitsbereiche darstellen, die er seit
langem unterdrückt und die [>241] für ihn zum Hintergrund
der Wahrnehmung geworden sind. Wenn der Klient sich beklagt, daß
er zu schüchtern sei, dann kann ihn der Therapeut z. B. auffordern,
einen Exhibitionisten zu spielen.
Die Wirksamkeit dieser „Experimente" und Regeln
- es gibt deren noch viele mehr - hängt allerdings davon ab, ob sie
in der richtigen Zeit, am richtigen Ort und bei den richtigen Klienten
angewandt werden; letztlich ist sie also abhängig vom Erfindungsreichtum
des Therapeuten bei der Entwicklung und Anwendung neuer „Experimente”.
Die Übungen sollen beim Klienten dazu führen, die „unvollständigen
Gestaltprozesse” zu bewältigen und das noch nicht „getane Geschäft”
(Perls') zu erledigen, d.h. die Integration zwischen Wh241e1Erleben
und Selbstkonzept zu schaffen.
Die kritischen Einwände gegen die Humanistische
Psychologie konzentrieren sich auf die recht unklare Definition der Selbstverwirklichung
und des Selbstkonzeptes sowie die geringe theoretische Differenziertheit
des Modells. Die Humanistische Psychologie hat zweifellos zu einem neuen
Menschenbild in der insgesamt recht mechanistisch orientierten psychologischen
Theorienlandschaft geführt. Ob dieses Menschenbild auch realitätsgerecht
ist und ob die anderen Erklärungsansätze das Prädikat „humanistisch”
nicht verdienen, erscheint allerdings fraglich."
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